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Lieber bluten als frieren?

****ir Frau
696 Beiträge
Themenersteller 
Lieber bluten als frieren?
Hallo zusammen,

Ich habe hier in einem Beitrag die Aussage gelesen:
„Manche Sachen sind es wert mit Schmerz dafür zu bezahlen“,

was mich an analog an den Titel „Lieber bluten als frieren“ erinnert.

Was haltet ihr von dieser Einstellung?

Grenzt das an Selbstzerstörung?

Ist es nichts weiter als eine gelassen-positive Einstellung zum alltäglichen Lebensrisiko?

Gibt es Dinge, die ihr wieder tun würdet, obwohl ihr euch bewusst seid, dass sie euch schmerzen werden?

Und wenn ja, warum? Bzw. welche weiterführenden Gründe gibt es dafür?

Ich kann mich zu keiner eindeutigen Haltung entscheiden, obwohl ich schon eine Tendenz habe. Meine Gedanken beißen sich wie eine Katze in den Schwanz.

Ich erhoffe mir von euren Gedanken dazu eine geistige Erweiterung für die meinen.
Dafür schon einmal lieben Dank vorab.


YesSir
******_71 Mann
3.276 Beiträge
Das ist ja mal ein interessantes Thema:
Ich gebe dafür mal ein paar Ansätze: Wer ist Raucher? *g*
Wer hat Kinder?
Wer ist in einer Beziehung, fühlt sich einerseits kreuzunglücklich, aber bleibt dennoch?
****ir Frau
696 Beiträge
Themenersteller 
... und deine Quintessenz?
******_71 Mann
3.276 Beiträge
Ich glaube nicht, dass man diese Thematik wie ein Kochrezept entschlüsseln kann.
Ich glaube allerdings, dass viele Menschen lieber das Bluten in Kauf nehmen, ab und zu ein Pflaster
raufkleben und sich wundern, wenn mangels Reinigung oder Naht keine wirkliche Besserung eintritt....
und WER kann das ändern?
Soviel zur medizinischen Metapher
*******ssa Frau
5.172 Beiträge
Also ich möchte im Alltag nicht leiden, für mich ist der Alltag das Lebensgerüst wo es gilt, Probleme aus dem Weg zu räumen oder zumindest damit zurechtzukommen UND Lebensqualität zu verbessern und nicht, sie einbüßen zu müssen weils auf den ersten Blick vielleicht einfacher oder bequemer zu sein scheint. Das rächt sich später.
***ie Frau
7.302 Beiträge
Bluten oder frieren? Das ist wie die Wahl zwischen Pest und Cholera ... ich würde mich, wenn ich kann immer für den Weg entscheiden, der am Ende gesund und kuschelig ist. Wahrscheinlich bedeutet das auf dem Weg dorthin, die ein oder andere Wunde in Kauf zu nehmen und ab und zu mal frieren zu müssen.

Zu bluten, um nicht frieren zu müssen? Nein.
******_71 Mann
3.276 Beiträge
@*******ssa
Passend dazu die Anmerkung, dass sehr viele Beziehungen direkt nach dem angeblichen "Erholungsurlaub"
auseinandergehen......
Und zwei Bilder habe ich dazu noch im Kopf: Nicht dass ich Tierquäler bin, aber jeder der in seinem Garten schon mal einen hyperaktiven Maulwurf hatte, wird wissen, dass mit einer Schaufel die kleinen Hügel zu entfernen relativ sinnlos ist.
Und dann noch etwas: Auch wenn es mir sehr unangenehm war, hatte ich vor ca 20 Jahren im Pobereich mal einen Abzess: Habe vorher tagelang gerätselt und gelitten, bevor der Gang zum Arzt unausweichlich war....was musste gemacht werden? Der gesamte betroffene Bereich wurde ähnlich einer Baumwurzel komplett entfernt und es blieb ein nicht nähbares Loch, grausame Schmerzen, wochenlange Pflege,
damit der Körper sich von innen regeneriert und die Wund zuwächst....hatte seitdem nie wieder Probleme...
Ergo:Sowohl zum körperlichen Bereich...seelische Entzündungen sind aber deutlich schwerer zu erkennen, lokalisieren und zu "entsorgen"...
******_71 Mann
3.276 Beiträge
zu bluten bzw frieren: Soweit mir bekannt, friert eh jeder, wenn er zuviel blutet..
****az Mann
4.328 Beiträge
Immer diese Metaphern. Ich dachte hier gehts jetzt wirklich um Blut.

So oder so kann ich dazu nur sagen, dass man am Ende auch verbluten oder erfrieren kann, und ich denke in einigen Situationen hat man keine große Wahl als eines von beidem zu nehmen.
Da ich bei sowas auch nicht verallgemeinern mag, könnte ich mich nicht entscheiden. Ist immer von Einzelfall abhängig.
********er75 Mann
6.701 Beiträge
Letztlich hat alles im Leben seinen Preis. Und nur Du kannst entscheiden, ob es Dir diesen, für jeden ganz individuellen Preis wert ist.

Wenn man es aufs BDSM bezieht, dann ist alles was Du machst mit Risiken und Konsequenzen verbunden, und Du musst entscheiden, ob Dir eine Sache es wert ist, diese Konsequenzen zu tragen, und die Risiken einzugehen.
Also nichts anderes als eine Gefahren- und Nutzenanalyse gemäß RACK.

Da jeder Mensch anders ist, kann man auch nicht pauschale Lösungen finden. Der/die Eine muss weiter gehen, extremere Praktiken nutzen, um z.B. in den Subspace zu kommen, als ein anderer Mensch.
Extreme Masochisten müssen zum Teil an die Grenzen des möglichen gehen, um die Befriedigung zu bekommen, die sie sich so ersehnen, aber das ist natürlich auch mit erheblichen Risiken verbunden.
*******nny Frau
397 Beiträge
Wenn du keine eindeutige Haltung hast, bist du noch nicht bereit loszulassen und dich dem Thema zu stellen. Lass es reifen …

In meiner Welt geht es um Klarheit, wenn ich für mich klar habe, was ich will, meine Prioritäten setze sehe ich eine Lösung.... Wenn du jetzt gerade eine Ahnung von einer Meinung hast, dann lass sie wachsen.

Der Mensch ist ja eher für Schmerzvermeidung und nicht für Schmerz empfangen… angelegt.

Hast du für dich klar ob der Schmerz größer ist wenn du so weitermachst oder ist er größer wenn du etwas änderst???

Wir sind für unsere Leben selbst verantwortlich, egal welche Gründe wir anführen warum wir bluten oder frieren …

Und wenn sich die Seele meldet, dass sie es nicht mehr aushält, wirst du es merken… und weder bluten noch frieren wollen.

@******los Ja es ist immer vom Einzelfall abhängig
@******_71 ...damit der Körper sich von innen regeneriert .... Eben von INNEN Wichtig.
@***ie .... Gesund ist nicht immer kuschelig
*******race Frau
475 Beiträge
Ich frag mich einfach, ob das, was ich will es wert ist, den Preis zu bezahlen, der gefordert wird. Einen Tod muß man sterben. Immer nur kuschelig ohne Schmerz funktioniert nicht im Leben. Es sei denn, man macht nichts mehr. Und sogar das tut weh.

Die Kunst besteht darin, die feine Linie zwischen "noch erträglich" und "zu viel" zu finden und nicht zu überschreiten. Hat man sich einmal entschieden, einen Weg zu gehen, den man gehen möchte obwohl er mit Schmerz und Risiko verbunden ist, verschiebt sich diese Linie und sie wird mit der Zeit schlechter sichtbar. Paßt man nicht auf, steht man plötzlich weit jenseits der Linie im Bereich des Schmerzes ohne einen nennenswerten "Gegenwert" zu haben.

Daher: bewußt innehalten. Sich beußt werden, wo man steht. Immer mal wieder, mittendrin. Bin noch noch diesseits oder schon jenseits der Grenze?
********er75 Mann
6.701 Beiträge
Man sollte bei dem Thema klar zwischen physischem Schmerz, wie im SM, und psychischem Schmerz unterscheiden.
Zusätzlich sollte man gerade beim psychischen Schmerz dahingehend unterscheiden, ob es sich um einen latenten (ungewollten) Schmerz handelt, z.B. durch das ständige Betrogen werden, durch einen untreuen Partner, oder ob es sich um einen gezielten, temporären Schmerz handelt, der gewollt herbeigeführt wird, wie z.B. bei Public Disgrace.

Grundsätzlich sollte aber die Beziehung als Ganzes immer eine positive Wirkung haben und nicht dauerhaft destruktiv/negativ sein.
***ie Frau
7.302 Beiträge
Zitat von *******nny:
@***ie .... Gesund ist nicht immer kuschelig
Genau deshalb habe ich das "und" zwischen den beiden Wörtern sogar noch fett markiert ... *umfall*
Mühe, Anstrengung, Schmerzen gehören zum Leben dazu !
Ist überall in der Natur so, warum sollte der Mensch davon ausgenommen sein?

Den Kopf benutzen, hinschauen ob das was ich gerade mache, zielführend ist....allerdings muss ich dafür mein Ziel kennen.
******_71 Mann
3.276 Beiträge
Und was sagt eigentlich die TE? *g*
****ir Frau
696 Beiträge
Themenersteller 
Ich lese in der Mehrheit heraus, dass sich die meisten nicht dafür entscheiden, zu bluten anstatt zu frieren.

Das entscheidende ist wohl, sich seines Bedarfes nach „Wärme“ bewusst zu sein, um seiner Erfahrung nach entscheiden zu können, dass, was Schmerz verursacht hat, nicht nochmal zu wählen.

Insofern finde ich die Aussage „das war es wert“ weiterhin schwierig zu beantworten.

Hat jemand von euch ein Beispiel, was es ihm wert wäre, die gleiche schmerzhafte Erfahrung nochmal zu machen?

Nehme ich um Beispiel die Liebe würde wahrscheinlich die wenigsten sagen, ich liebe nicht mehr, weil sie mich mal geschmerzt hat.

Ist es die Hoffnung, die uns trägt? Oder ein existenzielles Bedürfnis, was unsere Wahl beeinflusst?

Der Mensch strebt eigentlich danach glücklich zu sein.
Dann wäre man wieder dabei, lieber nicht zu bluten...aber halt auch nicht frieren.

Ich spreche jetzt garnicht aus immer aktuellen Befindlichkeit heraus @*******nny denn ich „friere“ garnicht. Allerdings weiß ich, dass selbst schmerzhafte Erfahrungen einen nicht immer läutern.

Ist es also der Grad, der uns veranlasst, nochmal mit dem Kopf vor die Wand zu rennen oder lieber eine andere Lösung zu suchen, aus dem „Gefrierfach“ zu entkommen?
****ir Frau
696 Beiträge
Themenersteller 
Da ich bei sowas auch nicht verallgemeinern mag, könnte ich mich nicht entscheiden. Ist immer von Einzelfall abhängig.

@******los welcher Einzelfall wäre es denn, wo du dich wieder für den Schmerz entscheiden würdest, weil es das wert war?
*******race Frau
475 Beiträge
Zitat von ****ir:
Ist es also der Grad, der uns veranlasst, nochmal mit dem Kopf vor die Wand zu rennen oder lieber eine andere Lösung zu suchen, aus dem „Gefrierfach“ zu entkommen?

Ja, genau das ist es. Wenn sich schmerzhafte Erfahrungen im Muster immer wieder wiederholen, werden sie das so oft tun, bis dein persönliches Schmerzlevel erreicht ist, aus dem heraus Du das Muster erkennst und ändern WILLST. So lange der Schmerz nicht groß genug ist, wiederholt man lieber alte Muster. Denn Vertrautes fühlt sich gut an, weil es vertraut ist. Auch wenn es eigentlich schlecht ist.

Aber die Angst vor dem Schmerz, den eine Veränderung mit sich bringt, verleitet uns gern dazu, lieber altbekannten Schmerz weiter zu ertragen. Weil er vertraut ist. Und nicht mit der Angst vor Neuem behaftet.
******_71 Mann
3.276 Beiträge
Zum Gefrierfach: Emotional würden viele sagen, dass Kälte nur eine Rolle spielt, wenn man nicht "warm genug angezogen" ist....und da geht es schon direkt in medias res....ich denke so ziemlich jeder hat schlechte Erfahrungen gemacht, aber Menschen gehen damit anders um....in häufigen Fällen hat man sich
wie es sein sollte, dem anderen anvertraut...vielleicht auch zu einer Zeit, wo man gewisse Ängste gar nicht kannte und vor allem niemals in Verbindung mit Mr./Mrs Right gebracht hätte...es kam änders, das "Undenkbare" ist passiert und man wird bis ins Mark erschüttert....will man das nochmal :Sicher nicht...
bereitet man sich deshalb unterbewusst vor und checked andere auf dieses Gefahrenpotenzial?
Bestimmt.....ABER: Kann man die volle Wärme und das gewünschte Vertrauen erwarten? also erwarten, dass xy durch eine Tür geht, die man selbst verschließt? Oder gibt es selten jemanden, der einen emotionalen "Dietrich" hat? Aber will man ihm überhaupt quasi beliebigen Zutritt gewähren?
Und ich sage immer, dass man nur gut für andere sein kann, wenn man mit sich slbst im Reinen ist....
****ir Frau
696 Beiträge
Themenersteller 
Danke für deine Gedanken, Ferris, aber bitte für mich Verwirrte nochmal als Klartext: Welche Sachen sind es wert, mit Schmerz dafür zu bezahlen?
*******race Frau
475 Beiträge
@******_71

Klar wird man vorsichtig und prüft sehr genau, ob man jemandem Vetrauen schenkt und ihm seinen eigenen inneren Raum öffnet, wenn die eigene Welt schon mal (durch Vertrauensbruch) bis ins Mark erschüttert wurde. Das ist auch richtig und wichtig so.

Muß man sich deshalb verschließen wie ne Auster? Nein. Nur prüfen, ob das Gegenüber es wert ist. Das ist eigentlich recht einfach. Menschen anhand ihrer Taten beurteilen. Nicht an den Worten. Stimmen Taten mit Worten überein, kann man denjenigen auch in sein Leben lassen, Vertrauen schenken. Wird es mißbraucht, wird er eben mit dem Baseballschläger aus diesem inneren Raum vertrieben und die Tür FÜR IHN verschlossen. Für immer.

Aber für den Nächsten kann man sie wieder öffnen. Wer es ernst meint, stürmt auch nicht im full speed hinein sondern betritt ihn andächtig, schaut sich um und bewegt sich mit Respekt. Diejenigen, die den Raum im Sturm erobern wollen bleiben zumindest bei mir auch vor der Tür.
******_71 Mann
3.276 Beiträge
Darauf kann ich nicht antworten, denn das hängt davon ab, was der Schmerz in einem auslöst...bzw Schmerz dieser Art schon ausgelöst hat(te)....
Für manche ist es wie hier erwähnt "gewohntes Terrain"...für andere eine Kerbe, die immer tiefer reicht....
und dann ist ja noch die Frage, wie der Schmerz aussieht und wie sehr er überraschend kommt.
Beispiel: Leiht man einem Bekannten Geld, weil er in einer Notlage ist und man sagt, aber bis xy brauche ich das zurück, weil ich sonst selbst Probleme bekomme...er sagt ja und hält es nicht ein...ist das Schmerz?
****ir Frau
696 Beiträge
Themenersteller 
...oder sagt man: „Mensch, der xy hat sich so über das Geld gefreut. Dem leih ich nochmal was.“

Weil die eigene Freude, jemandem geholfen zu haben, den eigenen Verlust überwiegt?!
******_71 Mann
3.276 Beiträge
Das würde ich sagen, wenn ich entscheide, ihm das von Anfang zu schenken...erzählt der mir aber irgendwas, um nur meine Bereitschaft sicher zu stellen, dann wäre meine Prio sicher nicht, mich über seinen Egoismus und mangelnden Anstand zu freuen. Helfen und ausgenutzt werden ist für mich nicht dasselbe...
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