Freiheit trotz Beziehung. Wie handhabt ihr das?

Wir wissen auch nicht immer was der andere gerade wann wo wir tut. Wir schreiben auch nicht permanent. Wir sehen uns ja abends, das ist ausreichend.

Seit ich einen Anruf von meinem Liebsten bekam (der mit dem Rad unterwegs war), ich solle ihn doch bitte vom Krankenhaus abholen ... nun, seitdem bin ich nicht mehr so unbesorgt, wie zuvor, sondern will wissen, ob er gut angekommen ist oder, sofern ich ihn zu einer bestimmten Zeit zurückerwarte, dass es später wird, damit ich mir keine Sorgen machen muss.

Im großen und ganzen reden wir auch nicht darüber was der Eine oder der Andere macht... allerdings sprechen wir doch darüber wer wann weg ist. Und bei längeren "Ausflügen" gibt's auch mal ne SMS (Nachrichten schreiben bevor es WA gab, die Älteren werden sich erinnern), schließlich lieben wir uns und achten auch gegenseitig auf uns. Aber wo und was.... das ist egal.

Mir ist es grundsätzlich auch nicht so wichtig, wann genau meine Partnerin heim kommt oder mit wem genau sie unterwegs ist. Allerdings finde ich es schon wichtig, zu wissen, dass sie unterwegs ist bzw. dass es später wird, damit ich nicht umsonst auf sie warte und meinen Abend oder meinen Tag entsprechend einrichten kann. Und natürlich ists auch wichtig zu wissen, wenn es Abweichungen von bereits geschmiedeten Plänen gibt.

Also für mich gehts da um den praktischen Nutzen eines solchen Informationstauschs. So, wie es auch auf der Arbeit oder unter Freunden sinnvoll ist.

Also für mich hören sich deine Beschreibungen nicht exotisch an. Prämisse ist für uns, die Zeit des anderen nicht zu verschwenden. Aber das ist einfach eine Frage, wie der Umgang sich generell gestaltet.

Ich habe seit kurzem nach 5 Jahren Singleleben wieder so etwas wie eine Beziehung. Und in meinem Freund endlich jemanden gefunden, dem es wie mir reicht, wenn man sich nur alle 2 bis 3 Wochen das Wochenende sieht und auch während der restlichen Zeit nicht ständig schreiben oder Erklärung abgeben muss, wo man wann mit wem unterwegs ist.

Oft reicht es uns absolut, wenn wir abends kurz vor dem schlafen gehen noch ein gute Nacht schicken. Und wenn uns mal danach ist, dann nehmen wir uns die Zeit für ein längeres Telefonat oder einen Chat. Aber immer unter der Voraussetzung, dass beide gerade auch Lust darauf haben und nicht, weil es sich in einer Beziehung halt so gehört. Genau an diesen Erwartungen sind nämlich meine früheren Beziehungen gescheitert.

Wenn ich diese Freiheit nicht hätte, wär ich sofort wieder weg.

Und ich habe, wie du auch, oft das Gefühl mit so einer Beziehungsform abseits der Norm zu sein bzw bekomme ich oft zu hören, dass das ja dann keine Beziehung wäre, wenn man nicht die meiste Zeit in Kontakt ist.

Wenn einer von uns weiter weg ist, z.B. geschäftlich, dann schicken wir uns mal per WhatsApp den "Livestatus". Das aber nur um ggf. zu sehen ob es Sinn macht mit dem Essen zu warten....
Eingebürgert hat sich das bei uns bei weiten Autofahrten erst seit meinem Unfall, ....
Keiner von beiden fordert den Status, oder käme auch nur auf die Idee ihn zu fordern.


Wenn sie unterwegs ist, sagt sie das im Vorfeld, dass sie unterwegs ist und es ggf. länger dauert, alles gut.

Umgekehrt auch.

das kommt immer drauf an,
wie viel Sicherheit Menschen nötig haben.
Bei Paaren mit Kindern ist dieses Bedürfnis sicher höher
als bei anderen.

Ich bin ein absolut freier Mensch. Denn ich habe keine Beziehung. Denn das Eine (Freiheit) schließt das Andere (Beziehung) aus.
Wenn man also in Freiheit lebt, kann man keine Beziehung haben, egal wie offen man sie lebt.
Aber wahrscheinlich wissen Beziehungsmenschen gar nicht, was wirkliche Freiheit ist und verwechseln da was.

Sicher hast Du teilweise größere Freiräume, aber weniger Möglichkeiten.
Zwei sind mehr als einer, somit verdoppeln sich Möglichkeiten, Impulse, Perspektiven.
Es bleibt dem Menschen überlassen sich selbst zu finden, mit oder ohne Begleitung.
Ich hoffe ich konnte kurz, deine Perspektive ändern, wenn nicht, auch ok.

In meiner letzten langen Beziehung war ich viel auf Montage und wir hatten meist Abends miteinander Telefoniert. Wir erzählten uns den groben Tagesablauf und was man so am nächsten Tag vorhatte. An den Wochenenden waren wir dann meist zusammen oder sagten dem anderen wo wir sind und wann wir denken in etwa zurück zu sein. Wurde es mal später, gab es eine kleine Nachricht, damit war dann alles in Ordnung.

Ich muss nicht unbedingt wissen, wo meine Partnerin genau ist, doch eine Aussage wo Sie ist schon. Wenn man dann mal was passiert, weiß man zumindest wo man hingehen kann. Wichtig bei all dem ist auch das Vertrauen. Wenn man dies nicht zur Partnerin hat, kann es einige Herausforderungen geben.

Falsch. Ich habe die größeren Möglichkeiten.
Und in einer Beziehung verdoppelt sich nix, da wird höchstens vieles halbiert.

Also für hört sich das so an als wenn es aus den 80ern kommt
nicht exotisch
sondern nach normalem Leben
Mir reicht es zu wissen das sie unterwegs ist, hat früher gereicht reicht auch heute noch.

Wir sind (wie weiter oben bereits von anderen erwähnt wurde) Familienmenschen... und geben durchaus die grobe Richtung bekannt, wer wann wo ist... und ungefähr wann wieder zu Hause sein wird. Ebenso, ob man erreichbar ist oder eben nicht. Es geht dabei nicht um Kontrolle, sondern das Wissen, dass man sich nicht sorgen muss, auch wenn mal für längere Zeit Funkstille herrscht...

Seit einem Selbstmord im erweiterten Familienkreis (mehr oder weniger entfernt verwandt) legen insbesondere die Kids grösseren Wert darauf, zu wissen, dass es allen gut geht... und daran halten wir uns. Eine kleine Geste der Liebe.

Ach ja, Thema "Freiheit": da fällt uns nur eins ein - die Gedanken sind frei. Wer sich in einer Beziehung gefangen fühlt, sollte sich in unseren Augen überlegen, woran das liegt. Eine Partnerschaft ist kein Gefängnis, sondern eine Gemeinschaft, die alle Beteiligten bereichern soll, nicht einschränken. Gemeinsam wachsen, und den anderen dabei unterstützen, für sich selbst zu wachsen.

Wir wissen im Großen und Ganzen, wo der Partner ist und wann er nach Hause kommt. Wenn es mal später wird, schreibt man eine kurze Whatsapp. Ist doch kein Problem. Dadurch ist man doch nicht eingeengt und hat seine Freiheit.
Es passiert so viel, wir sind beide täglich mit dem Auto unterwegs, da sollte der andere sich keine Sorgen machen müssen. Das ist der Hauptgrund.

Im Übrigen erwarten wir auch von unserer 19 Jährigen Tochter, die bei uns noch wohnt, auch mal ein kurzes Lebenszeichen dass es ihr gut geht, wenn sie unterwegs ist mit dem eigenen Auto oder übers Wochenende mit Freunden unterwegs. Das hat nichts mit Bevormundung und Einengung zu tun.

Auch bei uns ist es so , dass wir zumindest grob wissen Wer wo gerade steckt.
Da ich beruflich viel unterwegs bin, gebe ich immer Bescheid, wenn ich im Hotel angekommen bin. Die Guten Morgen und Gute Nacht Whatsapp gehört grundsätzlich für uns dazu.
Für mich hat das auch überhaupt nichts damit zu tun , ob ich mich jetzt Frei oder nicht frei fühle.
Auch hat das nichts mit Sicherheitsgefühl zu tun.
Denn es schränkt mich niemand in meinem Handeln ein....zumindest nicht mein Partner.
Und wenn ich mir das so recht überlege , würde mein Partner nie wissen wollen, was ich gerade mache oder wo ich bin , würde ich das als Desinteresse an meiner Person werten.
Ich möchte im engeren Umfeld keine Menschen um mich, die sich nicht für mich interessieren und immer nur ihr eigenes Ding durchziehen.
Gruß Frau Neugierpaar

Unseren Kindern haben wir Verbindlichkeiten mit sich selbst und im Umgang mit Anderen beigebracht. Das sorgte immer für Verlässlichkeit.

Diese Verlässlichkeit besitze ich selbst und fühle mich weder bevormundet noch eingeengt, wenn ich mal kurz ein Lebenszeichen von mir gebe. Verspäte ich mich, treffe ich mich spontan noch mit einer Freundin, muss ich länger arbeiten oder nach der Arbeit noch einkaufen, gibt es einen kurzen Anruf oder eine WA-Nachricht.

Mich bei meinem Partner zu melden zeigt, welche Prio er in meinem Leben hat. Unentschuldigt zu spät zu kommen oder gar nicht zu erscheinen, ist für mich ein Zeichen mangelnder Wertschätzung, das hat mein Partner nicht verdient.

Frei zu sein heisst nicht für mich, mein Ding auf Biegen und Brechen durchzuziehen.

Freiheit bedeutet nicht, nicht sagen zu müssen was man tut oder nicht, sondern es jederzeit sagen zu können!

Wir wissen eigentlich auch immer, mit wem der andere gerade wo unterwegs ist und wann er in etwa wieder daheim sein wird. Aber das hat so gar nichts einschränkendes. Jeder hat ja seine Freiheit und darf tun, was er will, mit wem er will und wie lange er will. Und wenns doch später wird als geplant, gibt es eine kurze Info per Whatsapp. Für mich wäre das undenkbar, diese Info nicht zu haben. Aber eben nicht um ihn zu kontrollieren, sondern weil ich mich für seine Belange interessiere. Und ich frag ihn ja auch nicht bis ins Detail aus. Für mich zeigt das einfach, wie wichtig mir mein Partner ist und dass ich ihn an meinem Leben teilhaben lasse, auch wenn er nicht direkt dabei ist. Zudem gibt es uns auch Sicherheit, wenn doch mal was passieren sollte, weiß man, wo man einander erreichen kann. Für mich ist das eine Selbstverständlichkeit, ich hatte das noch nie hinterfragt.

Da wir nicht zusammen leben und uns nur an den Wochenenden sehen, hat jeder unter der Woche seinen Freiraum.
Wir erzählen uns meist hinterher ob in der Woche was besonderes anlag, denn das ist für uns ganz normal. Wenn wir alleine Freunde treffen etc, dann muss der jeweils andere das nicht wissen, denn das käme mir wie Kontrolle vor.

Würden wir in einem Haushalt leben, dann würden wir uns schon darüber informieren, wenn man mal später heimkommt oder weg will usw,. Die gemeinsame Freizeit absprechen hat dann nichts mit einschränken der Freiräume zu tun meiner Meinung nach, sondern gibt beiden ja die Möglichkeit ihre freie Zeit sinnvoll für sich zu nutzen.

So kpl ohne Absprachen wäre nichts für mich, denn so könnte ich gemeinsame Unternehmungen oder kleine Überraschungen ja nicht planen.

Bei uns ist es so, dass wir nicht immer wissen mit wem und wo der andere gerade ist, aber wir sagen uns Bescheid, wenn es unverhofft später wird. Nach mehreren tötlichen Unfällen von Menschen die mir sehr nahe standen, ist es mir ein Bedürfnis, zu wissen, dass alles in Ordnung ist. Dies ist aber keine Vereinbarung die wir getroffen haben, sondern wir machen das beide, ohne darüber jemals gesprochen zu haben, um dem anderen die Sicherheit zu geben, dass nichts passiert ist.

Ansonsten halten wir es, wie wir gerade Lust haben, manchmal sagen wir es, mit wem wir unterwegs sind, manchmal auch nicht. Jeder von uns darf, ohne um Erlaubnis zu fragen, mit anderen Männern oder Frauen unterwegs sein und muss darüber auch keine Rechenschaft ablegen.

Das empfinde ich als Freiheit.

Also ich lebe eine Partnerschaft, eine feste Beziehung und aus meiner Sicht ist es sinnvoll, dass man gegenseitig im Bilde ist, wer gerade was so macht. Nicht weil ich einem Kontrollzwang unterliege und ich fühle mich auch nicht kontrolliert. Es ist eher so eine Frage des (nun sagen wir mal) Lebensmanagements.

Im Alltag weiß man, wann der Partner zum Beispiel Dienst hat oder welche anderen Termine anstehen, wenn es Veränderungen diesbezüglich gibt, setzt man sich gegenseitig ins Bild. Anders wäre es zum Beispiel bei abendlichen Aktivitäten. Wenn meine Partnerin zum Beispiel einen Mädelsabend oder anderes macht, dann weiß ich das, da würde ich allerdings nicht fragen, wann sie nach Hause kommt. So ein Abend hat ne eigene Dynamik, die man nicht vorher sehen kann und da würde ich auch nicht zwischendurch immer am Handy sitzen und Nachrichten versenden oder welche erwarten. Die Ausnahme davon ist, wenn sie die komplette Nacht wegbleiben würde und woanders übernachtet. Das würde mich schon interessieren, weil ich mir sonst spätestens am Morgen Sorgen machen würde, ob was passiert ist.

Ich empfinde das alles nicht als Freiheitseinschränkung, sondern als Fürsorge und Interesse am Partner. Mich würde es auch irritieren, wenn ich ne Partnerin hätte, die das selbst alles nicht interessieren würde. Aber jeder lebt eben seine Beziehung oder Partnerschaft, wie er es für Richtig erachtet und das ist auch gut so!

Da muss ich mal nachfragen:
Ist das auf den allgemeinen Alltag oder für Sex Treffen in der offenen Ehe gemeint?
Wobei wir nie stündlich in Kontakt stehen, mein Mann hasst Handys.

Oft lässt er es zu Hause, ist aber unterwegs.
Also , wir teilen uns nicht ständig mit, wer, wo, wann ist.

Wird es mal später, kann man sich melden.Dank Festnetz kein Problem.

Und die Rezeption des Krankenhauses hat ihn freundlicher Weise zu Hause anrufen lassen, damit ich ihn nach einem Unfall abholen kann.