Wenn die Stille in mich greift
Wenn die Stille in mich greift
Die letzten Erinnerungen darin ertrinken
Wenn ohrenbetäubende Ruhe mich umfasst
Wenn sich darin meine Vorstellungen und Meinungen auflösen
wie in Flusssäure
Sieht mein Kern hinter alle Fassaden von Sicherheit
Sieht, dass alle von Menschen geschaffene Sicherheit
lächerliche Illusion ist
Dass der Begriff der Sicherheit
eine trügerische Hoffnung für alle ist,
die sich vor der Stille fürchten
Die Stille wäre zum fürchten,
hätte sie Substanz
Es ist das Fehlen von Substanz,
was sich so fremd anfühlt
In der Stille fühle ich das weite All atmen
Klein wie eine Mikrobe
mittendrin
umstürmt
Ich
Die Stille spiegelt mein All Ein Sein
Darin enthalten
Null Sicherheiten
Nur die Gewissheit, dass dies mein zukünftiges Zuhause sein wird
Jenseits all dessen, was mir bekannt scheint
Jenseits des geschäftigen Lärmens,
von dem die meisten Menschen kaum genug bekommen können
In der Stille fühle ich
wohin ich strebe
Weg von den Gefängnissen der Menschlichkeit
Hin zur Freiheit offener Möglichkeiten
In die Stille fallen
ist Sterben
vor meiner Transformation
Bevor ich das Gefäß mit allen Ichs verwehen lasse
In die Stille lauschen
ist Sterben üben
Die Größe der Stille spiegelt meine Größe
(Der Träumer 2007)