Findet ihr eure langjährigen Partner noch sexuell anziehend?

Bei mir war es ja umgekehrt: Ich habe jahrelang überhaupt keine sexuelle Anziehung gespürt (zu gar niemandem, nicht nur zu meinem Partner) und erst sehr viel später in der Beziehung eine Libido entwickelt. Ich bin erst seit zwei Jahren wirklich sexuell aktiv, aber ich hatte zumindest meinem Partner gegenüber eine sehr starke, emotionale Anziehung verspürt, die bisher nicht nachgelassen hat, sondern sich im Laufe der Jahre verstärkt hat.

Mir ist aufgefallen, dass ich meinen eigenen Partner immer dann am stärksten begehre, wenn ich vorher sexuell mit jemand anderem intim war. Bisher hat mein sexuelles Interesse auch niemand so lange halten können wie er.

Am häufigsten passiert es mir, dass ich jemanden für ein paar Wochen bis höchstens drei, vier Monate sexuell interessant finde und dann das Interesse langsam abflaut. Bei meinem eigenen Partner ist es aber jahrelang konstant geblieben, beziehungsweise wird immer stärker, wenn ich auch mal jemand anderes vernaschen darf.
Neben ihm hatte ich eineinhalb Jahre lang noch sexuelles Interesse an jemand anderem, das aber jetzt gerade beginnt, allmählich zu verwelken. Das war schon ein sehr langes Interesse für meine Verhältnisse.


Ich weiß, denke ich, woran das liegt. Mein sexuelles Interesse ist sehr stark daran gekoppelt, wie sehr ich jemanden aufgrund seiner Selbst, seines Wertesystems uns seiner Kompatibilität mit meinem eigenen bewundere. Es ist weniger, beziehungsweise eigentlich fast überhaupt nicht an Äußerlichkeiten gebunden, sondern an Charakter und Moral.

Mein Partner ist nunmal der Mensch, der von allen, die ich kennengelernt habe, bisher menschlich am besten zu mir passte. Und deswegen bleibt auch das sexuelle Interesse an ihm aufrecht erhalten.
Bei anderen stelle ich eben nach ein paar Wochen/Monaten oft fest, dass ich im tiefsten Kern nicht mit ihnen in den für mich wichtigsten Punkten übereinstimme. Das ernüchtert, auch sexuell.

Das kann ich schlecht sagen, da ich, seit ich eine Libido habe, auch eine offene Beziehung führe. Seit mich Sex wirklich interessiert, lebe ich diesen mit unterschiedlichen Partnern aus. Ich, für mich, kann mir derzeit sexuelle Monogamie nicht vorstellen und glaube, sie würde mich unglücklich machen und auch das sexuelle Interesse an meinem Partner schmälern, weil ich das Gefühl haben könnte, er würde mir nichts gönnen.

Bei meinem Partner war es ebenso. Irgendwann war es halt normal

Jetzt sind die Kinder größer, ich geschieden, neue sexuelle Lust erfahren, dazu den Partner gefunden der zu mir passt.... selbst nach 3 Jahren haben wir täglich Lust aufeinander.

Es ist einfach eine andere Situation mit ihm. Weil wir keine gemeinsamen Kinder haben, keine gemeinsamen Verantwortung an für diese, für unsere Wohnung etc.

Wir sind Nachbarn, haben unseren eigenen Freiraum, verbringen viel Zeit miteinander, sind alle 2 Wochenenden privat oder im Club unterwegs.

Denke, daran liegt es einfach, das man mit einem neuen Partner nicht mehr das selbe Leben führt wie mit dem ersten, mit dem man sich gemeinsam was aufgebaut hat.

um die jahreszahl mal aufzugreifen

5 jahre und immer noch geil aufeinander?

nein - das kenne ich nicht

das ist ja für eine "monogame" beziehung schon fast ein jahrhundert

ich hatte allerdings auch nur 2 beziehungen in meinem leben, die eine 7 die andere 9 jahre
alle anderen so im 2-jahres-rythmus

wir hatten ja vor kurzem diesen "coolige-effekt"
und ich glaube, dass da durchaus was dran ist...

warum ich allerdings in meinem leben nicht darauf gekommen bin
offene beziehungen zu leben

ich habe keine ahnung...

Seit 20 Jahren monogam zusammen, davon 12 verheiratet.

Im Gegensatz zum Anfang unserer Beziehung die geprägt war von verliebt sein bei gleichzeitigem sexuellen Begehren, basiert mein Lust heute deutlich mehr auf Vertrauen und Bewunderung dieser Person als früher.
Dazu kommt, dass ich sehr auf den Milf-Faktor anspringe, was zeitlich super passt.

Also ist meine Lust auf meine Frau sogar heute noch größer als jemals zuvor.
Manchmal läuft‘s einfach 😊

Gruß
Tias77

Nun ich lebte in meiner zweiten Ehe über 31 Jahre monogam und wir hatten beide nie das Bedürfnis uns anderweitig sexuell auszuleben. Wir "genügten" einander bis zu seinem Tod. Von Anfang bis zum Ende dieser Ehe hatten wir mindestens 2 - 3 mal erfüllenden Sex in der Woche - auch als mein Mann dann schon sehr krank war. Die körperliche Anziehungskraft liess nicht nach und nach seinem Tod war es nicht leicht für mich wieder einen Neuanfang zu wagen.

Nach spätestens 5 Jahren verschwindet bei mir das sexuelle Verlangen nach dem Partner so langsam.
Es kann durchaus sein, dass ich den Partner dann immer noch von ganzem Herzen liebe, auch wenn ich ihn nicht mehr sexuell attraktiv finde.
Körper werden mit zunehmendem Alter nicht schöner. Ist halt mal so.

Hallo,

Wir sind seit 12 Jahren zusammen und Sex spielt für uns immer noch eine große Rolle. Anfang dieses Jahres haben wir mit dem Swingen begonnen und das sorgt nach einer Party nochmal für einen extra Kick der uns beide unheimlich scharf macht.
Aber auch vor dem Swingen habe ich meine Frau immer schon sehr anziehend gefunden.
Ich hoffe das wird ich auch in den nächsten Jahrzehnten nicht ändern

LG Mr. SweetAndKinky

Ich bin monogam...und war 32 Jahre verheiratet...und habe diesen schleichenden Prozess erlebt. Das Älterwerden, die Kinder und den 'Familienwahnsinn'. Natürlich ist anfangs alles schön und passt auch. Aber das im Alltag aufrecht zu erhalten, ist schwierig. Man kann dem Partner ein guter Gefährte und Freund sein und das ist auch notwendig. Und das macht man auch eine lange Zeit. Mich inspirieren gemeinsame Interessen, Kommunikation , Achtsamkeit und Unterstützung, eine Umarmung und ein Kuss zwischendurch und das Gefühl von 'Flirten'...wenn das fehlt, geht nichts mehr...auch im Bett nichts mehr...ich habe fast alles alleine machen müssen. Das inspiriert nicht. Bei mir war es umgekehrt...trotz aller Versuche ist es gescheitert. Es passte nicht. Und das du jetzt eine passende Partnerin gefunden hast, die du immer noch willst...ist wunderbar. Ein Geschenk. Ich denke, das muss auch so sein...es gibt ja Paare, wo das jahrzehntelang funktioniert. Einfach ein Glücksfall...

Ich schreibe diese Zeilen weil ich genau heute vor 27 Jahren meine hübsche Frau kennengelernt habe.
Ich liebe sie noch immer genauso wie damals. Wir sind inzwischen reifer geworden, haben Höhen und Tiefen erlebt, haben etwas zugenommen und Falten.......
An erster Stelle steht bei uns die Familie, das wichtigste für uns ist Liebe, Verständnis, gegenseitiges Vertrauen und ich finde meine Frau sexuell anziehend, schön und begehresnswert!
Ehesklave Jürgen

Hallo,
Hier schreibt „Sie“:
Wir sind inzwischen 16 Jahre zusammen und haben immer noch sehr viel Lust aufeinander und miteinander. Meine Erfahrung ist, dass in langjährigen Beziehung sich die Art der Sexualität immer mal wieder ändert. Von romantisch verliebt, leidenschaftlich zärtlich, über wild und unersättlich bis hin zu versaut. Wir haben bereits zu Anfang unsere Beziehung viel über unsere sexuellen Wünsche und Phantasien gesprochen. Aber auch darüber, was uns emotional miteinander verbindet. Aus meiner Sicht ist die Kombination aus „Offenheit bzgl eigener sexueller Wünsche und Phantasien“ und „gelebte und kommunizierte tiefe emotionale Verbundenheit im Alltag“ ein Schlüssel für „erfüllteSexualität mit dem eigenen Partner/in“. Auch sollte man sich frei machen von den eigenen (oder gesellschaftlich erwarteten) Konventionen wie Sexualität in einer „guten Ehe“ gelebt werden darf.

Wir sind seit 33 Jahren zusammen, swingen seit 16 Jahren und finden uns immer noch sexuell sehr anziehend. Am Anfang sind wir beim Swingen nicht besonders wählerisch gewesen, bei fast jedem Besuch ist es zum PT gekommen, aktuell werden wir wählerischer, mag auch an der Auswahl in unserer Altersklasse liegen und für die jüngeren werden wir nicht attraktiver
Aber sexuell anziehend finden wir uns noch immer und entdecken immer mal was neues.

Bin fast 16 Jahre mit meinen Mann zusammen und finde Ihn immer noch sehr anziehend.
Für mich zählt auch dazu, dass wir über so viel zusammen lachen können und über alles reden können.

Wir entdecken so viele neue Sachen die uns Spaß machen, so dass die Lust auf uns immer wieder neu entfacht wird.

Das bedeitet, dass der Sex immer weniger wird und ich dann irgendwann gar keine Lust mehr habe. Wenn's dem Partner dann auffällt, dann wird drüber geredet und die Beziehung aufgelöst, wenn der Partner nicht auf Sex verzichten möchte oder kann.
Ich bin immer noch verheiratet und mit meiner Frau gut befreundet, wohnen aber schon lange nicht mehr zusammen.

Wir geniessen unsere sexuellen Begegnungen als wären wir Teenager... mit zutiefst befriedigenden und erfüllenden Höhepunkten. Es ist wie mit gutem Wein: mit dem Alter wird es immer besser.

Das mag unter anderem auch daran liegen, dass Sex für uns eine Sprache der Liebe ist...

Gibt doch schon Ansatzpunkte.

"Langjährig".
Heisst meist: Jeden Tag neben derselben Person einschlafen, aufwachen, im Spiegel sehen, beim Essen, von den "tollen" Arbeitsalltagen erzählen, am Besten noch Kind/er erziehen und Häuser bauen. Ein paar kleinere Dinge die nagen und mehr fressen.

Ist auch nicht wichtig, ob das bei mir so ist.
Es ginge, falls man interessiert wäre, darum, Grundlinien mit Allgemeingültigkeit herauszuarbeiten.
Da das sehr allgemein werden müsste, weiß ich nicht, ob ich daran wirklich interessiert bin.

Jedenfalls nützt es nichts, die diversen Meinungen oder Erfahrungen dazu zu lesen.
Gibt ja auch Wissenschaft zum Thema, Anziehung, Sexualität, Partnerschaft.
Ich denke, s.o., dass "moderne" Partnerschaften von zu viel Sicherheitsdenken, Besitz, etc. geprägt sind um genau die Gefühle von Angst, verlust, etc. zu erleben, die Verlangen AUCH auslösen (können).
Letzteres müsste sinnvoll kanalisiert und erfahren werden.
Vorheriges übrigens ein Problem großer Gesellschaftsteilsysteme.

Dann gülte es noch den Charakter des TE heraus zu arbeiten, da es damit wahrscheinlich zusammen hängt. Mit dem, wie er ist und wurde.
Weiß hier kaum Jemand.
Dass hier Jemand "Verlangen" auch auf Dauer vor allem dann bewusst spürt, wenn Andere im Spiel waren oder meine Wenigkeit, die dass eigentlich auf Dauer hat, sofern das Gegenüber gefällt und dieses in gewisser Hinsicht "flexibel" ist - das hat ja alles Grundlagen und irgendwo ähnliche Strukturen.

Hallo

Sehr tolles Thema.
Wir sind seit 16 Jahren ein Paar.
Klar haben wir Alltagssex ( zum Druckabbau / Stressbewältigung ) aber wir nehmen uns auch immer wieder Zeit für intensiveren Sex und Spiele. Wir probieren aus und sagen uns was wir gern probieren möchten.
Zum Joy sind wir wegen der Lust auf die andere Haut gekommen.
Bei dem Sex mit anderen lernt man sich und neue Praktiken kennen. Diese bringen wir mit in unsere Beziehung.
Danach fühlen wir uns auch echt gut und das Gefühl überträgt sich.

... eigentlich genau andersherum. Die gemeinsam entdeckte und weiterentwickelte Sexualität hat nach wie vor gepasst und gekickt und auch Liebe war da eigentlich noch genügend.
Wir haben uns auf der menschlichen, auf der ideologischen Ebene auseinanderentwickelt, irgendwann nicht mehr zusammengepasst.
Ich bin beruflich in der ganzen Welt herumgekommen, sie hat sich zu Hause immer mehr im Klein-Klein verheddert. Auch gemeinsame Urlaubsreisen nach Afrika zum Beispiel haben die unterschiedlichen Blickwinkel leider eher verstärkt als vereint.

Meine zweite Ehe ging nach sechs Jahren abrupt mit einem viel zu frühen Tod zu Ende, ohne dass es sexuell langweilig geworden wäre.

Eine dritte Beziehung endete tatsächlich weil sie ihre ursprüngliche Sexualität nach etwa zwei Jahren komplett "verloren" hat (... und bis heute nicht mehr gefunden hat). Auch eine Öffnung für Spielbeziehungen könnte das letztlich nicht retten. Am Schluss hat sie selbst die Reißleine gezogen als aus meiner Spielbeziehung mehr wurde.
Wir sind aber immer noch gute Freunde und unternehmen auch viel zu dritt.

Meine jetzige (ebenfalls BDSM-lastige) Beziehung besteht seit mittlerweile fünf Jahren und wir haben letztes Jahr doch nochmals geheiratet. Unsere gegenseitige sexuelle Anziehungskraft entwickelt sich eher noch weiter, als dass sie nachlässt. Wir entwickeln uns weiter, bleiben nicht stehen, geben uns gegenseitig alle was wir brauchen.

Für meine Frau hat ihre eigentliche Sexualität allerdings nach zwanzig Jahren Ehe erst begonnen, als die beiden ihre Beziehung auf seinen Wunsch hin geöffnet hatten. Davor war es halt etwas das irgendwie dazugehört zu den ehelichen Pflichten. Nach insgesamt 26 Jahren hat sie dann den Schlußstrich gezogen.
Auch ihr Mann ist heute wieder glücklich verheiratet, allerdings spielt da unserer Meinung nach Sexualität keine große Rolle mehr.

So unterschiedlich können die einzelnen Wahrnehmungen und Entwicklungen sein ...

LG BoP (m)

Was ist langjährig? Ich bin ja nun schon was älter und habe nächstes Jahr Silberhochzeit. Mein Mann geht stark auf die 60 zu, wir vögeln beinahe täglich und so rein statistisch liegen wir bei deutlich mehr als einem Orgasmus am Tag. Rein körperlich finden wir natürlich unbeschädigtere Menschen attraktiver, aber lange nicht so sexuell anziehend.

Wir war noch mal die Frage?

Wie schon geschrieben wurde, passt es oder eben auch nicht.
Mein Mann und ich sind 12 Jahre zusammen und haben nach wie vor viel und guten Sex (und leben monogam). Es spielt für mich aber sicherlich eine Rolle, dass wir über alles offen sprechen können und gerne Neues ausprobieren. An Attraktivität hat er für mich bis heute nicht eingebüßt, im Gegenteil.

Liebe Grüße,
Jessica