Wie versprochen, die Ergänzung:
Und 106:100 war vermutlich eine alte Zahl, Neuerdings ist nur noch von 105:100 die Rede.
Die Störungen entstehen aus Geschlechterselektion - meist schon vorgeburtlich
https://antjeschrupp.com/201 … tion-und-weibliche-freiheit/
Und hier wird von 170 Millionen fehlenden Frauen allein für Asien gesprochen.
https://info.arte.tv/de/china-maenner-not
Auszug:
"Frauen in Gefahr
In Asien sinkt der Anteil der Frauen an der Gesamtbevölkerung dramatisch, vor allem in Indien und China: Dort fehlen heute schon 170 Millionen Frauen, bis 2025 werden es 225 Millionen sein. Schuld ist die Privilegierung männlichen Nachwuchses, in Indien aufgrund der Tradition und in China wegen der Ein-Kind-Politik. Noch immer treiben dort Mütter ihre weibliche Föten ab. Die Frauen sind die ersten Opfer – doch nun trifft es auch die Männer: Viele finden keine Frauen mehr, um eine Familie zu gründen.
Noch immer gilt die Geburt eines Mädchens vor allem in den ländlichen Regionen Indiens als ein Risikofaktor für die Familie: Mädchen werden heiraten, der Bräutigam verlangt dafür eine Mitgift und sie wird sich um die Schwiegereltern im Alter kümmern, nicht um die eigenen Eltern. Ein Sohn aber holt nicht nur eine Schwiegertochter mit Mitgift ins Haus, sondern bleibt auch den Eltern treu und gibt ihnen Sicherheit im Alter. So sieht man das auch in China - dort hat die 1979 verordnete Ein-Kind-Politik die Lage für die Mädchen noch einmal verschärft. Die Einführung der Ultraschall-Diagnose hat in Indien und China dazu geführt, das Schwangere seit vielen Jahren vor allem wissen wollen, welches Geschlecht das Neugeborene haben wird – wenn es kein Junge ist, dann treiben sie das Kind ab.
Indien und China haben das Problem erkannt und in beiden Ländern versuchen sie, gegen die gezielte Abtreibung von Mädchen vorzugehen, vor allem durch Aufklärungskampagnen – in den Großstädten verändern sich die Verhältnisse allmählich, aber auf dem Land wird es wohl noch dauern, bis die Menschen lernen umzudenken. China hat ab November 2015 das Ende der Ein-Kind-Politik verkündet, Paare dürfen jetzt zwei Kinder bekommen. Doch es wird wohl noch mindestens eine Generation dauern, bis das über 35 Jahre produzierte Ungleichgewicht zwischen männlichen und weiblichen Neugeborenen ausgeglichen sein wird.
Süd Korea hat 1995 Gesetze erlassen, die sich gegen die gezielte Abtreibung aufgrund des Geschlechts richten – auch dort privilegierten sie bis dahin den männlichen Nachwuchs.
In Vietnam verordneten die Behörden über Jahrzehnte eine Zwei-Kind-Politik, um die rapide Zunahme der Bevölkerung nach dem Ende des Vietnamkriegs ab 1975 zu begrenzen. Seitdem sind auch hier die Männer in der Überzahl: Auf 112 neugeborene Jungen kommen nur 100 Mädchen. 2011 lockerte die Regierung die Richtlinie zur Familienplanung, seitdem dürfen Eltern unter bestimmten Voraussetzungen auch ein drittes Kind bekommen.
In einem Land der Welt aber gibt es viel mehr Frauen als Männer: In Russland. Das liegt am weit verbreiteten Alkoholismus der Männer dort – der lichtet ihre Reihen dramatisch. Russische Frauen suchen sich aus diesem Grund seit gut zehn Jahren vermehrt Ehepartner im Ausland, vor allem im Westen."