Nachtschatten

"Nachtschatten überziehen längst die Stadt. Doch heute scheint buntes Licht auf unsere Haut, nicht das fahle Licht der Alltagslampen. Heute bringt Musik die Sommerluft zum Tanzen. Heute sitzen wir zwei unter vielen Tanzenden auf dem warmen Steinboden und lauschen. Heute sind wir Teil des großen Festes. Du berührst mich. Zunächst sachte mit Deinen Fingerspitzen. Dann kraftvoll. Meine Haut glüht unter deinen Händen. Deine Wärme flutet meinen Körper. Ich falle entspannt in den flackernden Himmel Deiner Arme. Bist Du bei mir? Du lächelst. Dein Lächeln eine Versteinerung, ein Relikt aus alten Zeiten, ein Produkt meiner Erinnerung. Du bist längst verschwunden. Nachtschatten kühlen meine Haut. Dort.... Ich spüre sie noch, Deine Berührungen."


„Wir stürzen. Wir halten einander. Du löst dich von mir. Du drehst dich in der Luft und für einen Moment begegnen sich unsere Blicke. Kopfüber stürzt Du an mir vorbei, doch mit meiner Hand ergreife ich dein Bein. Nun umschlingen meine Arme deinen Schenkel und ich drücke meinen Kopf an deinen Schoß. So stürzen wir weiter. Unaufhaltsam. Ich lasse dich los. Jetzt! Wir krachen in den weichen elastischen Grund und von seinem tiefsten Punkt aus schleudert er uns zurück in die Höhe. Hui!!! Frei schwebend reißt du deine Arme hoch und jauchzt. Wir lachen und am höchsten Punkt - bevor wir wieder fallen - küsse ich dich. Weich landen wir in unseren Kissen. Ich schließe meine Augen, deine Hand auf meinem Bauch. Morgen beginnen wir von vorne.“