Mann_schaf(f)t (Vasovagales Wagnis-Variation I)
„Na hören sie mal!“Ein musternder Blick im Eingangsbereich eines Kaufhausparadieses. Ihr leicht strafender Blick durchsetzt von flüchtigen Ganzkörperscans. Gespielte Scheu. Unschlüssig zu entscheiden, in der Eindringlichkeit des Moments Absichten und Chancen zu trennen. Wegen der Wege des Eindringlings, die da verwegen und zugleich Weg begleitend erscheinen.
So große Abstinenz vom Lächeln, welches meinem Gegenüber begegnete. Und die Latenz der Unterstellung, dass der Augen_blick allein nur der Vorbereitung dient, suchende Hände Land gewinnen zu lassen.
Ein leichtes Sommerkleid, welches der sengenden Hitze eines Hochsommertages Rechnung trägt. Ein tiefer Ausschnitt. Nichtssagend, solange der sich schärfende Blick nicht offenbart, dass es nur ein Ausschnitt dessen sein kann, was an Möglichkeit im Raum steht. Glänzende Haut, die beginnt, mit dem Glänzen in den Augen zu korrespondieren.
Segen und Fluch eines Sommers, der mehr an Offensichtlichem zu offenbaren scheint, als die Absicht der alltäglichen Entfremdung zu verdecken vermeint.
„Seien Sie nachsichtig mit mir. Ich bin nun mal Mann. Aber ich bemühe mich, jeden Tag…mich zu bessern…“
Für Augenblicke verweilen in der Kadenz, die die Alternative zwischen der Obligation des Alltäglichen und des Aufbruchs zum Außerordentlichen trennt.
Und von einem Knistern durchsetzte Spannung. Was wohl passieren mag, wenn man/n bereit ist, den Vorsprung zu opfern, den die Augen und ein Lächeln aufgebaut haben.
Ein antwortender Blick, der noch zaudernd an der Abbruchkante zwischen Gegebenem und dem Möglichen zu verweilen scheint.
Schmaler Grat der Entscheidung zwischen Mannschaft und dem, was Mann schafft…
© Anchises65
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