@ MauseKater2
Stimmt. Du hast recht, da muss ich mich bei dir entschuldigen. Du hast nicht von Lügen geschrieben, sondern von Widersprüchen. Ich hab die bewusste Behauptung, man sei eifersuchtsfrei, obwohl man es gar nicht ist, als "verlogen" betrachtet.
Aber sei mal ehrlich: Ist es das nicht irgendwo auch? Nochmals: Entschuldigung!
Das Fremdgehen hinter meinem Rücken würde ich nicht erlauben, aber ich wäre bereit, eine Beziehung zu öffnen. Wenn meine Partnerin sich nach "fremder Haut" sehnen würde, wäre ich der Letzte, der ihr das verbietet. Ich liebe sie - und ich will, dass sie glücklich ist und es ihr gut geht. Und dazu gehört, dass ich soweit wie möglich ihr Wünsche, Sehnsüchte und Bedürfnisse erfülle.
Ich bin ganz deiner Meinung, wenn du schreibst, dass nehmen und geben in einem gewissen Gleichgewicht sein sollte. Deshalb würde ich mir, wenn der "Ernstfall" eintritt, auch die gleiche Erlaubnis von ihr wünschen.
Liebe ist für mich niemals besitzergreifend und darf sie aus meiner Sicht auch niemals sein, denn dann ist es keine Liebe mehr, sondern Besitzanspruch. Im weitesten Sinne könntest du es als so etwas wie Sklaverei bezeichnen, also der Besitz am Körper und an der Seele eines anderen Menschen. Das ist für mich keine Liebe. Wie kannst du das, mal rein philosophisch betrachtet, vereinbaren?
Ja, ich habe auch Angst, sie zu verlieren. Zwar glaube ich nicht, ich würde sie verlieren, nur weil sie mal mit anderen Sex hat (wäre das dann nicht eine traurige Liebe, wenn sie gleich wegen sowas zerbricht?), aber diese Angst habe ich trotzdem. Aber ich habe auch andere Ängste, z. B., dass ich nicht gut genug für sie bin - obwohl ich sicher bin, dass ich nicht in allem der Beste sein kann - und ihr soll es trotzdem an nichts fehlen.
Aber denken wir mal logisch weiter: Angst, jemanden zu verlieren, ist keine Eifersucht, sondern Verlustangst. Und die Angst, nicht zu genügen, hat mit Neid zu tun. Beides sind noch lange kein Grund, meiner Partnerin etwas zu verbieten.
Und mir ist klar, dass selbst wenn ich sie verliere, die Welt davon nicht untergeht. Es wäre schrecklich, ich wäre sehr traurig, aber das Leben geht weiter. Ich würde ihr viel Glück wünschen und mich für die schöne Zeit miteinander bedanken.
Ich finde, Liebe sollte auf Freiwilligkeit und Freiheit beruhen und aufbauen - auch wenn ich da noch lange nicht perfekt bin. Wenn beide sich gegenseitig ohne jeden Zwang treu sind, ist doch alles bestens. Und wenn einer mal ex mit anderen haben will, hört doch nicht gleich die Liebe auf, wenn es richtige Liebe ist (wie ich das sehe).
LG von Hammond