Bunte Punkte
Zu wenig offene, freie, schöne, schwule, probierende, paareinheitlich geile, sinnliche, fragende oder sich treiben lassende Menschen gibt es in unserem persönlichen Umfeld.In Joy kann man jetzt den Richtigen oder den Antwortenden oder die Mitmachenden finden.
Toll!
Toll, weil hier nicht die sexuelle Gesinnung tabu ist, sondern der jeweilige weltliche Status. Die größtmögliche Anonymität ist öffnungshilfreich. Also keine sozialen Einengungen. Keine elterlichen Erwartungen. Kein Kopulationszwang. Keine Loyalitätsenthaltsamkeit...
Geist und Auge werden auf natürlichem Wege stimuliert. Je nach Art der gewünschten Kontaktaufnahme, steht ein Forum und ein Mailsystem zur Verfügung.
Man braucht nur noch enjoy die chemischen Reaktionen.
Doch, da sind solche Punkte, Herzen und Häkchen in den Profilen.
-Bedeuten sie etwa den Wert des Mitgliedes?
Vor allem beschreiben sie die Menge an Forumsteilnahme.
-Wozu ist das denn wichtig?
Um Punktkarriere zu machen natürlich. Und wenn die Beiträge eines Mitgliedes das Forum auch noch bereichern (dabei ist alles gut, was nicht grottenschlecht ist, wirklich), dann wird man vielleicht sogar noch VIP.
-Warum?
Na denken wir doch bloß mal an die Profilneurotiker unter uns und an alle extrovertierten Möchtegerns.
– Und was machen die „very important people“ unter sich aus?
Den Buntepunktesultan.
In jedem Fall werden diejenigen besonders hervorgehoben, die mit mehr Zeit und Geld dabei sind. Da eine Passkopie genügt, das Einverständnis eines Joy-Mitarbeiters und na ja ein gewisser Forumsvorlauf, wird jeder von uns früher oder später VIP. Folglich gibt es zwischen unter und über der Important-Schwelle keinen qualitativen Unterschied der Mitglieder. Hier wie da gehört einigen eingebildeten Stereotypen der Marsch geblasen.
In der Gewissheit oben genannter Vorzüge bin ich diesem Club beigetreten. Für mich ist weder erstrebenswert noch akzeptabel, dass ich um tatsächliche Mitgliedschaft buhlen soll. Eine vorteilhafte Bewertung der Mitglieder sollte gegenseitig geschehen. Dann wird statt der Aufwendungen die Qualität gemehrt. - Wahrscheinlich auch die Anzahl der Mitglieder.