Wahrlich
es ist nicht leicht. Nein, das Gegenteil es ist schlimmer. Wie ihr schon beschrieben habt: Dieser Schnitt sitzt dermaßen tief, dass ich ausblute.
Und Hand aufs Herz: Ich bin gestern lange im Poly-Forum gewesen. Ich hätte dazu sehr viel zu sagen. Und in meiner momentanen Stimmung, wära das, was ich zu sagen hätte, bestimmt sehr..... spöttisch. Aber wie sagt Jean de la Bruyere? Spott ist oft Geistesarmut.
Nein, dieser Lebensform verweigere ich mich. Aus mehreren Gründen.
Wir beide arbeiten, wir beide haben ein Kind. Ich arbeite von 5 Uhr morgens bis 17 oder 18 Uhr, je nach dem, sie arbeitet von 8 bis 19 Uhr.
Ich eher körperlich, sie mehr geistig. Wie auch immer ist man am Ende eines Arbeitstages dermaßen geschafft, dass man es mit Mühe noch hinbekommt, den Kindern etwas zum essen zu kochen, die minimalsten sozialen Bindungen zu den Kindern aufrecht zu erhalten, und dann fällt man müde ins Bett.
Mitte letzten Jahres bekam sie ein Projekt zugewiesen, dass noch mehr Zeit erforderte. Noch mehr? Wovon? Die Wochenenden mussten in der Folge daran glauben. Keine Zeit mehr für uns.
Ich muss anmmerken, dass wir zwar getrennt wohnen, aber immerhin übereinander, so dass jeder seinen Freiraum hat.
Keine Zeit. Ich begann, mein Bedürfnis, mit ihr zusammen zu sein, bzw das Fehlen der Zeit zu bemängeln. Wird bald besser. Dann, beim Nächsten Projekt, begann ich es zu fordern. Geht nicht, zu wichtig, mein Job hängt davon ab, was machen wir ohne Geld?
Sie begann, mir ab 19 Uhr jegliche Zeit zu nehmen, weil sie angeblich sehr viel lernen müsse.
Nun... gelernt hat sie. Am Telefon, im Wald, in Hotels und auf der Arbeit.
Ich muss mir wohl ein Cabrio kaufen, weil ich mit den Hörnern unmöglich noch in ein normales Auto passe.
Kehren wir zurück zur Polydingenskirchen. Die Zeit, die sie in ihren Liebhaber oder Freund oder Arbeitskollegen oder wie auch immer investiert hat..... tja, die hätte ich gern gehabt. Aber ich war wohl nicht wichtig genug.
Wenn, und ich ehre mich dagegen, daran zu glauben, eine Frau 2 Männer gleichzeitig lieben kann, wie will sie die knappe Zeit zumessen? Soll ich irgendwann n Kärtchen ziehen und mich darüber auch noch freuen?
Leute, ich werd zornig. Diese Polygeschichte kann nicht funktionieren, weil man mit halben Sachen leben muss. Ich schreibe jetzt für mich. Wer diese Form der Liebe wählt, aus freiem Willen, der ist bereit zu teilen. Wer das KANN, toll. Ich bewundere es nicht und ich verurteile es nicht, aber meine Meinung ist:
ICH LIEBE MIT 100%
Wenn ich nur 50% zurück bekomme, bin ich damit nicht zufrieden.
Sicher kann und darf man Liebe nicht in Zahlen ausdrücken, aber ihr wißt, was ich damit meine.
@ Ines: Meine Organisationsplanung ist ein Vorschlag für die Zukunft. Nicht aus der Vergangenheit. Ich bin keiner der klammert und ich bin kein Kontrollfreak. Ich WILL und ich MUSS meiner Gefährtin vollends vertrauen können. Leider kennst du meinen Vergangenheit nicht, dann könntest du das besser beurteilen.
Die beiden Herren kennen mich nämlich
und schlafen seit Tagen im Hotel.
@ Venice : Sag, Polyamorie, ist das nicht eine Krücke? Eine Daseinsform unter Zwang? Besser zu teilen, als einsam zu sein? Ist das eine Geh-hilfe für Beziehungen am Ende, wo man sich aus welchen Gründen auch immer, nicht trennen kann? Karl Kraus sagte einmal:
Der Zuhälter ist das Vollzugsorgan der Unsittlichkeit. Das Vollzugsorgan der Sittlichkeit ist ein Erpresser
Ich glaube nicht an Polyamorie. Ob ich nun selbst aus dr Steinzeit bin, oder ob die Evolution an mir vorbeigeschlichen ist, ist mir vollkommen wurscht. Ich kann das nicht, ich will es nicht und ich bin aus tiefster Überzeugung der Meinung, dass es nicht geht. Beweis mir das Gegenteil.
Als Beispiel: Eine Frau liebt 2 Männer. Alle einigen sich, Polyamorisch zu leben. Aus dem Wunsch nach Nähe, die geteilt werden muss, ist Mann 1 nicht glücklich oder empfänglich für eine andere Frau. Die tritt dem Club der Polyamoren ( sorry ich muss grad lachen, Polyamoren klingt wie ein Affenstamm
ich hoffe ihr habt Humor) bei. Mann 2 hat auch wieder eine. Die tritt auch mit ein. Wow, da ist ne große Wohnung vonnöten! In der Folge ist die Zentrale Frau einsam und wieder ein Neuer Streiter.... schwupp sind wir in den 60er in einer Kommune.
Verzeiht, wenn ich ein wenig sarkastisch bin, ich tendiere zur Zeit dazu. Noch einmal: Wer diese Form leben kann, wunderbar. Ich kann es nicht.
@********ussy : Ja, was will ich? Wie ich in dem anderen Fred schon schrieb:
Ich habe noch nie eine Frau so geliebt. Ich habe noch nie eine Frau angesehen und gewusst, was Gott meinte, wenn ich mit ihr zusammen bin.
Jack Nicholson in: WOLF
Ich bin unsicher. Seit gestern sind eine Menge Dinge geschehen. Ich habe die Herren ausfindig gemacht. Oh ich vergaß, dass ich eine Detektiv- Ausbildung in der Schweiz genossen habe. Es war leicht. Einer bevorzugt Emails, der andere hatte wenigstens die Cojonnes, mich anzurufen. Was da zu Tage kam war enorm erstaunlich und es würde selbst eine Zusammenfassung zu lang werden.
Seit gestern haben wir bis auf weniger Stunden Schlaf geredet.
Tja, was soll ich sagen: Sie liebt ihn, obschon die beiden nebeneinander arbeiten, immer noch. Angeblich hat er seiner Frau gebeichtet und sich für die Familie entschieden. Somit wäre ich dann die verbliebene Lösung. Das System der Redundanz ist nicht immer hilfreich, denn die Beziehung ist am Ende. Punkt. Mich gibt es nicht aus Verzweiflung oder wenn das Hauptsystem versagt. Mich gibt es ganz oder gar nicht. Sicher bin ich zutiefst verletzt, aber Gefühle kann man nun einmal nicht abschalten. Die Einzige Chance, die wir haben ist, uns neu kennen zu lernen. Und ich will mir auch im Hinterkopf keine Augen wachsen lassen. Ich brauche eine Partnerin, der ich 100%ig vertrauen kann. Dasselbe bin ich bereit zu leisten. Naja, war ich immer.
@***dy : Du bist ein kluger Mann. In einem Punkt hast du Recht: WENN ich mich dazu entschließe, irgendwann, wenn die Gefühle für den anderen weg sind, einen Neustart zu versuchen, geht es nicht ohne Hilfe von außen. Denn wenn wir nicht beide bereit sind, unsere Einstellungen und Werte aufeinander abzustimmen, wird es nicht funktionieren. Und zur Zeit kann ich kaum klare Gedanken fassen.
Und die Geschichte der suizidalen Tendenzen rührt nicht von unserer Krise her, sondern eil der Andere sich gegen sie entschieden hat. Das glaube ich, zugegeben hat sie das nicht.
Es gibt nach dieser ominösen Party darüber hinaus noch einen Punkt, der noch zu diffus ist, um es in Worte zu kleiden, der mich aber extrem beunruhigt.
Ich muss zunächst mit ihrer Freundin reden, das werde ich gleich tun. Denn sie war die ganze Zeit dabei und hat alles mitbekommen. Der Aufpasser hat versagt. Und sie wusste auch von der Affäre.
Ich werde meine Befürchtungen mitteilen, wenn ich etwas Neues heraus gefunden habe.
@****tb : Ja, das ist die Fortsetzung. Keine Sorge, der nächste Fred, den ich aufmachte heißt: Partydrogen und nicht Suizid, ja oder nein.
Fire