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Achtsamkeit

****ody Mann
11.485 Beiträge
Themenersteller 
Achtsamkeit
Das Beherrschen des Vokabulars der Achtsamkeit ist die untere Stufe, über die viele nicht hinauskommen. Ich habe sie übersprungen, finde mich gut, mag andere Menschen, liebe und leide, nur erfasse ich nicht die Tiefe dessen, worüber da unter mir theoretisiert wird.

m.brody
2019
*******odot Frau
1.632 Beiträge
*nachdenk*

Es ist ein Gedicht, oder? Eine ganz kurze Kurzgeschichte?

*gruebel*

Ich komme nicht drauf, helfen Sie mir bitte mal auf die Sprünge? Ist jetzt dieser Beitrag Theoriegefasel, über welches Sie erhaben sind?
Hatten Sie zu viele Esoterikerinnen in letzter Zeit?

Es hat sich ja auch keiner getraut darauf zu schreiben. Also habe ich mich jetzt mal entblödet. Einfach, weil die Neugierde siegt.
****ody Mann
11.485 Beiträge
Themenersteller 
@*******odot Weder Gedicht noch Kurzgeschichte. Ich beziehe mich auf den zweiten Teil dieser Rubrik, Gedanken.

In den letzten Jahren rückte die Achtsamkeit thematisch (u.a. beruflich) immer mehr auch in meine Nähe und hat mittlerweile komplett die Nachhaltigkeit als stark frequentierter Begrifflichkeit abgelöst. Hier und an anderer Stelle gab es die Forderung nach Achtsamkeit im Umgang miteinander, zeitweise zog man sich aus "Sackgassendialogen" aus Gründen eigener Achtsamkeit zurück. Ich verstehe, was Achtsamkeit im Wortsinn bedeutet, sehe sie aber durchaus auch sehr und ausschließlich eigennützig interpretiert. Sozusagen als Safeword, wenn personenbezogene Diskussionen einen nicht erwünschten Verlauf nehmen.

Ich frage mich, was Menschen tun, die das Wort und seine Bedeutung nicht explizit im Gebrauch haben. Müssen wir uns zu ständiger Achtsamkeit ermahnen, geht ansonsten die Menschlichkeit den Bach herunter, wie konnten wir bislang überhaupt kooperieren, uns befreunden, lieben, ohne achtsam zu sein?

Als ich das erste Memo zu einem Achtsamkeitsseminar in meinem Emailpostfach hatte, machte ich mir die Mühe nachzuforschen, wer die Idee dazu hatte. Es war leicht, sie kam von einer Kollegin, die dafür bekannt ist, ihre Mitarbeiterinnen "zu verschleißen". Ich schätze schon, dass es in der betreffenden Abteilung an Achtsamkeit gegenüber den Belastungsgrenzen der unteren Gehaltsgruppen mangelt. Ich denke aber auch, dass das Seminar nicht dazu führen wird, dass die anlassgebende Dame Achtsamkeit als bilaterale Wechselwirkung verstehen wird.

Ich finde, dass man Achtsamkeit nur einfordern kann, wenn man bereit ist, sie auch anderen gegenüber zu leisten.
*******odot Frau
1.632 Beiträge
Vielen Dank, dass Sie Licht in mein Dunkel gebracht haben.

Ja, Achtsamkeit ist genauso so eine Worthülse wie einige andere, die immer wieder mal kursieren. Jemand, der sich selbst gegenüber nicht achtsam ist, kann das auch nicht mit anderen sein. Denn es ist ja eine Art Aufmerksamkeit, der man Bedeutung schenkt. Im Falle der Kollegin könnte man ihr vielleicht helfen, in dem man sie in bestimmten Situationen darauf aufmerksam macht, dass sie gerade unachtsam handelt. Ich bezweifle allerdings, dass sie diese Hinweise mit Dankbarkeit quittiert.

Ansonsten möchte ich noch hinzufügen, dass ich persönlich ohnehin nicht viel darauf gebe, von was jemand faselt. Unser Tun ist entscheidend und nicht unser vorangegangenes Wort. Und die größten Schwätzer... nun ja.
Mmh ... Achtsamkeit habe ich bisher nur so verstanden, dass sie immer ich bezogen ist. Sie ist eine Übung zur Steigerung der Selbstwahrnehmung, -wertes, -liebe. Frei nach dem Motto, wenn jeder an sich denkt, ist an jeden gedacht.
Dem gegenüber verstehe ich Empathie als eine Aufmerksamkeit anderen gegenüber. Tatsächlich kann ich mich nicht erinnern jemals von einem Seminar zur Steigerung der Empathie gehört zu haben. Das passt sehr zu unserer narzisstischen Zeit 😉. Die Lehre der gewaltfreien Kommunikation, geht allenfalls etwas in die Richtung.
****ody Mann
11.485 Beiträge
Themenersteller 
Nein, die Empathie anderen gegenüber ist auch Inhalt der Achtsamkeit als Teil emotionaler Intelligenz. Natürlich beziehen die meisten sich auf intrapsychische Bereiche, aber nicht alle. Das große Interesse an Buddhismus, Meditation und Therapie liegt allerdings darin, dass es mir gutgeht. Ein besserer Umgang mit anderen, die Förderung von Sozialkompetenz, scheint zweitrangig zu sein. Wenn alle achtsam mit sich selbst sind, aber einige viel achtsamer sich um das eigene Ich kümmern, immerzu damit befasst sind, was haben wir denn dann?

Achtsamkeit ist auch ein noch anders verwendetes Wort der deutschen Sprache. Und da steht das eigene Wohl gleichrangig zu dem der verbundenen Menschen. Soetwas vermittelt die Erziehung durch die Eltern, manchmal auch die Kirche. Die Ego-Achtsamkeit ist aber ein viel neuerer Trend.
"Respektiere dich selbst, respektiere andere und übernimm Verantwortung für das was du tust" Dalai Lama

Der Buddismus sieht das schon vor.
Aber vermutlich sind wir Europäer mit dem ersten Schritt schon so überfordert (wenn man es als Schrritte sieht), dass wir nicht darüber hinaus kommen 😂.
****ody Mann
11.485 Beiträge
Themenersteller 
Ich schätze mal, dass sich der Dalai Lama in Workshops und Seminaren nicht gut verkaufen lässt. Allein schon das mit dem Übernehmen von Verantwortung für das eigene Handeln ist sowas von aus der Mode.
Ja, ich war auch überrascht, dass bei Yoga und Ayurveda Seminaren das Thema der eigenen Verantwortung ausgespart wird. Klar, man verdient gut an den Klienten und will es sich mit der Klientel nicht verderben. Dann habe ich aber schon auch gedacht, dass es subtil eine Änderung, Verbesserung der Gesellschaft erzeugt. Allein durch das bewusst machen, dass es anders sein kann, wie viel es ausmacht, wenn man in einem achtsamen Kontext ist ... große Änderungen mit Druck überfordern meist und führen zu Abwehrreaktionen ....stetiges erwähnen, kleine Änderungen mit positiver Selbsterfahrung führen zu Veränderungen....
Die junge Generation hat eine Haltung zum Fleischkonsum, Tierschutz, Umweltschutz ... sind offen für Yoga, Meditation ... auch die Männer. Männer meiner Generation tuen sich damit oft doch noch sehr schwer ... zumindest in meiner Branche.
Hm. Achtsamkeit wird im Westen zu eng gefasst. In den buddhistischen Traditionen (und da gibt es doch recht viele) bedeutet das Konzept der "rechten Achtsamkeit" die größtmögliche Öffnung des Geistes dafür, WAS sich im Geist selbst spiegelt und dafür, WIE es sich spiegelt (Körper: verspannt/unruhiger Atem/Jucken im Auge/...; Empfindungen: angenehm/unangenehm/weder-noch/...; Geist: unruhig/verwirrt/gelähmt/klar/...; mentale Objekte: ein Fenster/ein Baum/ein Geräusch/die eigene Unruhe/...). Es bedeutet, zu beobachten, wie sich die wahrgenommenen Phänomene im Geist abbilden und sich wandeln. Vergegenwärtigung des Geistes, Gewahrsein – in der Breite (im Gegensatz zur Konzentration) – Gewahrsein der Veränderlichkeit der Wahrnehmung + Bewertung der Phänomene. Irgendwann kommt man dabei an den Punkt, an dem man sich dessen gewahr wird, dass das Denken sich selbst denkt und dass man sich von diesem nie stillstehenden Gedankenfluss distanzieren kann (Nicht-Identifikation: Ich bin nicht meine Gedanken. Wenn ich nicht meine Gedanken bin, wer/was bin ich dann? Und wer/was sind die anderen?).

Wie man das Konzept derart verengen konnte, dass es zur Ego-Aufmerksamkeit verkommt und in Management-Seminaren versilbert wird, das wäre mal eine Studie wert.
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