Sechs Wochen zur Klarheit
Ich möchte dich drei Wochen nicht sehen. Ich möchte keinen Kontakt. Kein Anruf, kein Whatsapp, nichts. Ich ziehe in eine Übergangswohnung in der Stadt. Ich will sechs Wochen frei sein. Bitte sei auch du frei. Die ersten drei Wochen ohne Kontakt, und danach mit Kontakt, aber in getrennten Wohnungen.
Du bist eine wundervolle Frau. Du bist genau die Frau, nach der ich mich jederzeit umdrehen würde. Du hast die Power einer Weltraumrakete, den Mut einer Löwin, das Herz einer Mutter Theresa, die Feinfühligkeit einer liebenden Therapeutin, du hast die Klugheit einer geistreichen Eule, für deine Lebensfreude finde ich keine Worte. Die Aura, die dich umgibt, lässt jeden Mannes Herz wachsweich werden. Du könntest sie alle haben. Der Sex mit dir ist eine Offenbarung, es ist die reine Freude, mit dir in Geilheit zu schwelgen und in völliger Freiheit alle Bedürfnissen und Gelüsten zu spüren und sie zu leben.
Ich liebe Dich wie ich noch nie einen Menschen geliebt habe. Immer noch. Auch nach zehn Jahren noch.
Zehn Jahre, die ich permanent um dich gekämpft habe. Zehn Jahre, in denen ich mich selbst mehr und mehr aufgegeben habe. Meine eigenen Bedürfnisse nicht mehr wahrgenommen habe. Alles hintenangestellt habe, um mit dir eine gute Beziehung zu haben. Die Kinder, meine Freunde, meinen Beruf. So oft haben wir uns gestritten - und fast immer wegen nichts. Weil ich die Bäckereiverkäuferin zu sehr angelächelt habe. Weil ich einer anderen Frau vor der Umkleide gesagt habe, dass das Kleid gut aussieht. Weil ich um die Ecke geguckt habe, wenn ich das Lachen einer gut gelaunten Mädelsclique gehört habe. Weil ich dir nicht genügt habe. Weil ich nicht gut genug war für dich. Weil andere Männer angeblich aufmerksamer seien. Weil du, wenn du unglücklich bist, selbst in Sarah Connor eine Konkurrentin siehst, weil ich gerade ihr Musik höre und selbst deine Tochter glaubst du, sei vor mir nicht sicher. Zehn Jahre mache ich mir die Mühe, mich mit Argumenten und Beteuerungen zu wehren. Zehn Jahre Kampf um deine Wärme, um deine Liebe.
Ich bin es leid, um dich zu kämpfen. Ich möchte nicht mehr kämpfen und ich werde nicht mehr kämpfen. Ich lege die Waffen nieder.
Ich erkenne mich in diesen drei Wochen selbst. Ich habe wenige wertvolle Freunde, die für mich da sind. Und ich finde neue. Ich gehe neue Wege und genieße die Freiheit, die nicht gefährlich, sondern existenziell wichtig ist. Wie du mit dieser Freiheit umgehst, weiß ich nicht. Ich wünsche dir, dass du dich selbst als das findest, was ich in dir sehe.
Am 13.09. enden die drei Wochen. Ich werde meine Arme für dich weit öffnen. Ich werde weinen, wenn du dann gehst. Ich werde auch weinen, wenn du mir in die Arme fällst.
Ich habe keine Angst, dich zu verlieren. Im Gegenteil. Mich treibt einzig und allein die Hoffnung, dich zu gewinnen.
