Hallo zusamme,
da ein Link auch wenn er noch so sinnvoll ist nicht gewünscht ist kopiere ich mal einen Absatz von Quarks&Co (auch wenn eben diese Kopie rechtlich nicht erlaubt ist).
Fehlerhafte Mammografie
Eine Frau prüft ihre Brust; Rechte: WDR
Das individuelle Risiko für Brustkrebs wird meist überschätzt
17.500 Frauen sterben in Deutschland jährlich an Brustkrebs. Statistisch gesehen bedeutet das: Ein neugeborenes Mädchen bekommt mit einer Wahrscheinlichkeit von zehn Prozent irgendwann im Laufe seines Lebens Brustkrebs. Doch tatsächlich beträgt das Risiko, zu einem bestimmten Zeitpunkt im späteren Leben zu erkranken, nur ein Bruchteil dieses lebenslangen Risikos. Von 1.000 Frauen im Alter von 60 erkranken nur etwa fünf innerhalb von zwei Jahren. Anders ausgedrückt: Mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,5 Prozent hat eine Frau in diesem Alter keinen diagnostizierbaren Brustkrebs. Das individuelle Risiko für Brustkrebs wird also meist überschätzt.
Web-Tipp: Mammographie-Screening
* WWWOffizielle Website des bundesweiten, flächendeckenden Mammographie-Screenings
Die Mammographie ist ihm Rahmen des bundesweiten Screenings eine Kassenleistung für Frauen ab 50 (alle 2 Jahre). Sie ist aber auch eine IGeL-Leistung für alle übrigen Frauen. Nach den Recherchen von Quarks wird sie von einigen Ärzten vor allem Frauen ab 40 empfohlen ("IGeL-Mammographie"). Das allerdings entspricht nicht den Leitlininien, widerspricht sogar der Röntgenverordung.
Viele Frauen lassen regelmäßig eine Mammografie machen, weil sie sicher sein wollen, dass alles in Ordnung ist. Doch die Mammografie ist nicht fehlerfrei. Statistiken aus dem holländischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramm zeigen: Ein Drittel der Tumore wird beim Röntgen übersehen, obwohl gerade in Holland die Mammografie seit Jahren strengen Qualitätskontrollen unterliegt. Außerdem werden viele Frauen durch eine Mammografie mit einem Fehlalarm konfrontiert. Bei 1.000 Frauen, die zehn Jahre lang zur Mammografie gehen, sind das fünf Untersuchungen pro Frau. Im Laufe der Zeit wird es bei rund 200 von ihnen einen Krebsverdacht geben. Das bedeutet zunächst einen Schock für die Betroffene. Und es müssen daraufhin weitere Untersuchungen folgen. Bei rund 40 bis 50 Frauen erhärtet sich dann der Verdacht, so dass die Ärzte eine Gewebeprobe veranlassen. An den verdächtigen Stellen wird dabei aus der Brust eine Gewebeprobe entnommen. In vielen Fällen haben sich die Patientinnen umsonst Sorgen gemacht, denn schließlich lautet der Befund nur bei rund der Hälfte der Frauen tatsächlich Krebs. In nur etwa 20 von 200 Verdachtsfällen also bewahrheitet sich die nach dem Röntgen aufgeworfene Krebsvermutung.
Ernüchternde Bilanz der Vorsorge
Auf einer Brust wird der zu operierende Bereich eingezeichnet; Rechte: WDR
Die Brustkrebsfrüherkennung rettet nur wenige Leben
Die Früherkennung ist keine Garantie für Heilung. Wenn 1.000 Frauen zur Mammografie gehen und Krebs dadurch früh entdeckt wird, werden trotzdem sechs bis sieben der Frauen im Laufe von zehn Jahren daran sterben. Gehen alle diese Frauen dagegen nicht zur Mammografie, sterben acht - wie mittlerweile mehrere Studien belegt haben. Also haben nur ein bis zwei von 1.000 Frauen einen echten Nutzen von der Vorsorgeuntersuchung. Zur Erinnerung: 200 Frauen werden in dieser Zeit mit der zumeist falschen Diagnose „Krebsverdacht“ konfrontiert. Sie erleiden einen Schaden durch unnötige Gewebeentnahmen oder zumindest durch psychische Belastungen.
Dass die Brustkrebsvorsorge so wenig bewirkt, liegt auch in der Biologie des Krebses begründet. Denn ein Teil der Tumore ist äußerst aggressiv. Selbst wenn sie in einem scheinbar frühen Stadium entdeckt werden, haben sie schon Metastasen gebildet. Die Früherkennung bewirkt dann nur eines: Die betroffenen Frauen wissen länger um ihren Krebs. Ihr Leben verlängert sich dagegen um keinen Tag.