(M)
Im Grunde scheint es viele "Begründungen" zu geben, um dem männlichen Trieb freien lauf zu lassen. Den "Normalfall" stellt nach meiner Auffassung (und wohl auch dem Großteil der Allgemeinheit) weder der Swinger, noch der Bordellgänger dar. Ich habe nichts gegen Leute, die ihren Neigungen oder Bedürfnissen nachgehen, um Gottes willen. Toleranz muss sein, aber mit Wissen des Partners Bordellbesuche befürworten... Ich will hier ja keinen auf moralisch machen, aber genau das geht uns doch in der heutigen Zeit so hier und da verloren, pauschaliert gesagt: Das Verantwortungsbewußtsein gegenüber dem Partner (bzw. den Mitmenschen).
Eine Beziehung setzt meines Wissens immer von den Partnern voraus, dass in gewisser Hinsicht beide zu Abstrichen bereit sind. Ansonsten führt dies dazu, dass man entweder keine Beziehung braucht, sondern vielmehr eine Zweckgemeinschaft bildet. Dieses Gedankenspiel fortgesetzt müssen beide Partner auch hinsichtlich eventueller sex. Neigungen notwendigerweise zu etwaigen Abstrichen bereit sein. Alles andere ist in meinen Augen egoistisch. Theoretisch angenommen: Nur weil mein jetzt-Partner kein AV mag, hol ich mir den dann gerechtfertigterweise dann im Bordell mit dem Wissen und evtl. Einverständnis des Partners?
Sofern die Partner, wie angesprochen, nicht damit leben können und meinen, sie müssten sich ihre evtl. nicht erfüllten sexuellen Wünsche unbedingt ausleben, so ist diese Partnerschaft in meinen Augen nichts wert und gehört sofort beendet. Ich behaupte: Wenn der Sex zwischen den Partnern in einer Beziehung nicht stimmt, so hat sie langfristig keine Chance.
Möglicherweise gibt es Menschen, die mit Bordellbesuchen des Partners leben können - siehe Beitrag Nyphe - aber den Normalfall stellt das doch eher nicht dar.
Auch unter "besonderen Voraussetzungen" erachte ich es trotzdem als "no go" - siehe Beitrag Pauline. Wenn meine bessere Hälfte morgen auf den Gedanken käme, sie müsse sich sexuelle Wünsche erfüllen, die ich ihr nicht bieten könnte, dann wäre die Beziehung zum Scheitern verurteilt (Sofern ich es bereits zu Anfang der Beziehung gewußt hätte und es für mich kein Problem darstellen würde, dann isses was anderes). Hinsichtlich irgendwie gearteter Bemühungen, einen Bordellbesuch zu rechtfertigen, weil die eigene Frau/Freundin hierzu aufgrund Gebrechen oder Ähnlichem nicht mehr in der Lage ist, geht ebenfalls neben die Sache - und dies selbst wenn sie ihm sagt, dass er dies für sich in Anspruch nehmen könne. Ich zumindest könnte ihr nicht mehr in die Augen schauen. Anders zu bewerten wäre es, wenn die Beziehung beendet ist.
Für nen ONS, ja da hat Mann/ Frau heutzutage Verständnis. Sowas passiert.
Ich meine nein. Auch dies bedarf grundsätzlich der vielfältigen Betrachtungsweise. Die Frage ist doch: Warum passiert dies - aber das gehört nicht zum Thema...
Es macht den Eindruck, dass manche ihre eigene Sexualität auf andere übertragen und dabei vergessen, dass es trotz Veränderungen hinsichtlich der Sexualität trotzdem noch ein Großteil gibt, der sexuell nicht auf "Entdeckungsreise geht oder ist".
Grundsätzlich ist gegen Bordellbesuche nichts einzuwenden, dafür gibt es sie ja auch bzw. gab sie schon immer. Während einer Partnerschaft muss es jedoch für den Partner tabu sein. Ein Trennung a la das eine ist "Sex mit liebe" und "Sex für Geld" ist - so meine ich jedenfalls - nicht möglich.
Gruß