Mindfuck

Um das Vorweg zu nehmen: Ich bin völlig unerfahren.

Dennoch möchte ich gern meinen Sempf dazu geben: Eine psychologische Komponente gehört ja eigentlich zum (BD)SM von Haus aus dazu. Für viele ist die Angst (vor dem Schmerz) ja gerade so erregend, oder auch der heiss-kalte Wechsel zwischen Zärtlichkeit und Schmerz, usw... Das ist alles spezifisch vom "wie" und "mit wem" abhängig. Meiner Meinung nach zeichnet sich ein guter Dom gerade auch mit Kenntnissen auf diesem gebiet aus und benützt den einen oder anderen Psycho-trick (wie zum Beispiel: "Ich stelle dir eine unmögliche Aufgabe um dich nachher so oder so zu bestrafen"). Jedoch halte ich das auch für den mitunter gefährlichsten Teil des ganzen: Eine dominante Person kann (entsprechende Fähigkeiten/Kenntnisse vorrausgesetzt) eine willensschwache Person durchaus in einen Zustand der (psychologischen) Abhängigkeit treiben. Das mag vielleicht für einige reizvoll klingen, aber ab einem gewissen Punkt kann man hier von echter Misshandlung und Vergewaltigung sprechen.

tl,dr.: SM ist Mindfuck. Wer SM praktiziert sollte sich grundsätzlich irgendwo im Hinterstübchen eine Sicherheitsleine zurecht machen.

ein wenig kann ich @****el zustimmen: BDSM ist Mindfuck, aaaaaaaaber: Mindfuck ist nicht zwingend BDSM.

@****la, im Großen und Ganzen sehe ich das so: Mindfuck ist eben eher auf den Kopf ausgerichtet und hat ganz sicher etwas mit Psychospielchen zu tun (und das sich darauf einlassen, natürlich). Aber es kann auch ganz einfach darauf hinauslaufen, dass man eine gewisse Situation im Kopf soweit hocherotisiert, dass der berühmt-berüchtigte Kopforgasmus möglich wird. Wie gesagt, das alles ist nicht unbedingt BDSM, spielt aber in diesem Kontext sicher eine große Rolle.

Mindfuck kann genau so gut sein, sich mit einem interessanten Sparringspartner hitzige/erotische Gespräche/Chats/Email (was auch immer) zu liefern und so Gefühlsspitzen zu erreichen. Und ja, das lässt sich dauerhaft in eine Beziehung integrieren und ja, das kann man mit mehreren Personen erleben, aber das nur zu meiner Erfahrung damit, alles 100% subjektiv.

Hi Stella,

so wie Du den Mindfuck definiert und erlebt hast, glaube ich, kann man ihn durchaus mit verschiedenen Menschen erleben. Wichtig ist dabei doch eher der schmale Grad zwischen Vertrauen und 'letztendlich nicht 100% abschätzen können was geht'...

Sprich, in jeder Situation steckt ein Rest Unsicherheit.
Der Partner muss also Hauptsächlich immer eine bischen Mysterium bleiben. Aber grundsätzlich als zu 'allem Bereit' empfunden.

Wieso sollte das an ausschließlich eine Person gebunden sein?

Für manche Menschen ist der Mindfuck aber auch etwas anderes, die tiefe Verbundenheit der Gedanken und Gefühlswelt der Partner. So dass man sich in Situationen mittels Andeutungen, Blicken ohne zwingend konkreten Sex zu haben quasi nur im Kopf zu einem orgiastischen Zustand bringt. Das der andere Dein Bedürfnis nach bestimmten Dingen spürt und befriedigt noch bevor Du es äußerst oder dem Bedürfnis vielleicht sogar selber garnicht bewusst bist.
Der Andere Dich 'spürt'... und quasi in Deinen Kopf eindringt...

SM/Bdsm läuft immer über die psychologische Schiene. Natürlich ist der Grad der Ausprägung immer ein anderer. So müssen nicht jedesmal Situationen "vorgegaukelt" werden, die dann doch anders passieren.
Ein Bespiel aus meiner Erfahrung: mit verbundenen Augen hatte meine Partnerin diverse "Spielsachen" eingesetzt. Kerzenwachs, Eiswürfel, kaltes Wasser... ich wußte nie was kam... heiß-kalt etc. Das Wasser getröpfelt fühlte sich im ersten Moment an, wie Kerzenwachs.
Das ist eine Variante des Mindfucks... als Gothic und Vampirliebhaberin ist diese Thematik auch von Bedeutung. Düstere und dunkle Atmosphäre, der Atem im Nacken und dann... doch kein Biss (wir praktizieren keine Blutspiele!).
BDSM sollte die Phantasie beflügeln. Wünsche und Sehnsüchte sollen gesteigert werden... da ist Kopfkino/Mindfuck immer present. Zumindest kenne ich es nicht anders.
Ich würde behaupten, diese Dimension ist mit jedem Partner zu erreichen, der BDSM geniesst!

@ Duebel: Grenzenerweiterungen gehören ebenfalls zu BDSM, und es gehört auch dazu, dass der devote Part sich in die Hände des Dominanten fallen läßt, sonst kann man nicht geniessen - wenn man immer ein Hintertürchen offen hat.
Ein Codewort reicht, falls es zu weit geht.
Die beschriebene Abhängigkeit passiert immer im gegenseitigen Einvernehmnis, oder durch einen Dom der nicht im Bereich ssc "spielt".
Eine Misshandlung, oder gar eine Vergewaltigung ist dieses aber niemals. Aktive Smlern - so wie ich - stellen sich die Haare zu Berge, wenn man so etwas liest. Nirgends anders wird mit so viel Vertrauen, Reden, vorsicht Sex praktiziert, wie bei BDSM.
Schade, solch Äußerungen immer wieder von unerfahrenen zu lesen.

Schwarze Schafe gibt es überall, was bei BDSM fatal sein kann. Nicht umsonst gibt es das Covern und Stammtische, Internet-Plattformen, um immer wieder daraufhin zu weisen... play safe (heißt: ssc)

Lg, Angel Of Vampire

Absolut korrekt, was @azha schreibt. Und deshalb greift die o. a. Quintessenz: „Es geht hier um das Spiel mit der Angst“, auch etwas zu kurz und ist nicht ganz richtig. Ängste erzeugen ist nur eine Option von vielen, wenn man in den Verstand des anderen eindringt und ihn manipuliert.

Ja, Spannungsbögen lassen sich wie Meereswellen erzeugen & stimulieren. Es macht Spaß darauf zu surfen, wenn man grundsätzlich Lust daran hat den Geist des Gegenübers zu kneten, zu vögeln und zu manipulieren.

van Bruns

@ AngelOfVampire: Kurz gesagt: Ich habe die schwarzen schafe gemeint. Das habe ich leider nicht deutlich genug gemacht.
Mindfuck ruft bei mir eine Reihe von (teils sehr negativen) Assoziationen hervor.

Wenn ich was gegen SM Praktiken im allgemeinen hätte (oder grundsätzliche Vorbehalte) würd ich mich nicht nicht hier rum treiben und nach einer sub suchen. -_-

Und nur um mal um darauf hin zu weisen: Einer der sich wünscht von einem Vampir gebissen zu werden und keine "Blutspielchen" praktiziert ist entweder inkonsiquent oder eben Vernünftig. Und darum ging es mir in dem Post. Ein Sicherheitswort nutzt auch nichts mehr, wenn du nicht mehr weisst wie weit du gehen möchtest. Und mindfuck kann sehr weit führen... Wie gesagt, ich spreche von schwarzen schafen.

... Ich hätte auch deutlicher machen müssen: Mindfuck ist in vielen Formen (harmlos und schön) möglich. Der Fantasie sind praktisch keine grenzen gesetzt. Es kommt aber eben auf die jeweilige Person an, wie hoch die resonanz ist.

Ich merk auch grad... Ich verstehe unter Mindfuck ein bisschen was Anderes...
Nämlivh manipulative Psycho-spielchen die mit Kontrolle zu tun haben im Wesentlichen und nicht den konkreten Fall von Sex auf geistiger Ebene...

umfasst ein weites Spektrum psychologischer Wechsel-Spiele, das die manipulierte Person durch verschiedene emotionale Höhen und Tiefen führen kann: Angst, Erleichterung, Entsetzen, Frustration, Erlösung.

Das ist zwar grundsätzlich nicht an einen Partner gebunden, kann sich aber so entwickeln. Das Schlüsselwort bei Stella ist "Schlüsselerlebnis". Nicht mit jedem Partner finden die Gedankenspieleund und die darüber induzierten Emotionen zusammen wie Schlüssel und Schloß. Bei Stella und ihrem Partner hat das wohl gepasst, ich kann das nachempfinden.

Ich bin der Meinung, dass man das auch mit anderen, genügend sensiblen Partnern erreichen kann, wenn die nonverbale Kommunikation funktioniert; dann lernen Schlüssel und Schloß, wie ihre "Zacken" zueinander passend gemacht werden können.

Der Mindfuck ist für mich einer der wichtigsten Aspekte des BDSM überhaupt. Genau sie psychische Komponente macht diese Form der Erotik so interessant.

Und JA, man kann das auch auf Dauer mit der gleichen Person machen, obwohl es mit der Zeit natürlich schwieriger wird und mehr Einfallsreichtum des Aktiven erfordert, um die Spannung aufrecht zu erhalten.

Es gibt natürlich auch Erlebnisse, die lassen sich nicht wiederholen. Jedenfalls nicht in der ursprünglichen Intensität.
Andere wiederum bleiben spannend, eben weil der Passive weiß was kommen KANN aber nicht weiß WANN es eintreten wird.

Vinciens

finde ich ganz und gar nicht !

Es geht um Gedanken...um das Spiel mit dem Gegenüber...doch nicht in erster Linie um ANGST !

Was soll das denn ?????

Schon wieder so ein Vorurteil...:

BDSM= Schläge,Angst, Erniedrigung ????

Kann ich überhaupt nicht mit!....

Für mich ist mindfuck die Möglichkeit den Anderen so weit zu bringen, daß seine Phantasie Purzelbäume schlägt und er dann das tut, was ich möchte und er letztendlich sich ersehnt.

Und Andersherum....schafft SIE den mindfuck nicht bei mir in Gang zu bringen, wird Sie ihn bei sich umgekehrt , von mir iniziiert , NIE erleben.....ER von i_c_t

Mindfuck (engl., wörtl. etwa Gedanken-Fick, im übertragenen Sinne etwa Gedankenmanipulation des Zuschauers oder Verstandes- und Sinnestäuschung) ist ein Ausdruck, der vorwiegend von Film- und Fernseh-Fans verwendet wird, um bestimmte Techniken zu bezeichnen, die beim Zuschauer Ungewissheit und Spannung hervorrufen. Die Desorientierung wird gewöhnlich durch Methoden und Tricks wie zum Beispiel nicht-lineares Erzählen, unzuverlässige Standpunkte und radikale Handlungswendungen erreicht. Der Begriff ist nicht nur wegen seines anstößigen Klanges umstritten, sondern auch, weil er sich noch nicht über eine gewisse Szene hinaus ausgebreitet zu haben scheint.

Gezielte Desorientierung eines Rezipienten etwa aus politischen oder missionarischen Gründen kann als Gehirnwäsche angesehen werden, auf dem Gebiet der Kunst stellt sie jedoch eher eine Herausforderung dar und macht deutlich, dass es verschiedene Wirklichkeiten bzw. verschiedene Blicke auf die Wirklichkeit geben kann.

Die Bedeutung des Begriffes ist weit gefächert. Ein Horrorfilm, der den Betrachter dazu veranlasst, sich anschließend vor jedem Schatten zu erschrecken, wird beispielsweise als Mindfuck bezeichnet. Auch die Illuminatus!-Romantrilogie von Robert Anton Wilson kann insgesamt als ein Mindfuck verstanden werden, da sie Fiktion und Wirklichkeit so lange vermischt, bis der Leser nicht mehr weiß, was wirklich und was fiktiv ist

Sind die Gedanken nicht teilweise schöner als die Wirklichkeit?

Beginnt das Vorspiel nicht schon im Kopf?

Ist das Wecken von erotischen Gedanken Manipulation am Partner?

Ich denke Mindfuck ist nicht nur ein Thema im Bereich von Bdsm, obwohl hier zugegebener Maßen der Dom aktive und intensive Impulse an den Sub gibt um erotische Gedanken zu entwickeln. Aber Bdsm ist für mich nicht die geistige oder gefühlsmäßige "Versklavung" des Sub. Bdsm ist eine gemeinsame Art, die Lust und die Gefühle intensiver zu erleben.

Ja auf jednfall einer der Intressantesten Aspekte am Bdsm. Ich steh total drauf meine Fantasie spieln zu lassen und zu sehn wie sie angespannt darauf wartet was ihr denn nun passiert.

ich finde allerdings schon das angst da oft mitspielt. natürlich je nachdem was man seiner Sub denn so einredet
So eine gewisse Furcht vorm ungewissen. Was passiern wird. Und dagegen nichts tun zu können oder zu dürfen