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Vorlesen als devote Dienstbarkeit

****ody Mann
11.677 Beiträge
Themenersteller 
Vorlesen als devote Dienstbarkeit
Kürzlich suchte hier im JC eine ganz junge Frau einen Mann, der ihr etwas vorliest. Sie meinte, es hätte keinen sexuellen Hintergrund, sie fände das einfach schön, wenn ihr jemand diese Aufmerksamkeit erweist.

Ich erinnerte mich, dass meine erste Freundin nach dem Sex mir in ihrem Dachzimmer immer etwas vorlas und dass sich daraus viel später etwas wie ein Kink für mich entwickelte. Nicht regelmäßig, aber alle paar Jahre mal hatte ich eine Vorleserin. Einmal sogar eine dominante Frau, der ich zwar erklärte, dass es sich aus meiner Sicht um eine devote Dienstbarkeit handelt, es störte sie aber nicht. Wir hatten die Vereinbarung, sie lebte 600 km entfernt, mich zu einer bestimmten Uhrzeit anzurufen, ohne Begrüßungsfloskeln mit dem Vorlesen anzufangen und dann einfach aufzulegen. Begegnet sind wir uns nie.

Bei einer Sub, mit der mich einige Monate lang etwas wie eine Beziehung verband, hatte das Vorlesen eine deutlich stärkere Wirkung. Manchmal, weil auch sie weit entfernt wohnte, besprach sie Soundfiles, die sie mir per whatsapp zuschickte. Es war fast physisch, weil wir uns ja doch hin und wieder besuchten.

Ich kann diese Art der Berührung bis heute nicht ganz einordnen. Es ist zumindest ein ganz leiser Kink, ich weiß auch nicht, ob es wirklich als devote Handlung empfunden wurde.

Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen, kennt Ihr diese Vorliebe?
Ein Kink ist es für mich zwar nicht, aber da ich auch gern Hörbücher anhöre, lese etc. ist das für mich eine der Grundaufgaben eines Subs.
**********t1955 Mann
100 Beiträge
Das gibt es gar nicht so selten als man gemeinhin denkt.

Seit über 15 Jahren veranstalte ich regelmäßig erotische Lesungen. Irgendwann ist mir dabei aufgefallen, dass es offensichtlich einen Zusammenhang mit weiblichen Vorleseserinnen und Stammbesucher/innen gibt.

Ich versuche stets einen persönlichen Kontakt mit meinen Gästen zu halten und habe, eben wegen dieser Auffälligkeit, so manches Mal, das direkte Gespräch gesucht. Dabei wurde mir in etwa genau das, was Du geschrieben hast, in etwa bestätigt. Überraschend für mich war hier noch, dass einige der weiblichen Gäste, ebenso empfinden. Sich bei der Lesung abschirmen und sich scheinbar ganz der Stimme hingeben. Einige wenige verlassen sogar die Lesung, wenn die Geschichte bestimmter Vorleserinnen zu Ende ist. Schade, aber ich kann es mittlerweile sogar verstehen- andere Stimmen können bestimmte Illusionen leicht zerstören.

Es gibt aber auch noch eine weitere Variation. Zumindest bei mir. Manchmal schreibe ich ganz bestimmte Geschichten und lese diese auf eine minimal andere Art vor. Die Geschichte beinhaltet Erinnerungen von erlebtem, inklusive der Stimme in meinem Kopf, von der Person von der die Geschichte handelt.

Noch schlimmer, wie gerade, wenn man jemanden gerade erst virtuell kennen gelernt, nur Bilder gesehen hat und die Stimme dieser Person noch nie gehört. Aber dies ist jetzt ein anderes Thema... Ich kann Dich gut verstehen, ich mag das auch sehr gerne. Im Stuhl sitzen, ein gutes Glas Wein, die Augen geschlossen und zu den Füßen eine für mich wunderschöne Frau, die etwas mit sanfter Stimme vorliest- bevorzugt in nackt- natürlich...
Kink :-)
Hi
In einer devoten Situation, wenn man das so benennen kann, sehe ich das Vorlesen als Möglichkeit dem dominanten Part etwas feinfühlig Gutes zu tun. Ich finde, dass über die Stimme viel Gefühl, Wohlwollen und Dank vermittelt werden kann. Es kann sich eine sehr intime Stimmung ausbreiten zwischen Sender und Empfänger. Für mich sicherlich, ob von der dominanten oder der devoten Seite her gelesen eine Möglichkeit viel Geborgenheit vermitteln zu können. Dieses Gefühl sich dem Vorleser sehr nahe zu fühlen durfte ich auch erleben.
Für mich definitiv auch ein kleiner Kink.
****az Mann
4.353 Beiträge
*g*
Finde das auch toll. Bisher lief es bei mir so ab, dass sie dabei vor mir kniete und eine eigene geschriebene Geschichte oder etwas aus einem BDSM Roman vorlas. Einmal, als Strafe mit einem Ballgag und mir fiesem Sack, der sie währenddessen mit dem Hitachi, Wartenbergrad oder Rohrstock geärgert hat. Ich finde den Anblick und die Atmosphäre dabei sehr anregend und gepaart mit einer schönen Stimme einfach großartig.
****ody Mann
11.677 Beiträge
Themenersteller 
Spannend, nicht wahr? Wobei mir erotische Geschichten dabei fast schon zu viel Input geben. Wichtiger noch, dass die Frau sich in einer Textpassage wiederfindet und mit den vorgetragenen Zeilen mich berühren will.

Btw. hatte ich mehrmals Angebote, meine Texte vor geneigter Zuhörerschaft vortragen zu dürfen, was ich bis heute scheue, weil sie, wie ich glaube, nur in der Intimität von Autor und Leser/in funktionieren. So wie die Ideen auch aus diesen ganz stillen Momenten zu zweit herrühren.
*******h693 Frau
89 Beiträge
Habe gerade mal darüber kurz nachgedacht. Ich kenne das zwar so nicht, aber vlt ist es sowas wie Entspannung. Zum Runterfahren höre ich gute Musik. Und meine Kinder sind abends im Bett eingeschlafen, oder taten sich leichter, wenn ihnen vorgelesen wurde.

In Bezug auf Sex... Telefonsex fällt mir da noch ein. Ist ja auch unterm Strich eine Geschichte. Vlt kann man das ja so sehen *nachdenk*
****dat Frau
3.554 Beiträge
Ich lese auch gerne vor. Ganz undevot und bestimmt nicht nackt zu Füßen *lach*

Ich habe meinem Mann, der damals die Woche über im Ausland arbeitete, eine Kassette (kennt das noch wer?) aufgenommen. „Schloss Rheinsberg“ von Tucholsky.
Er hat sie abends zum Einschlafen gehört und fühlte sich mir dadurch nahe.

Und er liest jetzt seiner Freundin - wenn er bei ihr ist - kleine Geschichten eines buddhistischen Mönches vor. Das macht beide wohligwarme Gefühle im Bauch und im Herzen.

Das ist alles sehr unBDSMig. In dem Bereich lese ich nicht vor, sondern flüstere kleinen ängstlichen subs böse Geschichten ins Ohr, die ich mir blitzschnell aus dem Kopf sauge. Es kickt mich, wenn ihnen meine sanft geraunten Worte eine schwitzige Gänsehaut und einen harten Schwanz bescheren. *liebguck*
Einmal sogar eine dominante Frau, der ich zwar erklärte, dass es sich aus meiner Sicht um eine devote Dienstbarkeit handelt, es störte sie aber nicht.
Das Vorlesen ist entspannend, berührend, intim, eine Form der Unterhaltung. Es erfordert den Einsatz der Stimme, Konzentration über einen längeren Zeitraum, eine Atmosphäre der Stille und bietet Raum für Entwicklung. Für einen Menschen, der es nicht gewohnt ist vorzulesen ist es fordernd, soll es doch ein Erleben der Entspannung, ein Wohlfühlen, einen Wert schaffen. Seine Stimme, seinen Körper, seine Konzentration einzusetzen um dem Anderen einen Genuss zu schenken. Umso mehr, da es keine Anspruch erhebt seine eigenen sexuellen Wünsche befriedigt zu bekommen. Es ist nicht einmal eine leichte Aufgabe, es kann für den devoten Part anstrengend sein seine eigenen (sexuellen) Wünsche voll und ganz beim Vorlesen zurückstellen und nichts anderes zu sein als eine devote Dienstbarkeit.
Eine devote Dienstbarkeit entscheidet die Haltung nicht die Handlung, das Vorlesen selbst eine Aktion die gut geeignet ist. D/S lebt von dem, was zwei Menschen sich vorstellen, wünschen, gemeinsam empfinden.
*******Brat Frau
1.834 Beiträge
Beim Vorlesen offenbart man so viel, ebenso beim Vorsingen. Und da gibt es immer diesen kurzen Moment des Zögerns, bevor ich damit beginne. Scham, zuviel Gefühl hineinzulegen, Angst, nicht "gut" oder "schön" genug zu lesen usw.
Deswegen auch nicht so gern mit einem Dritten im Raum, bei mehreren Personen ist es dann wieder anders.
Aktuell im Dienst erlebt, 1. Einsatz, die Frage kam ganz unvermutet: Liest Du oder soll ich?
Ich habe es gemacht, aber diese kleine Sekunde sehr deutlich gespürt...

Ich würde es liebend gerne für Jemanden tun *liebguck*
Ich kann diese Art der Berührung bis heute nicht ganz einordnen.

Ich empfehle hierzu Clemens Setz' hervorragende Schilderung seines ersten und zweiten Virtual-Reality-Erlebnisses: "Hurra, ich werde zerfetzt" in: DIE ZEIT, Nr. 26, S. 39.
**********esign Mann
2.972 Beiträge
Zitat von ******_aF:
Beim Vorlesen offenbart man so viel, ebenso beim Vorsingen.

Solange hier nicht noch eine Domse auftaucht, die von ihrem Sub einen Minnesang erwartet ...
*******h693 Frau
89 Beiträge
Gesang
Zitat von **********esign:
Zitat von ******_aF:
Beim Vorlesen offenbart man so viel, ebenso beim Vorsingen.

Solange hier nicht noch eine Domse auftaucht, die von ihrem Sub einen Minnesang erwartet ...

Eine Sub die für Dich singt wäre es oder? *cheerleading*
**********esign Mann
2.972 Beiträge
Mir ging es weniger um das Geschlecht, als darum, was gefordert wird:
Wenn sub einfach nur singen soll, oder sub gesagt wird, welches Lied, ist das eine Sache.
Fordert man / frau einen Minnesang, wird zusätzlich zum eigentlichen Gesang ein darüberhinausgehendes musikalisches Verständnis und unglaubliche Kreativität verlangt. Eine solche Aufgabe "normalsub" bei weitem überfordern...
*******h693 Frau
89 Beiträge
Zitat von **********esign:
Mir ging es weniger um das Geschlecht, als darum, was gefordert wird:
Wenn sub einfach nur singen soll, oder sub gesagt wird, welches Lied, ist das eine Sache.
Fordert man / frau einen Minnesang, wird zusätzlich zum eigentlichen Gesang ein darüberhinausgehendes musikalisches Verständnis und unglaubliche Kreativität verlangt. Eine solche Aufgabe "normalsub" bei weitem überfordern...

Alles gut, war nicht böse gemeint *wink*
*******ncoe Mann
47 Beiträge
Das ist doch gar nicht so ungewöhnlich.
Ich mag die Stimme meines Bottom, höre ich sie als Voicemail oder am Telefon (uns trennen ~450km) erzeugt es schon ein unglaublich physisches Gefühl. Das kann allerdings nicht jeder empfinden, dafür braucht es von Haus viel Empathie ...

Ich für meine Person habe irgendwann angefangen, für meinen Bottom als Belohnung kurze Geschichten zu schreiben ... ich bekomme meinen Kopf leer, sie freut sich, sie lesen zu dürfen und hinüber wieder liest sie sie mir auch vor ...
****tsa Frau
148 Beiträge
Hallo lieber TB...
...ich kenne diese "Dienstbarkeit" die du beschreibst, persönlich. Ich lese immer mal wieder, wenn ER es wünscht vor. Es handelt sich dabei um verschiedenes Lektüre, zum einen mal einen erotischen Roman bzw. Geschichte betrifft, oder auch eine selbstgeschriebene Kurzgeschichte die ich im Rahmen einer "Hausaufgabe" verfassen müsste, oder auch anderes. Es ist je nach Laune auch so das ich manchmal "kleine" Schläge bekomme wenn ich mich verhasple, Ich sehe es mitunter als eine Art "Vorspiel" an..., die IHN und mich gleichermaßen anheizt. Es ist für uns viel Ansprechender eine Geschichte zu lesen und sich die Situationen im Geiste vorzustellen, als einen Porno zu schauen.
Fast jeder kennt das doch, das Buch ist meistens besser *g*
gfhfhfh
*******dev Frau
17.709 Beiträge
Ich habe meinen Kindern viel vorgelesen, als sie noch klein waren.
Mit einem Partner habe ich diese Erfahrung bisher nicht gemacht.

Ich könnte mir folgende Konstellationen (bitte geschlechtsneutral zu werten) vorstellen:
Sub liest Dom vor: devote Dienstbarkeit
Dom liest Sub vor: zB im Rahmen einer DDLG-Beziehung erzeugt es das Gefühl von Nähe, Sich-Kümmern
Zwei Menschen auf Augenhöhe lesen sich gegenseitig vor, weil sie es einfach mögen (total unbdsmig)

Wobei mir die Szene von @******los auch ganz gut gefällt... *engel*

Einmal, als Strafe mit einem Ballgag und mir fiesem Sack, der sie währenddessen mit dem Hitachi, Wartenbergrad oder Rohrstock geärgert hat.

sorry ich wollte erst testen ob ich hier kommentieren kann, jetzt kann ich's nicht mehr editieren und mein neuer Text ist auch weg....
schmarrn...
****ody Mann
11.677 Beiträge
Themenersteller 
Spannende Beiträge, vielen Dank bis hierher! *blume*
*******dor Mann
5.891 Beiträge
Ich
Kenne das. Also: Kassetten. Kompaktcassetten. @****dat. Und die Diskussionen, ob nun TDK, Maxell oder BASF besser waren.

Und ja: Vorlesen gefällt dem Herren. Auch gerne das, was sie scharf macht und/oder unter erschwerten Bedingungen.
**********t1955 Mann
100 Beiträge
Zitat von *******dor:
Ich
... ob nun TDK, Maxell oder BASF besser waren.

Natürlich TDK! Welche Frage!!! *räusper
****in Frau
281 Beiträge
Ein interessantes Thema.

Ich wurde das ein oder andere mal gefragt, ob ich Gedichte oder kleine Kurzgeschichten vorlesen würde.
Es liegt wohl an der Stimmfarbe.

Es geht auch gar nicht so sehr um erotisches vorgetragenes.
Die Betonung, die Pausen, das ein und ausatmen beim vorlesen. Manchmal kann man sogar hören, wenn man sich die Lippen lecken muss.

Das kann durchaus eine Menge im Kopf anstellen.
*********emme Frau
700 Beiträge
Wir erzählen uns oft Geschichten, gerne auch „unsere“ Geschichte. Neulich haben wir mitten in der Nacht am Tisch gesessen und ich habe uns unsere Korrespondenz vorgelesen.
Als wir vor einiger Zeit eine lange Woche nicht miteinander telefonieren konnten, hab ich lange Sprachnarichten aufgenommen, weil in unserer Fernbeziehung unsere Stimmen das körperlichste sind, das wir spüren können, weswegen wir auch Rekordverdächtig ausufernde Telefonate führen und chronisch übermüdet sind.

Ich mag das nicht kinktechnisch aufladen. Wir machen sowieso so viel verrücktes Zeug miteinander. Diese Fähigkeit, Nähe und Intimität über Stimme und Worte herzustellen trägt uns, wenn wir nicht beieinander sein können. Und wenn wir es sind, auch. Ich glaube, hab noch nie in einer Beziehung so viel geredet.

Und dazu gehört auch, dass ich ihm vorlese. Es hat etwas unschuldiges, ineinander geknotet im Bett zu liegen und Geschichten oder Gedichte vorzulesen. Als ob um uns herum ein Kokon entsteht. Unsere kleine Insel. Es hat etwas behütendes.
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