@****an
weißt du, gerade junge Leute sind häufig naiv. Warum setzt du voraus, dass er gewusst hätte, was passiert? Glaubst du nicht, dass wenn er gewusst hätte, dass er danach nur noch als Außenseiter gilt, er es dann nicht gelassen hätte? Du implizierst ja gerade zu, dass er es drauf angelegt hat!
Und du meinst zu sein wie er ist rechtfertigt, dass ihn andere Schüler Kopfüber aus dem Fenster hängen? Ihm nach der Schule auflauern und zusammenschlagen? Dass sie ihn bespucken, bepöbeln böse anschauen usw.? Und du bist wirklich so naiv und glaubst, dass es schon wird, wenn er "ein bisschen an sich arbeitet"?, das ist immer so ein toller Spruch, so ne hohle Frase, die toll klingt aber eigentlich niemand weiß was damit gemeint ist. Dann erkläre mir doch einmal, was er hätte tun sollen? Alle mit Gummibärchen beschenken und sich dafür entschuldigen, dass er nach einem Unfall irgendeine komische Vision oder wie auch immer der das erlebt hat bekommen hat, dass er es gut fand, dass sie ihn so ausgegrenzt haben, damit er mal so ein richtig taffer Boy wird? Oder dass er einfach am nächsten Morgen in die Klasse kommt, allen die Hand gibt (was die bestimmt auch voll toll fänden) und dann tada die Welt ist wieder i.O.
Warst du jemals in psychologischer Behandlung? ;P Scheinbar nicht, denn die meisten Psychologen sind nur an deiner Medikation interessiert und wenn du mit Nebenwirkungen nicht klar kommst, dann gibt es noch mehr Medikamente gegen die Nebenwirkungen und wird dein Verhalten nicht besser, dann spritzt man dir noch irgendeinen Mist, bis du in der Geschlossenen landest, hammer! Habe den Verfall durch Medikamente an vielen Leuten dort beobachten können, horror einfach nur horror. Ich habe die Medikamente irgendwann verweigert, musste dafür eine Verzichtserklärung ausfüllen und rate wer am schnellsten wieder draußen war und ein normales Leben geführt hat?
Du willst wissen was mich triggert? Ich habe in meinem Leben so viele Leute gesehen, mir ihre Geschichten angehört und gesehen wie die Gesellschaft mit ihnen umgeht, ich habe gesehen, wie diese Menschen gekämpft haben, Tag für Tag! Ich habe gesehen wie es einige geschafft haben und andere in einem Teufelskreis gefangen waren oder auch Geschichten in denen Leute dann am Ende durch die eigene Hand gestorben sind. Du bist bestimmt so einer der sagt, pa feige! Hast du dich wirklich mal richtig gequält? Warst du so am Ende, dass du dir sehnlichst gewünscht hast zu sterben? Hast du dich einmal eine Zeit lang mit einer Klinge am Hals vor dem Spiegel wiedergefunden, dir selbst zuredend, dass du es einfach tun sollst? Wieder und wieder Nacht für Nacht? Ein Zimmergenosse tat das, der Anblick war furchtbar, diesen inneren Kampf von ihm mit sich selbst anzusehen, sein ständiges Fragen wofür es sich noch lohnt weiter zu kämpfen, die Leere und die Verzweiflung in seinen Augen.
Ich weiß auch, dass es verschiedene Formen der Psychiatrie gibt, die eine für die halbwegs normalen Leute und dann die geschlossene Anstalt und ja die gibt es! Der Ort an dem das Klo mit Fäkalien überhäuft ist, wo Menschen religiöse Zitate an die Wand kritzeln, wo Leute an eine Liege gefesselt vor Schmerzen schreien über Stunden bis ihnen die Kraft ausgeht! Wo Leute so verwirrt sind, das plötzlich ein nacktes Mädchen auf deinem Bett sitzt und dich mit fahlem Blick anstarrt. Durfte ich alles miterleben, gibt es nicht? DOCH DAS GIBT ES! Wo man mit den einzigen beiden Damen die wie ich dort noch bei normalem Verstand waren, sich die Zeit in der Zelle mit Verrückten damit um die Ohren schlägt permanent die gleichen Brett und Kartenspiele zu spielen, wären um einen herum das Chaos herrschte.
Ich kann dir da tonnenweise tolle Stories erzählen, damit könnte ich ein Buch füllen.
Aber weißt du was? Ich bin ein netter, hilfsbereiter und humorvoller Mensch, der von seinen Mitmenschen geschätzt wird, führe ein normales Leben und habe ein so großes Selbstbewusstsein entwickelt, dass ich selbst mit dem Chef Tacheles Rede, wenn mir was nicht passt oder die Abteilungsleitung bei Seite nehmen, Bauarbeitern die mit ihrem Laster den kompletten Weg versperren sage, dass sie mit ihrem Laster wo anders hin sollen, während die 20 Leute vor mir alle lieber auf die Straße in den Verkehr rein rennen und sich dabei fast überfahren lassen. Ich habe dir nix über mich erzählt bisher, die einzigen Infos die ich dir gab, waren die dass ich in der normalen und geschlossenen Psychiatrie war und das ist eigentlich schon zu viel, denn das wirkt auf die meisten bereits relativ abschreckend und verstörend, leider sah ich mich dazu genötigt, da du ein weiteres Mal den Trigger bei mir erwischt hast. Da ich aber auch gelernt habe sehr offen zu sein und stolz bin zu sein wer ich bin und was mich ausmacht, habe ich damit kein Problem dies hier zu erwähnen, wer jetzt denkt ich wäre ein Verrückter der messerschwingend durch die Stadt läuft oder seine Hose auf dem Kopf trägt, der muss eh entweder sehr arrogant sein oder aber eine absolute Blindschleiche, mit der ich in meinem Leben eh nix anfangen kann und mir von daher gestohlen bleiben kann!
Du wirst mir jetzt wieder unterstellen wollen, jaja das triggert dich, weil du dich in deiner Opferrolle angegriffen fühlst und du dich da nicht herausbewegen willst. Und ich kann dir entschieden sagen, NEIN! dass ist das WAS DU! mir unterstellen willst, weil es so schön einfach ist, die Schuld auf andere zu schieben! Kommt dir der Spruch bekannt vor?
Mich triggert es, weil ich so einige Schicksale kennen lernen durfte, ja durfte und nicht musste, die haben mich sehr bewegt! Das waren echte charakterstarke Leute. Und wenn dann jemand daher kommt mit seinen einfach gehaltenen Plattitüden, um sich selber irgendwie wichtig zu machen und smart(arrogant) daher zu reden, ja dann triggert mich das. Denn ich möchte sehen wie du vor einem weinenden jungen stehst und ihm sagst:
"hey dein Bruder oder dein Vater haben dich regelmäßig geschlagen und vergewaltigt? Deswegen musst du doch nicht gestört sein! änder dich doch!"
"Hey deine Mitschüler schlagen dich, beleidigen dich, nennen dich fett und hässlich, zerstreuen deine Sachen auf dem Schulhof und lauern dir nach der Schule auf, obwohl du nix tust, außer exisiteren und anwesend zu sein"? - Dann schlag ihnen in die Fresse, ist das dann dein "arbeite an dir" Tipp? oder mach Sport, dann bist du nur noch hässlich aber nicht mehr fett, dann wirst du noch 1/2 so oft geschlagen!
"Hey du hast gesehen wie deine Mutter lebendig verbrannt ist? Dann arbeite doch ein bisschen an dir, du bist ja noch jung, deswegen muss man doch nicht verstört sein!"
"Wie du hast Autismus? Wurde 20 Jahre nicht diagnostiziert? Dann mach doch dass das weg geht!"
"Wie du bist behindert? Lauf doch einfach los, fesselt dich doch keiner an den Rollstuhl!"
"Deine Eltern haben dich auf die Straße gesetzt und du sitzt hier und weinst, arbeite doch an dir, war ja eh nur deine Familie, wen juckt die schon, du hast ja noch die Kleidung an deinem Körper!"
Man Menschen sind doch keine Roboter sondern fühlende Wesen und wenn ein Mensch 15-20 Jahre von sozialen Kontakten mehr oder minder abgekapselt war, dann hast du keine Ahnung wie sozial funktioniert und da hilft dir auch kein verdammter Psychiater, das sind teilweise prägende Ereignisse, manche Frau begeht Suizid noch ein Jahrzehnt nach dem sie vergewaltigt wurde, weil sie das Gesicht ihres Peinigers noch Jahre verfolgt. Der Tipp aus der Anstalt? Nicht in der Vergangenheit leben! tolle Plattitüde, deine Vergangenheit ist ein Teil von dir, eine Erinnerung, die bekosmmt du nicht weg! Deine Vergangenheit zu leugnen, bedeutet dich selbst zu leugnen!
Wenn du Probleme hast, dann kann ich aus eigener Erfahrung nur sagen:
1) Geh weg von den Problemen!
Heilung und Besserung der eigenen Persönlichkeit können erst dann wirklich einsetzen, wenn du nicht permanent mit deinen Vergewaltigern, Mobbern usw. konfrontiert wirst. Da kannst du machen was du willst und "an dir arbeiten" so viel du willst.
2) Medikamente so kurz wie möglich einnehmen, die meisten klammern sich irgendwann daran oder fallen wieder zurück, solange keine biologische Ursache vorliegt versteht sich. Ich musste leider über Jahre mit ansehen, wie gerade die Gabe von Medikamenten häufig eher das Gegenteil bewirkt, gerade wenn sie recht neu verabreicht werden, es kommt zu Selbstverletzungen, Depressionen, Verwirrungszuständen, Übelkeitszuständen, Gleichgewichtsproblemen, Heißhungerattacken, Herzrasen, Atemnot, Leberschäden, Entstehung von Süchten usw. Berichte aus Amerika belegen sogar, dass ältere Väter die nie auffällig waren, nach der Einnahme von Antidepressiva plötzlich ihre Familie und/oder sich selbst umgebracht haben. Auch über diverse Amokläufer ist bekannt, dass diese Antidepressiver nahmen, wobei hier "natürlich" die Computerspiele dran schuld waren!
3) Mach eine Reha, tausch dich mit Leuten aus denen es geht wie dir und lass dich nicht bequatschen, dich permanent von einer Einrichtung in die nächste verweisen zu lassen, Kämpfe! Für dich selbst!
4) Starte andern Orts am besten neu, überleg dir was dich krank macht, bestimmte Leute oder dein Job?
-> versuch möglichst Distanz zwischen dich und diese Leute zu bekommen oder wechsel deinen Beruf.
5) lass dir nicht einreden, dass alles deine Schuld ist, es stimmt nicht und die einzige Person die für dich da ist und dir beiseite steht, komme was wolle, bist du selbst! Wenn du dir von Leuten einreden lässt, alles sei deine Schuld, landest du in einer depressiven abwärts Spirale! Du musst dir selber wichtig sein und für dich sorgen!
6) Finde Leute die deine Interessen teilen, versuch die Kontakte aus der Psychiatrie klein zu halten, sonst kommt es ggf. zu Rückblenden und gegenseitigem Einreden schlechter Gedanken (Der alten Zeiten wegen) und mach Dinge die dir Spaß machen und triff dich mit Leuten die dir gut tun. Das wichtigste ist positive Beeinflussung ggf. auch von außerhalb, denn auf Dauer reicht es nicht, sich nur mit sich selbst zu beschäftigen.
7) Willkommen in deinem neuen Leben, du hast gekämpft und es hat sich hoffentlich gelohnt!
Hast du dich geändert? Ja, du bist dir selbst etwas wert und hast dich von den Leuten verabschiedet, die dir einreden, du seist ein Opfer, die dich quälen, machen dass es dir schlecht geht. Musstest du dich dafür sonst noch verändern? Nein! du bist und bleibst du selbst, mit dem Unterschied, dass du am Ende stolz bist, zu sein wer du bist!
Das sind meine Tipps an jeden der sich selber aus der Scheiße ziehen will oder muss.
In diesem Sinne, auf Plattitüden habe ich keine Lust mehr, wenn du es auf eine ernsthafte Diskussion anlegst, dann stehe ich dir dafür gerne privat zur Verfügung, da kann ich auch offener schreiben, ich muss nicht meine Lebensgeschichte mit der halben Welt teilen. Ich brauch weder die Aufmerksamkeit, noch Mitleid oder sonstiges und will auch nicht die ganze Zeit in irgendeine "Opfer tut sich selbst leid" Rolle gedrängt werden, meine Lebenserfahrungen sind die die sie sind, daran kann ich nichts ändern, wen das nicht interessiert, der muss es nicht lesen und nicht darauf reagieren (mal so zum Thema selbstreflexion). Ich lerne aber gerne aus Diskussionen und Unterhaltungen mit anderen, sofern sie dazu gewillt sind, sich von ihren Plattitüden zu verabschieden und eine ernste Diskussion anzustreben, aus der vielleicht beide mit neuen Erfahrungswerten hervorgehen. Das kann anstrengend werden, man muss auch mal viel schreiben und lesen und ggf. Meinungen akzeptieren, die gegenteilig sind. In einer Diskussion werden dann aber auch Quellen verlinkt und auf Basis dieser oder den eigenen Erfahrungen als Fundament nehmend diskutiert, wie in der Philosophie auch, muss man alles mit Quellen oder Erfahrungswerten stützen, kein "das ist aber so, weil dem so ist." Das ist auch keine Meinung, denn eine meinung muss man sich bekanntlich bilden, das wäre eine solche Plattitüde, wie sie mich triggern, da sie einfach nur respektlos den betroffenen gegenüber sind.