Grundsätzlich hängt das zunächst einmal von der Klasse des Psychopharmakons ab - wobei ich davon ausgehe, dass es sich in diesem Fall um ein Antidepressivum handelt.
Dann hängt es natürlich vom konkreten Wirkstoff ab.
Allen voran hängt es aber immer vom jeweiligen Individuum ab und kann sich von Fall zu Fall stark unterscheiden.
Sexuelle Störungen sind relativ häufige Nebenwirkungen von Anitdepressiva. Diese können sowohl die Libido betreffen, als auch in Form funktioneller Störungen auftreten (erektile Dysfunktion, Orgasmusstörung, usw.)
In den meisten Fällen treten diese in der "Eingewöhnungsphase" auf und verschwinden häufig auch nach einigen Wochen wieder. Manchmal können sie aber auch als Dauerhafte Nebenwirkung auftreten.
Grundsätzlich ist es sehr sinnvoll, erst einmal einige Zeit abzuwarten, ob die Nebenwirkungen abklingen - vorausgesetzt natürlich, die Nebenwirkung führen nicht zu einer unverhältnismäßig starken Verschlechterung der Lebensqualität. Der verschreibende Arzt sollte in etwa wissen, wie lange der Zeitraum anfänglicher Nebenwirkungen für den jeweiligen Wirkstoff typischerweise ist.
Aber all das ist wie gesagt sehr individuell unterschiedlich.
Es gibt auch Fälle in denen die Libido oder die sexuelle Funktionalität sogar steigt - insbesondere mittel- bis längerfristig.
Auch kann es sein, dass zwar die "Erregungsschwelle" durch das Psychopharmakon höher wird, die Libido aber genauso vorhanden ist, sobald diese überschritten wird.
Und insbesondere bei Depressionen sollte nicht vergessen werden, dass eine Minderung der Libido häufig ein Symptom der Krankheit ist und gar nicht zwangsläufig mit der Medikation zusammenhängt.
Letztlich bleibt, wie oftmals schon gesagt - man muss den jeweiligen Fall individuell mit dem behandelnden Arzt besprechen.