Ich habe lange überlegt, ob ...
... ich zu diesem Thema etwas schreiben soll, denn allein das Darüber-Nachdenken macht mich schon melancholisch.
Ja, ich bin eine Frau und das mit Leib und Seele. Für mich gehört aber genau dazu dann auch Sex - mit Leib und Seele.
Depressiv ... schweres Wort. Aber natürlich geht es einem nicht gut, wenn man gewisse Zuwendungen entbehren muß, obwohl sie einem lebenswichtig erscheinen. Man versucht doch immer, das zu bekommen, was man meint, zu brauchen, wonach man sich sehnt und was einem hilft, sich besser zu fühlen.
Sex als Droge - gewagt, aber richtig. Man kann sich entziehen, aber wer will das schon? Ich nicht. Und deshalb nehm ich sie gerne, auch wenn die Entzugserscheinungen danach manchmal wirklich grausam sind - dieses Alleinsein, weil es eben keinen Partner gibt.
So, es ist Freitagabend und ich schreibe zu diesem Thema - toll, ganz toll
Einmal angefangen, auch egal, also weiter:
Es liegt sicher nicht immer an Selbstzweifeln oder schwachem Selbstwertgefühl und oft auch nicht daran, unbedingt Single bleiben zu wollen, sondern doch schlichtweg und ergreifend daran, daß der oder die Richtige einem noch nicht begegnet ist und da kenne ich auch einige Männer, denen es so geht. Sie sagen zwar, daß sie keine Beziehung suchen, aber tief im Inneren sehnen sie sich danach, denn es erwischt sie. Wenn diese Gefühle allerdings nicht erwidert werden, stumpft man ab. Man läßt Gefühle nicht mehr gern an sich ran, obwohl man sich nichts sehnlicher wünscht, als daß sie erwidert werden. Teufelskreis
Sucht ist doch die zwanghafte Suche nach einem rauschähnlichen Zustand und was ist schöner als in den Armen eines tollen Menschen einen wunderschönen Orgasmus zu erleben. Einmal erlebt, möchte man es immer und immer wieder erleben. Glückshormone - wie
Triebhaft so schön schrieb. Man vergißt Probleme, fühlt sich lebendig. Das ist konstant eben nur in einer gut funktionierenden Partnerschaft oder Affaire möglich.
Depressionen und Sex sind für mich sehrwohl in Zusammenhang zu bringen. Ich kenne Menschen, die durch das Finden einer großen Liebe aus Depressionen gerettet werden, zumindest immer einen Anker haben, an dem sie sich rausziehen können. Durch den Wunsch, diesen Anker zu finden, sind Menschen wohl versucht, Liebe durch Sex zu ersetzen, um wenigstens ab und zu dieses wunderbare Gefühl der Geborgenheit zu spüren. Leider ist das Danach eben wie bei einer Droge: Es zieht noch mehr runter. Teufelskreis
Qualität geht aber immer vor Quantität, also für mich. Und da es eben seltener vorkommt, neben jemandem einschlafen und aufwachen zu können und zu wollen, bleibt man gleich wach und nutzt die Zeit
Lieber wäre es mir, mehr Zeit mit einem Menschen zur Verfügung zu haben
Nach einem Wochenende mit einem tollen Mann fühle ich mich oft wirklich einfach nur leer und mir wird noch bewußter, was ich mir wünsche, ohne mich dabei auf die Suche zu begegeben. Der Gedanke, allein zu sein, ist dann eben noch präsenter. Und was tut man, um nicht allein sein zu müssen? ... Richtig ... Teufelskreis