Mein zweiter Mann schnarchte unglaublich laut, Ohrstöpsel halfen etwas, aber irgendwann brauchte ich mein eigenes Bett. Wir haben das immer sehr bedauert. Wir lagen ganz oft im Bett und redeten, spielten und kuschelten mit den Katzen, kuschelten miteinander. Und redeten. Wir haben unsere ziemlich verkorkste Ehe so gerettet, mit diesen nächtlichen Gesprächen, da konnten wir alles aussprechen und trotzdem beieinander bleiben. Also redeten wir. Stundenlang. Daraus entwickelte sich ein Ritual, dass er mich ins Bett brachte und dann auf meinem Bett saß und wir redeten usw usf. Ich hab nach seinem Tod jahrelang nicht mehr richtig geschlafen. Anfangs fast gar nicht. Ich bin nächtelang mit den Hunden durch die Felder gelaufen, ruhelos durchs Haus gewandert, immer mit dem kleinen verrückten Terrier, der ihm gehörte, im Schlepptau. Es war grauenvoll und ich hab mich nie wirklich von diesem massiven Schlafdefizit erholt. Es wurde ein bisschen besser, als ich aus unserem Haus auszog in meine Wohnung.
Seit mein Liebster mein Glücklichmacher ist, ist es viel besser geworden. Zumindest wenn wir zusammen sind. Phasenweise sind wir immer mal wieder getrennt und schlafen dann beide nicht so gut. Beieinander geht’s uns beiden besser. Wir schlafen meistens ineinander geknotet ein, driften dann auseinander, aber zwischendurch fässt einer immer wieder nach dem anderen, streckt den Fuß aus, robbt zum anderen, manchmal schlafen wir Hintern an Hintern. Zum Aufwachen kuscheln wir ausgiebig im Löffelchen und trennen uns nur sehr ungern. Für ihn ist das eine neue Erfahrung, er kannte diese ausgeprägte Nähe nicht so. Für mich war es wie nach Hause zu kommen.