Kindheitserinnerungen Teil II

@*******over

Die Gefahr ist groß, dass Frauen da rückwärts wieder raus flüchten. Vielleicht bleiben Mädels da, aber Frauen...?

Naja, einige sind von der Kreativität angetan. Und das Kind im Manne schreckte die beiden Schnecken damals nicht ab, mit mir nen Dreier zu genießen.

Mein erstes und einziges passives, unerwünschtes NS:

Ich war ca 11 und in den großen Ferien immer eine Weile bei der Oma und anderen nahen Verwandten im Burgdorf. Vor der Burgruine wurde in dieser Zeit Laientheater gespielt, ein tragisches Stück aus der Entstehungszeit der Burg, in dem die Ritterstochter von den Zinnen zu fallen hat. Zwei meiner Cousins und ich eroberten tagsüber immer wieder die Spielfläche und spielten Teile des Stückes nach. Ich saß im Souffleurkasten, der ein Dach aus nebeneinanderliegenden Brettern ohne Regenschutz (Dachpappe) hatte und gab die Stichworte. Auf einmal verschwanden die beiden Cousins zum Pinkeln. Als ich total nass wurde von oben, wusste ich, wo sie hingepinkelt hatten.

Sprühpflaster.. man brannte die Scheiße auf den Schürfwunden

Jodtinktur. Und nix Kinderpflaster, sondern Blümchen mit Kuli auf das ganz normale braune vom Meter draufgemalt...

in grün-weiß statt blau-silber.

Wehrpflicht oder bis zu 24 Monate Ersatzdienst.

Graue Führerscheine und Personalausweise und dafür grüne Reisepässe.

Wahrscheinlich bin ich unter den jüngeren Teilnehmern, aber auch ich will mich kurz alt fühlen.

Mit dem Fahrrad am Sonntag zur Tankstelle fahren, Calippo Eis holen und dann MacGyver schauen, am alten schwarzweiß Fernseher, den der Vater mit Schloss versehen hatte.

Windows 3.1 Solitär spielen.

Beim Nachbarn Bong rauchen und Playstation spielen.

Mensch waren das noch Zeiten.


Wow, ich auch. Da habe ich doch gerade echt einen kleinen Schreck bekommen und ein Tränchen verdrückt, danke für die Erinnerung an dieses Buch.

Kli-Kla-Klawitter-Bus
Mülltonnen aus Metall
Pferdegespanne der Brauerei-Lieferung
Stadien, die nicht nach Unternehmen benannt sind
Verbleites Benzin
Zahnärztliche Untersuchung in der Grundschule

@******_wi Ja! Der Typ hieß glaub ich Schraube soweit ich noch noch Erinnern kann.
Schluckimpfung nicht vergessen.
Zündapp ZD 25, Honda MB 8 und die Enduro MT 8 was später die MBX und MTX wurden und viel besser aussahen 2500 DM die " Huddel" damals.

Ich erinnere mich noch an die Pockenimpfung in den Oberarm, bei der wir Schüler wie beim Rapport in Reihe antreten mussten.

Der Thread müsste nun fast voll sein.

Vielen Dank für das Teilen Eurer Erinnerungen. Wer mag, darf gerne einen weiteren Thread eröffnen.

Selber Kochen, statt Fertigprodukte. Eigener Garten, statt Gemüseabteilung im Supermarkt.

wer erinnert sich noch an den lumpen-sammler
im ruhr-pott-jargon auch "klüngels-kerl" genannt
der mit seinem pferdekarren langsam durch die strassen fuhr
und dabei ein lied auf seiner flöte spielte...?

JAAAA, der Klüngelskerl!!!
Wow, fand ich das als Kind immer spannend. Obwohl der in meiner Kindheit schon Lastwagen fuhr, ganz langsam durch die Straßen mit dieser Flötenmusik vom Band... 🙈

Dieser Song bringt eine gewisse Stimmung um 1980 herum ganz gut rüber, wie ich finde.

Auch ich hatte Angst als ich jung war, nur habe ich Schach gespielt oder bin planlos in der Stadt herumgetigert, wenn ich die Schule geschwänzt habe. Und das nicht nur freitags ...

als wir in einen anderen Thread schrieben ist mir etwas aus meiner Kindheit im winter eingefallen ist.

meine Mutter hat immer auch im Winter die Wäsche rausgehängt . das abnehmen war dann immer
lustige weil dadurch das sie gefroren war sehr sehr steif war und es schwer war im Korb es unterzubringen.

"Den Daktari" meiner frühen Kindheitstage im ZDF



und weswegen mein Vater, damals - zeitgleich im ARD ausgestrahlt- immer die Sportschau Samstags verpasste (mit 10 Jahren tat er mir dann auch leid und es gab ein Einsehen des "größeren Bub's".

Dafür musste ich dann Sonntags immer mit zu Spaziergängen und Radtouren - im und um den erweiterten Glemswald- rund herum. Dieser liegt geographisch im Westen zwischen Leonberg und dem westlichen Stuttgart im Osten.

Die Touren erstreckten sich meist in dieser Region und manchmal auch bis Richtung Kreis LB der Glems entlang (z.B. meistens alter Leonberger Golfplatz und die Gerlinger Heide, Schillerhöhe, Solitude, Krummbachtal und das alte legendäre Waldfreibad, Bärenschlößle, Katzenbacherhof, Glemseck, Mahdental, und Hölzer See etc.) .

Im Nachhinein eine sehr schöne, wilde und analoge Zeit, wenn ich die "Apfel - äh apple" Generation meiner Tochter von heute betrachte.

Mais c'est la vie

Wir mussten als Kinder in die Kirche. Muttern fragte dann wer Messe gemacht hat und fragte das bei meiner Tante nach damit sie kontrollieren konnte ob wir die Wahrheit sagen. Mein großer Bruder hat unsere Mutter irgendwann gefragt ob wir Kinder nicht in der Nachbargemeinde zur Kirche gehen könnten da sie etwas später war wie bei uns im Dorf. Die Kirche im Nachbarort nannten alle "den Dom" da die stattlich größer war wie unsere. Nun wurden wir Kinder jedes Wochenende gefragt wo wir zur Kirche gehen würden, bei uns oder in den Dom. Natürlich in den Dom. Was meine Mutter erst sehr spät herausbekam war das wir nicht zur Kirche gingen sondern in die Dom Schänke nebenan. Die wurde von einigen Erwachsenen auch "Der Dom" genannt. Hui war Mutter böse. Musste aber auch irgendwann darüber lachen was für spitzfindige Kinder sie hat.

Im Heimatdorf war ich bei Oma zu Besuch. Da war ganz klar, dass alle nicht nur in der Kirche zu sein hatten, sondern auf angestammten Plätzen saßen. Deshalb wurde ich vom Küster umgesetzt, als ich Zweitklässler mich auf einen Viertklässlerplatz gesetzt hatte. Dann sang ich dummerweise laut mit und wurde zurechtgewiesen, denn auch das war nur den Erwachsenen vorbehalten und die hatten wohl andere Noten gelernt als ich. Nach der Messe verteilten sich die Männer (im Sonntagsanzug alle) in ihre Stammkneipen und die Frauen zum Garkochen in die Küche. Wir Kinder hatten die Aufgabe, Boten zu sein, wenn das Essen auf dem Tisch stand. Alles lief nach Regeln, nirgendwo ein Hauch von Freiheit und Selbstbestimmung. Und da es nur eine Toilette im Dorf gab, sonst nur Latrinen, fand ich das alles ziemlich beschissen und zog es jedes Mal vor, krank zu werden und mich von meiner Mutter abholen zu lassen.

Sommerurlaub 1971. Ich war fünf Jahre alt und wir sind mit einer befreundeten Familie zur nahegelegenen Sommerrodelbahn nach Ibbenbüren gefahren. Die Anreise war damals schon spannend, weil vier Erwachsene und fünf Kinder gleichzeitig in einen PKW "mussten". Kindersitze? Anschnallpflicht??

Aus irgendeinem Grund war die Rodelbahn aber geschlossen und mit aller in mir vorhandener (krimineller) Energie habe ich versucht, meine Eltern zu erpressen.

"Wenn ich jetzt nicht sofort rodeln darf dann mach' ich mir in die Hose!"


Diesen Spruch durfte ich mir auch Jahrzehnte später noch anhören ...