Geht Fetischismus und Liebe zusammen?
Hallo Ihr Lieben,mal eine Frage an die Fetischisten unter den Joyclub-Usern:
könnt Ihr Euren Fetisch mit der Person ausleben, die Ihr liebt?
Hintergrund: ich hatte im vergangenen Jahr eine Affäre mit einem Lederfetischisten. Ich finde Leder sehr schön, habe mir ganz eifrig gleich Lederteile zugelegt - doch je enger unser VErhältnis wurde, desto weniger konnte er mit mir schlafen und nach ca einem Monat war Schluß mit dem Sex. Er führte das darauf zurück, dass er Depressionen habe und generell keine Lust auf SEx, aber einmal gestand er mir, dass er ANDERE FRauen schon antörnend fände. Frauen, die er kaum kennt, die sich ihm so schlampenhaft in Leder anbieten. Mich hatte er total lieb, wir sind aneinandergekuschelt eingeschlafen - aber wie Brüderchen und Schwesterchen.
Ich habe das dann beendet, weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe, nur sein "Schwesterchen" zu sein.
Nun habe ich wieder einen Mann kennengelernt, indirekt über den Job. Wir waren zusammen unterwegs, die Funken sprühten zwischen uns, wir haben uns phantastisch verstanden und irgendwann habe ich ihn, einem Bauchgefühl folgend, gefragt, ob er eigentlich sexuell "anders" tickt. Das war, als würde ein Staudamm brechen! Er war so dankbar, endlich mal mit einer Frau darüber reden zu können. Er hat eine dreijährige Beziehung hinter sich mit einer Frau, die er sehr liebte, die er aber nicht "anrühren" konnte. Auch bei ihnen war es wie mit meinem Ex: wie Brüderchen und Schwesterchen einschlafen, kuscheln, lieben - aber keinen Sex. Die Frau war am Ende völlig verzweifelt.
Er hat einen relativ komplizierten Fetisch, das bezieht sich auf vieles: devot sein, Körperflüssigkeiten, Geruch, Körperhaare etc.
Ich bin ein sehr offener Mensch und innerhalb meiner Grenzen kann ich mir sehr viel vorstellen. Wir sind also beim dritten Date übereinander hergefallen und das war absolut toll. Seitdem ist er aber verändert: ich bekomme keine verknallten sms-sen mehr, sondern wenn, dann höchstens die Anweisung, ich möge um Gottes Willen meine Körperhaare wachsen lassen, ich durfte nicht bei ihm übernachten nach dem Sex (das war schon irgendwie blöd, dann mitten in der Nacht nach Hause geschickt zu werden), er meldet sich kaum noch - und wenn, dann bestellt er mich irgendwo hin zum Sex. Ich habe das angesprochen und meinte, ich wisse ja nicht, was er von mir wolle, für mich sei aber klar, dass ich keine Sexaffäre suche, sondern dass sich da meinerseits Gefühle für ihn entwickeln, ich würde ihn gern umfassend kennenlernen, mich einfach mal wirklich auf ihn einlassen.
Er schrieb, er fände mich auch ganz ganz toll, sehr toll sogar, aber langsam langsam und ich solle keinen Druck machen.
Meine BEfürchtung ist aber, aufgrund seines veränderten Verhaltens, dass ich bei ihm nun in die Kategorie "Fetisch-Erfüllerin" falle und damit Nähe unmöglich wird.
Ich hab keine Ahnung, aber meine These ist momentan, dass der Fetisch quasi als "Ersatz" für Nähe fungiert und dass die Fetischisten zu Leuten, mit denen sie IHREN Sex haben, keine sonstige Nähe aufbauen können - und mit dem geliebten Partner tendentiell diesen Fetisch-Sex nicht haben können bzw. gar keinen Sex, wenn der Fetisch zwingend für die sexuelle Erregung erforderlich ist.
Vielleicht ist das auch zu viel der Befürchtung, vielleicht waren beim Einen wirklich Depressionen schuld und beim anderen nun eine Art Bindungsangst oder einfach Vorsicht, die nix mit dem Fetisch zu tun hat.
Ich würde sehr gern erfahren, wie das bei anderen Fetischisten ist.
Danke an Euch..!
F.