Eine Liebesbekundung

Du stehst vor mir, wie du geschaffen bist. Dein Körper ist wohlgeformt, rund, verlockend. Abalone und Silber schmücken deinen zarten Hals und feine Locken deinen Kopf. Mehr brauchst du nicht. Anmutig schweigst du mich an. Ich nehme dich, spüre dich an mir. Jede Kurve schmeichelt meiner Hand. Ich lasse meine Finger wandern, spüre jede feine Pore, jede Furche. Lass sie erzählen. Lebendig gewordener Marmor.
Eine Hand liebkost deinen Bauch, die andere schließt sich sanft um deinen Hals. Für mich wirst du singen. Du bist perfekt. Du urteilst nicht. Kennst keine Eifersucht. Du drückst aus, was Worte nicht vermögen. Wie keine andere. Deine Sprache ist pures Gefühl. Deine Möglichkeiten sind unendlich und doch bist du stets nur so gut wie ich. Du treibst mich zu neuen Höhen, lässt mich Zeit und Raum vergessen bis wir verschmelzen. Meine Fingerkuppen streicheln sanft. Ich spüre dich erwartungsvoll beben. Ein liebliches Flüstern.
Aber du bist auch eine strenge Herrin. Viele können dich besitzen, die wenigsten meistern. Kostest Schmerz, Liebe und Zeit. Sieg und Niederlage, Scheitern und Erfolg. Wahnsinn. Du forderst Verzicht, Leidenschaft und Hingabe. Singst nur für die, die wissen, wo du berührt werden willst. Die deine geheimen Stellen kennen. Du belohnst den friedlichen Kämpfer. Meine Hand liegt schwer auf deinem Bauch, wandert. Sanft, druckvoll. Deine Klänge erfüllen den Raum. Zaghaftes Steigern, wie ich dich lasse. Wir sind im Fluss. Unschuldig, verrucht. Wildes Spiel. Drehen uns bis nichts mehr einen Sinn ergibt. Ich schlage dich, du schreist du für mich und ich mit dir. Wirst eine Welle die meinen Körper durchdringt. Ich will dich. Lass uns gemeinsam singen. Vergessen wo, vergessen wann, vergessen wie. Lass uns vom Leben kosten. Lass uns teilen, was man nicht teilen kann.
Sei eine Sintflut. Crescendo.
Stille. Erstarrte Welt. Stumm. Ich halte dich, spüre deinen Nachhall. Du bist die eine. Perfektion.
Taylor, ich liebe dich.

- Worte eines Schaffenden an sein Medium -