Shortbus

Ich habe den Film ganz zufällig gegriffen und war sehr überrascht. Er hat mir sehr gut gefallen und habe ihn auch schon weiter empfohlen.
Die Szenen sind sehr subtil und irgendwie "normal". Das gefällt mir. Es ist ein natürliche Art die der Film beschreibt. Auch wenn die Personen schon strange sind.

von allen Filmen mit HC-Szenen (Baise moi, Intimacy, 9 Songs etc.) fand ich Shortbus als einzigen wirklich gut.

Liegt vielleicht an zwei Faktoren:
a) ist es eine Komödie (die meisten anderen a la Romance etc. sind ja beinharte Tragödien, meistens endets mit Mord und Totschlag etc.)
b) Die längste HC-Sequenz ist zwischen den drei Gays.
Für die meisten Leute ist das ja ohnehin nicht stimulierend, also kann man dem Regisseur kaum vorwerfen, diese Szene spekulativ eingesetzt zu haben.

Die handelnden Personen fand ich aber überhaupt nicht seltsam, sondern eher liebenswert...

Vincent,
colorclimax

Also mittlerweile ist es schon wieder ein bisschen her, seit ich den Film gesehen habe. Kenne auch von Freunden unterschiedliche Meinungen dazu. Aber jetzt mal zu meiner.
Das tolle an dem Film finde ich, dass die vielen unterschiedlichen Charaktere erlauben sich mit ihnen zu identifizieren. Ebenso will der Film aufzeigen, dass es gesellschaftlich keinen Unterschied machen sollte, wer was darf (was in der Realität ja leider nicht der Fall ist).
Ebenso finde ich es gut, dass der Film doch eher einen komplexen Inhalt hat, wenn ich ihn mit anderen mir bekannten Filmen dieser Art vergleiche. (Falls jemand empfehlenswerte Filme kennt...immer her mit den Tipps, freue mich über alles)
Vorallem gefällt mir gut, wie der Club dargestellt wird. Die Atmosphäre lädt auch den Zuschauer vor dem Bildschirm dazu ein, sich dort wohl zu fühlen. Gerade für mich, die sehr früh die ersten Erfahrungen mit Swingerclubs gemacht habe, die nicht unbedingt die positivsten waren zu dieser Zeit, sind die Szenen im Club selbst einen Einladung um aus sich heraus zu gehen, auch wenn die Umsetzung in die Tat bei einem selbst bleibt.

@ nikiquita

Naja, ich fand den Inhalt nicht wirklich komplex, die einzige Aussage die der Film meiner Meinung nach hat ist das alle Probleme der Welt mit gutem Sex gelöst werden können, meiner Meinung nach zu blauäugig und Flower-Power-mäßig! Es werden zwar unterschiedliche Charaktere gezeigt, jedoch entwickeln die sich nicht sondern haben den ganzen Film über dasselbe eine Problem, die Lösung wird nur bei einigen am Ende des Films angedeutet.

Es stimmt allerdings das Shortbus der einzige "echte" Film mit Hardcore-Szenen ist, der als anspruchsvollere Gute-Laune-Komödie daherkommt, aber viel mehr muss man da find ich auch nicht hineininterpretieren. Ich persönlich finde Filme wie Intimacy, Tokyo Dekadenz, Im Reich der Sinne oder auch Romance besser weil ehrlicher, auch wenn man die vom Genre her nicht mit Shortbus vergleichen kann.

Ich mochte den Film ziemlich, ich erinnere mich an ihn zwar nicht als Komödie, aber er hat neben sehr geilen, auch lustige.

Die Suche nach erotischen Filmen, die explizit Sex zeigen und dabei nicht ins typische Pornographiegeschäft abrutschen, ist sehr schwierig. 'Shortbus' ist keiner dieser typischen Pornos; jedoch ist seine Handlung in meinen Augen ein wenig abstrus. Richtige Erotik wollte nicht aufkommen.

Eine Frau sucht ihren ersten (?) Orgasmus und irrt durch surreal anmutende Orte und Personen. Treffpunktszene ist der sogenannte Shortbus - ein Sammelsurium verschiedener Typen und Päarchen.

Mein Fazit: naja ; wer Interesse hat, sollte sich den Trailer vorher anschauen.

Aufschluß über die liebenswerte Art dieses Filmes gibt das Making of, in dem der Regiseur (John Cameron Mitchell) zu Wort kommt.
Zum einen ist er selbst ein absolut freundlicher und entspannter Geselle (der zuvor als Regiseur und Hauptdarsteller in "Hedwig" eine grandiose Vorstellung geliefert hat), und nichts läge ihm wohl ferner, als der Pornoindustrie weiteres Futter zu liefern.

Zum Anderen, waren es eben Filme wie "Baise Moi" und "XXX Romance", die ihn inspirierten, einen eigenen Film mit Pornosequenzen zu machen. Da oben genannte Filme einen recht negativen Touch haben.

Letztlich ist "Shortbus" einfach eine unterhaltsame Geschichte über die Irrungen und Verstrickungen im ganz normalen drunter und drüber.

Und die Sequenzen im Club "shortbus" erinnerten mich sehr an vergangene Tage im Kitkatclub in der Glogauer Strasse - wenngleich es da etwas lauter und schneller zuging.

Und der Film liefert endlich den Beweis, dass es möglich ist, dass Typen sich selbst einen Blasen. Allein das ist es wert, den Film zu sehen.

Und natürlich:
Bloß nicht zu ernst nehmen, alles!