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Das verflixte Deutsch

*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Themenersteller 
Das verflixte Deutsch
In einem anderen Thread wurde ein Beispiel genannt, dass eine Frau sagte "Der Planet sticht", obwohl sie damit die Sonne meinte. Ich kenne den Spruch auch und habe ihn auch schon gedankenlos nachgeplappert.

Es gibt im Deutschen eine große Anzahl sprachlicher Stolperfallen. Ein Artikel über die Zukunft der Trinkhalme gestern in meiner Tageszeitung redete penetrant von Strohhalmen, obwohl Trinkhalme aus anderen Materialien gemeint waren.

Was mir noch einfällt, ist die Bezeichnung "Tempo" für Papiertaschentücher aller Marken.

Welche Beispiele für sprachliche Unlogik oder einfach nur Unerklärlichkeit kannst Du nennen?
*********after Mann
114 Beiträge
Definition von "fraulich" *lach*
das musste jetzt sein
**********true2 Paar
7.691 Beiträge
Hier im Osten sagt man zu jedem Geschirrspülmittel "Fit". In der DDR gab es zum Abwaschen nur "Fit " und das ist auch heute noch so.
"Fit" wird auch noch in Zittau produziert.
*********after Mann
114 Beiträge
im Westen ist das Pendant "Pril"
****tte Frau
23.730 Beiträge
Ich glaube, viele der von dir angeführten Beispiele sind Ergebnisse der (Sprach)Entwicklung unseres Landes und gleichsam die Etablierung unterschiedlicher Marken als umgangssprachlicher Begriff. Den Tempo-Effekt gibt es ja auch noch bei Pril, Uhu, Persil...

Allzweckgeschirrreiniger
Allzweckkleber
Vollwaschmittel

sind einfach nicht so flüssig (ja, es gibt auch Persil flüssig *zwinker* ) wie die etablierten Markennamen. Dies gilt ja auch für Cola. Wir kennen alle die Situation in einer Gaststätte, wenn wir Cola bestellen und die Servicekraft oftmals fast verschämt gesteht: Wir haben Pepsi oder FritzCola. Allenthalben enttäuschte Gesichter. Echte Coca Cola soll es doch bitte sein, alles andere ist kalter Kaffee.

Für mein Empfinden übrigens alles Dinge, die in Nachkriegsdeutschland geprägt wurden. Haben sich die Menschen nach den wirren Kriegsjahren nach festen (Marken)Größen gesehnt?

Mehr Kraft kann eine Marke nicht haben, als dass sie als Synonym für eine ganze Familie von ähnlichen Produkten steht.

Ganz zu schweigen von den sog. Homonymen, also gleiche Worte mit absolut unterschiedlicher Bedeutung:

  • Bank
  • Erde
  • Flieger
  • Flügel
  • Boxer
  • Berliner
  • Bienenstich


Teekesselchen lässt grüßen *huhu*

Oder solche Blüten wie Band, Bänder, Bands - das erkläre mal jemandem, der Deutsch als Fremdsprache lernt.

Aber die wirklich allergrößte Unlogik ist:

Draussen nur Kännchen


*ggg*




Und so bleibt am Ende:

Ich habe so viel zu sagen, aber der Deutsch, der stört.



LG
lynette
(im Übrigen sehr großer Fan (warum ist DER Fan eigentlich immer männlich?) der deutschen Sprache)
****i2 Mann
11.376 Beiträge
JOY-Angels 
Wir haben bei uns das Tela-Papier, das bei euch Zewa heisst. Hängt mit der Tela-Fabrik zusammen, die in der Schweiz Taschentücher, Haushaltpapier, usw. produziert.

Dann wäre da noch das Henniez für Mineralwasser. Ist halt eine Marke hier.

Und das Natel. Ehemals das Nationale Autotelefon, heute aber immer noch für das Handy verwendet.
******wen Frau
15.417 Beiträge
"Stundenkilometer". Ein physikalischer Nonsens ohnegleichen, der auch von studierten Fachleuten so verwendet wird und mir die Fußnägel kräuselt.
****90 Frau
589 Beiträge
Habe erst kürzlich gelesen, dass das Gegenteil von "Umfahren" "Umfahren" ist.
Ein Hoch auf unsere schöne Sprache 😂
Die Beispiele "Strohhalm" und "Tempo" sind eigentlich nicht unlogisch.
Gewisse Begriffe stehen fest, sie werden aus Gewohnheit verwendet. Früher waren Strohhalme aus Stroh, also behielt man den Begriff bei und sagte nicht plötzlich Plastik-Halme, als sie dann irgendwann aus Plastik waren.
Die Markenbezeichnung der ersten Einwegtaschentücher aus Zellstoff war nun mal "Tempo". Lange Zeit gab es keine anderen. Und deshalb wurde "Tempo" zum festen Begriff für Einwegtaschentücher aus Zellstoff.
Auch weil es natürlich einfacher ist zu sagen: "Hast du mal ein Tempo?", als "Hast du mal ein Einwegtaschentuch aus Zellstoff?".

Sprache verändert sich immer wieder im Lauf der Zeit. Und die "echten" Sprachen sind die Dialekte. Hoch- oder Schrift-Deutsch ist nur eine künstliche Schriftsprache.
Natürlich fließen auch aus den Dialekten immer wieder Begriffe mit ein. Andere Begriffe, die aus verschiedenen Gründen altmodisch oder unnütz geworden sind, fallen weg.

Zur Zeit sind es die Anglizismen, die sehr oft völlig unlogisch mit der deutschen Sprache verwendet werden. Früher waren es Lateinische, Alt-Griechische und später Französische Worte.

Ein einzelnes Fremdwort ist ja auch nicht schlimm, wenn der Sinn nicht verfälscht wird.
Aber solche Wortkreationen wie "Handy" sind schon unlogisch.
Dumm wird es bei zusammengesetzten Fantasiebegriffen, wie "Back Factory" (konnte man eine Zeit lang oft an Billig-Bäckerläden lesen). Mein erster Gedanke war da: Arsch-Fabrik? *ggg*
Sowas grenzt schon an Dummheit.

Oder dieses, hier inflationär verwendete "No Go". Wer erfindet so einen Scheiß?
****ero Frau
6.573 Beiträge
Zitat von *****lnd:
Was mir noch einfällt

Glühbirnen.... leuchten nicht *nein* wirklich Licht ins Dunkel zaubert man mit Glühlampen
*****erl Frau
2.956 Beiträge
Und dann gibt es ja noch die regionalen Unterschiede, z.B.:

alte und neue Bundesländer:
Zweizimmerwohnung - Zweiraumwohnung
Führerschein - Fahrerlaubnis
Overhead-/Tageslichtprojektor - Polylux
Perlon/Nylon - Dederon

Verwendung der Artikel (ich beziehe mich mal aufs Schwäbische):
die Butter - der Butter
der Tunnel - das Tunnel
die Socke - der Socken

Nord-Süd-Unterschiede:
Worte - Wörter
hören - horchen

Richtig interessant wird es bei dialektsprachlichen "Fremdwörtern". Nicht umsonst gibt es ganze Dialektwörterbücher... (Umsonst - auch so ein Teekesselwort...)
Zitat von *****lnd:
Das verflixte Deutsch
......
Es gibt im Deutschen eine große Anzahl sprachlicher Stolperfallen. Ein Artikel über die Zukunft der Trinkhalme gestern in meiner Tageszeitung redete penetrant von Strohhalmen, obwohl Trinkhalme aus anderen Materialien gemeint waren.

Was mir noch einfällt, ist die Bezeichnung "Tempo" für Papiertaschentücher aller Marken.

Welche Beispiele für sprachliche Unlogik oder einfach nur Unerklärlichkeit kannst Du nennen?

Der "Negerkuss" *grins*
Niemand, der schon einmal einen Menschen mit schwarzer bzw brauner Hautfarbe live gesehen oder sogar geküsst hat, würde ernsthaft eine Ähnlichkeit zum Aussehen, Gefühl und Geschmack eines Schaumkuss in Erwägung ziehen....
Auch früher nicht, hatte sich halt einfach so "eingebürgert", mit Sicherheit NICHT mit bösem Willen, denn sonst hätte sich das Produkt nicht so gut verkaufen lassen, als beliebte Süssigkeit für Kinder.

Was den Strohhalm angeht, war er früher wirklich aus Stroh gefertigt, genau wie Weihnachtssterne aus Stroh gebastelt wurden.

Deutsch ist aber nicht immer die schwierigere Sprache, man vergleiche nur mal das Wort "Haushaltsreiniger" mit dem französischen Pendant.
Glühbirnen.... leuchten nicht *nein* wirklich Licht ins Dunkel zaubert man mit Glühlampen

Glühbirne ist kein unlogischer Begriff. Die Dinger haben Birnenform. "Glühlampe" ist da unlogischer. Denn was ist eine Lampe? Richtiger wäre "Glühleuchte" oder sowas in der Richtung.

Verwendung der Artikel (ich beziehe mich mal aufs Schwäbische):
die Butter - der Butter
der Tunnel - das Tunnel
die Socke - der Socken

In mehreren Dialekten verbreitet: Der Bach - Die Bach (z.B. Hessisch, Pfälzisch)

Wird auch ganz offiziell falsch in Straßennamen verwendet: "Auf der Bach"
******wen Frau
15.417 Beiträge
Zitat von *******_DA:
Glühbirne ist kein unlogischer Begriff. Die Dinger haben Birnenform. "Glühlampe" ist da unlogischer. Denn was ist eine Lampe? Richtiger wäre "Glühleuchte" oder sowas in der Richtung.

Mein Physiklehrer meinte immer, Glühbirnen wachsen nur am Fuße des Ätna. Für mich, als Schwester eines Elektrikers, sind es einfach "Leuchtmittel"... *floet*

Auch schön: Schraubenzieher. Ich zahle eine unanständige Geldsumme in einer Währung meiner Wahl an denjenigen, der es schafft, eine Schraube mittels dieser Gerätschaft aus der Wand zu ziehen.
*********after Mann
114 Beiträge
Zitat von *******_DA:
Glühbirnen.... leuchten nicht *nein* wirklich Licht ins Dunkel zaubert man mit Glühlampen

Glühbirne ist kein unlogischer Begriff. Die Dinger haben Birnenform. "Glühlampe" ist da unlogischer. Denn was ist eine Lampe? Richtiger wäre "Glühleuchte" oder sowas in der Richtung.

Verwendung der Artikel (ich beziehe mich mal aufs Schwäbische):
die Butter - der Butter
der Tunnel - das Tunnel
die Socke - der Socken

In mehreren Dialekten verbreitet: Der Bach - Die Bach (z.B. Hessisch, Pfälzisch)

Wird auch ganz offiziell falsch in Straßennamen verwendet: "Auf der Bach"
im Saarland ist es ähnlich, gerade was "Die Bach" angeht;-)
*********after Mann
114 Beiträge
Auch schön: Schraubenzieher. Ich zahle eine unanständige Geldsumme in einer Währung meiner Wahl an denjenigen, der es schafft, eine Schraube mittels dieser Gerätschaft aus der Wand zu ziehen.

Deshalb wird er in der Fachsprache auch "Schraubendreher" genannt
*lach*
im sächsischen "machen wir los" wenn wir irgendwohin aufbrechen / irgendwohin gehen
das ist mein absolutes Lieblingswort *love*

im Münsterland macht man Fenster los statt auf *ggg*
das kann auch mal zu Missverständnissen führen außerhalb der Region
****ero Frau
6.573 Beiträge
Zitat von ******wen:
als Schwester eines Elektrikers, sind es einfach "Leuchtmittel"... *floet*
*hi5*

und diese Leuchtmittel finden Verwendung in Leuchten und nicht in Lampen *klugscheisser*

find's aber nicht schlimm, wenn mir jemand erzählt, dass er noch eine Glühbirne für seine
Tisch-/ Wand- oder Deckenlampe kaufen muss
*******ssa Frau
5.172 Beiträge
Aber solche Wortkreationen wie "Handy" sind schon unlogisch.

Absolut unlogisch, ja *ja*

weil es ist oder klingt englisch, im englischsprachigen heisst es aber 'Mobile'.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Themenersteller 
Sächsisch brachte mich zum Beispiel zum Nachdenken, als die erste Bekannte nach der Wende immerzu sagte (auf Sächsisch natürlich) "Da mach ich mir keinen Kopf".

Es gibt natürlich auch beliebte Sprachschlampereien wie das nicht existierende Wort zumindestens, das aus mindestens und zum Mindesten zusammengezogen wurde.

Hier in den Foren ist dominat sehr beliebt, das es nur als das Dominat gibt, aber dominant gemeint ist.
*****169 Frau
6.108 Beiträge
... unlogisch oder missverständlich

... den Anglizismus ... public viewing ... finde ich immer noch unerklärlich *augenzu* aber public screening setzt sich scheint's nicht durch ...

die typische Frage "haben Sie getrunken" hat mich immer gereizt, mit "ja" zu antworten *smile*, war ich anscheinend nicht alleine *lol*
denn mittlerweile wird ja konkret nach dem Alkohol-Konsum gefragt ...
Als ich ganz frisch hier her gezogen war, lernte ich recht schnell, dass ich "auf der Burg" wohne.
Aber nicht nur ich wohne "auf der Burg", sondern alle anderen Einwohner in der Siedlung auch.
Das wird eng. Aber ich versichere euch, ich wohne nicht AUF der Burg, sondern nebenan. *ggg*
Vor wenigen Tagen lernte ich aber, als ich mich im Feld mit einem Landwirt aus dem Nachbardorf unterhielt, dass ich "auf dem Schloss" wohne. Denn im Nachbardorf sagt jeder "auf dem Schloss" und nicht "auf der Burg".

Verdrehte Sätze in Dialekten liebe ich sehr. Ich lerne ja jetzt den Birkenfelder Dialekt und amüsiere mich köstlich, wenn ich selbst so verdrehte Sätze verwende. Auch vom Landwirt: ... do henn die Kinner misse uff'em Schloss en die Schol gehe.

Der Saarländer weiter oben wird es kennen: Das Ursel (oder Tanja, Maria ... usw.). Wobei es in Birkenfeld "Dat Ursel (Tanja, Maria...)" heißt.
*********after Mann
114 Beiträge
Der Saarländer weiter oben wird es kennen: Das Ursel (oder Tanja, Maria ... usw.). Wobei es in Birkenfeld "Dat Ursel (Tanja, Maria...)" heißt.
Der Saarländer weiter oben bevorzugt:
Datt Uschi mett derr M....i;-)
*kleine Wortspielerei am Rande*lach*
***fz Mann
10.350 Beiträge
Ein fantastisches Thema. Ich versuche die Nerven zu wahren, während ich klugscheisse tippe.

Der Fön wird gern als Vokabel benutzt, ähnlich dem genannten Tempo, der Flex, dem Kärcher, Tipp-Ex, Uhu, Jeep, Labello, Whirlpool, obwohl er eigentlich ein Produktname ist. Die Liste ist noch lang, denke ich nur an Selters.

Ich werfe mal noch einige Scheinanglizismen ein, denen sich die deutsche Sprache bedient, ohne faktisch Sinn zu machen:

Handy - nützlich, statt mobile (phone) oder cell (phone)
Beamer - BMW, statt projector
Bodybag - Leichensack, statt Rucksack oder backpack
Oldtimer - alter Mann, statt vintage car
String - Faden, statt thong
Public Viewing - Beisetzung mit Abschied an offenem Sarg, statt ... ich glaube das ist ein deutsches Phänomen.


Und weil wir gerade dabei sind, möchte ich meine Zuneigung zu den deutschen Fällen ausdrücken:
an dem Baum hängen (wortwörtlich und sprichwörtlich)
vs
an den Baum hängen.


Ganz zu schweigen von
stehen vs. stellen
sitzen vs. setzen
liegen vs. legen

und den sinnverändernden Präfixen an-, auf-, hin-, weg- und so weiter.

All das macht Deutsch so herrlich präzise und dennoch fürchterlich hart zu lernen.
Ich sollte erst einmal aufhören, bevor es pornographische Züge annimmt.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Themenersteller 
Eigentlich dürfte Selters gar nicht mehr Selters heißen, denn der Ort heißt heute Camberg.
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