Noch einmal davongekommen
Das Feuer im Kamin ist längst herunter gebrannt. Zum Schluss war das Holz von der Tankstelle. Blitzsaubere Fliesen, auf denen jetzt nur noch meine Socken und das kleine Handtuch herumliegen. Das Bild in Schwarzweiß mit uns beiden drehe ich um und lasse es liegen, weil der Rahmen hübsch ist. Was soll nur mit den ganzen Pfannen werden? Ich brauche doch nur eine. Involtini esse ich nie wieder, die waren Mist. Jetzt gibt es wieder Rindsrouladen. Die schmore ich im Bräter. Die Zeit mit ihr war vertan. Es war alles Theater. Erklärungen für Unerklärliches, schlechte Lügen zu Brahms und Rotwein. Ich fiel aus der Stratosphäre, als es herauskam. Doch ich schlug nicht auf.
Die letzte Aufführung gab sie bei Tageslicht. Das Heranrauschen mit dem Taxi, die gespielte Wut und das `Mit-mir-nicht-mein-Freund", dann Tränen und Beschwörungen, ihr unsortiertes Haar. Eine schlechte Tragikomödie, ich musste lachen. Keiner hat das verstanden und wenn ich alles Mitleid dankend ablehnte, dann weil ich gar nicht litt. Sie ist das arme Schwein und ich war der einzige Zuschauer. Und der lachte. Ich kann`s nicht ändern, es war saukomisch.
m.brody