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Marion & Roxy

*********r8or Mann
10 Beiträge
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Marion & Roxy
Kapitel 01: Überraschung an Heiligabend

"Viele Grüße und ein Frohes Fest" tippte Marion noch schnell unter die E-Mail mit den umfangreichen Anhängen, an denen sie seit dem frühen Vormittag gesessen hatte. Das Gutachten, das Sie für ihren Technologiekonzern als Wirtschaftsjuristin anfertigen musste, hatte sie schon seit Wochen an den Schreibtisch gefesselt. Nicht dass ihr das etwas ausmachte - im Gegenteil, es war eine ihrer größten Stärken, sich ganz auf ein Ziel zu konzentrieren. Aber sie war nun doch erleichtert, dass sie sich endlich den wohlverdienten Feiertagen widmen konnte.

Sie sah zum ersten mal seit langen wieder von ihrem Bildschirm auf und stutzte. War es schon so spät? Alles um sie herum lag in einer eigentümlichen Dämmerung, nur erhellt von dem wenigen Licht, das der schon dunkelblaue Himmel durch die bodentiefen Fensterflächen des futuristischen Bürogebäudes warf.

Marion stand auf und schaute hinaus. Die sonst hell erleuchteten, sterilen Fertigungshallen für die hochsensiblen Elektronikteile lagen in einem für sie völlig ungewöhnlichem Dunkeln. Auch im Seitenflügel ihres Bürogebäudes konnte sie nur die vereinzelten Lichterketten erkennen, mit denen manche - meist ältere und weibliche Angestellte - ihr Büro für die Adventszeit schmückten. Auch Dorothea, ihre Assistentin hatte einen erzgebirgischen Schmiedebogen aufgestellt.
Sie schaute auf die Uhr - kurz vor fünf. Dann wurde ihr klar: heute hatten alle frei. Es war Heiligabend. Marion hatte sich für ihre Arbeit einmal mehr so sehr von der Außenwelt abgekapselt, dass ihr das erst jetzt so richtig bewusst wurde. Dorothea würde wieder mit ihr schimpfen. "Sie arbeiten zu viel, wenigstens an Heiligabend sollten Sie bei Ihrer Familie sein". Eigentlich hatte sie recht. Allerdings hatte sie Doro nie erzählt, dass sie keine Familie hatte. Sie war Einzelkind, genau wie ihre beiden Elternteile, die jetzt zusammen auf den Kanaren ihren Lebensabend verbrachten. Ihren Mann hatte sie vor fünf Jahren rausgeworfen und für Freundschaften hatte sie keine Zeit, weil sie sich nach ihrer Scheidung noch mehr in die Arbeit stürzte.

Marion fühlte sich urplötzlich erschöpft, traurig, einsam. Früher hatte sie nach getaner Arbeit ein wahres Glücksgefühl. Jetzt war es mehr eine Erleichterung. Aber diese schien wohl auch immer weniger lange anzuhalten. Nun ja, dachte sie sich, das Alter geht auch an mir nicht spurlos vorüber. ‚Forever Young‘. Der Song von Alphaville kam ihr in den Sinn. Er versinnbildlichte lange ihre Einstellung, doch jetzt passte er nicht mehr zu ihr. Nächsten Monat würde sie vierzig werden. Eigentlich auch nur ein Jahr mehr, aber eine symbolische Schwelle, die lange Zeit noch so weit weg war.

Wie wenn sie so die dunklen Gedanken einfach vertreiben könnte, ging sie zur Tür und drückte alle Lichtschalter gleichzeitig. Die grellen LED-Leuchten fluteten ihr großes Büro mit weißem Licht. Schlagartig wurde die Welt draußen pechschwarz und die Fensterflächen schienen sich in Spiegel zu verwandeln. Sie sah sich darin, stehend inmitten eines modern-steril eingerichteten Raumes, angeleuchtet von kühlem Licht. Sie betrachtete ihre Silhouette; ihr Businesskostüm schmiegte sich nach wie vor elegant an ihren vom regelmäßigen Lauf- und Krafttraining perfekt geformten Körper. Ihr dunkles, gewelltes Haar fiel ihr wallend über die Schultern und ihr Gesicht strahlte trotz der Erschöpfung, die sie empfand, die Eleganz und Schönheit aus, um die sie viele Menschen bewunderten. Aber so manche Frau auch beneidete.

Ihre dunklen, feurigen Augen, ihre vollen Lippen, ihren südländischen Teint und ihre fast strengen aber sehr grazilen Gesichtszüge hatte sie von ihrer Mutter. Einer Spanierin mit nordafrikanischen Vorfahren. Marion wirkte immer wie eine jüngere Ausgabe von ihr.

Sie trat näher an das Fenster, um ihr Gesicht genauer zu betrachten. Zum ersten Mal nahm sie bewusst die ersten Falten um die Augen und den Mund wahr. Betrübt sah sie zur Seite und ihr Blick fiel auf den einzig einladend wirkenden Fleck in ihrem Büro. Auf dem Besprechungstisch stand ein leuchtend roter Weihnachtsstern und daneben ein Geschenkpäckchen mit roter Schleife. Die Pflanze hatte Doro am Nikolaustag hingestellt. Aber wo kam das Päckchen her?
"Alles liebe zu Weihnachten von Doro" las Marion in der beiliegenden, selbstgebastelten Glückwunschkarte. Ihre Augen wurden feucht. Seit ihrer Trennung hatte sie keine Geschenke mehr zu Weihnachten erhalten. Und jetzt brach sie fast in Tränen aus. Wurde sie mit dem Alter sentimental? Oder war es die Scham, dass sie es nicht registriert hatte, als Doro das Geschenk am Vorabend abgestellt hatte und sich in die Feiertage verabschiedet hatte? Sie hatte ihr nur abwesend ein Frohes Fest gewünscht...

Zehn Minuten später stand sie am S-Bahnhof und zog den Kragen ihres Mantels hoch. Es war ein sternenklarer Himmel und es ging ein eisiger Wind. Kaum zu glauben, dass der Wetterbericht weiterhin unbeirrbar eine weiße Weihnacht für ihre Region vorhersagte. Marion ärgerte sich, dass sie am Morgen nicht daran gedacht hatte, mit ihrem Mercedes GLA ins Büro gefahren zu sein. ‚Macht der Gewohnheit‘ maßregelte sie sich, schließlich war es an normalen Werktagen absoluter Unfug, sich mit dem Auto durch die verstopften Straßen der Stadt zu quälen. Aber eben nur an normalen Werktagen.
Der Wagon der Bahn war leer bis auf eine ältere, freundlich wirkende Dame. Sie hatte eine große Plastiktüte eines Spielwarenladens aus der Innenstadt dabei. Wahrscheinlich war sie auf dem Weg zu ihren Enkeln, dachte sich Marion. Sie bekam gleich wieder Tränen in die Augen, als sie sich vorstellte wie die Augen der Kinder beim Auspacken leuchten würden. Die Dame schien ihre Gedanken zu erraten und lächelte ihr freundlich zu. Verlegen lächelte sie zurück und beschloss sodann, Doro eine ausführliche Nachricht auf ihrem Smartphone zu tippen, um sich für das Päckchen zu bedanken. Sie freue sich wie ein Kind darauf, es bei der Bescherung aufzupacken, schrieb sie ihr.

Am Hauptbahnhof musste sie in die U-Bahn umsteigen. Auf dem Weg durch die Katakomben, vorbei an den vielen Kiosken, Backshops, Stehcafes und Fast-Food-Läden herrschte an Feierabend immer ein heilloser Trubel. Heute war es fast wie ausgestorben. Sie schlug ihren gewohnten Weg ein, der an dem kleinen unterirdischen Platz vorbeiführte, der ursprünglich wohl als Wartebereich für Bahnreisende gedacht war. Jahrelang machten die Einwohner der Stadt einen großen Bogen um das Areal, denn hier hatte sich die Drogen- und Obdachlosenszene niedergelassen. Im vergangenen Sommer aber nahm sich die Initiative Zukunft 21 der Menschen am Rande der Gesellschaft an. Diese trafen sich zwar immer noch an dieser Stelle, aber die Streetworker und Ehrenamtlichen des Projektes machten daraus eine Begegnungsstätte, in der schon einige Menschen wieder den ersten Kontakt zur Gesellschaft und weg von der Straße fanden. Möglich war dies wohl auch, weil die Initiative von Althippies und jungen - Marion würde sagen - "Edelpunks" getragen wurde. Das Projekt machte sogar landesweit positive Schlagzeilen und ließ die schlechte Presse über die Dauerbaustelle Tiefbahnhof eine Zeit lang in den Hintergrund treten.

Sie erinnerte sich noch an ihren ersten Kontakt mit der Gruppe, als sie von einer jungen, fröhlichen Frau angesprochen wurde. Roxy stellte sich als Erstsemesterstudentin vor, warb für die Initiative und bot ihr Eintrittskarten für ein hochkarätig besetztes Benefizkonzert an. Noch in Gedanken an ihren Arbeitstag war Marion zunächst etwas irritiert, als sie von der für ihre Verhältnisse sehr extravagant gestylten Roxy angesprochen wurde. Rastalocken, aber sehr gepflegt, eine Nietenlederjacke, ein knapper, edel-zerrissener Jeansrock, hohe Schnürstiefel und ein bauchfreies T-Shirt mit einem frechen Spruch. Tattoos überall. Je fünf Piercings in beiden Ohren, je eins in der linken Augenbraue und dem rechten Nasenflügel sowie zwei Perlenstecker schmückten ihr hübsches Gesicht und ihren entwaffnend lächelnden Mund. "Entschuldige die Störung, hättest du mal einen Moment Zeit für mich?" begann Roxy das Gespräch ganz unbefangen. Und die Geschäftsfrau fand es ganz und gar nicht respektlos.

Sie musste lächeln, als sie an Roxy dachte. Sie hatten sich in den letzten Wochen öfter an dem Platz auf einen Plausch getroffen. Marion wartete hin und wieder auch einmal geduldig ab, wenn Roxy gerade mit einem Passanten im Gespräch war. Dabei beobachtete sie die junge Frau, wie sie ihre "Opfer" mit ihrer frech-fröhlichen Art alle um ihren Finger wickelte. Drei, vier Mal hatte sie Roxy in ein Cafe eingeladen und sich angeregt mit ihr unterhalten. Sie studierte BWL, wie sie es einmal tat, und nicht nur so gab es viele gemeinsame Anknüpfpunkte für angeregte Gespräche. Und gemeinsam amüsierten sie sich über die verstohlenen Blicke der anderen Gäste, die sich wohl wunderten, in welcher Beziehung die elegante Enddreisigerin und ihre fast schon zu sexy gekleidete, blutjunge Begleiterin standen.

"Nun ja, heute wird wohl niemand in der Begegnungsstätte sein", dachte sich Marion, als sie um die Ecke bog, und nur flüchtig ihren Kopf in Richtung des gähnend leeren, kalten Platzes drehte. Doch dann blieb ihr Blick an einer zusammengekauerten Person hängen, die in der Ecke am Boden saß. Sie sah genauer hin und erkannte die frechen Rastalocken. "Roxy?" sagte Marion und ging ein paar Schritte auf die Person zu. Die junge Frau schaute auf. Sie zitterte und hatte verheulte Augen, doch lächelte sofort, als sie Marion sah. "Hallo Marion, schöne Weihnachten", lächelte sie gequält. "Oh Gott, Mädchen, du bist ja ganz durchgefroren. Was ist denn passiert?" fragte sie besorgt. "Warum bist du dann nicht zuhause?" Eine zitternde Stimme formte einen erschreckenden Satz: "Ich hab' kein zuhause..."

Kurz darauf saßen beide in einem der wenigen Cafes, die in Bahnhofsnähe noch offen hatten. Sie hatten bei einem übelgelaunten Kellner zwei große heiße Kaffees bestellt und Roxy berichtete ihrer Freundin schluchzend von ihrer misslichen Lage. Marion hielt ihr dabei beide Hände, nicht nur um die durchgefrorenen, zarten Finger zu wärmen, sondern ihr auch zu zeigen, dass sie für sie da war. Vor einem Jahr hatte sie sich mit ihrem Vater endgültig überworfen und war zu ihrer Freundin gezogen. Diese bekam jedoch überraschend für das Wintersemester einen Platz an einer englischen Uni. Seither machte sie "Couchsurfing" bei Kumpels und Bekannten. "Ist ja nur vorübergehend, ich habe eine Studentenbude für den Beginn des Sommersemesters in Aussicht" entschuldigte sie sich quasi. Normale, selbst klitzekleine Wohnungen in der Stadt sind für Studierende unerschwinglich. "Die kleinen Gefälligkeiten als Gegenleistung für das mietfreie Wohnen erbringe ich deshalb gerne, wenn du weißt was ich meine...".

Marion wusste im Moment nicht, was sie meinte, hörte aber weiter aufmerksam zu. Zurzeit war Roxy bei einem Mittdreisiger untergekommen, der mit Frau und Kind im Ruhrgebiet lebte, aber hier arbeitete. Am Wochenende hatte sie die Wohnung für sich allein, was sehr angenehm war, und so freute sie sich auch auf die Feiertage. Bis er ihr heute Nachmittag eröffnete, dass seine Frau auf der Anreise sei. Sie wolle unbedingt mal wieder eine weiße Weihnacht erleben.
"Ich hätte den blöden Arsch umbringen können". Mit diesen Worten kehrte die Marion eher vertraute selbstbewusste Seite ihrer jungen Freundin wieder zurück. "Ich wollte einfach nur weg von dem Typen, hab nur mein Handy geschnappt und bin raus. Er hat mir noch Nachrichten geschrieben aber da kann er lange warten, bis ich die lese." Sie kam dann zum Bahnhof, weil sie hoffte, dort ihren Kommilitonen Olli zu treffen, der ihr über Weihnachten "den roten Teppich ausgerollt hätte". Er war aber nicht da, und zu allem Überfluss war jetzt auch noch ihr Akku alle, so dass sie nicht wusste, was er auf ihre Nachricht geantwortet hatte.

"Der Akku müsste jetzt wieder genügend Saft haben" sagte Marion mit Blick auf das teure I-Phone, das am Ladekabel hängend neben ihnen auf dem Tisch lag. "Du wirst seh'n, der rote Teppich liegt schon für dich bereit" munterte sie ihre Freundin auf, die jetzt tatsächlich wieder lächeln konnte. Mitfühlend beobachtete sie die Mimik des hübschen Mädchens, als sie das Gerät einschaltete und wartete, bis die Nachricht von Olli erschien. Leider verdunkelte sich ihre Mine wieder. "Fuck! Olli ist bei seinen Eltern in Hamburg." Roxy errötete leicht, nahm die Hand vor den Mund und flüstere "Sorry, das war jetzt nicht die feine Art." Marion lächelte nur vergebend und legte ihre Hand besänftigend auf Roxys. Sie bewunderte die junge Frau, wie abgeklärt sie mit der Situation umging. Weihnachten, minus fünf Grad und kein Dach über dem Kopf. Sie selbst brauchte immer Planungssicherheit und würde an Roxys Stelle völlig durchdrehen.

"Ich probier's mal noch bei Susanne" sagte Roxy, hielt sich das Handy ans Ohr und drehte sich zur Seite, um ungestört telefonieren zu können. Peinlich berührt schaute Marion zum Fenster hinaus. Eigentlich war es ihr nicht recht, ein Telefongespräch mitzuhören, bei dem das Mädchen womöglich um etwas eigentlich selbstverständliches betteln musste. Aber sie wollte jetzt auch nicht aufstehen und Roxy allein lassen, also versuchte sie so gut wie möglich wegzuhören. Was aber naturgemäß nicht funktionierte.
"Ja, freu mich auch deine Stimme zu hören.... mir geht's soweit ganz gut...du, Susi kann ich ein paar Tage bei dir pennen...ach so, ja klar... doch, Anja kenn ich auch, ist 'ne ganz nette... da freu ich mich für euch... dir auch schöne Weihnachten und 'nen guten Rutsch... ganz liebe Grüße auch an Anja...treibt's nicht so doll... Bussi... ja Ciao mach's gut... ich dich auch..."

Die hübschen Augen der jungen Frau waren nun wieder ganz feucht. Marion konnte nicht genau sagen ob nun aus Enttäuschung, Trauer oder Wut. Sie wusste nicht wer Susanne war, und in welchem Verhältnis die beiden zu einander standen. Möglicherweise ihre Schwester. Kurz dachte sie, es könnte vielleicht die Freundin sein, die in England studiert. Doch dann dachte sie an das Tattoo auf Roxys linken Unterarm. Ein wunderschönes, plastisches Herz mit einem Pfeil hindurch und einem romantisch verschnörkelt geschriebenem Namen darin. Mitfühlend fasste sie wieder beide Hände ihrer Freundin und frage: „Was ist mit Lara? Sie ist doch deine Freundin, oder? Kannst du über die Feiertage nicht bei ihr unterkommen?“
Roxy schaute sie mit großen Augen an. „Woher weißt du das mit Lara? Ich hab‘ dir doch sicher nicht von ihr erzählt…“. Marion schaute nur kurz auf den linken Ärmel der Lederjacke, da beantwortete Roxy schon ihre Frage selbst. „Ach ja, das Tattoo. Du bist also doch eine gute Beobachterin.“ Marion wurde etwas verlegen, war es doch eigentlich nicht ihre Art, sich in die Intimsphäre anderer einzumischen. „Na ja, ich dachte, ihr… Aber ich will nicht zu neugierig sein…“. „Nein, nein, ist schon in Ordnung“ entgegnete Roxy mit betrübtem Gesicht. „Um es mit Facebook zu sagen: es ist kompliziert...“

Jetzt traten auch Marion wieder die Tränen in die Augen. Sie fühlte so sehr mit Roxy mit. Auch sie hatte sich heute schon einsam und verlassen gefühlt. Und das änderte sich schlagartig, als sie unverhofft die sonst so lebenslustige junge Frau traf, die sie irgendwie schon vom ersten Moment an in ihr Herz geschlossen hatte. Aus einem für sie selbst überraschenden Impuls heraus sagte sie: "Roxy, wenn du möchtest kannst du selbstverständlich mit zu mir kommen." Als Roxy ihr nur überrascht in die Augen schaute, fuhr sie fort: "Ich bin allein zuhause, du würdest ganz und gar nicht stören. Im Gegenteil...". Als ob sie eine Falle wittern würde, entgegnete Roxy: "Aber du hast es doch sicher nicht nötig, Weihnachten mit einer obdachlosen Schlampe zu verbringen!"

Jetzt war Marion irritiert und fast ärgerlich. "Bitte sprich nicht so von dir. Du bist einer der wunderbarsten Menschen die ich je kennengelernt habe, bist für dein beneidenswert junges Alter in mancherlei Hinsicht schon weiter als ich es heute bin. Und du erwartest doch wohl nicht im Ernst, dass ich dich jetzt hier einfach so deinem Schicksal überlasse und es mir in meinem warmen zuhause gemütlich mache!"

Roxy schien kurz nachzudenken bevor ihre Augen und ihr Mund wieder das so fröhliche Lächeln annahmen. "Danke, das ist so lieb von dir." Sie führe Marions Hände zu ihrem Mund und küsste sie dankbar. "Und sorry, ich muss sehr undankbar auf dich gewirkt haben. Natürlich komm ich mit zu dir. Und du sollst es auch nicht bereuen."

Ein weiteres Mal etwas irritiert sagte Marion: "Da gibt es ganz sicher nichts zu bereuen. Ich bin unheimlich gern mit dir zusammen. Und wann immer du allein sein willst, kannst du dich ins Gästezimmer zurückziehen. Also alles kein Problem." Roxy schaute ihr tief in die Augen und entgegnete: "Ich bin auch unheimlich gern mit dir zusammen. Und ich werde dir auch nichts schuldig bleiben." Die selbstbewusste junge Frau war wohl zu stolz um etwas geschenkt zu bekommen und so signalisierte Marion ihr Verständnis: "Mach dir keine Gedanken. Wir werden uns schon einig werden". "Sehr gern" und ein weiterer Kuss auf ihr Hand waren die Antwort...
*****xsw Paar
1.226 Beiträge
Gespannte Neugier auf die Fortsetzung
*******n69 Mann
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Na das ist doch mal eine wirklich gut geschriebene Weihnachtsgeschichte. Große Kompliment. Peter
*********r8or Mann
10 Beiträge
Themenersteller 
Kapitel 02 - Prickelnder Abend

Nach drei Haltestellen und zweihundert Meter Fußmarsch kamen die beiden in Marions Appartement an. "Geh doch gleich durch ins Wohnzimmer, nehm‘ dir eine Decke und setzt dich aufs Sofa. Du bist schon wieder ganz durchgefroren" sagte Marion, als sie die Tür aufschloss. Etwas schüchtern ob der nobel wirkenden Eirichtung aber durchaus neugierig trat Roxy in den Flur, blieb dann aber unentschlossen stehen. "Na geh schon, ich komm gleich nach. Ich muss nur kurz für kleine Mädchen. Ist immer so, wenn ich nach Hause komme. Pavlow lässt grüßen..." grinste Marion entschuldigend und verschwand gleich in der Gästetoilette.

Während sie die Hände wusch, dachte sie daran, wie überraschend sich der Tag doch entwickelt hatte. Eigentlich hatte sie sich auf ein einsames aber ruhiges Weihnachten eingerichtet. Ausschlafen, ein gutes Buch lesen, einen Schneespaziergang, ‚drei Nüsse für Aschenbrödel‘ schauen. Stattdessen hatte sie nun Besuch, der sie sicher auf Trab halten würde. Eine Ausreißerin, wie Marion jetzt erst so richtig bewusst wurde. Ob sie sich wirklich in ihrer sterilen Nobelwohnung wohlfühlen wird? Möglicherweise hat sie jetzt schon wieder Reißaus genommen, kam ihr plötzlich in den Sinn. Kurz wurde ihr ganz heiß. Sie hatte ihre Handtasche gedankenlos auf dem Garderobenschrank abgestellt. Da war einiges an Bargeld drin, auch ihr Autoschlüssel, ihr Handy und ein teures Eau de Parfum...

Leicht besorgt öffnete Marion die Toilettentür und ihr Blick suchte sogleich ihre Handtasche. Sie stand noch da, wie sie sie hingestellt hatte. Und es war noch alles da. "Marion, du alte misstrauische Kuh, das hat die Kleine wirklich nicht verdient" schalt sie sich in Gedanken und ging ins Wohnzimmer. Doch das Sofa war leer. "Roxy?" rief sie fragend in das geräumige Wohnzimmer, das durch den Essbereich und die offene Küche geradezu riesig wirkte.

"Du hast es wunderschön hier" kam die vertraute Stimme von Richtung Fenster. Wie ein Kind bei seinem ersten Zoobesuch stand sie staunend vor den bodentiefen Fenstern und schaute auf die weihnachtlich beleuchtete Stadt hinab. Marion trat zu ihr, legte ihr sanft die Hand auf die Schulter und entgegnete: "Danke. Freut mich, dass es dir gefällt. Ich fühl mich sehr wohl hier."

Roxy drehte sich plötzlich um, schlang beide Arme um Marions schlanke Taille, schaute ihr tief in die Augen und sagte: "Ich fühle mich auch sehr wohl bei dir".

Instinktiv legte Marion ihr die linke Hand auf den Rücken und fasste mit der Rechten in Roxys Locken, um ihren Kopf sanft auf ihre Schulter zu führen. Es war so unendlich lange her, dass sie jemand so innig umarmt hatte. Sie schloss die Augen, atmete tief ein und genoss es einfach für ein paar Momente, nach der kalten Luft draußen nun die Wärme des Mädchens zu spüren, das sich offensichtlich in ähnlichem Glücksgefühl noch enger an sie schmiegte. Ihre Hände begannen den Rücken des Mädchens zu streicheln und zärtlich ihr Haar zu kraulen. Sie senkte ihrem Mund und ihre Nase auf den Kopf der etwas kleineren jungen Frau, um den Duft ihres Haares einzuatmen und ihren Kopf mit leichten Küssen zu bedecken.

Überwältigt vor Glück, trotz der langen, selbstauferlegten Einsamkeit so unbeschwert Nähe zulassen und Geborgenheit geben zu können, genoss Marion wie Roxy ihrerseits begann, Marions Rücken zu streicheln und ihren Nacken zu kraulen. Das Mädchen drehte langsam den Kopf und das Gesicht in Richtung ihres Halses. Sie konnte ihren warmen Atem auf ihrer nackten Haut spüren, und meinte auch, ihr zartes, noch etwas kühles Näschen langsam an ihrem Hals entlang streifen zu fühlen. „Du riechst so gut“, hörte sie die junge Frau sagen. „Du auch“ entgegnete sie, noch immer Mund und Nase in Roxys Lockenpracht verborgen, um den betörenden Apfel-Zimt-Duft des gepflegten Haars aufzusaugen. Die weichen Lippen des Mädchens berührten nun sanft die zarte Haut an Marions Hals. Tiefentspannt genoss Marion die wunderschöne Situation.

Inzwischen waren Roxys Hände unter Marions Jacket gewandert und strichen zart über ihre Seidenbluse. Gleichzeitig „erwachte“ Marion wieder etwas aus ihrem träumerischen Zustand. Sie spürte nun bewusst nach, wie die junge Frau Nähe und Wärme bei ihr suchte. Die zarten Küsse wurden forscher und bewegten sich in Richtung ihres Ohrs. Und die Hände suchten sich nun auch einen Weg unter die Bluse, um Marions nackte Haut zu spüren. Roxys Hände fühlten sich noch ziemlich kühl an. Jetzt war Marion schlagartig wieder klar und sie fragte sich verwirrt, was sie da eigentlich taten. Mit einem Mal kam es ihr vor, dass sie im Begriff war etwas völlig Unüberlegtes zu tun.

Sie löste sich mit einem schnellen Schritt nach hinten von ihrer jungen Freundin, nahm ihre beiden Hände und versuchte die Situation mit wahrscheinlich etwas zu viel Theatralik zu überspielen. „Uih, Roxy, du hast ja noch ganz kalte Hände. Du bist ja sicher noch ganz durchgefroren.“ Das Mädchen schaute sie verdutzt an. „Was hältst von einem heißen Bad? Ich richte solange das Abendessen und überziehe das Gästebett?“

Roxy starrte ihrer Freundin in die Augen und murmelte nur ein etwas ungläubig lang gezogenes „Ooookaaay…?“. Um die etwas peinliche Situation zu beenden drehte sich Marion um und zog Roxy mit sich. „Komm, ich habe einen riesigen Whirlpool, da machst du dir es jetzt gemütlich und wärmst dich wieder ordentlich auf. Und danach gibt es Abendessen.“

Als sie das geräumige, modern eingerichtete Badezimmer betraten, und Roxy die riesige Wanne sah, war sie wieder in ihrer gewohnt fröhlichen und unbekümmerten Stimmung. „Geil, das Teil ist ja riesig! Mensch Marion, das hat sowas von Stil, du bist echt der Hammer! Hat der echt diese ganzen Sprudelfunktionen? Mit Massage und so?“ gluckste sie vor Freude.

Marion saß auf dem Rand und hatte das heiße Wasser schon aufgedreht. „Na klar, Liebes. Alles was dein Herz begehrt.“ Sie gab üppig Badelotion dazu und verteilte es mit der Hand. Schon begannen sich in der Wanne Schaumberge zu bilden. Marion schaute auf und sah, wie Roxy schon wie ein kleines Kind ihre Jacke in die Ecke geschleudert hatte und gerade dabei war, sich ihr Sweatshirt über den Kopf zu ziehen. Überrascht aber fasziniert zugleich beobachtete, wie ein auf Roxys Bauch und Brust tätowiertes Gemälde zum Vorschein kam. Sie glaubte einen Drachen und eine knapp bekleidete Frau zu erkennen. Dann wurde ihr bewusst, dass sie ihre Bekannte etwas zu lange und zu neugierig anstarrte. Sie blickte in ihr hübsches Gesicht und sah wie Roxy sie angrinste und schon dabei war, ihre Jeans aufzuknöpfen und über ihren Hintern zu ziehen.

Errötend vor Scham, von ihrer jungen Freundin dabei ertappt worden zu sein, wie sie sie beim Entkleiden beobachtete, drehte sich Marion weg. „Äh… Tschuldigung“ murmelte sie verlegen und eilte zur Tür, um sich dort schnell umzudrehen und sie zu schließen. Dabei erhaschte sie eher versehentlich nochmal einen Blick auf ihre Badenixe, die gerade aus einem Hauch von einem Tangaslip stieg.

Marion lehnte sich gegen die geschlossene Badezimmertüre und musste erst einmal durchatmen. Ihre Gedanken rasten. Sind die jungen Leute heute alle so offenherzig, oder war sie selbst nur verklemmt? Oder stand Roxy tatsächlich auf Frauen und wollte sie verführen? Quatsch! Und selbst wenn, warum sollte sie sich ausgerechnet so eine alte Kuh angeln wollen? Außerdem signalisierte sie ihr zu keinem Zeitpunkt, dass sie sich auch zu Frauen hingezogen fühlen könnte. Andererseits: sie fand Roxys Berührungen und ihren nackten Körper alles andere als abstoßend…

Ungewissheit ließ ihr immer den Magen verkrampfen, und anders als in beruflichen Situationen, in denen sie durch ihr Fachwissen und ihre Routine Sicherheit fand, war sie in sozialen Dingen ziemlich unbeholfen. Deshalb reagiert sie wie immer in solchen Situationen: sie konzentrierte sich auf die Dinge, die zu erledigen waren. „Abendessen vorbereiten“ murmelte sie vor sich hin, fast wie um sich selbst Arbeitsanweisungen zu geben. Als sie den schon am Vorabend vorbereiteten Kartoffelsalat aus dem Kühlschrank geholt, und Wasser für die Würstchen aufgesetzt hatte, bemerkte sie, dass sie noch in voller Businessmontur gekleidet war.

„Marion, du bist überhaupt nicht bei der Sache!“ schalt sie sich und tippte sich an die Stirn. Mit zwei eleganten Bewegungen zog sie sich die hohen Schuhe von den Füßen, eilte zum Schuhschrank in der Diele, um diese darin abzustellen und gleich darauf durch die Türe, die in ihr Schlafzimmer führte, zu verschwinden. In der Ankleide schlüpfte sie aus dem Hosenanzug und der Bluse und hängte alles in Windeseile, aber dank jahrelanger täglicher Übung äußerst ordentlich über zwei Kleiderbügel.

Im nächsten Moment fiel ihr Blick in den großen Spiegel. Irgendetwas zog ihre Blicke magisch an, und sie betrachtete sich, wie sie halbnackt, nur in BH, Slip und durchsichtiger Stumpfhose dastand. Ein bislang für sie ziemlich abwegiger Gedanke ging ihr plötzlich durch den Kopf: „Bin ich sexy?“ Ihre Blicke schweiften über ihre langen, trainierten aber sehr feminin wirkenden Beine, ihre leicht gerundeten Hüften, den flachen, straffen Bauch und ihre vergleichsweise großen, schweren Brüste. Dann schaute sie auf ihren Hals, den Roxy vorhin küsste und dann auf ihre vollen Lippen und ihr elegantes, schönes Gesicht. „Eigentlich sehe ich für mein Alter wirklich noch echt gut aus. Und wenn ich sogar für eine zwanzig Jahre jüngere Frau attraktiv sein soll…. Warum nicht?“, waren ihre nächsten Gedanken. Allerdings begleiten von dem seltsamen Bauchgefühl, dass ihr immer sagte, dass sie es gerade mit völlig subjektiven Fakten zu tun hatte, die ihr nicht ansatzweise zu einer kompromisslosen Überzeugung verhalfen…

Sie rief sich wieder gedanklich zur Ordnung und suchte sich eine Jeans, ein Sweatshirt und ein paar dicke Socken aus dem großen Kleiderschrank und schlüpfte schnell hinein. Als sie sich schon zum Wäscheschrank umgedreht hatte, um die Bettsachen fürs Gästezimmer herauszusuchen, fiel ihr siedend heiß ein, dass Roxy ja keinerlei Kleidung zum Wechseln dabeihatte, und wahrscheinlich nicht den ganzen Heiligabend in ihren Straßenklamotten verbringen wollte.

„Sie ist zwar etwas kleiner als ich, aber ich bin sicher, meine Sachen werden auch ihr passen“ war ihr knappes und präzises Urteil. Sie suchte eine ähnliche Jeans, ein ähnliches Sweatshirt und das gleich Paar Socken heraus. Vorm Wäscheschrank dachte sie sich dann aber „OK, meine BHs dürften ihr dann doch ein paar Nummern zu groß sein. Und sie trägt ja offensichtlich eh keine.“ Sie hatte das wohl auch gar nicht nötig, den Roxys jungen Brüste wirkten äußerst straff und fest.

Als sie einen schneeweißen Slip vom Stapel nahm, dachte sie an den aufregenden Tangaslip, den Roxy auf den Badezimmerboden fallen ließ. „Hoffentlich lacht sie nicht über meine Liebestöter“ dachte sie sich und schmunzelte in sich hinein.

Nachdem die Würstchen versorgt und das große französische Bett im Gästezimmer überzogen war, schnappte sie sich den Stapel Wäsche und klopfte an die Badezimmertür. „Roxy, darf ich dich kurz stören?“ „Klar doch“ klang es mit fröhlich-entspannte Stimme durch die Tür. Vorsichtig öffnete sie die Tür einen Spalt und sah hinein. Sie zögerte etwas, denn obwohl sie sich vorgestellt hatte, dass ein wahrer Berg an Badeschaum den nackten Körper des Mädchens verdecken müsste, wollte sie sicher gehen, dass es nicht wieder zu einer peinlich anmutenden Situation kam.

Was sie sah, ließ ihren Puls schlagartig in die Höhe schnellen. Roxys linkes Bein hing über den Wannenrand hinaus, ihre linke Hand lag auf ihrem Oberschenkel, der Schaum verdeckte nur noch spärlich ihren Intimbereich und ihr ganzer Oberkörper ragte aus dem Wasser. Obwohl Roxys linke Hand den Ansatz ihrer rechten Brust umfasste, konnte Marion jetzt das Drachengemälde auf dem Oberkörper der jungen Frau im Gesamtzusammenhang erkennen. Der schlangenartige Hals des Tiers wand sich außen um die rechte Brust des Mädchens und spie mit aufgerissenem Maul Feuer zwischen ihren Brüsten hindurch. Dort trafen die Flammen auf einen Schild, mit dem sich eine leichtbekleidete Kriegerin dagegen abschirmte und gleichzeitig mit ihrem muskulösen Arm ein Schwert in den Leib des Drachens zu stoßen versuchte. Der Anblick, der sich Marion bot, hätte auch das Centerfold der Penthouse füllen können. Oder den Hochglanzprospekt eines Ateliers für Tätowierkunst.

Roxy hatte ihren Kopf entspannt zurückgelehnt, schaute aber leicht erwartungsvoll zu Marion hinüber, wie sie nur durch den Spalt der leicht geöffneten Badezimmertür spähte. Marion fasste sich ein Herz, atmete tief durch, stieß die Tür auf und ging mit entschlossenem Schritt auf ihre nackte Bekannte zu. Dabei versuchte sie standhaft, der jungen Frau nur ins Gesicht zu schauen. Gefasst und nur leicht verlegen sagte sie: „Äh, entschuldige die Störung, ich habe dir da Sachen zum Wechseln herausgesucht.“ Sie drehte sich in Richtung der großen Ablage neben dem modernen Waschtisch. „Ich leg’s dir da hin“.

„Das ist sehr lieb von dir. Und du störst überhaupt nicht.“ Marion versuchte ihre Verlegenheit zu verbergen, indem sie sich bückte, um die von Roxy achtlos dahingeworfenen Sachen aufzuheben. „Wenn es dir recht ist, dann stecke ich sie kurz in die Waschmaschine, dann sind sie morgen wieder frisch.“ „Mach dir bitte nicht zu viel Umstände wegen mir.“ „Quatsch, das mach ich sehr gerne für dich!“ sagte Marion ehrlich, als sie sich mit den Sachen überm Arm wieder aufrichtete und kurz nochmal zu Roxy hinab schaute um sogleich wieder den Rückzug anzutreten.

Als sie mit fest auf den Ausgang gerichteten Blick an der aufregenden Badenixe vorbei schritt, spürte sie Roxys Hand, die nach ihrer griff und hörte sie ihren Namen sagen. „Marion…“ Sie blieb abrupt stehen und drehte sich wieder zu dem nackten Mädchen. „Ja…?“ räusperte sie mit einer etwas belegten Stimme und ertappte sich dabei, wie sie auf Roxys Nippelpiercings starrte. „Das ist sehr lieb von dir.“ Marion spürte die feuchte aber angenehm zarte Hand des Mädchens bei diesen Worten einen leichten Druck ausüben, um ihre Dankbarkeit zu zeigen. Marion lächelte sie an und erwiderte den kurzen Druck. „Keine Ursache.“ Entschlossen drehte sie sich wieder um und sagte im Hinausgehen: „Und jetzt raus aus dem Wasser, das Essen ist gleich fertig.“

Marion fühlte eine unheimliche Anspannung, die ihr auf seltsame Weise nicht unangenehm vorkam. Trotzdem war sie etwas erleichtert, die Badezimmertür wieder hinter sich schließen und sich den Dingen, die zu tun waren, zuwenden zu können. Als sie dann jedoch vor der Waschmaschine stand, um den hauchdünnen Slip des Mädchens hineinzustecken, kam die Anspannung zurück. Der Gedanke, dass Roxy dieses bewusst knapp gehaltene Stück Stoff vor kurzen noch direkt an der intimsten Stelle ihres perfekten Körpers getragen hatte, lösten widerstreitende und undefinierbare Emotionen in ihr aus. Ihr Magen verknotete sich wieder. Sie rief sich sogleich zur Ordnung, warf das Teil zu den anderen Sachen in die Maschine, gab Waschmittel und etwas Weichspüler dazu und startete das Schonwaschprogramm.

Gerade als Marion noch die Kerzen des festlich gedeckten Tisches anzündete erschien wie abgesprochen die frisch gebadete Roxy in der Essecke des Luxusappartements. Sie blieb fast schüchtern stehen und Marion sah in den leuchtenden Augen des Mädchens den Kerzenschein und die warm leuchtenden elektrischen Birnchen des kleinen Weihnachtsbaums glitzern. „Das ist ein Traum…“ flüstere Roxy kaum hörbar und blieb weiter wie angewurzelt stehen. Das Zögern ihrer Freundin ließ Marion nun auch in ihrem Organisationeifer einhalten und das Ergebnis ihres Dekorationseinsatzes betrachten. Obwohl sie sonst die schlichte Eleganz bevorzugte, war es ihr an Weihnachten doch immer wichtig, es bewusst etwas an Kerzen, Engeln und Schleifchen zu übertreiben. Und diesmal hatte sie es wohl fast etwas zu gut gemeint. Aber es gefiel ihr auch sehr.

„An Weihnachten mag ich es tatsächlich romantisch, und diesmal habe ich mich wegen dir besonders ins Zeug gelegt.“ Roxy strahlte sie an. „Aber setz dich doch. Und ich hoffe, du bist nicht enttäuscht, wenn du siehst, dass das Essen nicht gerade mit der Festtafel mithalten kann.“ „Na komm, jetzt hör mal auf mit deinen Untertreibungen! So wie ich dich kenne bist du bestimmt auch noch eine vorzügliche Gourmet-Köchin!“ konstatierte Roxy und setzte sich erwartungsvoll. Marion musste lachen, als sie den Deckel von der teuren Porzellanschüssel hob und mit gespieltem französischen Akzent sagte: „Voila Mademoiselle, Wiener Würstschen mit Karto-fell-Salat!“

Entgeistert starrte Roxy in die Schüssel und dann Marion ins Gesicht. Dann begann sie zu Grinsen und laut los zu prusten. Auch Marion musste schallend mitlachen. „Jetzt bin ich aber doch erleichtert“ lachte Roxy, und fügte gleich hinzu: „Nicht dass ich auch mal ein gutes Essen genießen kann, aber ich hab ehrlich gesagt einen Bärenhunger.“ „Na dann lass es dir schmecken“ entgegnete Marion, hielt ihrer freundlich die Schüssel hin und beobachtete amüsiert, wie sie sich gleich zwei Pärchen Würste auf ihren Teller bugsierte. Sie selbst nahm sich nur ein Würstchen, das sie vorher mit dem Messer von seinem „Partner“ abgetrennt hatte. Vom Salat nahmen sich beide Frauen gleich viel; allerdings bedeckten Marions Teller ein Löffel Kartoffelsalat und ein großer Berg an aromatisch angemachten Blattsalat. Bei Roxy war es genau umgekehrt…

„Seit ich mich erinnern kann, gibt es bei mir Würstchen und Kartoffelsalat an Heiligabend. Ist quasi eine Familientradition“ entschuldigte sich Marion für das schlichte Essen. „Ich freue mich immer das ganze Jahr darauf.“ „Auf Würstchen mit Kartoffelsalat?“ fragte Roxy etwas irritiert. „Ist das so etwas Außergewöhnliches für dich?“ „Eigentlich nicht, aber ich muss halt ständig auf meine Linie achten“ sagte Marion etwas nachdenklich und dachte an die Zeit, als sie deutlich übergewichtig war und das in Kombination mit zu viel Stress bei der Arbeit zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führte.

„Dabei bist du aber äußert erfolgreich“ sagte Roxy mit halbvollem Mund. Und als Marion sie fragend ansah fügte sie hinzu: „…das mit der schlanken Linie meine ich“. „Danke für das Kompliment!“ entgegnete Marion ehrlich. Sie konnte sich nicht erinnern, das jemals von irgendjemandem gehört zu haben, nachdem sie so abgenommen hatte. Auch nicht von ihrem Mann. Sie dachte an den nahezu perfekten jungen Körper ihrer Freundin, der sie noch immer in ihren Bann zu ziehen schien und ergänzte das Gesagte: „Mit dir kann ich trotzdem nicht annähernd mithalten“.

„Und ob. Allein schon deine trainierten Beine und dein knackiger Hintern. Einfach atemberaubend! Wenn ich nur dran denke, wie der Rest aussehen muss, wird mir schon ganz anders! Kein Wunder glotzen dir die Kerle alle ständig hinterher.“ Marion war zwar hocherfreut über diese absolut ehrlich klingenden Komplimente aus dem Mund einer jungen Frau, die man selbst fast für ein Topmodel halten konnte. Aber sie war auch verwirrt, denn sie konnte sich zunächst nicht erklären, wie Roxy ihre Beine und ihren Hintern so gut beurteilen konnte. Und woher sie das mit den glotzenden Kerlen nahm. Okay, sie trug im Herbst schon mal ein Businesskostüm mit einem etwas über dem Knie endenden Rock, und die Hosen waren auf ihre Hüften maßgeschneidert…

Roxy unterbrach sie in ihren Gedanken, als sie sagte: „Ich dagegen hab‘ da wohl einfach nur Glück und gute Gene. In Sachen Sport und Ernährung bin ich echt nachlässig.“ Jetzt schaltete Marion wieder sofort: „In deinem Alter hast du das ja auch noch gar nicht nötig.“ Roxy schaute sie an und sagte ernst: „Was heißt da in ‚deinem‘ Alter? Als ob es auf die paar Jahre ankäme…“ Marion musste etwas lächeln. „Die paar Jahre?“

Jetzt lächelte Roxy, taxierte sie, neigte den Kopf etwas hin und her und meinte: „Na ja, lass es so zehn plus minus zwei sein…“ und grinste etwas schelmisch. Marion prustete los und lachte: „Sag bloß, du willst mir weiß machen, du wärst schon 30!“ Jetzt schien Roxy kurz nachzurechnen, konterte aber recht schnell: „Natürlich nicht, aber du kannst mir auch nicht erzählen, dass du schon vierzig bist.“ Marion sagte nichts und hielt Roxys fragenden Blick stand. „Na ja, einigen wir uns auf 15 Jahre“ kam von der jungen Frau und Marion entgegnete gerührt: „Roxy, du bist echt ein liebenswerter Charmebolzen!“

Das Mädchen lächelte kurz zurück und schien sich dann etwas nachdenklich wieder dem Essen zu widmen. Marion nutzte die Pause, um sich wieder auf ihre selbsterlegte Aufgabe, den Abend durchzuorganisieren, zu konzentrieren. „Mensch Roxy, ich hab völlig vergessen, dir etwas zu trinken anzubieten. Was hättest du denn gerne? Ich hab‘ Bier kaltgestellt, aber auch Wein, Cola, Saft, Wasser…“ „Was trinkst du denn?“ „Och zu den Würstchen gerne mal ein Bier.“ „Gut, dann nehme ich auch eins.“ „Ok, den Wein können wir uns ja noch für später aufsparen. Dürfte kein Problem sein, denn es heißt ja: ‚Bier auf Wein, das lass sein. Wein auf Bier…“ „…das rat ich dir!“ ergänzte Roxy und die beiden Frauen mussten lachen.

Auch das Bier war für Marion etwas ungewöhnlich. Es hatte so einen Hauch von Arbeiterklasse. Egal was die Fernsehwerbung auch versprach, Wein hatte einfach mehr Stil. Aber wenn sie sich schon mal auf ihre Herkunft zurückbesann, dann richtig: nicht aus dem Glas, sondern aus der Bügelflasche.

„Du bist sehr traditionsbewusst und diszipliniert“ stellte Roxy etwas aus dem Zusammenhang gerissen fest, nachdem sie die Bügelverschlüsse erst aufploppen ließen, die Flaschen dann aneinander stießen und zusammen je ein paar tiefe Schlucke zu sich genommen hatten. „Da magst du sicher recht haben“ antworte Marion etwas nachdenklich und fügte schnell hinzu: „aber keinesfalls spießig, wenn du das meinst.“ „Nein, spießig bist du ganz und gar nicht“ entgegnete Roxy und schaute sich um. „Du hast wahrlich Stil, bist aber am Boden geblieben, kennst deine Vergangenheit, lebst trotzdem im Hier und Jetzt, bejahst auch den stetigen Wandel und was die Zukunft an Chancen aber auch Risiken birgt.“

Marion war überwältigt. Wie schaffte es dieses junge Mädchen in so kurzer Zeit und so wenigen Worten die gesamte Persönlichkeit einer gut zwanzig Jahre älteren Frau zu beschreiben? Sie selbst brauchte nun schon vierzig Jahre um sich selbst kennenzulernen und würde einen Roman schreiben müssen, um das auch nur annähernd so zutreffend und verständlich zu formulieren. Gerührt und mit zitternder Stimme begann sie: „Roxy, ich…“

„Hm…?“ hakte ihre Freundin nach, als Marion nicht weitersprach. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll…“ Roxy langte über den Tisch und nahm ihre Hand. „Du musst jetzt auch nichts sagen. Ich will nur, dass du weißt, ich bin sehr glücklich dich kennengelernt zu haben.“ „Mir geht es genauso, vielen Dank, dass du mich damals angesprochen hast.“ „Gern. War nicht einfach, aber hat sich so etwas von gelohnt.“ „Wieso nicht einfach?“ fragte Marion überrascht. „Na ja, eine so unnahbar wirkende Traumfrau wie du, an die sich offensichtlich nicht mal gestandene Kerle ran wagen, einfach so anzuquatschen. Das hätte auch schiefgehen können.“

„Oh Gott, bin ich etwa so furchteinflößend?“ dachte sich Marion schockiert. Roxy schien ihre Gedanken zu erraten und fuhr schnell fort: „Für das Establishment ist mein Styling ja dann doch meist zu gewagt…“. „Für Spießer vielleicht, aber ich finde dein außergewöhnliches Styling passt auch perfekt zu deiner außergewöhnlichen Persönlichkeit.“ In der Tat unterstellte Marion tätowierten und gepiercten Personen eine gewisse Charakterschwäche – hört man doch immer wieder von Menschen, die ihre „Jugendsünden“ wieder loswerden wollten. Roxy zufolge aber wussten die echten Freaks genau was sie taten und würden eher sterben als auch nur eins ihrer „Tagebucheinträge“, wie sie die einzelnen Körperkunstwerke nannte, zu bereuen. Roxy war nun ganz in ihrem Element und Marion hätte stundenlang zuhören können, wie diese außergewöhnliche junge Frau ihr die fremde aber auch sehr faszinierende Subkultur vorstellte und erklärte.

Nach kurzer Zeit schon war sie begeistert und fühlte sich nun fast doch spießig und langweilig, weil sie außer zwei kleinen Ohrsteckern und hin und wieder einer zierlichen Halskette gar keinen Schmuck trug. Und ihr wenig ereignisreiches Leben auf Papier festhielt, das sich jederzeit ganz einfach vernichten ließ, wenn man sich jemals dessen schämen sollte, was man da festgehalten hatte.

Zwischenzeitlich waren die beiden auf das bequemere Sofa gewechselt und hatten die Flasche Wein geöffnet. Marion musste wieder an das wundervolle Drachengemälde auf seinem noch viel aufregenderen „Untergrund“ denken. Wofür stand das Tattoo, das so einen großen Raum in Roxys ganzen Leben einnehmen musste? Vorsichtig begann sie: „Der Drachen und die Kriegerin gefallen mir wahnsinnig gut.“ „Das hab‘ ich bemerkt!“ entgegnete Roxy leicht triumphierend grinsend.

Marion errötete etwas, ließ sich aber nicht ablenken, denn schließlich war die Körperkunst laut Roxy selbst auch dazu da, sie zur Schau zu stellen. „Was symbolisiert dieses Bild?“ fuhr sie unbeirrt fort. „Was glaubst du?“ spielte die intelligente junge Frau den Ball zurück. „Na ja, der Drache steht für eine Bedrohung und die Kriegerin nimmt den Kampf auf.“ „Exakt“ war die knappe Antwort. „Das war ja jetzt nicht schwer, aber was ist das für ein Kampf, der für dich so zentral zu sein scheint? Ist dein Vater der Drache?“ „Nein. Mein Vater ist echt in Ordnung. Er ist halt nur genauso stur wie seine Tochter.“ Marion stutzte. War nicht er der Grund, dass sie kein Dach über dem Kopf hatte?

Sie konnte jedoch nicht weiter darüber nachdenken, denn Roxy fuhr fort: „Eigentlich ist das gemein von mir, dich die Bedeutung erraten zu lassen, denn es ist etwas, das ich geheim halte. Aber wenn jemand die Intelligenz und die Kombinationsfähigkeit hat, das herauszufinden, dann bist du das. Und ich möchte sehen, wie geheim mein Geheimnis wirklich ist…“ Marion führte sich geehrt und angespornt zugleich und strengte sich zu weiteren Gedanken an. Allerdings unterbrach sie Roxy erneut indem sie sprach: „Der Schlüssel liegt darin, was du nicht siehst bzw. was nur auf den ersten Blick zusammenzupassen scheint. Schau es dir ganz genau an und sag mir was dir dazu einfällt.“ Mit diesen Worten hatte sie auch schon das Sweatshirt über den ihren Köpf gezogen und saß mit aufregend entblößtem Oberkörper vor ihrer älteren Freundin.

Die seltsame Anspannung in Marions Magengegend war umgehend zurück. Wie sollte sie sich in dieser Situation denn konzentrieren? Sie atmete tief durch und nahm es als sachliche Aufgabe an, ganz so als ob sie eine knifflige Rechtsfrage zu lösen hatte. Und schon war die äußerst betörende Wirkung des nackten, jungen und perfekten Körpers weit in den Hintergrund getreten. Sie bewunderte die exakte und fast realistische Darstellung des Schuppenpanzers, der grazilen Muskelpartien der blond bezopften Kriegerin und des dornumrankten Kampforts. Erst jetzt bemerkte Marion, dass die Dornenhecke Roxys Brüste aufzuzehren schien, die Stecker durch beide Nippel verstärkten diesen Effekt geschickt. Marion fand es hocherotisch, was ihre Konzentration aber nur kurzzeitig zu beeinträchtigen vermochte.

„Es ist ein asiatischer Drache, aber eine nordische Kriegerin. Sie kämpfen nicht in einer Höhle, von einem geraubten Schatz oder einer Jungfrau ist nichts zu sehen. Die Dornenhecke gehört auch nicht in eine Drachensage, eher zu Dornröschen. Also vielleicht doch eine schlafende Prinzessin hinter der Hecke?“ Marion schaute zum Schwanz des Drachens. Er schien sich wie die Dornenhecke an der schlanken Taille des Mädchens zum Rücken hin fortzusetzen. Sie neigte sich etwas zur Seite und sagte: „Das Bild geht auf deinem Rücken weiter…“

Roxy nickte nur anerkennend und drehte sich langsam um. Eine atemberaubend hübsche, zerbrechlich wirkende junge Frau in einem langen, aber sehr dünnen, fast durchsichtigen Kleid kniete etwas verschüchtert inmitten von Gold und Edelsteinen. Im Hintergrund lauerte ein Bär und über ihr kreiste ein Raubvogel. „Ein Kampf der Kulturen um jemanden oder etwas sehr wertvolles, das lange vergessen schien. Das Mädchen sieht dir nicht ähnlich, es geht also nicht um dich selbst. Aber um etwas oder jemanden, das dir sehr wichtig ist.“

Roxy drehte sich langsam um und schaute ihre ältere Freundin entgeistert an. „Wie machst du das? Kannst du Gedanken lesen?“ Stolz auf ihre Leistung – dazu unter solch erschwerten Bedingungen - lächelte sie zufrieden und entgegnete: „Nein, das gehört leider überhaupt nicht zu meinen Stärken.“ Roxy beklagte sich fast etwas, wie weit sie in so kurzer Zeit doch gekommen war, machte aber keinerlei Anstalten, sich wieder anzuziehen. Marions Kribbeln in der Magengegend nahm wieder zu. Sie sagte zu ihrer jungen Freundin: „Dann schlage ich vor, wir lassen das Rätsel an dieser Stelle erst einmal ruhen und du ziehst dich wieder an. Du bringst mich sonst nur ganz durcheinander.“ Roxy zögerte jedoch und hielt das Sweatshirt nur unschlüssig in ihren Händen.

Marion bekam eine ganz trockene Kehle und griff nach ihrem Weinglas, das allerdings leer war. Als sie bemerkte, dass auch die Flasche ganz ausgetrunken war, nahm sie das als willkommenen Anlass, der verunsichernden Situation erneut zu entkommen. „Ich hol uns noch ‚ne Flasche“ sagte sie kurz und verschwand im Vorratsraum.
*******n69 Mann
6.396 Beiträge
Man man, man, wie toll und wie spannend. Sehr gut geschrieben und bitte weiter so. LG Peter
*******y24 Mann
112 Beiträge
Schließe mich meiner Vorrednerin an.
Bitte schreib weiter.

Gruß
lg24
*********r8or Mann
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Themenersteller 
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*****xsw Paar
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Wow, so wunderbar geschrieben. Ich hoffe das es nicht das Ende war?!
*****aar Paar
59 Beiträge
Eine Fortsetzung mit *happy* End wär geil
Sehr ergreifend, hab trotzdem eine frage ist hier etwas Wahres dabei ?
*********r8or Mann
10 Beiträge
Themenersteller 
Nein, das ist erst der Anfang...

Marion & Roxy - Kapitel 04: White Christmas & Hot Kisses

Im nächsten Moment hörte sie ein Geräusch. Wie Geschirr, das nicht weit hinter der geschlossenen Gästezimmertür aneinander klapperte. Es konnte nur aus ihrer Küche kommen. Roxy war in der Küche! Sie war gar nicht gegangen!

Ihr Herz machte einen Sprung und die ganzen dunklen Gedanken wandelten sich schlagartig in überschwängliche Freude. Sie schlug die Bettdecke zurück und schwang ihre langen Beide aus dem Bett. Ihr Nachthemd war ihr bis über den Bauchnabel gerutscht und der Luftzug ließ sie an ihrem nackten Unterleib und ihren feuchtklammen Beinen frösteln. Schnell stand sie auf und zog das Nachthemd bis zu den Knien. Mit nackten Füßen rannte sie auf die Gästezimmertür zu, doch ein weiteres Stechen in der Schläfe lies sie ihren Schritt wieder verlangsamen. Ihr wurde schwummrig und fast schwarz vor Augen. Sie musste sich an der Tür abstützen, um nicht zu fallen. Der Kreislauf - es war wohl doch zu viel Wein gestern Abend.

Als sie sich gefangen hatte beschloss sie, vorsichtig zur Küche zu gehen und nachzuschauen. Im Essbereich angekommen machte ihr Herz einen erneuten Sprung. Roxy stand mit dem Rücken zu ihr da und trocknete Geschirr ab. Sie hatte die Teller, die Gläser und das Besteck vom Vorabend abgespült. Den Tisch hatte sie mit frischem Geschirr eingedeckt. Die Kaffeemaschine gluckerte und verbreitete einen einladenden Duft. Im leicht summenden Umluftofen lagen die Brötchen aus dem Kühlschrank zum Aufbacken. Eine Pfanne und eine Packung Eier standen am Herd bereit.

Als Roxy das Geschirr abgetrocknet und abgestellt hatte, drehte sie sich um und entdeckte Marion. Sie lächelte sie an. „Hey, guten Morgen du Schlafmütze! Frohe Weihnachten!“. Marion wurde ganz warm ums Herz. „Dir auch mein Schatz“, krächzte sie mit belegter Stimme. Roxy legte den Kopf etwas schräg und schaute sie mitfühlend an. „Oh Gott, ich muss furchtbar aussehen“ entschuldigte sich Marion bei ihrer Freundin. „Ein bisschen zerknautscht vielleicht. Aber ich würde dich trotzdem zu Germanys Next Topmodel wählen“ entgegnete diese lächelnd.

Marion nahm das Kompliment nicht ernst aber als willkommene Aufmunterung, und lächelte dankbar. „Du warst schon fleißig heute Morgen. Ich bekomme ein richtig schlechtes Gewissen“ sagte sie ihrer jungen Freundin. „Musst du nicht, ich tu das gern“ entgegnete diese. Marion schaute sich auf dem reich gedeckten Tisch um. Wurst, Käse, liebevoll dekorierte Gurken, Tomaten, Paprika. Marmelade, Honig, Orangensaft, Milch, Kakao, Haferflocken. „Was gibt das denn, wenn es fertig ist?“ spielte Marion die freudig Unwissende. „Wonach sieht’s denn aus?“ spielte diese den Ball zurück. „Nach einem Zehn Gänge Menü für eine Profifußballmannschaft im Steigenberger Hotel?“ frotzelte Marion. „Also ich nenne es Frühstück“ gab Roxy lapidar zurück und griff sich die Pfanne und den passenden Wender.

„Ich hoffe, ich hab‘ dir deine Küche und deinen Ernährungsplan nicht zu sehr durcheinandergewirbelt“, stellte Roxy in den Raum. „Ganz und gar nicht. Fühl dich ganz wie zuhause!“ Ein weiteres Mal ließ sie den Blick über den reich gedeckten Frühstückstisch wandern. „Roxy, du bist echt eine Wucht, mein Schatz!“

„Nix für. Rührei, oder Spiegelei?“. Marions Magen knurrte. „Rührei. Aber bitte warte noch etwas, ich spring noch schnell unter die Dusche.“ „Lass dir Zeit“ rief ihr Roxy hinterher, als Marion schon auf dem Weg zum Badezimmer war.

In heller Vorfreude auf ein feudales Frühstück mit einem wundervollen, geliebten Menschen beeilte sich Marion, seifte und wusch sich nur schnell ab, ließ ihr Haar ungewaschen und ließ auch das obligatorische Rasieren ihrer Achseln und ihrer Bikinizone ausfallen. Das heiße Wasser und das Abfrottieren tat ihr gut. Im Badezimmerschrank lag immer ein flauschiger, langer Bademantel, in den sie jetzt schlüpfte. Kurz etwas Kajal und Rouge aufgetragen, mit der Bürste durchs lange Haar und fertig war die natürliche Schönheit.

Roxy saß schon am Tisch, der Kaffee stand in der Kanne bereit, das Rührei aber noch auf dem Herd. Sie war in ihr Handy vertieft, legte es aber beiseite, als sie Marion kommen hörte. Sie stand auf, ging um den Tisch herum und nahm ihre ältere Freundin fest in den Arm. „Nochmal frohe Weihnachten, liebe Marion“ flüstere sie ihr ins Ohr und wollte ihr einen Kuss auf die Wange geben. Marion reagierte aber schnell und drehte sich so, dass der Kuss auf den Mund ging. „Auch dir ein wundervolles schönes Weihnachten mein Liebling!“ sprudelte es aus Marion, die ihre Freundin an beiden Händen hielt und in ihr etwas verdutztes aber glückliches Gesicht schaute.

Ein paar Momente später saßen sich beide gegenüber und labten sich an den vielen Köstlichkeiten. „Hast du schon gesehen? Es hat geschneit“ schwärmte Roxy. „Ja. Wunderschöne weiße Weihnachten“ entgegnete Marion fröhlich. „Was hältst du von einem Schneespaziergang durch die Weinberge? Gleich nach dem Frühstück“ fügte sie fragend hinzu. „Gern. Allerdings brauch ich noch meine warmen Wintersachen“ war die Antwort der jungen Frau. „Da finden wir in meinen Schrank sicher was für dich.“ „Nicht nötig, ich kann wieder an meine Sachen ran“. Marion war etwas verwirrt und schaute nur fragend. „Markus hat mir ein Hotelzimmer gebucht und meine Sachen hingebracht.“

Marion spürte wieder ein Drücken in der Brust. Sie hegte eine Abneigung gegen diesen Markus. War es Eifersucht? „Wohl doch noch ein Rest Anstand bei ihm übrig“ sagte sie sarkastisch. „Ja, er ist ganz in Ordnung.“ Marion machten diese Worte ärgerlich. „Ganz in Ordnung? Der Kerl ist verheiratet, hat ein Kind, nutzt dich aus...“ schimpfte sie, wurde aber von Roxy unterbrochen. „Nein, so ist es nicht. Markus fasst mich nicht an.“ Marions Gedanken drehten sich wieder im Kreis. „Du gehst nicht mit ihm ins Bett?“ „Doch. Beziehungsweise nein. Ach, es ist kompliziert. Bitte lass uns ein andermal darüber reden“ flehte Roxy etwas verlegen. „Klar, sorry“ entschuldigte sich Marion. „Ich wollte nicht indiskret sein.“ „Du bist nicht indiskret, sondern darfst alles über mich erfahren. Aber ich möchte nicht, dass du schlecht von mir denkst, deshalb muss ich da etwas ausholen. Und lass uns jetzt lieber den Sparziergang machen. Da freu ich mich riesig drauf.“ Marion wurde nachdenklich, wischte aber die Suche nach einer Erklärung beiseite. „Okay, dann bring ich dich ins Hotel, da kannst du dich in Ruhe umziehen. Und dann fahren wir zum Wanderparkplatz.“

Marion stand etwas abseits in der Hotellobby und schaute leicht traurig zu, wie Roxy die Eincheckformalitäten erledigte. An der Rezeption war eine junge, elegante und sehr freundliche Frau, der es überhaupt nichts auszumachen schien, am Weihnachten arbeiten zu müssen. Oder zumindest ließ sie es sich nicht anmerken. Die junge Frau sah immer wieder verstohlen zu Marion herüber und fragte sich wohl, wie Marion, Roxy und dieser Markus miteinander zusammenhingen. Marion schaute sich in der edlen Hotellobby um, um sich abzulenken. Wenigstens hat der Kerl sich nicht lumpen lassen, dachte sie sich.

„Kommst du mit hoch aufs Zimmer?“ riss Roxy sie aus den Gedanken. „Das Gepäck ist schon oben.“ Etwas unschlüssig stand sie da, doch Roxy lächelte sie fröhlich an und streckte ihre Hand nach ihr aus. „Klar“ sagte sie nur kurz und ging zu ihrer Freundin, die sie bei der Hand nahm. Die hübsche Rezeptionistin schaute die zwei freundlich an und wünschte einen angenehmen Aufenthalt und ein frohes Fest. Marion hatte das Gefühl, die junge Frau schaute ihnen neugierig und fast schon neidisch hinterher.

Roxy hatte nicht nur ein Zimmer, sondern eine kleine Suite. Doch das Mädchen schaute sich gar nicht erst um, sondern wuchtete ihren großen Koffer auf das Bett und schütte ihn einfach aus, um sich die passenden Sachen raus zu picken. Marion musste gegen den Impuls ankämpfen, die Sachen säuberlich im Kleiderschrank zu verstauen. Roxy hatte unterdessen bereits den Pullover über den Kopf gezogen und stand mit blanken Brüsten vor dem Bett, um am Hosenbund zu nesteln. Marion spürte das angenehme Kribbeln im Bauch, doch ihr Kopf und ihr Herz empfanden dies im Moment unpassend. Sie drehte sich weg, um das fast exklusive Interieur der Suite zu inspizieren. ‚Alles modern, edel und peinlichst sauber‘ dachte sie sich anerkennend. Ihr Blick fiel durch das Fenster auf die verschneiten Dächer der Stadt. Dahinter zogen sich schneebedeckte Rebhänge bis zum Wald, der hier in der Gegend die Gipfel der Weinberge bedeckte und heute einen wahrlich weihnachtlichen Eindruck machte. Sie freute sich, ihren Lieblingsspazierweg mal ganz ungewöhnlich im Schnee zu erleben.

Die kleine Straße, die zum Bergsattel zwischen zwei Weinbergen führte, um dahinter in ein kleineres Winzerdorf hinabzuführen, war geräumt. Es war auch schon halb elf. Nur die letzten Meter zum Parkplatz waren schneebedeckt und es gab nur wenig Autospuren. Die Menschen waren wohl eher dabei, das Festmahl vorzubereiten oder auswärts essen zu gehen.

Auf der Fahrt hatten beide nicht viel geredet. Irgendwie lag eine nachdenkliche Spannung zwischen beiden. Die Luft war erfrischend kalt, und der kalte Wind blies ihnen leicht schneidend ins Gesicht, als sie aus dem Wagen stiegen. „Da geht’s lang“ waren die ersten wenigen Worte, die Marion seit längerem wieder fallen ließ, während sie in Richtung des landwirtschaftlichen Weges zeigte, der aus dem Wald herausführte. Roxy ging ums Auto und gesellte sich neben Marion, die sich schon umgedreht hatte und am losgehen war. Plötzlich spürte sie, wie Roxy ihre Hand ergriff, um händchenhaltend neben ihr zu gehen. Marion wurde warm ums Herz. So oft war sie hier schon entlang gegangen, um nach anstrengenden Bürostunden den Kopf frei zu bekommen. Aber sie war immer allein. Und jetzt war diese bezaubernde junge Frau an ihrer Seite und bedeutete ihr mit dieser Geste, dass sie zusammengehörten.

Als sie den Wald verließen blendete sie die helle Sonne, die in den Eiskristallen der schneebedeckten Hänge glitzerte. Hier war die beste Aussicht auf drei sanft gerundete Weinberge, das Flusstal und die Großstadt im Hintergrund. Der Anblick der geometrisch exakt ausgerichteten Rebstöcke, der kleinen, sich wie ein Ei dem anderen gleichenden Wirtschaftshütten und der systematisch angelegten Wirtschaftswege übten auf Marion immer einen beruhigenden, gedankenordnenden Eindruck aus. Doch heute blieb diese Wirkung aus. Viel zu sehr war der Knoten im Magen wieder präsent und eine Unzahl an ungeklärten Fragen ließen sich nicht annähernd so in eine logisch abzuarbeitende Reihenfolge bringen, wie ihr Kopf es bei Sachfragen sonst auf fast magische Weise von allein vollbrachte.

Sie schaute zu Roxy, die etwas gedankenverloren ihren Blick über die Weite streifen ließ. Auch sie schien sich Gedanken darüber zu machen, was mit ihnen beiden geschehen war und noch geschehen sollte. Plötzlich überkam Marion wieder dieses beklemmende Gefühl in der Herzgegend. Sie hatte Angst, Roxy zu verlieren. Weil diese womöglich keine Zukunft für eine Beziehung zu ihr sah. Weil sie mehr wollte als nur Händchenhalten. Aber Marion noch nicht bereit dazu war. Auch davor Angst hatte. Angst, sich falsch zu verhalten. Sie zu enttäuschen. Das kam ihr unglaublich paradox vor, denn sie war sich sicher, dass Roxy genauso enttäuscht wäre, wenn sich Marion ihr weiter verweigerte. Sie fasste einen Entschluss: sie musste Roxy ihre Gefühle für sie gestehen, sie aber gleichzeitig noch um Zeit bitten. Nur wie sollte es ihr sagen?

Obwohl der Wanderparkplatz schon ziemlich weit oben lag, stieg der Weinberg am Waldrand Richtung Westen noch deutlich an, und die beiden kamen etwas außer Atem, da es nicht einfach war, durch den fast unberührten Schnee hinauf zu stapfen. Am höchsten Punkt gab es aber einen Aussichtspunkt mit einer Bank. Und sie hatten Glück, die Bank war von Vorbesuchern schon vom Schnee befreit und unbesetzt.

„Lass uns hier etwas ausruhen und die Aussicht genießen, ja?“ sagte Marion zu der schnaufenden Roxy, die ihr dankbar lächelnd zunickte. Die beiden saßen nun händchenhaltend auf der Bank, sagten aber nichts. Marion war zu beschäftig damit, in Gedankten die richtigen Worte vorzuformulieren. Da ihr dies nicht gelang, fasste sie sich ein Herz, drehte sich zu Roxy und nahm auch ihre andere Hand. Ihre Freundin schien nur darauf gewartet zu haben, denn sie drehte sich zu ihr und schaute sie an. Marion wollte mit den klärenden Worten ansetzten, doch gerade als sie „Roxy, ich…“ aussprach, begann auch Roxy damit, sie mit ihrem Namen anzusprechen. Beide stoppten augenblicklich, ob aus Höflichkeit oder weil sie aus dem Konzept gerissen wurden, ließ sich nicht genau sagen. Aber Marion spürte in diesem Moment wieder eine tiefe Verbundenheit mit der jungen Frau, die offensichtlich im selben Moment das Bedürfnis hatte, die unausgesprochene Spannung zwischen ihnen zu beenden. Wie zur Bestätigung musste beide lächeln.

„Du zuerst“ reagierte Marion schneller. Auch weil es ihr in Gesprächen mehr lag, zunächst zuzuhören, und dabei ihre Argumente eventuell auf neue Gegebenheiten anpassen zu können. Sie schenkte ihrer Freundin einen verständnisvollen und offenen Blick und hielt ihre Hände etwas fester. Insgeheim versuchte ihr Unterbewusstsein wohl die Angst abzumildern, die Marion in diesem Moment wieder überkam: dass Roxy ihr jetzt den Laufpass geben könnte. Ihr Puls raste.

„Marion, ich….“ versuchten die zitternden Lippen der hübschen jungen Frau die passenden Worte zu formulieren. „…ich möchte mich entschuldigen für gestern Abend…“ Marion war überrascht und schaute wohl auch entsprechend verwirrt, weshalb Roxy erklärend fortfuhr: „…dass ich dich so bedrängt habe…, dich geküsst und angefasst habe…“ Roxy hatte vor Scham ihren Kopf gesenkt und Marions Puls beruhigte sich so schnell wie er angestiegen war, als ihr Beschützerinstinkt gegenüber dem verletzlichen Geschöpf zurück kam. „…du musst denken ich bin…“ wollte Roxy schamvoll weitersprechen, doch Marion vervollständigte aus einem Impuls heraus den Satz: „…der wundervollste und liebenswürdigste Mensch, der mir jemals begegnet ist.“ Sie nahm das hübsche Gesicht der jungen Frau in beide Hände und zwang sie sanft, sie anzusehen, während sie näher an sie heranrückte und ihr tief in die Augen sah. „Du musst dich für gar nichts entschuldigen. Die Küsse waren wunderschön.“ Marion beobachtete fasziniert, wie sich die traurig-trüben Augen ihrer Freundin in zwei klare, lachende Bergseen verwandelten. Voller Mut und Selbstsicherheit vollendete Marion ihren Satz. „Und ich möchte unbedingt noch mehr davon…“

Roxy strahlte Marion nun vor Glück an, doch diese schaute ihrer Freundin weiter mit ernstem Blick tief in die Augen, um ihr zu bedeuten, wie wichtig ihr dieser Wunsch war. Roxy begriff sofort und das Strahlen wich zustimmend der gleichen ernsten Miene. Dann senkte sich ihr Blick langsam auf Marions Mund, ihre Augen schlossen sich und ihr Kopf neigte sich etwas zur Seite. Marions Blick wanderte nun wie von magischen Kräften geführt ebenfalls zu den vollen, rosa Lippen ihrer jungen Freundin. Sie hatte den Mund vor Erwartung leicht geöffnet. Marion konnte nicht anders als nun auch ihren Kopf zur Seite zu neigen und das hübsche Gesicht mit diesen verführerischen Lippen an sich zu ziehen, um sie zärtlich zu küssen. Ihr Herz raste, als sie die Augen schloss und den heißen, feuchten Atem ihrer Geliebten auf ihren Lippen spürte.

Ihre Lippen berührten sich erst nur zart, doch als Marion im selben Moment Roxys Hand in ihrem Nacken spürte, wühlte sie diese wundervolle Situation so sehr auf, dass sie schwer atmend ihren Mund öffnete und dem Bedürfnis nachgab, diese süßen Lippen mit den ihren vollkommen zu umschließen. Sie wollte Roxy schmecken, einatmen, austrinken. Sie küssten sich mit weit geöffnetem Mund, ihre Zungen spielten zunächst vorsichtig, dann immer leidenschaftlicher miteinander. Ihre Hände setzten die beiden Frauen dabei ein, um den Kopf der anderen zärtlich zu führen. Es dauerte nur wenige Momente bis die beiden Frauen ihren gemeinsamen harmonischen Rhythmus gefunden hatten, der Marion komplett gefangen nahm und dem sie sich fortan endlos hingeben konnte.

Nach gefühlten Stunden, aber für Marion trotzdem noch zu früh, spürte sie, wie Roxy den innigen Kuss langsam löste. Marion schlug die Augen auf und sah in das lächelnde Gesicht ihrer Geliebten, die ihre Wange liebevoll mit ihrer Hand streichelte. „Und, gut so?“ fragte die stolze junge Frau. Marion nickte und murmelte ein verträumtes ‚hhmm‘. „Du bist eine sehr leidenschaftliche Küsserin“ stellte Roxy fest und Marion war sofort wieder etwas verunsichert. War sie etwa zu stürmisch? Sie wusste ja selbst nicht, was plötzlich über sie gekommen ist. Doch Roxy spürte wohl ihre leichte Verunsicherung und fügte schnell hinzu: „genau so hab‘ ich es mir immer gewünscht!“. Dabei lächelte sie Marion verschwörerisch an.

Der leichte Knoten in Marions Magen nahm nun wieder zu, denn sie erinnerte sich daran, dass sie Roxy ja noch etwas mitteilen wollte. Unsicher begann sie: „Roxy, ich… du bedeutest mir sehr, sehr viel… das gerade, das will ich immer und immer wieder mit dir erleben…“ Roxy strahlte sie liebevoll an, deshalb fiel es ihr umso schwerer fortzufahren. „…aber ich… ich meine… können wir es erst einmal dabei belassen?“ Der Klos im Magen wurde unerträglich während sie so herumdruckste und auf den Boden schaute. Doch Roxy nahm auch noch liebevoll ihre zweite Hand zur Hilfe um nun wiederum Marion sanft dazu zu bringen, sie anzuschauen. „Aber natürlich mein Augenstern! Ich bin glücklich, wenn du glücklich bist. Was du möchtest, das möchte ich auch. Und was du nicht möchtest, das möchte ich auch nicht.“ Marion nickte und schaute ihre Freundin entschuldigend an. Roxy fuhr einfühlsam fort: „Ich weiß genau, wie du dich fühlst. Das ist alles noch neu und fühlt sich irgendwie widersprüchlich an.“ Marion fragte sich ein weiteres Mal tief beeindruckt, wie es möglich war, dass Roxy sich so leicht in sie hineinversetzen und ihre Gefühle beschreiben konnte. Wobei ein Teil der Antwort gleich darauf aus Roxys Mund folgte: „Mir ging es damals genauso. Und glaub mir, auch wenn du meinst, du stellts dich dabei unheimlich blöd an – ich hab‘ mich damals hundertmal blöder angestellt. Nimm dir einfach die Zeit, die du brauchst. Ich bin für dich da, wenn du mich bei dir haben willst. Ich bin für dich da, wenn du Fragen hast. Ich bin da, wann immer du mich brauchst. Und wenn dir nach kuscheln zumute ist, oder nach knutschen. Oder nach mehr. Und du kannst mich jederzeit wegschicken, wenn du Zeit zum Nachdenken brauchst.“ Marion nickte dankbar und musste ein paar Tränen verdrücken. „Ich warte auf dich. Du bist es mir allemal wert. Egal wie lange du brauchst. Wenn es sein muss, bis wir beide Omas sind.“

Den letzten Satz fügte sie mit einem schelmischen Grinsen hinzu, denn einmal mehr schien sie Marions Gefühle zu erraten, der eine Auflockerung der belastenden Situation sehr guttat. Da Marion nun auch lachen musste, verstärkte sich das schelmische Grinsen ihrer jungen Freundin, die noch einen drauf setzten wollte. „Na ja, bis ICH Oma bin...“ - ihr Körper spannte sich etwas an und sie wich leicht zurück - „…bist du dann ja schon Uroma!“ lachte sie und sprang auf, bevor Marion ihr in die Seite boxten konnte. „Na warte, du kleines Luder!“ rief Marion und fasse schnell hinter sich, um nach zwei Händen voll Pulverschnee zu greifen und ihn der frechen Göre ins Gesicht zu werfen.

Leicht geschockt von der plötzlichen Kälte, aber nur gespielt ärgerlich wischte sich diese den Schnee aus dem hübschen Gesicht und begann nun von sich aus, wie eine Räummaschine Schnee in Marions Richtung zu schaufeln. Der erste Wurf traf bereits und ließ Marion kurz vor Kälte erschaudern, doch sie flüchtete sich gleich hinter die Bank in Deckung. „Feigling!“ hörte sie Roxy lachen. Als der Schneesturm für ein paar Sekunden aufgehört hatte, lugte Marion über die hohe Rückenlehne der Bank. Sofort streifte sie ein Schneeball, denn Roxy war auf den steilen Hügel neben der Bank geklettert und konnte sie nun von dort oben problem- und gnadenlos mit Schneebällen abwerfen. Lachend zog Marion die Arme über den Kopf und drehte den Geschossen den Rücken zu. Nachdem sie mehrere Treffer einstecken musste, entschloss sie sich zum Gegenangriff. Mit Kriegsgeschrei erstürmte sie den Hügel, von dem aus das freche Mädchen in gespielter Panik wieder zur Schneefräsen-Taktik übergegangen war, und ihre elegante Geliebte über und über mit Schnee vollschaufelte.

Mit letzter Kraft erreichte Marion prustend und lachend ihre Freundin, um ihr die Arme festzuhalten. Dabei kamen beide aus dem Gleichgewicht und rutschten Arm in Arm den gegenüberliegenden Abhang hinab. Nach wenigen Metern kamen sie unsanft in einen Straßengraben zum Liegen. Erschrocken schauten sie sich beide an. Aber sie erkannten gleich, dass beiden nichts passiert war, und mussten lachen.

Marion war in diesem Moment fasziniert von Roxys hübschen Gesicht, ihren strahlenden Augen, ihrem fröhlichen Lachen und ihren sinnlichen Lippen. Sie fasste an Roxys rosige Wange, streichelte mit dem Daumen ihre Oberlippe und schaute ihr tief in die Augen. Roxy erwiderte den Blick, schloss dann die Augen und neigte ihren Kopf leicht zu Seite. Marion wusste, was das hieß und noch ehe sie auch mit der anderen Hand das hübsche Gesicht vor ihr festhalten konnte, spürte sie Roxys Hand an ihrem Hinterkopf, die sie sanft aber bestimmend dirigierte, bis sie die heiße Zunge mit dem frechen Piercing in ihrem hungrigen Mund spürte. Abermals verging eine Ewigkeit im harmonischen Rhythmus ihrer Münder und Marion war wieder auf der Blumenwiese.

Nur wiederwillig nahm sie wahr, wie sich Roxy irgendwann wieder löste. Sie hörte sie flüstern „Liebling, du wirst mir langsam schwer…“ Sie brauchte einen Moment bis sie begriff. Sie lagen ja im Schnee im Straßengraben und Roxy unter ihr. Sofort sprang Marion auf und reichte Roxy die Hand. „Sorry, ich war so geflasht…“. „Das hab‘ ich bemerkt“ lachte Roxy und begann damit, ihre Freundin vom Schnee zu befreien. Marion machte es ihr gleich.

Als die beiden soweit vom Schnee befreit waren, dass sie sich wieder unter Leute trauen konnten, beschlossen sie, den Weg Arm in Arm fortzusetzen. Marion fühlte sich unheimlich leicht und beschwingt, der Klos im Magen war wie weggeblasen und sie verspürte etwas Hunger. „Was hältst du von einem Mittagessen bei einem guten Italiener?“ fragte sie ihre junge Geliebte. „Ich liebe Italiener!“ entgegnete sie. „Äh – italienisches Essen meine ich“ fügte sie lachend hinzu. Maron zeigte auf ein Gebäude unten im Tal etwas außerhalb des Ortes. „Dort ist das Schützenhaus. Es sieht zwar nicht so aus, aber dort hat sich ein hervorragendes Ristorante niedergelassen.“ Schaffts du es da runter und anschließend mit vollem Magen wieder rauf?“ Roxy schnaufte etwas, bestätigte dann aber tapfer: „Für ein Date mit dir laufe ich auch zum Südpol…“
*********r8or Mann
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Zitat von *****rno:
Sehr ergreifend, hab trotzdem eine frage ist hier etwas Wahres dabei ?
Die Orte sind real - der Rest Fantasie...
Ok danke, klingt teilweise wie aus dem Leben.
Freu mich auf neue Geschichten.
*******n69 Mann
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Eigentlich erstaunlich. Von einem Mann geschrieben und so einfühlsam. Großes Kompliment für diese Geschichte. Bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung. Peter
*********r8or Mann
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Marion & Roxy - Kaptel 05: ein aufregender Nachmittag

Nach der sanften, kühlen Stille in den Weinbergen traf die dicke, heiße Luft und der Geräuschpegel im Vorraum der Vereinsgaststätte die beiden Frauen wie ein Faustschlag. Marion spürte, wie ihre von der Kälte angespannte Gesichtshaut plötzlich glühte und ihr unter dem dicken Mantel der Schweiß auszubrechen drohte. Roxy ging es wohl ähnlich, denn sie schaute zu Marion, wedelte sich frische Luft zu und schlüpfte aus ihrer Jacke. Marion tat es ihr nach, streckt ihre Hand nach Roxys Jacke aus und wandte sich zur Garderobe. „Oh je, scheint ganz schön ‚was los zu sein heute“, sagte sie zu ihrer Freundin mit Blick auf die Überfüllten Haken an der Wand. In der Tat deutete auch das Stimmengewirr und das Geschirrgeklapper aus dem großen Gastraum auf einen großen Andrang hin.

„Uih, ich glaube, wir müssen uns etwas anderes suchen“, hörte Marion ihr Freundin etwas enttäuscht sagen, während beide ihre Blicke nach einem freien Tisch suchend durch den vollen Saal gleiten ließen. Schon sah Marion einen jungen Kellner auf sie zukommen. „Haben Sie reserviert?“ „Leider nein“ gab Marion etwas abwesend zu, denn Sie suchte hinterm Tresen nach Mauro, dem Wirt. „Tut mir sehr leid, wie Sie sehen sind wir leider ausgebucht. Wenn Sie warten wollen, bis ein Tisch frei wird…“ Weiter kam der gutaussehende junge Mann nicht, denn Marion hatte Mauro entdeckt und winkte ihm zu. Der elegante, grau melierte Mann winkte zurück, lächelte und kam auf die drei zu. Er gab dem Kellner, der sich umgedreht hatte, um Marions Blicken zu folgen, ein Zeichen und begrüßte Marion freudig mit angedeuteten Küsschen auf beide Wangen.

Mauro war ein Freund ihrer Eltern und sie kannte ihn schon, seit sie fast noch ein Kind war. Jetzt, da ihre Eltern weit weg wohnten, hatte sie manchmal das Gefühl, er wäre ihr Ersatzvater. „Marion, Bella. Ich wünsche dir wunderschöne Weihnachten!“ sagte er in akzentfreiem Deutsch. Sie musste in diesem Moment schmunzeln, denn eigentlich fehlte nur noch ein italienischer Akzent damit Mauro das Klischee vom sizilianischen Casanova erfüllte. „Dir auch schöne Weihnachten, Mauro“ sagte Marion freudig und umarmte den eleganten Mann herzlich. „Auch wenn man von besinnlichen Festtagen für dich wohl eher nicht sprechen kann…“ fügte sie mit Blick auf die vielen Gäste hinzu, nachdem sie ihn wieder losgelassen hatte. Mauro lächelte milde und sagte: „Das ist schon in Ordnung. Wir machen im Januar ein paar Tage Urlaub. Und für dich habe ich immer ein Plätzchen reserviert.“ Er schaute interessiert zu Roxy, die sich höflich im Hintergrund gehalten hatte. „Aber ich sehe, du kommst heute nicht allein?“

„Oh ja!“ Marion nahm Roxy freudestrahlend bei der Hand und zog sie zu sich und dem Freund der Familie. „Darf ich dir vorstellen: das ist meine aller- aller liebste Freundin Roxy“, präsentierte sie die junge Frau stolz. Warmherzig schaute Mauro Roxy an, nahm ihre Hand und deute einen Handkuss an. „Ihnen auch ein Frohes Fest, Signorina.“ Marion hatte in diesem Moment etwas Bedenken, dass Roxy diese steifen Etikette wohl etwas albern finden könnte oder nicht wusste, wie sie sich dem Galan gegenüber verhalten soll. Umso überraschter war sie, als Roxy fast wie eine Diva ihren Arm ausstreckte – gerade so hoch, dass der Mann sich vor ihr verbeugen musste – und eine erhabene Haltung vor dem seriösen, älteren Herrn einnahm, die sie fast schon etwas zu lange auszukosten schien. Marion konnte sich nicht mehr an den genauen Wortlaut erinnern, mit dem ihre junge Freundin äußerst würdevoll und höflich antwortete, so abgelenkt war sie von der Überraschung, aber auch Erleichterung darüber, dass die doch so unkonventionell wirkende Roxy sich so souverän auf dem gehobenen gesellschaftlichem Parkett bewegte. Sie wusste schon vorher, dass Mauro die junge Frau trotz ihres Outfits vorbehaltlos akzeptieren würde - allein schon, weil sie sie ihm als ihre Freundin vorstellte. Aber so schien Roxy sogar die volle Bewunderung des Galans alter Schule im Sturm erobert zu haben.

Mauro schaute nun wieder zu Marion, hob leicht die Augenbrauen und meinte: „Dein Stammplatz ist heute leider belegt, aber ich habe für euch einen Tisch herrichten lassen.“ „Mauro, du bist ein Schatz.“ „Mia Cara, du weißt ich lese dir jeden Wunsch von den Lippen ab“, erfüllte er darauf hin wieder fast alle Klischees des sizilianischen Paten.

Die beiden Frauen folgten Mauro zu einem kleinen Tisch, den der junge Kellner geräuschlos und in Windeseile gerade für die beiden herrichtete. Mauro rückte zuerst der älteren, dann der jüngeren Dame den Stuhl zurecht und reichte ihnen dann die Speisekarte. „Ich kann heute das Carpaccio die Natale empfehlen. Laura hat sich wieder einmal selbst übertroffen“ fügte der elegante Gastronom nicht ohne Stolz dazu. „Molto Grazie. Per favore, ordina un saluto in cucina, sono molto curioso della delicatezza che è evocata lassù” erwiderte Roxy in perfektem italienisch. Marions Kinnladen klappte herunter und Mauros Augen leuchteten. “Naturalmente. La mia cara moglie sarà molto felice” entgegnete Mauro unter einer angedeuteten Verbeugung und zog sich zurück.

“Du sprichst italienisch?” fragte Marion, abermals ihre Überraschung kaum verbergend. “Ein bisschen”, kam die bescheidene Antwort zurück. Marion blieb nichts anderes als nur staunend den Kopf zu schütteln und diese umwerfende Persönlichkeit zu bewundern, bevor sie sich in die Speisekarte vertiefte.
“Ist es für dich in Ordnung, wenn ich für uns beide bestelle?” fragte Roxy unvermittelt. Da Marion etwas irritiert nicht gleich antwortete, fügte Roxy hinzu: “Es ist Weihnachten, du hast mir schon so viel Gutes getan und ich will mich bei dir revanchieren. Du bist eingeladen.” “Nein, das kann ich nicht annehmen, du brauchst…” wollte Marion protestieren, doch Roxys bestimmender Blick und die Worte: “Ich will das so” ließen sie sofort innehalten. “Das ist sehr lieb von dir. Sehr gern darfst du für mich mitbestellen. Ich bin schon gespannt“ entgegnete Marion während sie sich vornahm, ihrer jungen Geliebten bei Gelegenheit einen großen Schein zuzustecken.

„Das Carpaccio ist ja schon mal gesetzt…“ nahm Marion neugierig den Gesprächsfaden wieder auf, nachdem Roxy ihr intensives Studium der Speisekarte beendet hatte. „Ja, um das Carpaccio kommen wir wohl nicht mehr herum“ zog Roxy eine Schnute. Marion war etwas irritiert. „Warum hast du denn dann schonmal vorab einen Gruß in die Küche ausrichten lassen?“ „Du hast das verstanden?“ fragte Roxy etwas überrascht. „Na ja, ein kleines Bisschen italienisch verstehe ich schon auch…“ Roxy nickte anerkennend und murmelte: „Ja, das war etwas vorschnell von mir, ich weiß. Aber ich wollte diesem geilen Casanova den Wind aus den Segeln nehmen…“ „Wie, geiler Casanova…? Mauro?“ erstaunte sich Marion. „Du meinst doch nicht etwa, er hat uns angeflirtet?“ „Mich nicht, aber dich! Mia Cara, isch würde alles für disch tun…“ äffte Roxy mit übertriebenem Akzent nach.

Marion nahm Roxys Hände und drückte sie liebevoll, während sie ihr lächelnd in die dunklen Augen schaute. „Liebes, ich bitte dich! Ich kenne Mauro schon seit ich ein Kind bin. Das ist einfach so seine Art.“ Marion wurde warm ums Herz. „Bist du etwa eifersüchtig?“ „Ich? Eifersüchtig? So’n Quatsch!“ kam es von Roxy wie aus der Pistole geschossen zurück. Aber Marion meinte ein unsicheres Flackern in ihren Augen wahrgenommen zu haben. „Mach dir keine Sorgen, Mauro ist ein treuer Ehemann und Familienvater. Laura ist eine wundervolle Frau.“ Marion holte sich die temperamentvolle Italienerin bildlich vor Augen und musste schmunzeln. Sie beugte sich zu Roxy und flüstere ihr zu: „Wenn er fremdgehen würde, verarbeitet sie seine Eier zu Tiramisu …“ Roxy machte zuerst große Augen und Marion hatte schon etwas Sorge, sich daneben benommen zu haben. Doch dann prustete Roxy los und Marion musste mitlachen. Als sie bemerkten, dass die ältere Dame vom Nebentisch etwas pikiert schaute, hielten sie sich die Hand vor den Mund und kicherten wie zwei Vierzehnjährige weiter.

Als der Lachanfall wieder verflogen war, holte Marion ein unbehaglicher Gedanke ein. Einem Impuls folgend sprach sie ihn gleich aus. Was ist mit deiner Freundin Lara? Ist sie nicht eifersüchtig auf mich?“ „Nö, die kann das ab“ kam die lapidare Antwort. „Zumindest verarbeitet sie meine Eier nicht zu Tiramisu!“ Sie sagte den letzten Satz laut, so dass man ihn am Nachbartisch hören konnte. Roxy schlug sich die Hand auf den Mund und schaute zur älteren Dame. Marion tat ihr gleich und sah die gepflegte Seniorin zu ihnen rüber schauen. Marion ließ ihren besorgten Blick weiter zum deren älterem Begleiter wandern, der ungerührt weiter seinen Nachtisch löffelte. Offensichtlich hatte wenigstens ihr Mann nichts gehört. Die Dame schaute zuerst streng zu Marion, dann zu Roxy und wieder zurück zu Marion. Doch plötzlich bekam ihr Mund ein Grinsen und sie schaute auf ihren ahnungslosen Mann und lächelte dann zu den beiden Frauen zurück. Jetzt musste Marion losprusten. Es war Tiramisu, das der Tischnachbar löffelte…

Als sie sich beide wieder beruhigt hatten, kam Marion etwas nachdenklich zum Thema zurück. „Irgendwie steig ich da nicht so richtig durch…?“ „Wobei?“ hakte Roxy nach, als sie merkte, dass ihre Freundin nicht weitersprach. „Na, in deiner Beziehung… oder soll ich sagen, deinen Beziehungen…“ „Hm“ nickte Roxy verständnisvoll. „Das ist für Außenstehende auch etwas verwirrend, mir ging es anfangs auch so.“ In Marions Magen wuchs der Knoten. Sie formte mit den Mund Worte, ohne genau zu wissen, wie sie die Frage beginnen sollte. Ihre junge Freundin hatte aber schon wieder vorausgeahnt, was sie fragen wollte und nahm die Antwort vorweg: „Was hältst du davon, wenn ich es dir heute Nachmittag bei einer heißen Tasse Tee alles erkläre? In meiner Hotelsuite habe ich eine umfangreiche Teesammlung und einen Wasserkocher gesehen…“ Der durch Eifersucht verursachte Knoten in Marions Magen verstärkte sich nun auch noch durch Ungeduld. Auch das schien Roxy zu bemerken, da sie Marion liebevoll in die Augen sah, ihre Hände nahm und sprach: „Bitte mach dir keine Sorgen, mein Liebling. Wenn du es nicht verstehst und du es so möchtest, dann wird es für mich nur noch dich geben. Und jetzt lass uns das opulente Mahl genießen“, fügte sie schnell hinzu, als sie sah, dass der erste Gang serviert wurde.

Das flaue Gefühl wandelte sich nach dieser wundervollen Geste und den einfühlsamen Worten in ein leichtes Wohlbehagen. Nur kurz flammte die Sorge auf, sie könnte der jungen Frau ihr Lebensglück verbauen. Stattdessen kam ihr Appetit zurück, als ihr der aromatische Duft des Carpaccio in die Nase stieg. Laura hatte sich tatsächlich wieder selbst übertroffen. Selbst Roxy schien es nicht zu bereuen, das Carpaccio für beide bestellt zu haben.

Nach dem zweiten Gang – Tagliatelle alla Carbonara – gesellte sich Mauro zu den beiden Frauen. Die Zahl der Gäste hatte deutlich nachgelassen, so dass er etwas Zeit entbehren konnte. Er erkundigte sich nach Marions Eltern, während er die hübsche Roxy nicht aus den Augen lassen konnte. „Na, als ich letztes Wochenende mit ihnen telefoniert hatte, ging es ihnen prächtig“ beantwortete Marion das ehrliche Interesse des alten Freundes der Familie. „Aber Marion, wir haben Weihnachten – habt ihr euch etwa noch kein frohes Fest gewünscht?“ Marion wurde etwas verlegen. Mauro schüttelte mit einem spielerischen Tadeln leicht den Kopf. „Du kennst deine Mutter. Sie wird eine Vermisstenanzeige aufgeben und verlangen, dass Europol eingeschaltet wird.“ Die beiden Frauen mussten lächeln. „Du hast ja Recht, ich muss heute Abend dringend noch anrufen. Gestern hat es sich einfach nicht ergeben…“ sie schaute liebevoll zu Roxy, die etwas schuldbewusste zurückschaute, „… und tagsüber erreiche ich sie eh nicht, da sind sie eh immer nur unterwegs.“ „Ja, mach das. Und bestelle bitte einen ganz, ganz lieben Gruß von mir. Sie müssen im Sommer unbedingt mal wieder herkommen.“ „Mach ich. Und du drückst deine Laura ganz lieb von mir. Es schmeckt alles wieder hervorragend.“

Nachdem beide fast eine Stunde später mit einem leichten Grinsen im Gesicht auch genüsslich den Nachtisch vertilgt hatten – es gab von Laura selbstgemachtes Tiramisu - winkte Roxy den jungen Kellner zu sich um ihn um die Rechnung zu bitten. Als er zurückkam, legte er die Rechnung instinktiv Marion vor. Diese schaute ihn jedoch nur entschuldigend an, zuckte mit den Schultern und sah zu Roxy. „Ich zahle“, sagte die selbstbewusste junge Frau unmissverständlich, so dass sich der Kellner etwas verlegen zu ihr drehte. Roxy holte eine große, schwarze Brieftasche hervor und griff hinein. Marion musste zweimal schauen und bekam vor Erstaunen große Augen, als Roxy ein ganzes Bündel 50-Euro-Scheine herausnahm, und drei davon auf den Tisch blätterte. „Stimmt so“ lächelte sie freundlich dem Kellner zu, der sich überschwänglich, aber höflich bedankte, beiden noch ein schönes Weihnachten wünschte und sich unter Andeutung einer Verbeugung zurückzog. Marion wollte protestieren und griff schon zu ihrem Portemonnaie, als sie sich einen funkelnden Blick von Roxy einfing, und fast schon erschrocken den Mund hielt.

Der Rückweg zum Wanderparkplatz stieg nur leicht an und die beiden frischverliebten Frauen genossen Arm in Arm die herrliche Wintersonne und die interessierten oder irritierten Blicke der anderen Spaziergänger, die jetzt zwischen Mittagsmahl und Kaffeezeit deutlich zugenommen hatten.

Auf der Fahrt hinunter und zurück in die Stadt suchte Roxys Hand immer wieder Marions Nähe. Diese hätte die zärtlichen Gesten gerne erwidert, musste aber auf den Verkehr achten. Sie lächelte Roxy aber wieder dankbar zu, wenn diese zärtlich über ihren rechten Oberschenkel streichelte oder ihre Hand dort zum Zeichen, dass sie zusammengehörten, liegen ließ.

Die Rezeption des Hotels besetzte nun ein jüngerer Mann, der dem ersten Anschein nach nicht annähernd so begeistert wie seine Vorgängerin war, an Weihnachten arbeiten zu müssen. Doch als er die beiden schönen Frauen Arm in Arm hereinkommen sah, rang er sich ein Lächeln ab. Marion nickte ihm grüßend zu und lächelte zurück. Als die beiden dann die breite Treppe hochgingen, flüstere Roxy: „Süßer Typ, oder was meinst du?“. Da Marion in Gedanken schon bei dem bevorstehenden Gespräch über Roxys ‚Beziehungen‘ war, musste sie sich erst kurz darauf konzentrieren, was ihre hübsche Freundin meinte. „Äh, ja geht so“ war deshalb ihre knappe Antwort. „Ich glaub, der findet uns auch ganz süß. Jede Wette, der glotzt dir jetzt auf deinen Knackarsch“ fuhr Roxy mit gedämpfter Stimmte verschwörerisch fort. „Mir? Ich glaub eher dir“ gab Marion amüsiert zurück. „Wollen wir das gemeinsam rausfinden? Bei drei schauen wir beide gleichzeitig zurück, ok?“ kicherte Roxy. „Okay du verrücktes Huhn“ gluckste Marion und begann zu zählen. Bei drei drehten beide ihre Oberkörper zur Seite und schauten direkt hinter sich. Der junge Kerl starrte ihnen tatsächlich interessiert hinterher! Als er ihre Blicke bemerkte war er nur für einen Sekundenbruchteil verlegen, lächelte ihnen zu und wandte sich dann den Monitor auf seiner Theke zu. Die beiden Frauen schauten sich grinsend an und prusteten los.

„Wette gewonnen, du schuldest mir was“ sprudelte Roxy. „Gar nicht war, ich hab doch gar nicht gegen dich gewettet. Ich hab nur gesagt, er guckt dir hinterher…“ gab Marion gespielt beleidigt zurück. Roxy schaute Marion an, begann zu grinsen, schaute nochmal zurück und sagte dann lachend: „Auf jeden Fall glotzt er jetzt definitiv dir auf’n Arsch!“ Amüsiert und interessiert schaute auch Marion zurück. Und tatsächlich. Der Kerl schien ihre Figur zu bewundern und war kein bisschen verlegen, als sich ihre Blicke trafen. Mit einem Anflug von Stolz schaute Marion ihre Freundin an, die ihr verschwörerisch zuzwinkerte. Sie nahm Roxy enger in den Arm und drückte ihr einen Schmatz auf den Mund. Irgendwie war ihr danach, dem frechen Kerl zu zeigen, zu wem sie gehörte. Fröhlich setzten die zwei ihren Weg zu Roxys Suite fort.

Nachdem Roxy mit ihrer Transponderkarte die Tür geöffnet hatte, ließ sie Marion den Vortritt und zog dann die Tür wieder hinter sich zu. Das satte Schließgeräusch der schweren Tür hinterließ in Marion einen Anflug von Geborgenheit. Ihr wurde bewusst, dass sie nun völlig unbeobachtet und ungestört mit ihrer jungen Geliebten war. Mit Wucht überkam sie das Bedürfnis, diese faszinierende jungen Frau an sich zu ziehen und leidenschaftlich zu küssen. Roxy schien es ähnlich zu ergehen, denn sie schlang ihre Arme um Marions Hüfte, leckte sich die Lippen schaute ihre Liebhaberin in verführerischer Erwartung in die Augen. Sofort nahm Marion das hübsche Gesicht in beide Hände, presste ihren Mund auf die glänzend feuchten Lippen ihrer jungen Freundin und stieß ihre Zunge in ihren heißen Mund. Das Mädchen ließ sie bereitwillig gewähren und erkundete ihrerseits Marions Mund mit ihrer neugierigen, gepiercten Zunge. Die beiden Frauen knutschten und saugten sich gegenseitig voller zärtlicher Leidenschaft aneinander fest.

Marion nahm dieses aufregend neue, ungemein intensive Gefühl der Nähe so sehr gefangen, dass sie nicht mehr wirklich mitbekam, wie sie sich beide der Winterjacken entledigten. Trotzdem begann sie nach kurzer Zeit zu schwitzen und musste schwer atmen. Deshalb legte sie eine Pause ein, indem sie ihre Stirn an die ihrer Freundin lehnte und ihren Mund dabei zurücknahm, um wieder kühle, unverbrauchte Luft in ihre Lungen strömen zu lassen.

Als sie dabei die Augen öffnete, sah sie direkt in die strahlenden Augen ihrer jungen Liebhaberin. „Wow!“ sagte Roxy freudestrahlend und streichelte über Marions Wange. Marion erwiderte die zärtliche Geste und sie schauten sich einen langen Moment einfach nur verliebt in die dunklen Augen. Dann ließ Marion ihren Blick auf Roxys Mund wandern, der von den nassen Küssen noch leicht glänzte. Sie hatte den Mund halb geöffnet, da auch sie etwas nach Atem rang. Dann öffnete sie ihren hocherotischen Mund langsam noch mehr, und ihre nassglänzende, rosa Zunge mit dem silbernen Stecker glitt heraus, um leckend nach Marions Lippen zu suchen. Wie ein Donnerschlag raube es Marion den Verstand. Unwillkürlich schnellte ihre Zunge heraus, um Roxys bebende Lippen abzulecken – eine breite, nasse Spur hinterlassend. Das Mädchen stöhnte überrascht auf. Ihr heißer Atem raubte Marion alle Sinne und sie schloss ihre Lippen fest um Roxys Zunge, um sie ganz in sich einzusaugen. Erregt spürte sie, wie sich das Mädchen kurz entzog, um diesen glitschigen, angespannten Muskel noch tiefer in Marions hungrigen Mund zu stoßen. Sie spürte die gierige Zunge in ihrem Mund kreisen und musste nun auch nach Luft ringend aufstöhnen.

Roxy nutzte die Gelegenheit, um wild und nass Marions Lippen abzulecken und sich ganz eng an ihren zierlichen Körper zu ziehen. Ein Blitz zuckte durch ihre Nervenzellen, als sich die junge Frau gegen ihre geschwollenen Brustwarzen drückte. Unwillkürlich umfasste sie Roxy an ihrer schlanken Taille und zog sie enger gegen ihren Unterkörper. Diese ließ ihre Hüften gegen Marions Becken kreisen und fasste an ihren durchtrainierten Hintern, um sie fest an sich zu ziehen. Marion konnte nicht anders, als ihre Pobacken anzuspannen und ihr ausgehungertes Becken nach vorne zu schieben. Ein weiterer Blitz durchzuckte ihren Unterleib, als sich Roxys Hüfte gleichzeitig auf Marions Schambein presste. Sie stöhnte auf und ihre Knie gaben nach. Sie taumelte leicht nach hinten, doch Roxy hielt sie immer noch fest an ihrem Hintern und sie kam halb stehend, halb sitzend an der Kante des Highboards an, das gegenüber der Zimmertür stand.

Leicht erschrocken kam sie wieder zu sich und sah in Roxys erhitztes aber zärtlich blickendes Gesicht. Sie spürte jetzt eine Hand ihrer Freundin auf ihrer nackten Hüfte unter dem Unterhemd. Mit der anderen Hand kraulte sie an Marions Hinterkopf zärtlich im Haar. Marion wiederum hielt Roxy mit der linken immer noch an ihrer Taille und ihre rechte Hand lag flach auf der zarten warmen Haut ihres Rückens, tief unter dem weiten Sweatshirt ihrer Freundin begraben. Sie hatten ihre Köpfe wieder Stirn an Stirn aneinandergelegt und rangen lächelnd nach Atem.

Marion hatte das Gefühl, dass der Sauerstoff nur in Zeitlupe ihr Gehirn erreichte, bis sie wieder klare Gedanken fassen konnte. Sie schaute in das hübsche junge Gesicht ihrer Geliebten und schwenkte ungläubig ihren Kopf hin und her. „Du kleine Hexe du. Was machts du bloß mit mir?“

Roxy grinste breit und selbstbewusst. Ihr Mund schnellte vor und knabberte kurz zärtlich an Marions Unterlippe. Angenehm überrascht gluckste Marion auf. Erwartungsvoll schloss sie die Augen und öffneten den Mund. Sie spürte kurz die heiße gepiercte Zunge ihrer Geliebten tief in ihrem Mund bevor das Mädchen zuerst zärtlich, dann leidenschaftlich an ihrer Unterlippe zu saugen begann. Schwer atmend legte Marion ihren Kopf in den Nacken und genoss die intimen Zärtlichkeiten ihrer jungen Freundin. Diese nutze die Gelegenheit, um die hocherotische Kinnpartie der schönen Enddreisigerin mit ihren heißen Lippen und ihrer gierigen Zunge zu erkunden. Als die leidenschaftlich nassen Küsse und zärtlichen Bisse die Unterseite von Marions Kinn erreichten, überkam sie plötzlich ein überwältigendes Gefühl, dem Mädchen ihre empfindsame Halspartie anbieten zu müssen. Sie warf ihren Kopf zurück und stöhnte auf, als sie spürte wie Roxy mit weit geöffnetem Mund, tastender Zunge und zart knabbernden Zähnen ihren Hals liebkoste. Sie war nun mehr als bereit, sich der sinnlichen jungen Frau hinzugeben. Sich von ihr verführen zu lassen. Sich ihr ganz zu öffnen. Mit ihr lesbischen Sex zu haben.

Marions rechte Hand griff in Roxys gelocktes Haar und zog ihren Kopf näher an sich, um ihr zu zeigen, dass sie sich nach noch leidenschaftlicheren und intimeren Küssen ihrer Freundin sehnte. Ihre linke Hand strich unter dem Sweatshirt über Roxys flachen Bauch hinauf in Richtung der jungen, festen Brüste ihrer Freundin. Während Roxyx leidenschaftlichen Küsse und Bisse nun bei ihrem Schlüsselbein ankamen, elektrisierte dies alle Nervenzellen ihres sexuell ausgehungerten Körpers. Roxys Hand strich über Marions seitlichen Oberkörper und berührte die empfindsame Haut ihrer Achselhöhlen. Marion hatte das Gefühl, dass ihre fast schmerzhaft angeschwollenen Brüste ihren engen BH sprengen wollten, und sehnte sich förmlich danach, dass nicht der feste Stoff, sondern Roxys warmen Hände ihre erregten Brustwarzen berührten. Der lustvolle Druck und die fast schmerzhafte Erregung setzte sich in ihrem Unterleib fort. Zwischen ihren Beinen fühlte es sich unangenehm eng, heiß und feucht an. Linderung schien nur das Öffnen ihrer zitternden Schenkel zu versprechen. Ohne zu zögern drängte sich Roxys Oberschenkel in die Lücke.

Der subtile Druck des angespannten Schenkels auf die empfindsamste Stelle ihres Körpers brachte Marion fast um den Verstand. „Oh Roxy!“ stöhnte sie ungehemmt auf und dirigierte den Kopf ihrer Freundin in Richtung ihrer rechten Brust, auf dass sie ihre hungernde, geschwollene Körperrundung erlösend mit den Lippen berührt. Im selben Moment wurde sie überwältigt vor Glück, als sich Roxys warme Hand um ihre linke Brust legte und diese behutsam drückte. „Oh ja, mmh“ stöhnte sie erneut auf und lies ihren zum Zerplatzen angespannten Unterleib erregt in Richtung Roxys Schenkel kreisen. Erneut durchfuhr ein fast schmerzhafter Blitz ihren Bauchraum und ließ sie aufstöhnen. Roxy drängte sich mehr zwischen Marions Beine, die sich ihrer ungestümen Freundin willenlos weiter öffnete. Die junge aber erfahrene Liebhaberin umfasste nun mit beiden Händen den gespannten Stoff auf Marions Brüsten während sie der erregten Frau einen hemmungslosen Zungenkuss schenkte.

Mit jedem Eindringen von Roxys gieriger Zunge, mit jedem Kneten ihrer Brüste, mit jedem Kreisen ihrer hungrigen Hüften verstärkte sich die drückende Spannung in ihrem angeschwollenen Unterleib. Ihre Jeans und ihr Slip klebten nass und störend zwischen ihren Schenkeln. Sie war schon so lange mit niemandem mehr intim und somit völlig ausgehungert. Der Drang, so schnell wie möglich einen Orgasmus zu erleben, wurde unerträglich. Noch nie hatte sie ein so schmerzhaftes Verlangen nach einem erlösenden Höhepunkt. Krampfhafte, fast wehenartige Schmerzen zogen sich in Wellen von ihrem unteren Rücken zu ihrer Bauchdecke. Marion stöhnte vor Lust und… Schmerzen…? … in Roxys leidenschaftlich küssenden Mund. Ihr wurde bewusst, dass sie jetzt nur noch loslassen musste, und die unerträgliche Anspannung würde mit einem Mal einer atemberaubenden und wohligen Entspannung weichen. Genauso, wie sie es so oft allein in ihrem Badezimmer erlebte. „Oh Gott Roxy, ich…“ stöhnte sie, als die nächste Lustwelle ihr die Luft abschnürte und sie förmlich spürte, wie die heiße Lustflüssigkeit in ihr eh schon klatschnasses Höschen floss.

Instinktiv hielt Marion die Luft an. Irgendetwas hielt sie davon ab, jetzt loszulassen und einen explosiven Orgasmus zu erleben. Etwas war vollkommen anders als sonst. Sie kam noch nie so schnell einem Höhepunkt nahe und dieser fast schmerzhafte Druck war ziemlich unangenehm.
Die Erkenntnis traf sie wie ein Schwall kaltes Wasser. Dann wurde ihr ganz heiß und ihr Kopf schien platzen zu wollen. Wie zum Zeichen durchfuhr ein krampfhaft stechender Schmerz unter ihre Bauchdecke. Sie krümmte sich unwillkürlich und hielt still. Roxy schien es zu bemerken, denn sie löste den Kuss, legte ihre Hand zärtlich auf ihre Wange und schaute sie mitfühlend an, als Marion ihre Augen aufschlug. „Alles gut, Liebling?“ flüsterte sie zärtlich fragend.

„Roxy… das ist mir jetzt peinlich… ich… ich glaub, ich muss dringend mal für kleine Mädchen…“ sagte Marion mit knallrotem Kopf. Ihre junge Freundin strich ihr eine Haarsträhne aus ihrem heißen Gesicht und lächelte sie an. Einen Moment lang war Marion danach, auch Roxys noch erregtes, hübsches Gesicht zu streicheln, doch ein weiterer stechender Schmerz lies sie nochmals etwas verkrampfen und erinnerte sie an ihr dringendes Bedürfnis.

Roxy lag noch halb auf ihr, schaute ihr tief und ernst in die Augen, als ob sie versuchte, Marions Gedanken zu lesen. Nach einem kurzen Moment lächelte sie wieder, strich mit ihrem Daumen über Marions Wange und löste sich von ihrer Freundin. „Na dann mal los, wir wollen ja nicht, dass ein Missgeschick passiert.“ Marion meinte, einen leicht ironischen Unterton in Roxys Stimme gehört zu haben, verfolgte den Gedanken aber nicht weiter, denn sie musste wirklich ganz dringend.
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sehr interesant die geile Geschichte zu lesen.
ich habe FFM Erfahrung und weis,wann ich unterstützen darf. bei molligen Frauen kein 69
LG Alf
*********r8or Mann
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*****854 Paar
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wieder eine lange spannende Fortsetzung
den teil mit treue und sex und liebe trennen verstehen nur Swinger.
in unserem Profil steht Feste Beziehung, gehen im Club auch getrennt "spielen"wir haben eine Bi Freundin, die leidenschaftlich meine frau zum Orgasmus leckt.
wenn meine zum ersten mal gekommen, finger ich sie.wenn sie ihren Po hebt schon im Doggy. dann ist nicht mehr viel mit lecken.
LG Alf
*********r8or Mann
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*********r8or Mann
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Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
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*******n69 Mann
6.396 Beiträge
Großes Kompliment, sehr sehr gut geschrieben. Sehr einfühlsam, sehr erregend. Danke und ein tolles Neues mit viel Inspirationen und Erfolg. Peter
********6228 Mann
751 Beiträge
Wowww...
Man ist direkt live dabei, sehr authentisch geschrieben ! *kopfkino*
Großes Kompliment !
Hoffnung auf Fortsetzung ! *zwinker*
*********r8or Mann
10 Beiträge
Themenersteller 
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****mis Mann
1 Beitrag
Sehr schön geschrieben,

ich würde mich sehr über eine Fortsetzung freuen.
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