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Wie geht ihr mit Verzicht um?

****yn Frau
13.442 Beiträge
Themenersteller 
Wie geht ihr mit Verzicht um?
Hallo zusammen *g*


Ich bin in einer für mich sehr neuen Situation, mit der ich nicht umzugehen weiß, weil mir das nie vorher passiert ist.
Konkret habe ich das Problem, welches in vielen Beziehungen existiert: Ich will Sex, aber mein Freund nicht. Diese Situation kenne ich nicht, denn ich war es gewohnt, dass mein Freund mindestens so viel Sex wollte wie ich und es gab Zeiten (nicht die Honeymoonphase, sondern Jahre später und diese Zeiten sind auch noch nicht so lange her), da hatten wir beinahe täglich Sex, manchmal auch mehr als einmal.

Seit ich im Oktober 2018 aus gesundheitlichen Gründen die hormonelle Verhütung abbrechen musste und von da an Kondome angesagt waren, ging es mit der Libido meines Freundes stetig bergab. Mittlerweile haben wir, wenn es hoch kommt, einmal Sex im Monat und es sind ausschließlich für mich völlig unbefriedigende Fünf-Minuten-Quickies, die ihm als Druckaubbau dienen und mich nicht kommen lassen. Früher war es ihm auch wichtig, dass ich komme, heute ist es ihm egal und er gibt sich diesbezüglich auch keine Mühe mehr.

Wir führen eine offene Beziehung und ja, ich könnte mir den reinen Sex auch woanders holen, aber es geht mir nicht allein um die Rein-Raus-Nummer, sondern um Intimität und Nähe mit meinem Freund (und nicht um Sex mit irgendwem). Das, was mir in meiner Beziehung seit fast einem Jahr fehlt, kann mir also kein anderer einfach so ersetzen.
Nicht nur der Sex wurde weniger, auch das, was uns im BDSM verbunden hat. Mittlerweile habe ich den Verdacht, dass er das aber nur mir zuliebe mitgemacht hat, denn in all der Zeit, in denen wir Sessions hatten, kam nie etwas initiativ von ihm, alle Impulse kamen ausschließlich von mir. Ich initiierte Sessions, ich kümmerte mich um den Kauf von Spielzeug, er reagierte nur, wenn ich ihn um etwas bat. Wenn ich ihn darauf anspreche, ob er überhaupt Interesse daran hat, bejaht er immer, aber ich spüre keine Begeisterung dafür. Ich will nicht, dass er etwas tut, das ihm nicht gefällt und habe das Gefühl, er macht es mit, damit ich es mit keinem anderen mache.

Um Diskussionen gleich von vornherein von Themen wie Trennung etc. wegzulenken: Ja, ich habe mit ihm darüber gesprochen. Ich tue es seit Monaten. Er sagt, es liegt am Stress. Also gebe ich mir Mühe, ihn so gut es geht zu entlasten, es ihm schön zu machen, Zeiträume zu schaffen, in denen er sich entspannen kann. Es änderte nichts. Vor ein paar Tagen waren wir im Urlaub und teilten die Vorfreude auf gemeinsamen Sex während eines Tapetenwechsels, aber passiert ist mal wieder nichts außer einem einmaligen Quickie, der wieder nur ein paar Minuten dauerte und nach dem er mich einfach liegen ließ, ohne Orgasmus. Keine ausgetauschten Zärtlichkeiten, nur rein, raus, Druckabbau.
Wenn ich mit ihm rede, ändert sich nichts. Außer, dass er sich unter Druck gesetzt fühlt und mir vorwirft, ständig nur zu meckern. Also habe ich aufgehört, darüber zu reden.

Ich bin sehr niedergeschlagen, oft sehr traurig, weil ich neben einem Mann liege, den ich liebe, der mich aber nicht anfassen will. Ich komme mir ungeliebt, ungewollt und abstoßend vor, so sehr, dass ich mich selbst anderen Männern nicht mehr zumuten will. Es ist ein körperlicher, aber auch emotionaler Entzug und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich kenne eine solche Situation nicht, es ist das erste Mal, dass mir so etwas passiert und ich um Aufmerksamkeit betteln muss.

Ich will bei ihm sein, doch er scheucht mich ständig weg und will seine Ruhe. Sagt, ich soll mir ein Hobby suchen. Ich habe ihm gesagt, dass mir seine Ablehnung wehtut, aber ich weiß nicht, ob er das wirklich ernst nimmt. Jedes Mal, wenn ich versuche, ein ernstes Gespräch über meine Gefühle zu führen, stoße ich auf weitere Ablehnung, auf Vorwürfe. Ich will ihn nicht unter Druck setzen und habe nun aufgehört, darüber zu sprechen.


Mir geht es konkret darum, was andere machen, um mit dem Verzicht von körperlicher und emotionaler Intimität umzugehen. Was kann man tun, wenn man auf Sex und Nähe für unbestimmte Zeit verzichten muss, dieses Loch aber nicht mit irgendeinem Typen stopfen kann? Wie gehen andere mit Durststrecken um, was tun sie, um sich abzulenken und mit sich selbst fertigzuwerden? Was hilft ihnen, konstruktiv an der Situation zu arbeiten und sich selbst nicht als abstoßend und wertlos zu empfinden, was tut man gegen Minderwertigkeitskomplexe, Schuldgefühle und gegen Ablehnung?

Wie kann man lernen, zu verzichten?
Sollte man das überhaupt lernen?


Ich spüre mittlerweile, dass meine niedergeschlagenen Phasen öfter auftreten und länger anhalten. Manchmal ist mir danach, einfach nur zu weinen. Ich spüre, dass es mir nichts gibt, mit anderen Männern zu schlafen, weil es mir um die Verbundenheit durch Liebe geht, um das geliebt werden und darum, das körperlich und emotional zu spüren. Sex mit anderen kann schön sein, hinterlässt aber mittlerweile einen schalen Geschmack, weil ich es lieber mit meinem Freund teilen will. Er ist ein für mich großartiger Mensch, mit dem ich mein Leben verbringen will und ich liebe ihn sehr.

Nur macht mir der Verzicht allmählich ehrlich zu schaffen.
Wie habt ihr solche Phasen für euch selbst gelöst? Wie habt ihr es geschafft, durchzuhalten?


Liebe Grüße,
Kailyn
*********icht Frau
14.526 Beiträge
ganz ehrlich?

ich würde das nicht schaffen
es wohl auch gar nicht schaffen wollen

alleine, wie nach Deiner beschreibung der sex abläuft
das würde ich mir nicht (mehr) antun

nenn es egoismus
nenn es selbst-fürsorge
oder wie auch immer...

"los-lassen"!
(was nicht zwangsläufig trennung bedeuten muss)
aber für mich würde es darauf hinauslaufen
eine "räumliche trennung", um auf andere gedanken zu kommen
um abstand zu gewinnen...

mehr fällt mir spontan dazu nicht ein...
****yn Frau
13.442 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ell:

alleine, wie nach Deiner beschreibung der sex abläuft
das würde ich mir nicht (mehr) antun

Ich bin mittlerweile auch soweit zu sagen, dass ich lieber gänzlich auf den Sex verzichte, als schlechten Sex zu haben, weil ich glaube, dass schlechter Sex die Beziehung zueinander noch mehr strapaziert, als gar kein Sex. Schlechter Sex birgt die Gefahr, diese negativen Empfindungen auf den Partner zu projizieren und das möchte ich nicht. Ich will mich eigentlich freuen können, sollten wir Sex haben, und nicht Angst haben müssen, dass es unbefriedigend ist.

Ich glaube auch, dass ich mit einem Verzicht auf Sex besser klarkomme, als mit dem Verzicht auf Nähe. Natürlich ist beides blöd, aber wenn ich wenigstens das Gefühl hätte, nach wie vor begehrt zu werden, wenn ich das Gefühl hätte, er will, aber kann momentan eben nicht, weil es ihm nicht gut geht, würde mir das alles leichter fallen.
Aber ich werde selbst dann weggestoßen, wenn ich nur seine Nähe suche, wenn ich mich zum Beispiel gerne im selben Zimmer aufhalten möchte, wie er.

Es gibt aber noch leichte Küsse, hier und da mal eine Umarmung, ein Streicheln, ein Kuscheln. Das alles existiert noch, aber eben eher auf einer freundschaftlichen Ebene, weniger auf einer erotisch-romantischen.

Es muss ja nicht immer gleich Sex sein. Es gibt andere, erotische Berührungen, die mir fehlen. Es ist aber mehr das Gefühl des geliebt und begehrt werdens, das mir abgeht, Sex ist eine von mehreren Konsequenzen daraus.
Frage...
Zitat von ****yn:
Er ist ein für mich großartiger Mensch, mit dem ich mein Leben verbringen will und ich liebe ihn sehr.

Meine Frage wird dir wahrscheinlich nicht wirklich helfen, aber wie sehr liebt er dich und vor allem wie sehr liebst du dich? So wie du dich beschreibst mit deinen Gefühlen, rutscht du gerade in eine Depression rein.

Aber ich denke ähnlich wie @*******ell . Würde ich nicht schaffen und auch nicht wollen.
*********e_TM Paar
1.061 Beiträge
Klingt fast, als könnte ER Depressionen haben. Oder, durch den Zwang mit Gummi zu vögeln, geht ihm so viel Gefühl verloren, dass Sex ihm keinen Spaß mehr macht. Ich z. B. fühle extrem wenig mit Gummi. Wäre ich dazu gezwungen mit Gummi, würde das mein Verlangen nach Sex auch stark eintrüben. Wie es eh schon durch Ischias Schmerzen ein Stück weit der Fall ist. Gruß, Torben
********om76 Mann
514 Beiträge
Du schilderst das echt eindringlich. Zumal ich den Eindruck habe, dass Du ihn ja nach wie vor liebst und begehrst.

Bemerkenswert finde ich, dass es ja, dass Du es in Zusammenhang mit einem bestimmten Zeitpunkt bringst. Den gesundheitlichen Problem und daraus folgend dem Wegfall der hormonellen Verhütung. Meinst Du, dass das der auschlaggebende Punkt für diese Entfremdung ist? Oder ist es eher der nachgelagerte Versuch, eine Erklärung zu finden?

Gibt es noch andere Punkte? Wenn Du möchtest, können wir das auch per PM weiter besprechen.
*********e_TM Paar
1.061 Beiträge
Allerdings, obwohl Sex teilweise schmerzhaft für mich sein kann, ergibt sich leidenschaftliches Kuscheln, was dann zu mehr führt. Frustrierend, wenn mir der Ischias plötzlich das Gefühl im Schwanz fast ganz killt und Sex dann sinnlos wird. Ich dann nicht kommen kann, was umgehend die Leidenschaft killt.
Falls es wirklich für ihn mit Kondom schwer ist, probier doch mal mit Femidom ....

Ansonsten Danke für deinen sehr ausführlichen , ehrlichen Beitrag *danke*
********om76 Mann
514 Beiträge
Ein Punkt
... Oder, durch den Zwang mit Gummi zu vögeln, geht ihm so viel Gefühl verloren, dass Sex ihm keinen Spaß mehr macht. Ich z. B. fühle extrem wenig mit Gummi. Wäre ich dazu gezwungen mit Gummi, würde das mein Verlangen nach Sex auch stark eintrüben.

Das kann ein Punkt sein.
****yn Frau
13.442 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ********om76:

Gibt es noch andere Punkte?

Ja. Obwohl ich zugeben muss, dass es mir gerade sehr unangenehm ist, darüber zu sprechen.

Angefangen hat seine Lustlosigkeit zuerst mit dem Wegfall der hormonellen Verhütung und dem switchen auf Kondome. Er hatte aber problemlos Sex mit anderen Frauen (und Kondomen), nur bei mir führte das zu einer Blockade, weil er es mit mir nicht gewohnt war und seine eigene Freundin eben blank genießen wollte.

Ein anderer Punkt ist, dass ich dieses Frühjahr eine Fehlgeburt in der achten Woche hatte. Mich selbst hat das sehr mitgenommen, weswegen ich es auch nie öffentlich erwähnt habe. Ich weiß, dass er sich ein zweites Kind wünscht. Ich aber nicht (mehr).

Vielleicht ist das ein Thema, das ich ausgeblendet habe und vor dem ich davonlaufe, weil es mir Angst macht.
********r_aa Frau
93 Beiträge
Vielleicht hat sich durch das absetzen der Pille, dein Hormonhaushalt geändert. Quasi "riechst" du jetzt anders.

Das hört man immer wieder, das nach absetzen der Pille, sich die Paare erst mal wieder zusammenfinden müssen.
******els Paar
1.243 Beiträge
Zitat von ****yn:

Er sagt, es liegt am Stress.

Das ist durchaus möglich. Das nimmt einem die Libido. Sieht man hier im Forum ganz gut, wenn diverse Männer klagen das der Sex verschwindet wenn die Kinder da sind. Wenn Jemand sich zu sehr in seine Arbeit steigert, oder überfordert ist kommt sowas einfach vor.


Zitat von ****yn:
aber passiert ist mal wieder nichts außer einem einmaligen Quickie, der wieder nur ein paar Minuten dauerte und nach dem er mich einfach liegen ließ, ohne Orgasmus.

Das würde ich an deiner Stelle nicht zulassen. Wenns nur unbefriedigend wäre ok, daran kann man arbeiten. Aber das wirkt in der Beschreibung schon sehr erniedrigend.
Mach ihm klar das du an solchem Sex kein Interesse hast.


Zitat von ****yn:
Wenn ich mit ihm rede, ändert sich nichts. Außer, dass er sich unter Druck gesetzt fühlt und mir vorwirft, ständig nur zu meckern. Also habe ich aufgehört, darüber zu reden.

Aufhören zu reden ist im Grunde nur bei einer Trennung eine Option. Es klingt allerdings so als würde er sich angegriffen fühlen. Grade wenn man unter Stress steht ist die Haut auch deutlich dünner.
Also vielleicht drüber nachdenken den Stil zu ändern, aber nicht das Reden an sich einstellen.

Zitat von ****yn:
Wie kann man lernen, zu verzichten?

Gar nicht. Es handelt sich um eins der Grundbedürfnisse. Wenn es sich nicht um eine absehbare Phase handelt, das kann ja bei beruflichem Stress durchaus sein, und Reden nichts hilft, dann ist es sehr unwahrscheinlich das du dauerhaft glücklich damit wirst. In einer offenen Beziehung mag das vielleicht klappen, ich halte das aber für unwahrscheinlich.
******els Paar
1.243 Beiträge
Zitat von ****yn:

nur bei mir führte das zu einer Blockade, weil er es mit mir nicht gewohnt war und seine eigene Freundin eben blank genießen wollte.

Das ist Blödsinn. Gewöhnungssache. Wenn er denn die eigene Freundin "blank" genießen will, dann möge er auch für die Verhütung sorge tragen. Die notwendige Vasektomie beißt sich allerdings damit:

Zitat von ****yn:
Ich weiß, dass er sich ein zweites Kind wünscht. Ich aber nicht (mehr).

Vielleicht ist das ein Thema, das ich ausgeblendet habe und vor dem ich davonlaufe, weil es mir Angst macht.

Das ist allerdings ein essentielles Thema. Klar hat man auch mit Kinderwunsch erstmal Beziehungen ohne Nachwuchs zu planen, aber wenn man denkt man hat die passende Partnerin gefunden, und hat beim Thema Kinderwunsch unterschiedliche Ansichten, dann funktioniert die Beziehung nicht. Der Punkt ist eben so wesentlich für eine Beziehung das sie nicht ohne Einigkeit funktioniert.
*********e_TM Paar
1.061 Beiträge
Auch Susi hatte mal ein Hormonmedikament nehmen müssen für längere Zeit. Das ließ sie wie ein Mann riechen. Anders. Nicht wie ich sie kennen und lieben gelernt habe. Ich hatte in der Zeit auch kaum noch Lust auf sie. Später setzte sie es ab, durch starke Gewichtsreduktion stellte sich ihr Hormonspiegel stark um und sie roch auch anders. Aber viel besser! Seither bekomme ich schon bei leichten Berührungen ne Latte und bekomme durch ihren Geruch Lust auf Sex mit ihr.
*********cher Mann
7.013 Beiträge
*traurig*

Es ist traurig dies gerade von dir geschrieben zu lesen.
Ich kenne die Gefühle und Gedanken welche in dir toben und ich weiß, dass es kein Patentrezept für eine Lösung gibt, does ist das bitterste an deriner Situation.
*********cher Mann
7.013 Beiträge
Du sagst, ihr habt viel geredet nur das Reden hat nichts gebracht, das Reden hat dir nie deine Frage nach dem Warum beantwortet.
Nun ich kenne deinen Freund nicht und so muss ich mutmaßen. Wenn ich von mir selbst ausgehe, so kann es sein, dass dein Freund selber nach Antworten sucht und keine findet. Das Reden empfindet man(n) oft als Druck, einfach weil er dir deine Frage nicht beantworten kann wo er doch darum weiß, dass du eine Antwort für das Warum brauchst. Leider ist es dann so, dass es dir nicht helfen wird, wenn du nun dieses Thema vermeidest wo es doch in dir tobt, denn er sieht es und es erinnert ihn an die Frage welche er dir nicht beantworten kann, dies bedeutet wieder Druck und so schließt sich leider der Kreis.
Versuche dieses Thema nicht an dir oder an seiner Liebe zu dir festzumachen, denn nur so bekommst du den Kopf halbwegs frei, nur so hat er das Gefühl, dass dieses Thema nicht das dominierende ist und somit nimmt der Druck bei ihm ab. Vermutlich braucht er das Gefühl, dass er es ansprechen kann, dass er die Initiative ergreift, denn bisher hast ja du die Dinge immer in die Hand genommen und er hat nur reagiert.
Liebe Kailyn

Es tut mir sehr leid, dies von euch zu lesen.

Meine Gedanken beim Lesen deiner Zeilen, und ich hoffe, ich trete dir damit nicht zu nahe, aber ich empfinde die Situation als ernst, deswegen vielleicht etwas drastisch:

Könnte es sein, dass der Verlust der Libido nur ein Symptom darstellt eines Problems, dessen er sich vielleicht selbst nicht bewusst ist, oder es sich nicht eingestehen mag? Vielleicht hat er Dinge mit dem Verstand versucht zu akzeptieren, oder auch zu tun, aber sein Herz zog nicht mit. Das gibt Risse im Ich, vielleicht auch eine Entfremdung, nicht wirklich sichtbar an der Oberfläche der Interaktionen. Dann reichen manchmal kleine Erschütterungen und Dinge krachen zusammen.

Das Kondom als äusserer Auslöser? Vielleicht? War nicht im ähnlichen Zeitraum auch der Moment, in dem du dich in einen zweiten Menschen verliebtest? Vielleicht? Der Gedanke, Mann könnte nicht wirklich die Nummer 1 im Leben des anderen sein, weil Mann wesentliche Bedürfnisse nicht wirklich erfüllen kann? Vielleicht? Die Tatsache, dass er ein zweites Kind wünscht, und du nicht mehr (könnte von ihm auch als weniger Vertrauen deinerseits auf eine gemeinsame Zukunft gesehen werden)? Vielleicht?

Ich kenne euch nicht, habe keine Ahnung wie Dinge wirklich verarbeitet oder nur diskutiert wurden. Deswegen mag ich mit all dem ziemlich daneben liegen.

Ich würde den Sex mal komplett aussen vor lassen, explizit deklariert, No Sex. Und nur versuchen wieder eine Nähe und Intimität aufzubauen, zumindest zeitweise auch eine Exklusivität, keine Ausflüge nach aussen. Keine Erwartungen. Nur eure Familie. Nur Zusammen-Sein.

Ich wünsch euch alles Gute für eure Wege und dass eure Liebe diese erleuchte *blume*

Herzlich,

WonderfulWorld4
*******ust Paar
5.625 Beiträge
Jede/r ist für sein Glück selbst verantwortlich!!

Ein typischer Macho ehelichte eine typische gut aussehende Frau.
Nach der Hochzeit erklärte er ihr seine Regeln:
“Ich werde heimkommen, wann ich will, und ich will keinen Zoff von Dir.
Ich erwarte mir jeden Abend ein super Essen,
außer ich sag` dir, dass ich nicht heimkomme.
Ich werde jagen, fischen, karten spielen und saufen gehen
mit meinen Kumpels wann ich will und wo ich will,
also reg` dich nicht auf.
Das sind meine Regeln.
Hast du was dazu zu sagen?”
Seine neue Frau antwortete:
“Nein, für mich ist das OK.
Du musst nur wissen,
dass es hier jeden Abend Punkt sieben Uhr Sex geben wird.
Ob du hier bist oder nicht.”

Aber so wie du es schreibst:
Du bist sicher,
dass er sich nicht bei einer anderen Intimität usw holt?

Klar es können Wüstenphasen kommen...
in so einem Fall haben wir uns Fristen gesetzt, ganz klar.
"6 Monate mach ich das noch so mit,
danach ist Schicht im Schacht."

Na ja - und dann würde ich natürlich auch ein ? hinter das Thema:
offene Beziehung setzen...
****yn Frau
13.442 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **********orld4:
War nicht im ähnlichen Zeitraum auch der Moment, in dem du dich in einen zweiten Menschen verliebtest?

Diesen Menschen habe ich seit Ende Januar nicht mehr gesehen. Ich habe nur noch schriftlichen Kontakt mit ihm und das recht selten. Die Distanz ist vor allem mein Wunsch.


Zitat von **********orld4:

Ich würde den Sex mal komplett aussen vor lassen, explizit deklariert, No Sex. Und nur versuchen wieder eine Nähe und Intimität aufzubauen, zumindest zeitweise auch eine Exklusivität, keine Ausflüge nach aussen. Keine Erwartungen. Nur eure Familie. Nur Zusammen-Sein.

Ich dränge nicht auf Sex und initiiere ihn inzwischen auch nicht mehr. Mit anderen Männern hatte ich auch seit einer Weile keinen Sex mehr. Ich denke auch, dass wir die Beziehung erstmal geschlossen weiterführen sollten. Er selbst trifft sich momentan auch nicht mit anderen Frauen und ich treffe mich, wenn überhaupt, nur mit Freunden, aber ohne Sex.


Ich weiß aber mit mir selbst nicht umzugehen. Ich kann nicht wissen, ob all diese Maßnahmen wieder dazu führen, dass wir uns näher kommen und frage mich, was ich für mich selbst tun kann.
*********cher Mann
7.013 Beiträge
@****yn

Es wird nie mehr so sein wie es war, aber es kann anders werden und anders bedeutet nicht zwingend schlechter!

Man kann daran auch wachsen
Also ich sehe da auch andere Dinge im Fokus als die Kondom-Sache... mal ehrlich, wahrscheinlich jeder Mann mag es lieber ohne, aber er hat ja ohne Problem mit anderen Frauen Sex mit Kondom UND auch bei euren Quickies ist ja er es, der kommt. DU kommst nicht und bleibst unbefriedigt zurück. Von daher scheitert es ganz offensichtlich nicht an der Kondom-Thematik...
Dass er nicht romantisch-zärtlich zu dir ist, dich nach dem Sex einfach liegen lässt und ihm deine Befriedigung egal ist, hat zumindest ganz sicher nichts damit zutun...

Es ist etwas im Kopf. Irgendwas entfremdet ihn von dir. Vielleicht ist die Fehlgeburt (was mir sehr leid tut) ein Auslöser. Vielleicht die Tatsache, dass du keine Kinder mehr willst, er aber schon. Vielleicht ist es wirklich Stress. Kein äußerer Stress, den du beeinflussen kannst, sondern innerer Stress, innere Unzufriedenheit.
Vielleicht haben auch einfach seine Gefühle für dich abgenommen und er empfindet nicht mehr so wie du. Oder es ist etwas ganz anderes.

Letztendlich fürchte ich, dass du da gar nicht viel machen kannst. Wenn, kann nur er wissen, was der Grund ist oder sein könnte. Und nur er kann sich da wieder raus holen, wenn er das denn will...
Eventuell lässt du ihn mal dein erstes Posting hier lesen? Da beschreibst du ja sehr gut, wie es dir damit geht.

Hat er aktuell Sex mit anderen Frauen?

Zur Frage an sich:
Ich war nie in so einer Situation und kann es mir auch nicht vorstellen, wie ich damit umgehen würde. Wahrscheinlich ähnlich ratlos und verletzt wie du.

Liebe Grüße,
Jessica
****yn Frau
13.442 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ust:

Du bist sicher,
dass er sich nicht bei einer anderen Intimität usw holt?

Ganz ehrlich: Nein, ich bin nicht zu 100% sicher. Aber selbst wenn er mit anderen Frauen schläft (was er zumindest momentan, nach seiner Aussage, nicht tut), wäre das nicht verboten, denn unsere Beziehung ist eine offene.

Was er mit anderen Frauen treibt, war mir immer recht egal. Ich würde ihm auch jetzt nicht auf Teufel komm raus den sexuellen Kontakt zu anderen Frauen verbieten (halte es aber derzeit für sinnvoller, nicht auswärts zu "essen"), weil mir ja sein Körper nicht gehört.

Ich glaube auch nicht, dass es etwas bringen würde, ihm das zu verbieten. Dann hat er zwar keinen Sex mit anderen Frauen, aber mit mir ja auch nicht. Was hätte ich also davon? Es geht nur um den fehlenden Sex mit mir, nicht um das, was er mit anderen Frauen tut oder nicht tut. Zudem möchte ich nicht, dass er nur mit mir schläft, weil er es "nötig" hat, sondern weil er es will und sich danach sehnt.


Ich könnte mir vorstellen, dass ein Ultimatum ihn vielleicht dazu bringt, sich ernsthaft mit dem Problem auseinanderzusetzen - und es auch als ernsthaftes Problem anzuerkennen - auf der anderen Seite kann es aber auch immensen Druck erzeugen und dann wird Sex womöglich notgedrungen durchgezogen. Das möchte ich aber nicht.

Es geht mir ja auch nicht um den reinen Sex, sondern um das, was damit zusammenhängt. Die liebevolle, romantische, erotische Zuwendung ist es, die mir wirklich fehlt. Ich will auch nicht zu ihm ins Zimmer kommen und direkt so 'ne Fresse sehen, weil er allein sein will. Denn das ist es, was ich momentan oft bekomme: Unmut darüber, dass ich seine Nähe suche. Und das tut wirklich weh.
******uja Frau
6.914 Beiträge
Ich glaube nicht, dass du die Problematik der fehlenden Intimität getrennt von der Geschichte mit der Fehlgeburt betrachten kannst. Wobei mich interessieren würde, ob der Status während deiner kurzen Schwangerschaft unverändert war oder ob dein Freund in der Zeit womöglich wieder mehr aktives Interesse an dir gezeigt hat. Veränderungen des Hormonhaushalts schlagen sich ja oft auf unbewusster Ebene nieder, also z. B. in Form einer veränderten Geruchswahrnehmung und/oder Libido.

Wenn dein veränderter Hormonstatus und dein damit zusammenhängender Geruch bei ihm auf die Libido schlagen, wäre das ein ernstzunehmendes Problem. Wenn es wirklich nur das störende Gefühl des Kondoms sein sollte, könntest du über eine Kupfer- oder Goldspirale nachdenken oder er über eine Vasektomie. Freilich sollte auch der psychologische Faktor des Kinderwunsches dabei nicht außen vor gelassen werden – eine Spirale wäre in dieser Hinsicht zumindest weniger endgültig.

Dass er das Gespräch verweigert, ist ein Problem. Ich denke allerdings, das entspringt nicht irgendeinem bösen Willen, sondern ist eher Ausdruck seiner eigenen Ratlosigkeit. Das Problem scheint hier eher bei ihm zu liegen als bei dir. In diesem Fall kannst du freilich höchstens Gedanken- und Gesprächsanstöße sammeln und liefern; daran arbeiten muss er letztlich selbst (mit dir zusammen).

Dich mit dem Verzicht abzufinden, kann in meinen Augen höchstens eine Übergangslösung sein. Wenn du nicht dauerhaft unglücklich sein willst, führt vermutlich kein Weg daran vorbei, ihm irgendwann die Pistole an die Brust zu setzen à la:
Zitat von *******ust:
Klar es können Wüstenphasen kommen...
in so einem Fall haben wir uns Fristen gesetzt, ganz klar.
"6 Monate mach ich das noch so mit,
danach ist Schicht im Schacht."

Denn: So, wie er sich gegenwärtig dir gegenüber verhält, bist du größtenteils auf dich allein gestellt, um dein eigenes Wohlbefinden sicherzustellen. Diese Verantwortung ist nicht leicht (gerade in deinem Fall) und nicht schön, und auch ich bin der Ansicht, dass eine Partnerschaft u. a. dazu dient, sich gegenseitig eine emotionale Stütze zu bieten. Wenn dies aber nicht der Fall ist, musst du dich selbst um dich kümmern. Wie, dafür habe ich leider auch kein Patentrezept. *snief*
*******ssa Frau
5.201 Beiträge
Liebe Kailyn,

ich kann deinen Wunsch nach begehrt und geliebt werden natürlich verstehen, aber du setzt dich damit vielleicht auch selber zu sehr unter Druck und vergisst, dass du eben nicht nur Partnerin sondern auch Freundin bist.
Vielleicht solltest du mal schauen, was dir fernab von körperlicher Nähe und sexuellen Reizen noch Wohlbefinden in dir auslöst womit du eure Beziehung bereichern kannst.

Ich kenne das Gefühl auch sehr gut, man unterstellt mir des öftern meinen zu großen Drang und Fokus darauf zu legen nach "Ich will aber, dass er mich sieht!, ich will aber dass er mich begehrt!, ich will aber geliebt werden so wie ich ihn sehe und ich ihn begehre und ich ihn liebe!"
So bisschen diese Trotzhaltung, ist das bei dir vielleicht auch so? Dieses nie genug bekommen können, die ganze Zufriedenheit und den Alltag davon abhängig zu machen wie sehr der Partner einen in eben diesen Dingen beachtet?

Nicht, dass das nicht wichtig ist und man immer in allem zurückstecken sollte und sich dem Partner anpassen, nein, aber vielleicht mal mehr drauf schauen was einen sonst noch verbindet und sich im Alltag gegenseitig mit banalerem erfreuen um den Druck erstmal weichen lassen zu können.
******uja Frau
6.914 Beiträge
Nachtrag: Mit "Pistole an die Brust setzen" meine ich nicht, den Sex offensiv einzufordern. Ich denke eher an die fehlende Gesprächsbasis, den Unmut in deiner Gegenwart, und daran, dass er aller Wahrscheinlichkeit nach seit geraumer Zeit an irgendetwas herumkaut, was er dir gegenüber nicht offenlegt – und vermutlich auch sich selbst gegenüber nicht. So sehr ich eure Gesprächskultur, wie du sie immer beschrieben hast, beneidet habe, halte ich es doch für schwierig, dass er (bzw. ihr) das mit euch allein ausgemacht bekommt. *nachdenk*
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