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Außenwirkung und Selbstbild

*******0_be Mann
235 Beiträge
Themenersteller 
Außenwirkung und Selbstbild
Hallo, mal ein Frage an Euch,

ich habe neulich von einem guten Bekannten gesagt bekommen, dass ich auf die meisten Leute eine einschüchternde Wirkung ausübe.

Daraufhin habe ich über Vieles nachgedacht und bin immer noch nicht zu einer Erklärung gekommen, wie diese Wirkung zustande kommt. Eigentlich möchte ich gar nicht so rüberkommen.

In meiner Kindheit war es so, dass ich immer der Klassenking war. Keine Ahnung, warum. Ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nie geprügelt, bin nie laut geworden, hab keiner Fliege etwas zuleide getan (naja, Wespen und Fliegen hab ich gelegentlich schon erschlagen - war jetzt so im übertragenen Sinn gemeint). Allerdings habe ich mich im Klasseninteresse des öfteren mit Lehrern angelegt, wenn ich etwas ungerecht oder blöd fand. Hab dann auch schon ab und an mal einen Tadel dafür kassiert, was mich aber nicht weiter störte, da mir das Lernen leicht fiel und ich gute Zensuren hatte.

Im weiteren Leben, also beruflich, hab ich zwar nie Führungspositionen bekleistert, war und bin aber wegen meiner Kompetenz als Fachmann geschätzt.

Bei der Rekapitulation meiner bisherigen Frauenbekanntschaften fällt mir (leider erst) jetzt auf, dass ich eigentlich immer nur an solche gerate, auf die ich anscheinend einschüchernd wirke. Dabei wünsche ich mir eher eine Frau, die mir auch Paroli bietet und sagt: ich wünsche mir dieses, ich wünsche mir jenes.

Darum würde ich jetzt mal gerne wissen: was wirkt auf einschüchternd bei einem Partner?

An meiner Körpergröße kann es nicht liegen, bin mit 1,75 eher klein. Im Mittelpunkt stehe ich auch nicht unbedingt gern. Ist mir eher unangenehm.
Lustig, ist bei meinem Freund auch so. Der wirkt auch immer recht einschüchternd auf alle möglichen Menschen. Allerdings ist er Führungsposition und hat in der Klasse nie seinen Arsch hingehalten, weil der Rest der Klasse zu feige dafür war.

Bei ihm ist es die Tatsache, dass er nicht - wie die meisten Menschen, die bei allen anderen gut ankommen wollen - dauergrinsend durch die Gegend läuft und dazu, wenn er nicht grinst, schon etwas ... wie soll ich sagen? ... böse aussieht.

Aber das stört ihn nicht wirklich, im Gegenteil, er findets gut, da ihm so die meisten Idioten auch vom Hals bleiben und viele Menschen ohne lange Diskussionen schön machen was er will.

Allerdings hat er - im Gegensatzs zu Dir - keine Frau an seiner Seite, die schön brav ist... wer mich kennt, weiß wie ich das meine *floet*
*******0_be Mann
235 Beiträge
Themenersteller 
Naja, ist ja schon mal ein Hinweis. Danke.

Mir ist es im realen Leben wirklich egal, was Leute von mir denken, die ich nicht kenne oder schätze. Das ist wahr. Ich habe zu vielen Dingen meine eigene Meinung und die vertrete ich konsequent.

Nur halt eben, dass Leute, die ich mag, mir nicht die Meinung sagen, das stört mich. Ich kann nicht garantieren, auf diese evt. konträren Meinungen zu "hören" (in dem Sinne, dass ich "Anweisungen befolge") , aber ich würde sie gerne wahrnehmen.

Ist auch nicht so, dass ich unsensibel bin und sag: " was du denkst, ist doof" (oder so). Ich denke gerne über sachliche Hinweise nach und wenn ich etwas falsch gesehen habe, habe ich auch kein Problem, es zuzugeben.
*****y_I Frau
7.681 Beiträge
bei manch einem ist es der Körperbau, die kantigen Gesichtszüge, die Schärfe in der Stimme, die dazu veranlassen ihn als "einschüchternd" zu bezeichnen.
Ich hatte mal einen Chef der nie gelächelt hat, er "wollte" diese
VONOBENHERAB-Stellung= Führungsposition genauso unterstreichen.. nur ist er damit bei den Mitarbeitern nicht gut angekommen, und hintenrum wurde getratscht ob es ein Zeichen von
ALLTAGSDOMINANZ ist, was er ausstrahlte.
Herrlich! Ein Bekannter schickte mir mal die Beurteilung, die er anlässlich so einer Psychoheini-Veranstaltung seines Brötchengebers über sein Kommunikations- und Führungsverhalten bekommen hat.

Ich hab mich unendlich darüber amüsiert. Herr C., war da zu lesen, gebe seiner Meinung stets in sehr lauter und deutlicher Form Ausdruck, und neige dazu, den Gegenüber durch ständige Wiederholungen derselben zu zermürben, bis dieser entnervt aufgäbe (sowas in der Art...ist schon ein bisschen länger her)

Er ist meines Erachtens ein ganz reizender Mensch, und wir hatten zwar schon ziemlich viele Diskussionen, aber sie waren immer ein Genuss! Trotzdem kommt er offenbar so ein bisschen überwältigend rüber.

Ich finde sowas, ehrlich gesagt, sehr attraktiv. Das Weicheirige, Überverbindliche ist dagegen nicht so meins...aber natürlich kann man dran arbeiten, wenn einem daran gelegen ist.

Achte einfach mal auf dein Kommunikationsverhalten und deine Körpersprache. Lehne dich nicht vor, wenn du mit Leuten diskutierst, sondern bleibe entspannt zurückgelehnt. Unterbrich die Leute nicht, falls du dazu neigst, versuche, die Stimme immer ruhig zu halten. Sag nicht "das ist" sondern sag "ich finde, das ist" und vermeide insbesondere Wiederholungen, auch wenn du das Gefühl hast, der andere hat nicht so richtig verstanden, was du gesagt hast (oder dir zumindest nicht Recht gibt...).

Gibt Bücher über sowas...

Allerdings ist es relativ unwahrscheinlich, dass Leute, die ihre Meinung anderswo vertreten, es nur dir gegenüber nicht tun. Meiner Erfahrung nach gibt es Leute, die ihre Meinung vertreten, und Leute, die das nicht tun. Und das völlig unabhängig vom Kommunikationsverhalten des Gegenübers.

Aber ein bisschen Selbstbeobachtung kann trotzdem nicht schaden, wenn dir daran gelegen ist. Das mit den Wiederholungen ist auf jeden Fall ein recht guter Hinweis *ggg*
Ganz direkt
Möchtest Du denn wirklich so sein und Dir Verhalten und Ausdruck aneignen, wie Du denkst, das dies andere Menschen so von Dir erwarten?

Würdest Du denn nicht genauso geliebt und geachtet werden wollen, ganz genauso wie Du bist?

Ganz provokativ ausgedrückt, mag es vielleicht andersherum genauso sein, dass Du bei Menschen und eben Frauen nur ganz bestimmte Verhaltensmuster überhaupt wahrnimmst und das mag eben auf Erziehung und Erfahrungen beruhen, dass Du nur Frauen "siehst" und eben wahrnimmst, die Dich "anhimmeln".
*******0_be Mann
235 Beiträge
Themenersteller 
Ja, ich möchte erst einmal so bleiben wie ich bin. Dass ich Fehler und Macken habe, ist mir klar. Aber die hat wohl jeder von uns.

Möchte halt im Moment herausfinden, warum mich die anderen anders wahrnehmen als ich mich. Hätte ich nicht so erwartet.

Gut, wenn es um eine Sache geht, verteidige ich meine Ansichten bis (fast) zuletzt. Aber ehe es in Streit ausartet, sag ich eher: " die Diskussion hat jetzt keinen Zweck mehr, Du hast Deine, ich hab meine Meinung und wir können uns jetzt nicht mehr einigen" . Möglicherweise schaue ich da auch mal bös drein. Aber laut und unsachlich werde ich nie. Vielleicht ist das anderen unheimlich?

Dazu anderen ins Wort zu fallen neige ich nicht.
@ chris990
Also nur so als Zwischenbemerkung:
Wenn ich in einer Diskussion sachlich bleibe, wird das oft als
Arroganz verstanden, weil ich dabei wohl einen kühlen Tonfall
kriege und die "schnellen Gefühle" nicht rausblitzen lasse...

Ich hab´s mir irgendwann mal so erklärt, dass Selbstbeherrschung
in Situationen, wo andere schonmal an die Decke gehen, von dem
jeweiligen Gegenüber als bedrohlich erlebt wird, weil das Gegenüber
einen Einblick in seine Gefühlswelt zugelassen hat, während ich das
nicht tat - eine Frage der Symmetrie.
*****ane Frau
3.033 Beiträge
Möchte halt im Moment herausfinden, warum mich die anderen anders wahrnehmen als ich mich. Hätte ich nicht so erwartet.

Nicht?
Ich erwarte das immer! Das kommt schon daher, weil ich aus mir raussehe und die anderen nur auf mich sehen können.
Es ist ein bisschen so wie mit der Stimme. Du kannst meine Stimme nur durch Deine Ohren hören, ich habe beim mir selber zuhören auch noch einen Knochenschall und den Luftschall zwischen Ohr und Mund.

Du nimmst Dich in jedem Verhalten viel komplexer wahr, Du weißt Deine Emotionen zu deuten, der andere erlebt Dich weniger vielfältig.
Dazu kommt auch noch, das Du den anderen in einer für Dich nicht vorhersehbaren Stimmung triffst. Manchmal harmonisiert es, manchmal nicht.

Solche Feedbacks sind ganz normal.
Wichtig finde ich für mich, ob ich mich betroffen fühle, da forsche ich gern mal nach- wenn es mich trifft, betrifft es mich-
*******0_be Mann
235 Beiträge
Themenersteller 
Ich hab mir angewöhnt, Emotionen eher nicht nach Außen dringen zu lassen, weil mich das als eigentlich sehr emotionalen Menschen äußerst verletzlich macht. Insofern, wer mich nicht genau kennt, wird weder an meiner Gestik noch an meiner Mimik erkennen ,was in mir vorgeht. Ist auch beruflich bedingt, da es dort erforderlich ist (Kundenkontakt).

Dass das jemanden einschüchtert, hätte ich so nicht erwartet. Für mich ist es eher eine Art Selbstschutz.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ chris990
Ein offenes Herz ist immer besser und wirkt positiver - auch wenn man dadurch verletzlicher ist. Alle, die einen verletzen, sind es nicht wert, wegen ihnen sein Herz zu verschließen. Finde ich.

Übrigens - viele, die sich entsetzlich unsicher fühlen, tun nach außen, als seien sie absolut sicher. Und dadurch reagieren andere auf sie, als sei man wirklich sicher ...

Deshalb finde ich es am besten, einfach so zu sein, wie man ist, und keine Rollen zu spielen. Wenn ich dann geachtet, akzeptiert und geliebt fühle, weiß ich, dass wirklich ich gemeint bin und nicht die Maske, die ich gerade zeige.

Vielleicht können Dir diese Gedanken als kleine Anregungen dienen?

(Der Antaghar)
*******0_be Mann
235 Beiträge
Themenersteller 
Wollte gerade noch etwas hinzusetzen, da hattest Du schon geschrieben.

Ich setze mir nicht bewußt eine Maske auf. An Selbstvertrauen mangelt es mir auch nicht. Ich weiß was ich kann und was nicht. Da bin ich ganz realistisch und selbstbewusst.

Wenn ich jemanden liebe, dann aus vollstem Herzen. Allerdings bin ich vor mehreren Jahren von einer Frau sehr verletzt worden, die ich über alles geliebt habe. Sie hat mich (für mich) unvermittelt verlassen ohne dass es vorher irgend einen Streit gab.
Wir waren uns sehr nahe (aus meiner Sicht), nur spielte sie leider ein doppeltes Spiel. Von jetzt auf gleich verschwand sie aus meinem Leben. Keine Nachricht, kein gar nix für 14 Tage. Ich schrieb dutzende sms, machte mir unendliche Sorgen, keine Antwort zunächst und dann nur Rückmeldungen, die sich als Lügen erwiesen (bin im Krankenhaus).
Dann erschien sie mit Tränen in den Augen, wollte mich auch wiederhaben, aber ich wollte nicht mehr. Das hat mich unendlich verletzt und vielleicht bin ich auch deswegen neuen Bekanntschaften gegenüber erst einmal relativ reserviert.
Für mich ist es eher eine Art Selbstschutz.

Absolut nachvollziehbar für mich - mach ich selbst auch immer wieder.

Aber für ein Gegenüber, der sich Dir aufmerksam nähert,
hat es einfach was Irritierendes bis Bedrohliches, weil er
ja die Hintergrundgeschichte nicht kennt und deshalb dazu
neigt, Dein Verhalten als Reaktion auf sein Verhalten zu deuten.

morigane hat das weiter vorne sehr gut auf den Punkt gebracht:

Du nimmst Dich in jedem Verhalten viel komplexer wahr, Du weißt Deine Emotionen zu deuten, der andere erlebt Dich weniger vielfältig.

*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ chris990
Mit dem Beispiel von vorgespieltem Selbstwertgefühl hab ich nicht Dich gemeint, lieber Chris. Ich wollte nur daran aufzeigen, wie das funktioniert:

Wenn mir jemand begegnet, der selbstbewusst tut, kann ich nicht ahnen, dass hinter seiner Maske oder Show jemand steckt, der nur seine Unsicherheit zu überspielen versuchDas merke ich mit der Zeit, wenn ich häufig mit ihm zusammen bin und genügend Einfühlsamkeit habe - ansonsten halte ich ihn womöglich wirklich für sehr selbstsicher und reagiere entsprechend. Dabei wünscht er sich vielleicht was ganz anderes von mir - nur muss er sich dafür zeigen.

*

Menschsein heißt letztlich, das Risikon einzugehen, ständig aufs Neue verletzt zu werden. Wer offen bleibt trotz aller Verletzungen, er hat die Chance, auch wunderbares Neues zu erleben.

So gut ich nachvollziehen kann, was Dir da mit dieser Frau passiert ist - die Alternative zum "Trotz-alledem-offen-Bleiben" wäre: Gar nicht mehr leben - das einzige, was garantiert jeglichen weiteren Schmerz verhindert.

Ansonsten ist das Leben eben auch wie ein Rosengarten - wunderschön, aber auch voller Stacheln. Und jede Verletzung und Krise, jeder konflikt und jede Niederlage ist eine Chance, daraus zu lernen und daran zu wachsen.

(Der Antaghar)
**_n Mann
602 Beiträge
Oh wie schön,
ich bin nicht alleine *freu*

Mir wird auch ständig nachgesagt ich sein Einschüchternd und arrogant.

Bin ich nicht eher das Gegenteil, schüchtern und vorallem nett, wer mich mal wirklich kennengelernt hat wird das bestätigen.
*****y_I Frau
7.681 Beiträge
Ansonsten ist das Leben eben auch wie ein Rosengarten - wunderschön, aber auch voller Stacheln. Und jede Verletzung und Krise, jeder konflikt und jede Niederlage ist eine Chance, daraus zu lernen und daran zu wachsen.

genau das ist es, was wir selbst an uns vermögen zu tun. Wir verändern uns mit dem Gegebenen und erlebten.
Es wird immer widersprüchliche Wahrnehmungen geben, die ein anderer über uns hat.Du hältst dich für bspw. durchschnittlich, andere beurteilen dich als STARK.
Jeder Mensch ist einzigartig hat sehr viele Facetten, nicht mal er selbst wird sie an sich selbst alle kennenlernen können.
Und so ist es auch mit unseren Partnern, sie werden uns nie vollständig erleben.
Unser Selbstbild entsteht durch gesammelte Erfahrungen.Andere machen sich von uns ein völlig anderes Bild.Der, der man derzeit ist, mus man keinesfalls ewig bleiben.Man verändert sich mit der Zeit.
Wir stellen zum Beispiel einen gewissen Anspruch an uns selbst in unserer Rolle als Partner, Vater/Mutter,Verwandter, Kollege , Chef,
Wollen perfekt und stark sein, müssen funktionieren.
Wenn man heute als optimistisch, geduldig, sensibel gilt, kann man mit Sicherheit "morgen" als pessimistisch, aggressiv oder temperamentvoll auftreten
Und auch eine MASKE mus man mal "abschminken"*zwinker*
********a_nw Frau
9 Beiträge
Differenz zwischen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung
Hallo Chris,

diesen Unterschied zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung, den Du beschreibst, kenne ich ebenfalls. Sowas ist gar nicht gut.
Wikipedia: Die Übereinstimmung von Selbstbild und Wunschbild sowie die von Selbstbild und Fremdbild sind wesentliche Voraussetzungen für die Leistungsfähigkeit, die psychische Gesundheit und zu angemessenem Umgang mit Dritten. (http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstbild#Funktionen_des_Selbstbildes)

Früher kam es relativ oft vor, dass andere mich als dominant empfanden, was mich erschreckte und was ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Im Laufe der Zeit habe ich herausgefunden, dass das unter anderem daran lag, dass ich laut sprach. Letzteres führe ich darauf zurück, dass mein Vater sehr laut spricht und das in unserer Familie früher ganz "normal" war.

Ich habe versucht, mir das abzugewöhnen, was mir aber nur teilweise gelungen ist. Immerhin hat es dazu geführt, dass ich auf andere - abhängig vom Gegenüber gar nicht mehr bzw. nicht mehr so sehr - dominant wirke. Trotzdem passiert es mir immer noch, wenn ich mich über etwas aufrege, mich für etwas besonders engagiere oder manchmal auch "einfach nur so".

Das ist aber nicht mehr so tragisch, weil das meist in Situationen passiert, in denen mich die Anwesenden gut kennen. Freunde, Partner, Kollegen und Bekannte kennen mich und wissen, dass ich, obwohl ich manchmal laut bin, niemandem meine Meinung aufdrücken will, dass ich mich partnerschaftlich bzw. kollegial etc. verhalte.

Insgesamt habe ich das Gefühl, dass diese Verhaltensänderung dazu geführt hat, dass andere mich eher so sehen, wie ich mich selber auch sehe, und das empfinde ich als sehr angenehm.

Damit will ich sagen, dass es auch Verhaltensweisen gibt, die man ändern kann, ohne seine Persönlichkeit aufzugeben oder zu verändern.

Ich halte es z. B. für wichtig, dass man Freunden gegenüber ehrlich ist und ihnen - ohne sie zu verletzen - die eigene Meinung auch dann sagt, wenn es mal was Unangenehmes ist. Dieses Verhalten würde ich nicht ändern wollen, zumindest nicht, so lange mich nicht jemand davon überzeugen würde, dass es falsch ist. Umgekehrt erwarte ich das von Freunden auch. Wem das nicht gefällt, der "passt" nicht zu mir. Das finde ich aber auch nicht weiter tragisch. Es muss einen nicht jeder mögen.

Was die sexuelle Ebene anbelangt, ist es mir noch nicht gelungen, den Unterschied zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung abzuschwächen. Auch da vermutet man mich eher dominat - vielleicht, weil ich auch diesbezüglich deutlich sage, was ich mag und was nicht? Oder weil ich generell eher aktiv als passiv bin? Was meint ihr, woran das liegen könnte, dass andere mich anders sehen als ich mich? Habt ihr da Erfahrungen?

Meine Fantasien gehen jedenfalls in die Richtung, dass ich mich unterwerfe, allerdings nur im Sinne von Rollenspielen, soll heißen, dass nichts passieren soll, was ich nicht wirklich will. Mir hat mal jemand gesagt, das beweise ja eigentlich, dass ich dominant sei; wenn ich devot wäre, würde ich nicht "mitbestimmen" wollen, was passiert. Andererseits glaube ich nicht, dass jemand, der schon mal mit mir Sex hatte, mich als dominant empfunden hat.

Viele Grüße
Lisa
*******0_be Mann
235 Beiträge
Themenersteller 
Also am "lauten Sprechen" kann es nicht liegen. Ich hab kein lautes Organ. Das weiß ich von Vorträgen, die ich gelegentlich halten muß. Da muß ich mich arg bemühen, so laut zu reden, dass mich jeder versteht. Eine tiefe Stimme hab ich allerdings schon.

Ich reime "es" mir momentan so zusammen, dass es daran liegt, dass ich keine Scheu davor hab, mit anderen "zusammenzurasseln", eben grad nicht "ausraste, wenn andere diese tun würden (das ist keine Selbstbeherrschung von mir- es liegt mir einfach nicht, herumzupoltern, weiß nicht warum, ist schon immer so). Im stillen Kämmerlein können dann schon mal Kissen aus Wut an die Wand fliegen- ist aber äußerst selten.

Naja, mal sehen, was noch so für Meinungen kommen.
********a_nw Frau
9 Beiträge
Hallo Chris,

mit meinem Beitrag wollte ich nicht auf das laute Sprechen abheben - das sollte nur als Beispiel dienen. Eigentlich wollte ich Dich ebenfalls dazu ermuntern, über Dein Kommunikationsverhalten nachzudenken. shadow_of_io hat Dir diesbezüglich ja schon einige Tipps gegeben. Was bei Dir dazu führt, dass sich die Leute eingeschüchtert fühlen, wirst Du wahrscheinlich selbst herausfinden müssen. Das kann man sicher nur schwer beurteilen, wenn man Dich nicht kennt.

Vielleicht hilft es Dir, wenn Du mal darüber nachdenkst, wie es abläuft, wenn Du mit anderen "aneinanderrasselst"? Lässt Du andere Meinungen gelten? Gehst Du auf das, was der andere sagt, ein ("Du bist also der Meinung, dass ...." "Habe ich das richtig verstanden, dass Du (dieses oder jenes) denkst?"? Neigst Du zur Provokation? Fühlt sich Dein Gegenüber ernst genommen?

Letzteres habe ich mich gefragt, als ich gelesen habe, dass Du (sinngemäß) geschrieben hast, dass es Dir egal ist, was fremde Leute von Dir denken. Im Grunde gebe ich Dir diesbezüglich auch recht, wenn das im Sinne des Ärzte-Liedes "Lass die Leute reden..." gemeint ist. Man kann könnte es, selbst wenn man wollte, sowieso nicht jedem recht machen. Wenn es aber so ist, dass dieses "was schert mich die Meinung anderer" dazu führt, dass Fremde sich nicht wertgeschätzt fühlen, wäre es meiner Ansicht nach nicht verwunderlich, wenn sie sich auch eingeschüchtert und entmutigt fühlten, Dir Ihre Sicht der Dinge darzulegen. Warum sollte man das tun, wenn man glaubt, dass es den anderen eh nicht interessiert?

Aber vielleicht liege ich ja auch ganz falsch, ich kenne Dich ja gar nicht.

Viele Grüße
Lisa
...
ich denke die aura ist auch ein entscheidender faktor wenn man mit anderen kommuniziert und ob ein dialog oder monolog statt findet.

also grade wie ein blick ist,die körperhaltung und anspannung beim gespräch beeinträchtigt sehr die meinung der anderen...was man eben ausstrahlt...dann wie man spricht,der ton und das dazwischen entscheidet auch mit...

ich rede eigentlich sehr gerne,das wissen nur die anderen nicht...oft wurde ich als arrogant oder eingebildet eingeschätzt...der zweite blick hielt dem nicht stand...für mein aussehen kann ich nichts...

auch als einschüchtern wurde ich schon empfunden,da ich ein selbstbewußtes auftreten habe,verschlossen wirke auf fremde und wenig von mir erzähle(am anfang)...

damit kann ich gut leben,denn frühs rede ich eh nicht gern und das strahle ich bestimmt aus...oft wurde mir auch gesagt das ich böse gucke selbst wenn ich was nettes sage...letzteres tat mein vater auch immer...

im großen und ganzen kann ich damit leben,ich selber schaue mir menschen zweimal an,wenn andere dies nicht tun und immer ihren ersten blick vertrauen auch auf die gefahr hin einem voruteil zu unterliegen ist das nicht meine sache...

jeden tag kann man was anderes ausstrahlen,das fängt schon damit an auf welche farbe man lust hat-welche farbe soll heute das shirt haben rot oder weiß,grün oder blau...

das andere ist, ich hab auch nicht bock mit jedem zu quatschen...manchmal kanns auch nur der falsche moment sein und schon ist man arrogant,dominant oder sonst was...
****di Mann
847 Beiträge
probier´s mal ....
.... bei einem lizenzierten DISG-Trainer mit einem Persönlichkeitsprofil.

Der Unterschied zwischen Innen- und Aussenwirkung ist sehr interessant ebenso wie die Tatsache, dass man an seinem Persönlichkeitsprofil (Dominant oder Emontial oder...) zwar etwas feilen kann, umdrehen ist jedoch nicht möglich.

Die Erkenntnis aber, welche Eigenschaften man nach aussen abgibt, verändert zumindest die eigene Betrachtungsweise und die erweitert auch den eigenen Horizont.
...
dass ich auf die meisten Leute eine einschüchternde Wirkung ausübe.
Gut so - bleib dabei.
Also, wenn ich mal zusammenfasse, wie du dein Diskussionsverhalten beschreibst: du diskutierst viel, aber immer sachlich und unemotional. Du vertrittst deinen Standpunkt bis zuletzt, wobei du bei "zuletzt" auch mal ein Remis anbietest.

Also, ich selbst diskutiere auch sehr gern, und das geht ja nun offenbar auch nur mit Leuten, die ebenfalls gern diskutieren. Daher kenne ich auch relativ viele Leute, die gern diskutieren, aber von denen, die tatsächlich stets auf einer sachlichen Ebene bleiben, wirkt keiner auch nur im mindesten einschüchternd auf mich.

Infolgedessen sehe ich 2 Optionen

1) du wirkst nur auf den Bekannten einschüchternd, weil der eben nicht gern diskutiert, und auch sachliche Diskussionen als Konflikt und Bedrohung wahrnimmt. Während du auf Bekannte, die selbst ebenfalls gern diskutieren, vermutlich nicht so wirkst. Du könntest also einfach mal andere Leute, mit denen du realiter diskutierst, um Feedback bitten. Wir hier können bestenfalls spekulieren.

2) und um die Spekulationen weiterzuführen: du nimmst deinen Diskussionsstil zwar als sachlich und unemotional wahr, allerdings entspricht das nicht der Wahrnehmung, die du auf die Allgemeinheit der mit dir Diskutierenden hast. Auch hier empfielt sich, das über entsprechendes Feedback von persönlich mit dir Bekannten einzuholen.

Ich reime "es" mir momentan so zusammen, dass es daran liegt, dass ich keine Scheu davor hab, mit anderen "zusammenzurasseln", eben grad nicht "ausraste, wenn andere diese tun würden (das ist keine Selbstbeherrschung von mir- es liegt mir einfach nicht, herumzupoltern, weiß nicht warum, ist schon immer so)

Das halte ich für extrem unwahrscheinlich. Ruhiges, sachliches Diskutieren wird in den meisten Fällen eher als interessant und anregend wahrgenommen. Das Vertreten einer eigenen Meinung an sich ist nichts, das andere einschüchtert. Einschüchternd wirkt in den aller-aller-allermeisten Fällen die Art und Weise, wie man sie vertritt. Nicht dass man das tut oder welche es ist.

Mir fällt ein wenig auf, dass in deinen Beiträgen die Haltung zutage tritt, nein, das ist es nicht, ich bin nicht so, so bin ich auch nicht, nein, das kanns auch nicht sein, bitte weitere Wortmeldungen.

Was natürlich das Ergebnis einer objektiven Introspektion sein kann. Aber ebenso das Ergebnis einer Einstellung, die eigentlich garkein Feedback wünscht, sondern eine bestimmte Meinung bestätigt haben möchte.

Wie gesagt: beides ist möglich. Nur du kannst wissen, was es ist. Aber wenn du WIRKLICH gern wissen möchtest, wie du rüberkommst, musst du Leute fragen, die dich kennen.

Die Diskussion hier ist natürlich trotzdem sehr interessant *g*
*******0_be Mann
235 Beiträge
Themenersteller 
Ich möchte keine Meinung von mir bestätigt haben und bedanke mich auch für die vielen Anregungen, die hier gekommen sind.

Wenn ich zu manchen Dingen sage: "nein, so ist es bei mir nicht" entspricht es der Wahrheit. Welchen Grund hätte ich denn, zu lügen?

Gut, anstelle von ewigen Diskussionen bevorzuge ich es, zu handeln und sage schon eher mal " los komm(t), lasst uns dies und jenes tun"
als dass ich frage, sollten wir vielleicht dieses oder jenes tun. Ich erwarte aber gar nicht, dass mir dabei jeder folgt.

Wahrscheinlich hat diese Entschiedenheit auch etwas damit zu tun, mit meiner Außenwirkung.
Welchen Grund hätte ich denn, zu lügen?

Keinen.

Welchen Grund hattest du, eine solche Frage zu stellen?
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