Unterschiedliches Verlangen und Lustlosigkeit

Lieber Kaspar22

Ja ich kenne das was du beschreibst und ja zum Schluss war es ein Trennungsgrund.

Mein Verlangen nach Sex und seiner Initiative war definitiv größer als umgekehrt und über die Jahre wurde es immer schlimmer.
Es half kein reden, keine Paartherapie, öffnen der Beziehung wurde von ihm abgelehnt, es wurde gestritten und diskutiert.

Seine Hauptaugenmerk lag immer ausschließlich im Job und darin ging seine ganze Kraft und Zeit.
Nach 5 Jahren habe ich kapituliert.

Wie sieht es bei dir aus?

Ich kenne es tatsächlich von der umgekehrten Seite. Ich hatte so was von keine Lust (mehr). Und je länger es dauerte, wurde der Druck höher. Irgendwas muss mit mir ja nicht stimmen, dachte ich. Wir haben uns dann getrennt, ging von ihm aus, nach Jahren. Und plötzlich ging es mir gut, nur drei Wochen später. Nochmal drei Wochen später kam auch die Lust wieder. Heute weiß ich, dass so vieles schief hing, dass es kein Wunder war, dass ich so lange keine Lust hatte.
Aber man lernt ja aus Fehlern... hoffe ich.

Nein... auf einen Menschen mit "extremen" Unterschieden in wichtigen Themen, Fragen und (Lebens-) Einstellungen hätte sich keiner von uns jemals eingelassen...

...insbesondere was sexuelle Themen anbetrifft.

Wie kann man eigentlich mit einem Menschen zusammenkommen, mit dem es ganz offensichtlich von Anfang an nicht passt? Ein Dauerbrenner hier im JC Forum.

Bedürftigkeit
Auch ein Dauerbrenner hier im JC

Es kann auch sein, dass es anfangs ganz anders aussieht und nicht offensichtlich ist.

Oder sich im Laufe der Beziehung Prioritäten und/oder Lebensumstände ändern.


Lieber TE,

ich kenne aus drei vergangenen Beziehungen die Seite der Lustlosen.

Dies immer, weil in der Beziehung - aus meiner Sicht zu viel Schieflage - war.

Trennung wegen Beziehungsthemen immer von mir aus.

Aus meiner jetzigen Beziehung kenne ich über lange Zeiten die Gegenseite. Ständig Lust auf den Partner, er hat/te andere Prioritäten als Sex. Ist mal mehr und mal weniger. Wenn, dann ist es oft das Gleiche - wahrscheinlich, weil es ihm so reicht. Ob es wirklich so ist, weiß ich nicht genau.
Denn als ich vor Kurzem z. B. mal fragte auf welche Pornos er grad steht, durfte ich sie mir nicht ansehen. War früher mal anders.

Ich weiß nicht, ob ich eine Beziehung nur wegen fehlendem oder zu wenig (kreativem) Sex beenden würde.

Vermutlich wären es eher Themen wie fehlende Offenheit/Austauch oder wie in der Vergangenheit Vertrauensbrüche oder Lügen.

Aber ich bin auch das erste Mal in der Gegenposition. Da habe ich halt noch keine Erfahrungen gemacht.

LG

Hatte ich bei meiner letzten Spielbeziehung. Ihm hat alle 4-5 Wochen gereicht. Meine Libido verlangte jede Woche nach Sex und mehr.
Hat nicht gepasst. Wir haben uns getrennt.

Ja, hatte ich mal.
Und war auch kein großes Problem für mich, denn ich bin ja nicht sexsüchtig.

Wenn ich jemanden kennen lerne und mich in die Person verliebe, dann weiß ich ja zuerst mal nicht, was im Bett so abgeht.
Wenn ich dann merke, dass die Person in Sachen Sex etwas bescheidener ist als ich, dann stelle ich mich drauf ein, denn ich liebe die Person ja trotzdem. Liebe ist für mich nicht abhängig von der Qualität oder Quantität des Sex.
Wenn mein Körper etwas mehr Sex verlangt, als ich vom Partner bekomme, dann habe ich ja noch zwei gesunde Hände.
Auf jeden Fall ist das für mich kein Grund fremd zu gehen.

Bei mir ist das ähnlich bin seit über 10jahren mit meiner Frau zusammen. Alles passt perfekt bis auf das Sexleben...ich versuch mir immer etwas einfallen zu lassen aber wenns ganz blöd läuft lacht sie noch drüber... bei uns passiert nur was wenn Sie Lust hat und das ist einmal im Monat zum Eisprung die restlichen Tage ist Sendepause. Hab schon oft mitt ihr geredet aber es ändert sich nichts daran... dann geht das mal 2 monate aber auch so wie gezwungen

@*******n111
Mir fehlten damals die "bunten Momente ", vieles war Alltag geworden. Mal raus, was zusammen machen, was Besonderes , für uns.... das Gefühl zusammen etwas zu erleben. Das ist das, worauf ich in Zukunft Wert legen werde. Anfangs ist alles spannend und neu, auch die ersten Jahre noch. Und dann vergisst man es zunehmend, dass mehr zum Leben gehört als das, was man schon kennt und mag. Und da rede ich gerade gar nicht vom Sex. Vielleicht schaut Ihr mal, was Ihr denn zusammen unternehmen wollt... oder überrascht Euch mit den bunten Momenten. Wann habt Ihr einfach mal zusammen gepicknickt, seid spontan ein Wochenende weggefahren, wann ward Ihr das letzte Mal im Kino, im Freizeitpark, habt einen Kochkurs besucht..... Sich gegenseitig solche bunten Momente zu schenken, ohne Sex als Ziel, sich auf Neues einzulassen... hat mir damals so gefehlt.
War nicht das einzige, was schief lief, aber ein Teil davon.

Magst du recht haben und auch das tun wir

In meiner letzten Beziehung war das ein stetiger Wechsel zwischen meinem Ex und mir. Phasenweise war ich spitz wie Nachbars Lumpi, wollte fast täglich Sex, mein Ex hatte keine Lust. Bei meinen Initiativen hieß es dann "Sex ist nicht wichtig" ... als ich dann phasenweise keine Lust hatte und er aber, ich ablehnte, hieß es dann "Sex gehört doch dazu" ... war in den letzten1-2 Jahren der Beziehung nur noch ein Trauerspiel ...

Rückblickend muss ich sagen, dass wir trotz der großen Zuneigung sexuell komplett inkompatibel waren und eigentlich auch viele Jahre vergeudet haben. Wir haben gegenseitig festgehalten, was keine Zukunft hat ...

Und ja, diese Unterschiede haben letztendlich auch mit zur Trennung geführt - neben den ganzen anderen Gründen.

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass derartige Unterschiede früher oder später zur Trennung führen. Das soll nicht heißen, dass der Versuch der offenen Kommunikation darüber sinnlos ist, manchmal lässt sich durch Klären der Bedürfnisse die Lage verbessern. Wenn aber auch das abgelehnt oder ignoriert wird, oder gar kein Verständnis da ist, dass es sich für dich nicht so anfühlt, wie du es dir wünscht, ist die Aussage klar. Da gibt es aber meist noch weitere tiefere Gründe.

Ich hatte gestern ein Gespräch mit einer Frau , wo wir übereinstimmemd feststellten, daß Kinder der erste große Knackpunkt in der Beziehung sind. Die Probleme die auftreten, werden nicht wirklich besprochen. Das Ende vom Lied , nach vielen frustrierenden Jahren der Sprachlosigkeit trennt man sich.
Als unsere erste geboren wurde, ein Wunschkind, ging sie total in ihrer Mutterrolle auf. Ich war nicht mehr existent.
Was mach ich Blödmann, anstatt mit ihr zu reden, ziehe ich mich zurück.
Das ging viele Jahre so.
Nachdem wir mal Sex hatten, war der Sohn gezeugt.
Vermutlich spürte sie den Eisprung und wollte nochmal Mutter werden.
Das gleiche begann wieder, eigendlich hatte es gar nicht aufgehört.
Jetzt kümmerte ich mich mehr um unsere Tochter, welche sich zurückgesetzt fühlte.
Heute weiss ich, daß die hormonellen Veränderungen in der Schwangerschaft enorm sind.
@*******lla
Hat es sehr gut beschrieben.
Ich habe zu wenig bunte Momente geschaffen.
Bei der einen, die ich suche, werde ich es besser machen.

@*********arry
Genau so erging es mir auch und ich habe mir fest vorgenommen in einer zukünftigen Beziehung offen über meine Gefühle, Erwartungen und Ängste zu sprechen.
Nicht alles in mich hineinzufressen bis es mich verjagt.

Aber das musste ich auch erst schmerzhaft lernen.

Bei meinem Ex und mir entwickelte es sich schleichend.

Es lag viel an Mir, da ich mich automatisch an ihm und auch anderen Partnern angepasst habe.

In den letzten 9 Jahren habe ich herausgefunden, wer ich bin. Und damit hat meine neue Beziehung ganz andere Vorraussetzungen.

Ich würde gern Bedürftigkeit gegen Bedürfniss ersetzen.
Jeder hat Bedürfnisse aus aus denen sich dann Wünsche herrausstellen.
Wenn die Bedürfnisse und Wünsche kurze Zeit übereingehen oder Befriedigt werden geht den Menschen gut.

Sollte keine Bwertungsfreie Eigenbeobachtung der Bedürfnisse oder Wünsche erfolgen wird der Alltag schnell zur Herrausforderung.