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Was bedeutet eifersuchtsfrei?

*********t_tg Paar
34 Beiträge
Mich beeindruckt die Intensität dieses Forums. Dreizehn Seiten in einer Woche - wow! Da hat jemand den Nagel auf den Kopf getroffen.
Wenig überrascht mich die Feststellung, dass (fast) alle Schreibenden von der Art überzeugt sind, wie sie selber mit ihrer Eifersucht umgehen. Als "typisch" empfinde ich Zeilen, wenn von Eifersucht geplagte Menschen die Qualität von Liebe und Empathie jener Mitmenschen in Frage stellen, welche selten oder nie von der Liebeskrankheit erschüttert werden.
In meinem Leben erachte ich es als besonderes Glück, nicht (mehr) mit Eifersucht konfrontiert zu werden; weder frontal noch unterschwellig. Es sind verschiedene Faktoren, welche uns zu diesem Glück verholfen haben. Von zentraler Bedeutung sehe ich das Selbstvertrauen. Motto: "Wer mich nicht mag (nicht begehrt; nicht liebt etc.) ... hat mich nicht verdient."
Wer sich selbst vertraut, kann auch seiner Partnerin / seinem Partner leichter trauen. Offenheit und Ehrlichkeit schaffen gegenseitiges Verständnis. Sicherheit, dass ich alles, was ich sage auch genau so meine, und dass dies auch morgen noch Gültigkeit hat, ist eine wichtige Voraussetzung. Derartiges Vertrauen kann (leicht) zerstört und kaum rekonstruiert werden.
Das Ergebnis wäre bei mir Trauer und Enttäuschung - nicht Eifersucht.
Toleranz, Humor und Zuversicht sind meine heilenden Arzneien in ungewissen Situationen.

Wir beide wissen, dass es hübschere, intelligentere, vermögendere, kreativere, humorvollere, geilere, großzügigere, coolere und was-weiss-ich-vielleicht-bessere Menschen auf dieser Erde gibt. Wir freuen uns auch immer wieder, solchen Menschen gemeinsam oder individuell zu begegnen. Dass die Gesamtheit unserer Beziehung noch zu toppen wäre ist vielleicht möglich, erachte ich aber als unwahrscheinlich und widersinnig, in dieser Richtung zu forschen ... und wenn ich mich nicht irre, geht es ihr genau so.
Eifersucht ist jene Leidenschaft,
Die mit Eifer sucht,
Was Leiden schafft....

❤️Clara
Jep...heißt aber nicht, dass das stimmt.😊
Ich habe den Eindruck, dass hier oft nicht differenziert wird, ob Eifersuchtsfreiheit dadurch entsteht, dass es keinen Grund für Eifersucht gibt, oder ob tatsächlich angestrebt wird selbst bei Betrug keine zu empfinden.

Eifersuchtsfreie Situationen finde ich grundsätzlich gut und erstrebenswert. Das hat mich auch seit meinem ersten Clubbesuch sehr beeindruckt und begeistert. Frauen, die nicht neidisch vergleichen, ihre Männer abschirmen, mich abwerten etc. Sondern offen und interessiert schauen, ob es zwischen uns dreien passen könnte *top2*

Auch in einer eigenen Beziehung finde ich Situationen die mich eifersüchtig machen (wenn mein Partner mir das Gefühl gibt, mich auf seine Treue im vereinbarten Rahmen nicht verlassen zu können) grundsätzlich schädlich und überflüssig. Es würde meine Liebe und meine Lust auf einen Partner definitiv nur fördern, wenn er mir keinen Grund zur Eifersucht gibt.
Insofern würde ich der Aussage zustimmen, dass Eifersuchtsfreiheit für eine starke Verbindung steht.

Allerdings würde nicht unterschreiben, dass es für Liebe spricht, wenn jemand nie eifersüchtig wird, selbst wenn er betrogen wird. Das ist Gleichgültigkeit.
****IN Frau
426 Beiträge
Zitat von *********en_79:
Allerdings würde nicht unterschreiben, dass es für Liebe spricht, wenn jemand nie eifersüchtig wird, selbst wenn er betrogen wird. Das ist Gleichgültigkeit

Weder die An- noch die Abwesenheit von Eifersucht kann meiner Meinung nach Liebe ausdrücken.
Mir würde Eifersucht beim Partner nicht fehlen.
Liebe kann man auf viel bessere und schönere Weise zeigen.
Stimmt, Eifersucht kann auch auf anderes hinweisen, was nichts mit dem Partner zu tun hat. Eifersucht unter Geschwistern zum Beispiel.
*****le8 Paar
1.648 Beiträge
Er vom Paar
Meine Selbsteinschätzung als Mann war, dass ich weitgehend eifersuchtsfrei bin oder besser war!
Wir hatten hin und wieder Dates mit zusätzlichen Mitspielern in diversen Clubs, manche auch zuhause. Nie war es ein Problem wenn Frau Tannylons ihre Lover innig küsste und Sex mit ihnen hatte, nie!
Im Gegenteil, für einen Wifesharer wäre es ja kontraproduktiv eifersüchtig zu sein.
Aber heuer im Sommer lernten wir einen jungen Mann über ein Forum kennen, den wir dann für uns völlig unüblich, auf ein Parkplatzdate einluden. Der Typ war genau der den wir suchten. Frau Tannylons hatte im Auto mit ihm rumgemacht und die Szene war irre geil zum zuschauen-wir hatte alle drei unser Vergnügen!
Wir vereinbarten ein weiteres Treffen die Woche drauf und freuten uns auf ein geiles Date mit allen Raffinessen!
Mit jedem Tag der dem Tag X näherrückte kamen in mir Zweifel und fragte ob sie sich auf ihn freute. Sie sagte dass er sehr gut küssen kann und unbedingt mit ihm schlafen will, auch mehrfach an diesen einem Abend!
Was war plötzlich los mit mir?? Einerseits Kopfkino wie geil es sein wird, andererseits ein beklemmendes Gefühl!
War ich plötzlich eifersüchtig???
Der besagte Tag war gekommen, Herzklopfen schon am Vormittag und das untrügliche Gefühl dass es beißt in mir! Am Vormittag hatte mein Körper untrüglich mitgeteilt dass es kein Treffen geben wird, ich hatte plötzlich durch den Stress eine ordentliche Herpes labialis bekommen. Das wars dann, bei Herpes gibts bei uns keine Küssen und keinen Sex.
Und mit der Mitteilung der Absage war ich plötzlich erleichtert.
Komisch, war aber so.
*****sha Frau
2.613 Beiträge
@**rr Tannylons
*danke* für diese tolle Beschreibung deines Gefühls, das dich sicherlich sehr irritiert hat.
Ich bin viele Jahre ein sehr unsicherer, sich selbst nicht liebender/mögender Mensch gewesen, der sich zudem selber entwertet hat. Und hatte extreme Probleme mit (krankhafter) Eifersucht, insbesondere auf die jeweiligen Vorgängerinnen meiner Partner.
Mein Vater hat meine Mutter bereits in der Hochzeitsnacht mit seiner vorherigen Verlobten betrogen und der Grundstein für Hass auf Vorgängerinnen wurde mir von meiner Mutter bereits im Kindesalter
„anerzogen“ und mir wurde beigebracht,
das diese potentielle „Gefahr“ bedeuten.

Ein schweres Erbe, denn somit misstraute ich generell jedem Partner per se, und dass dies sowohl ausgeprägtes Kontrollieren als auch völlig kontraproduktive Handlungsweisen nach sich zog, war kein Wunder.

Damit habe ich vieles zerstört und zu selbsterfüllenden Prophezeihungen beigetragen und wurde natürlich auch betrogen-
In zwei Beziehungen erging es mir ähnlich wie meiner Mutter, meine Vorgängerinnen-die bereits lange Zeit von meinen Partnern getrennt waren, als ich diese kennenlernte, drängten sich diese wieder in die Beziehung und machten „alte Rechte“ wieder geltend und zwar so massiv, das der Betrug auf dem Fuße folgte. Hier war sicherlich mein ängstliches , misstrauisches Verhalten, den Partner an sie zu verlieren, die Mit-Ursache für eben jenen Betrug.Prinzip Ursache-Wirkung halt.

Was nicht grade förderlich war, diese
vorgefasste Meinung ablegen zu können.

Ich kämpfe seit zwei Jahren gegen dieses Muster an und habe erst durch die
kurzzeitige Beziehung mit einem ebenso eifersüchtigen Mann die Kehrseite der Medaille kennengelernt und erfahren, wie schwer es ist, einen Partner zu haben, der einen a) grundsätzlich misstraut b) kontrolliert c) erstickt - bis man verlässt oder betrügt, weil man es nicht mehr ertragen kann.

Möglicherweise meine Rettung, den Umlernprozess zu unterstützen und dies in meiner jetzigen Beziehung mal nicht als gegeben voraus zu setzen.

Aber das Damoklesschwert schwebt nach wie vor über meinem Haupt und wird dort schweben bleiben, wenn ich es nicht schaffen sollte, mich von dieser Denke zu befreien.

Mehr als massive Stützung durch intensive Therapie zur Stärkung meines Selbstvertrauens und der Auseinandersetzung mit meinem charakterlichen „Grundrüstzeug“,
welches mir mitgegeben wurde, kann ich kaum tun, aber der Wille ist gegeben und die offene Kommunikation mit meinem neuen Partner, über dieses selbstgemachte Dilemma sind meine Hoffnungsträger, mich davon lösen zu können und Ur-Vertrauen zu entwickeln .

Ich kann nur jedem raten, der ähnliche Grundzüge und Neigungen und/ oder Ausprägungen von (krankhafter) Eifersucht in sich verspürt, diese ebenso zu bekämpfen, um vielleicht die Chance auf eine vertrauensvolle, entspannte Beziehung zu haben.

Alles andere birgt nur selbstzerstörerische Tendenzen in sich, von beziehungszerstörerischen mal gänzlich zu schweigen.
Und das will ich nicht mehr.
Eifersuchtsfrei werde ich wohl nie werden, aber Eifersuchtsarm wäre schon ein großer Erfolg.
*****a42 Frau
13.636 Beiträge
JOY-Team 
Zitat von ****IN:
Weder die An- noch die Abwesenheit von Eifersucht kann meiner Meinung nach Liebe ausdrücken.

Danke für diesen wunderbaren Satz! Einer der besten, die ich hier je gelesen habe.
Ich fühle das schon immer, konnte es aber nie in Worte fassen.

*herz2* *herz2* *herz2* sandra42
******sPE Paar
631 Beiträge
Zitat von *****a42:
Zitat von ****IN:
Weder die An- noch die Abwesenheit von Eifersucht kann meiner Meinung nach Liebe ausdrücken.

Danke für diesen wunderbaren Satz! Einer der besten, die ich hier je gelesen habe.
Ich fühle das schon immer, konnte es aber nie in Worte fassen.

*herz2* *herz2* *herz2* sandra42

stimme ich (M) auch grundsätzlich zu, jedoch kann ein "gewisses Maß" unschädlich sein, was allerdings und natürlich im wesentlichen von der Empfindung des jeweiligen Partners abängt bzw. wie er damit umgehen kann und will, also dem "gewissen" Maß, in dem sie sich äußert und welches in einer Partnerschaft als annehmbar bzw. tragbar empfunden wird.
Wenn es über das relative, leichtgewichtige Maß an Aufmerksamkeitsbekundungen und beiderseitig annehmarer/verständlicher Äußerung dessen hinweg geht, sich völlig übermaßen bzw. schon krankhaft äußert, kehrt es sich ins negative Empfinden um und wirkt entsprechend der hier vorranigen Meinungen, sie als etwas schlechtes anzusehen.

Ich kann nur jedem raten, der ähnliche Grundzüge und Neigungen und/ oder Ausprägungen von (krankhafter) Eifersucht in sich verspürt, diese ebenso zu bekämpfen, um vielleicht die Chance auf eine vertrauensvolle, entspannte Beziehung zu haben.

danke, dem kann ich so voll und ganz zustimmen *top*
****re Frau
2.812 Beiträge
Ich schreibe hier seid der ersten Seite mit
Es ist mir aufgefallen das dieses Gefühl Eifersucht hier von den Meisten anders empfunden wird

Daher auch das Gut und Schlecht
in der Diskussion

Ich wie hier schon öfters geschrieben halte mich in meinen jetzigen Lebensalter für Eifersuchtsfrei

Habe aber schon ein Misstrauen und Bauchgefühl, bei Menschen die ich länger kenne und das nutzen dieses Gefühl hat mir bestätigt das ich nicht falsch liege

Meist lag etwas im Argen
Nicht immer genau das was ich vermutet habe
Aber war halt was, wurde ich belogen habe ich Konsequenzen gezogen
*****a42 Frau
13.636 Beiträge
JOY-Team 
Ich habe es hier schon geschrieben, ich bin nicht eifersuchtsfrei. Ich kenne das Gefühl und denke
alle Gefühle haben ihre Berechtigung. Auch Wut, Hass, Neid, genau wie Liebe, Vertrauen.
Ich kenne das alles und denke all das kann uns antreiben, bewegen und GUTES daraus werden.

Eifersuchtsfrei in den Profilen, lese ich als "gesunde Beziehung",
oder auch als versteckten Hinweis: " Wenn du / ihr mit uns Sex hast/habt, wirst du / werdet ihr in keine Eifersuchts-Dramen verwickelt."
********ar86 Paar
58 Beiträge
ER schreibt:
Ob der Mensch gänzlich frei von den Gefühlen sein kann die man üblich mit Eifersucht beschreibt? Die Beiträge sind kontrovers, aber z.T. auch sehr differenziert. Ich denke ob und wie jemand Eifersucht empfindet ist zum Einen eine individuelle Eigenschaft, die zusätzlich durch die Kindheit geprägt und durch Erlebnisse und Erfahrungen beeinflusst wurde. Ausschlaggebend ist wie man in einer Partnerschaft damit umgeht.
Bevor meine Liebste und ich vor ein paar Jahren unsere gemeinsame Reise durch Clubs und Partys begonnen haben, hätte ich von mir behauptet relativ Eifersuchtsfrei zu sein. Heute dagegen kenne ich sehr wohl das Gefühl in der Gegend des Oberbauches. Das besondere daran ist, und ich gehe davon aus es geht vielen der im Joy aktiven Paare so, es gibt überhaupt keinen berechtigten Grund dafür, so sagt mir mein Verstand. Zwischen meine LEBENSPARTNERIN und mir passt kein Blatt, wie man so schön sagt. Aber dennoch gibt es Situationen, die ich mittlerweile eingrenzen kann, indem mein Körper anfängt eine gehörige Menge ungewünschte Stresshormone auszuschütten. Meine Frau dagegen verspürt derzeit überhaupt keine Eifersucht im körperlichen Zusammenspiel mit andern Menschen und uns. Das galt es erstmal festzustellen, ohne Wertung. Unser Vorteil ist, dass ich mich recht gut kontrollieren kann und sie sehr auf mich achtet. Wir haben dabei für uns entdeckt dass ihr manche „besitzergreifende" Geste von meiner Seite Schmetterlinge in den Bauch treibt („er will nur mich“) und bei mir Lusthormone erzeugt werden, wenn Tage später, wir die Situationen verbal nachstellen. So kann es gehen wenn man in einer langjährigen Partnerschaft gemeinsam neue Wege geht. Wir empfinden es als sehr aufregend. Aber auch nur, weil es jedem von uns gelingt eine Außensicht auf sich selbst einzunehmen. „Gönnen zu können" in der Waage mit „Zumuten zu können“ zu halten, das denke ich ist unser Rezept. Ich denke Liebenden fällt es nicht schwer aufeinander zu achten, dass es Beiden gut geht.
*****a42 Frau
13.636 Beiträge
JOY-Team 
„Gönnen zu können" in der Waage mit „Zumuten zu können“ zu halten, das denke ich ist unser Rezept.

*herz2* wunderschön formuliert!
Danke dafür!
*********vers Frau
2.637 Beiträge
Ich wünsche mir im Swingerclub auch eifersuchtsfreie Paare. Habe es aber schon oft anders und mühsam erlebt.

Mit meinem damaligen Freund gingen wir oft in Swingerclubs und waren locker und offen gegenüber Partnertausch. d.h. er durfte mit anderen Frauen und ich mit anderen Männern, wobei wir meistens zusammen als Paar auf eine Matte gingen, weil wir kein Bedürfnis hatten alleine durch die Gänge zu stöbern. Wir lagen da also mit anderen auf einer grossen Matte und da gesellte sich ein neues Paar zu uns und er fing an mich zu streicheln usw. Als ich dann signalisierte, dass ich auch offen für mehr (GV) wäre tickte seine Frau gleich aus: "Der gehört mir! Kommt nicht in Frage!" Er flüsterte mir dann enttäuscht ins Ohr "sorry, ich darf nicht..." und zog sich zurück.
Sorry, wer so eifersüchtig ist sollte in Clubs höchstens rumschlendern, zukucken von aussen, sich so Appetit holen, aber dann zum Poppen in ein Separée. So ersparen sich beide Parteien unliebsame Eifersuchtsszenen.

Gehe ich mit meinem Freund oder anderer Begleitung in einen Club, so muss der auch offen sein und mir Spass mit anderen gönnen (gilt auch für ihn), sonst war ich das letzte Mal mit dem in einem Club. Der Partner hat einem ja das ganze Jahr über für sich alleine und in Clubs geht es in der Regel nur um sexuellen Spass, da will ich keinen Heiraten...

Tantra-Loverin
***ed Paar
119 Beiträge
@*********vers
Aber ist eure herangehensweise an einen Swingerclub-Besuch nun die eizig wahre?
Bei dem was Du beschreibst würde ich auch bemänegeln das das andere Paar offenbar schlecht abgesprochen war.
Aber ich finde es vollkommen legitim wenn die unter sich die Regelung haben bis zu welchem Punkt es geht und das GV eben nicht geht.
Was, in meinem´n Augen, gar nicht geht ist das ER sich bei DIR entschuldigt das er irgendwas nicht darf.
Müsste er sich nicht eher bei seiner Frau entschuldigen weil er sich fast nicht an eine Absprache gehalten hätte?
Eifersucht - ein Thema, das grade in Gesprächen mit Menschen, die eine monogame Beziehung führen, häufig zentral ist.

Dabei setze ich meist sehr weit vorne an: Im Deutschen gibt es zu wenig Worte für Liebe und Zuneigung. So wird im Marburger Einstellung-Inventar der Liebesstile unterschieden zwischen der romantischen Liebe (Eros), der freundschaftlichen und familiären Liebe (Storge), der altruistischen Liebe (Agape), der besitzergreifenden (eifersüchtigen) Liebe (Mania), der spielerischen Liebe (Ludos) und der pragmatischen Liebe (Pragma). Die meisten Beziehungen stehen im Schein mehrerer dieser Formen von Liebe und bereits hier wird deutlich, dass jede einzelne Beziehung zu einem Menschen so einzigartig ist, sich jedes Verliebtsein und auch jede Form der tiefen Beziehungsliebe sich anders anfühlt und nur selten verglichen werden kann.

Natürlich sind auch hier die Schmerzen, die Eifersucht auslösen kann, nicht Weg definierbar. Doch das für mich entscheidende wird dadurch deutlich: Das tiefe Vertrauen darin, dass ich bei meinem Partner einen ganz besonderen Status habe, er für mich eine tiefe Form der Zuneigung, Anerkennung und Zugehörigkeit empfindet, die nur uns gehört und unabhängig von der Liebe zu anderen ist. Liebe und jede andere Form der Zuneigung ist ja kein begrenztes Gut, das unter Leuten aufgeteilt werden muss, sondern in jeder Beziehung, in jedem Moment gelebt werden und neu entstehen kann.

Daneben steht oft die Angst und das durch die Gesellschaft verankerte Konkurrenzdenken - in Form von Eifersucht. Dann ist es für uns das Wichtigste, offen darüber zu reden. Was läuft grade nicht so gut im Leben, in unserer Beziehung und der Gestaltung unserer Zeit? Das Gefühl von Eifersucht als Ausgangslage für die Verbesserung der Beziehung zueinander und von Ehrlichkeit. Davon ausgehend wird Eifersucht zu einem Problem nicht einer Person, sondern von uns als Paar - und wir können es ehrlich und offen lösen, indem wir miteinander reden, uns mehr Zeit füreinander nehmen, gleichzeitig das Wissen, das Liebe eben keine Worte, sondern Taten sind, in die Praxis umsetzen.

Eifersucht frei ist niemand und es gibt bestimmt Menschen, für die Monogame die richtige Beziehungsform und Eifersucht durchaus Teil einer gesunden Beziehung sein kann - nur wenn sie benannt und als Möglichkeit gesehen wird, statt als Ausgangspunkt für Streit und Vorwürfe. Denn wenn das das zentrale einer Beziehung ist, kann ich persönlich mich nicht in ihr entfalten und auch keinen Sex genießen (sehr zuträglich für den Abbau von Eifersucht war für mich die Erkenntnis, dass ich durch eine offene Beziehung ehrlicher mit meiner Sexualität, mit meinen Vorlieben und Grenzen sein kann - er kann ja auch alles mit anderen machen, wenn ich nicht will und ich muss mich nie zu etwas zwingen, mit dem ich mich nicht wohl fühle).
*******963 Mann
3.666 Beiträge
Ich würde mich nicht als eifersuchts*frei* bezeichnen. Eifersucht ist ein Gefühl, oder auch eine Mischung von Gefühlen, und wer kann schon was für seine Gefühle? Es ist halt immer die Frage, wie gehe ich damit um? Daher würde ich mich eher als eifersuchts*arm* bezeichnen. Ich kann meiner Partnerin von Herzen gönnen, dass sie ihren Spass auch mit anderen Männern hat. Ja, wunderbar, soll sie es genießen! Happy wife, happy life *zwinker* Sollte sie - aus welchen Gründen auch immer - unsere Beziehung beenden wollen (was ich aber nicht glaube, da wir schon oft über dieses Thema gesprochen haben und das im Club auch gemeinsam ausleben), wäre ich sehr traurig und hätte wohl schwer dran zu kiefeln, wie man bei uns sagt. Aber ich glaube nicht, dass ich eifersüchtig wäre.
*********vers Frau
2.637 Beiträge
Zitat von ***ed:
@*********vers
Aber ist eure herangehensweise an einen Swingerclub-Besuch nun die eizig wahre?
Bei dem was Du beschreibst würde ich auch bemänegeln das das andere Paar offenbar schlecht abgesprochen war.
Aber ich finde es vollkommen legitim wenn die unter sich die Regelung haben bis zu welchem Punkt es geht und das GV eben nicht geht.
Was, in meinem´n Augen, gar nicht geht ist das ER sich bei DIR entschuldigt das er irgendwas nicht darf.
Müsste er sich nicht eher bei seiner Frau entschuldigen weil er sich fast nicht an eine Absprache gehalten hätte?

Klar kann man zuhause Absprachen formulieren, aber spontan kann es doch anders kommen... Vielleicht hat sie gesagt: "Ich komme mit in den Club, aber wir bleiben zusammen, GV mit einer anderen darfst Du nicht, bin ich dagegen!" Dann wäre das ja keine Absprache gewesen, sondern sie hätte einfach ihren Willen durchgesetzt und nicht gefragt, was er gerne hätte. Und sogar, wenn sie zuhause vereinbart hätten, dass sie keinen PT mit GV machen werden, kann einem ja trotzdem die Lust überkommen und man möchte doch. Wer dann spontan tolerant und kompromissbereit ist kann neue Erfahrungen machen die er vorher gar nicht kannte und merkt: "Ist doch toll!"
Offen sein für Neues finde ich besser, statt stur auf Regeln beharren, die man zuhause vereinbart hat.

Ein bisschen Eifersucht kann auch ich empfinden, nur gönn ich es dem Partner trotzdem und halte die aus, statt ihm das Erlebnis zu verbieten.
***ed Paar
119 Beiträge
@*********vers
Ehrlich gesagt klingt mir Eure herangehensweise sehr egoistisch.
Derjenige der die Grenze enger steckt soll also mal drüber hin weg sehen um neue Erfahrungen zu machen?
Kann man doch anders herum genauso sehen, derjenige der sie weiter steckt kann sich ja mal zurück halten.

Wenn ich mit meinem Mann was abspreche dann ist es egal ob mich im Club doch die Lust überkommt und ich gerne weiter gehen würde. Oberste Priorität hat für mich meine Partnerschaft.
Dann kann ich halt einmal nicht so wie ich gerne würde, ist halt so.
Dann können wir hinterher über die Situation reden und überlegen wie wir das beim nächsten mal besser lösen können. Und zwar ohne das ich versuche das im Club mal eben, unabgesprochen, auszuhebeln und meinen Partner in die Situation zu bringen aus Selbstschutz eingreifen zu müssen.
Zitat von ***ed:
@*********vers
Aber ist eure herangehensweise an einen Swingerclub-Besuch nun die eizig wahre?
Bei dem was Du beschreibst würde ich auch bemänegeln das das andere Paar offenbar schlecht abgesprochen war.
Aber ich finde es vollkommen legitim wenn die unter sich die Regelung haben bis zu welchem Punkt es geht und das GV eben nicht geht.
Was, in meinem´n Augen, gar nicht geht ist das ER sich bei DIR entschuldigt das er irgendwas nicht darf.
Müsste er sich nicht eher bei seiner Frau entschuldigen weil er sich fast nicht an eine Absprache gehalten hätte?

Volle Zustimmung *ja* !
******sPE Paar
631 Beiträge
Zitat von *********vers:
Offen sein für Neues finde ich besser, statt stur auf Regeln beharren, die man zuhause vereinbart hat.

Ein bisschen Eifersucht kann auch ich empfinden, nur gönn ich es dem Partner trotzdem und halte die aus, statt ihm das Erlebnis zu verbieten.

Das ist ein sehr gutes Rezept, welches das gemeinsame, unvoreingenommene und Vorbehaltlose ins Zentrum stellt!e
Wer in der Lage ist, in diesem Maße über´n Tellerrand hinaus zu schauen und nicht seinen eignenen Horizont ummauert, wird auch mit sich selbst und seinen Gefühlen hinsichtlich dem hier thematisierten in Reinen sein bzw. damit besser und einvernehmlicher leben können.
Egozentrische Vorbehalte und Selbstgeiselung bringen sich selbst und ggf. auch seine Partnerschaft in eine schwierige Position, äußert sich dann gern in dem hier widergespiegelten Kontext.
Wer damit nicht gehen kann, wäre gut beraten, sich Umfelder zu schaffen bzw. zu suchen, die solche Reaktionen nicht erzeugen....ein Swingerclub wäre da das falsche!
*******963 Mann
3.666 Beiträge
Mir wäre in diesem Fall auch das, was zwischen meiner Partnerin und mir abgemacht ist, wichtiger, als meine spontane Lust gegen unsere Abmachung durchzusetzen. Unsere Beziehung lebt einfach davon, dass wir uns gegenseitig vertrauen, und uns aufeinander verlassen. Wenn ich merke, dass ich in einer bestimmten Situation eine vorherige Abmachung brechen möchte, kann ich a) mich daran halten und nachher drüber sprechen oder b) die Situation gleich vor Ort kurz (!!!) ansprechen. Wenn sie dann zustimmt, ist alles OK, wenn nicht, auch. Natürlich soll das nicht zu komplizierten Beziehungsdiskussion im Club führen, das wäre für alle Beteiligten kontraproduktiv. So etwas gehört dann in die eigenen 4 Wände.

Ich finde, der Standpunkt, "der andere kann ja auch mal über den eigenen Tellerrand hinausschauen" gehört unbedingt vorher und ausführlich geklärt, und nicht vor Ort in der Situation im Club. Wenn man sich unsicher, ist, lässt mans lieber. Das ist immer noch besser, als eine Beziehung dadurch zu riskieren, dass man im Partner/der Partnerin spontan ungute Gefühle hervorruft.
Zitat von ****IN:
Weder die An- noch die Abwesenheit von Eifersucht kann meiner Meinung nach Liebe ausdrücken.
Mir würde Eifersucht beim Partner nicht fehlen.
Liebe kann man auf viel bessere und schönere Weise zeigen.
*ja*, auf jeden Fall. *g*
Ich hatte noch nie eine angenehme Erfahrung in Verbindung mit (deutlich) eifersüchtigen Menschen und obwohl ich nur einen einzigen Partner hatte und einen Verwandten, die ich als krankhaft eifersüchtig bezeichne hat mir diese negative Erfahrung gereicht für das ganze Leben. Was ich weiß ist, dass bei beiden Menschen das Thema Eifersucht eine zentrale Rolle spielt und damit ist für mich eindeutig ,mit mir hat das gar nichts zu tun, schon gar nicht mit Liebe, es ist ihr eigenes Thema das sich ständig neu manifestiert. Wünschen kann ich nur, dass diese beiden Menschen Frieden mit der Eifersucht schliessen.
*********vers Frau
2.637 Beiträge
Ich finde ein Paar kann sich spontan auf der Matte doch um entscheiden und
vielleicht für “mehr” sein Ok geben. Trotz Absprachen zuhause. Das bedingt natürlich ein kurzes Gespräch untereinander. Ist er oder sie voll dagegen würde ich es natürlich auch nicht erzwingen, logo.

Aber wie schon paar mal erwähnt hatten wir den Fall wo wir mit einem Paar vom Joy abmachten im Club, zu 4. in ein Zimmer gingen. Er hatte es super mit der anderen Frau, ich Beschi... mit ihrem groben Partner. Ich brach ab und ging mit dem Mann an der Bar was trinken und auf die anderen 2 warten. Mein Freund fragte mich schon ob er mir zuliebe auch abbrechen solle. Wollte ich aber nicht, ich gönnte es ihm fertig zu machen. Bin mir aber sicher, dass einige der Frauen die hier schreiben darauf bestanden hätten mitten drin auf zu hören und das er nicht hätte fertig schunkeln dürfen... Die hätten bestimmt die Einstellung: entweder haben wir beide Spass oder keiner von Beiden. Finde ich aber eine egoistische Einstellung dem Partner gegenüber wenn sowas ungeplantes passiert und mit Paaren passt es selten für alle 4. Meine Erfahrung. Paare sollten mehr mi einander reden und wenn’s sein muss eben auch auf der Matte... Es kommt nun mal nicht immer so wie man denkt, plant...

Natürlich kann ein Paar nur neben uns liegen und nur unter sich bleiben, dann respektieren wir das selbstverständlich und gehen auch nicht zu denen hin. Machen die aber den ersten Schritt auf uns zu, müssen Sie halt damit rechnen dass wir mitmachen und Ev. Lust auf mehr aufkommen könnte. Muss nicht GV sein, aber Gewisse haben noch engere Grenzen gesetzt, was mit anderen nicht passieren soll/darf... Da wäre dann wieder sinnvoll gleich dem Fremden Gegenüber zu sagen was man will und was nicht, weil so mit dem Partner vereinbart.
Ich will auch nicht oft GV mit anderen, aber wenn es passt darf ich und mein Partner gönnt es mir. 😛
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