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Tanz der Lust

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*****854 Paar
3.342 Beiträge
schöner anfang. 5 kapittel ist zuviel. 3 hätten greicht und morgen die nächsten
********1980 Mann
1.612 Beiträge
Tolle Story, nicht platt und auch nicht zu überzogen. Freue mich auf weitere Folgen und bin gespannt was die beiden noch gemeinsam erleben.
Herzlichen Dank für das feedback. Wie es aussieht werde ich wohl weiterschreiben. Ich habe bisher nur das geschrieben was ihr hier lesen konntet. Da ich die Handlung in Richtung Ausland habe gehen lassen, wird es Recherchebedingt sicher einige Zeit in Anspruch nehmen. Für Vorschläge und Wünsche bin ich aber offen. Vielleicht kann ich das mit einarbeiten. Noch einmal Danke für die Komplimente, durch euch fühle ich mich hier im JC schon etwas heimisch. DANKE *g*
Fortsetzung
6

Wenn Herzen fliegen lernen

Abends landeten sie in London. Das Wetter war, wie es in England zur guten Gewohnheit gehörte, miserabel. Petra, die bei Reisen sehr praktisch veranlagt war, hatte vorher den Wetterbericht im Internet gesucht und war entsprechend gerüstet. Eine Handtasche mit dem Nötigsten, Schminkutensilien, Pässe. Dazu ein bisschen Bargeld. Sie hatte sich für den Trip, für eine Mischung aus Leger und Elegant entschieden. Sie trug wetterfeste Schuhe aus Lederimitat, eine schwarze Stoffhose und ein blaues Seidenhemd. Darüber einen grauen Mantel. In der Hand hielt sie einen großen Regenschirm, der sie und Judith trocken hielt. Die abendlichen Lichter Londons verhießen romantisches.

Wie viele Menschen hatten sich hier wohl kennengelernt, wie viele verliebt, wie viele Tränen waren geflossen, die von der Themse getragen in der Zeit verloren gegangen waren.

Petra, der das Herz nicht erst jetzt schwer wurde, lächelte bei dem Anblick ihrer Freundin. Judith hatte einen großen Koffer mitgebracht, in dem sie die für sie nötigsten Sachen transportierte. Sie durchwühlte ihn gerade und drückte Petra ein Kleidungsstück nach dem Anderen in die Hand, als ein großer Mann auf sie zukam.
"Mrs?", sprach er Petra an, als ob er sie erwartet hätte.
Judith ließ kurz von ihrem Treiben ab und sah den Mann von der Seite an. Ein richtiger Chauffeur! War der erste Gedanke, der ihr bei diesem Anblick kam. Und zwar einer, der vollkommen aus der Zeit gefallen war. Mit polierten Schuhen, Melone, Fliege, Frack und Handschuhen. Er lächelte aufrichtig und breit. Dann wechselte er in eine charmante Mischung aus deutsch, mit den akzentuierten Kanten des Cambridge Englisch.
"Wir haben sie erwartet."
"Excuse me?"
Petra, die völlig platt war, sprach weiter englisch, obwohl es dazu offenbar keine Notwendigkeit gab. Judith, die ihren Koffer wieder gepackt und zugeklappt hatte, und nun eine Regenkappe trug, tippte sie an. Der Chauffeur lächelte immer noch, sagte aber nichts.

Die Situation schien ihn sehr zu amüsieren.

"Entschuldigen Sie?", wiederholte Petra, dieses Mal auf Deutsch.
"Meine Chefin gab mir den Auftrag, sie abzuholen. Sie haben ihren Sohn in Deutschland getroffen."
Petra zog die Stirn kraus.
"Wessen Sohn soll ich in Deutschland getroffen haben? Ich weiß nicht wovon sie reden."
"Well, offensichtlich hat Andrew ihnen noch nicht die ganze Wahrheit gesagt. Er ist der Sohn einer Multimilliarden Unternehmerin. Ein Sohn, mit der bedauerlichen Eigenschaft, unbedingt seinen eigenen Weg gehen zu wollen. Sehr zum Leidwesen meiner Chefin auch noch in einem unziemlichen Bereich. Aber ich verplappere mich schon wieder."

Wie er das Wort "verplappere" sagte, ließ Judith breit grinsen. Das klang süß.
"Well, ich rede wohl zu gerne. Einige meiner Vorfahren kamen aus Deutschland. Ich mag die Sprache, wissen sie? Habe sie immer gepflegt, habe aber wenig Gelegenheit sie anzuwenden." "Wir nehmen das Angebot gerne an", sagte Judith und nahm Petra damit den Spielraum über ihre Entscheidung reiflich nachdenken zu können.
Das brachte Judith einen kurzen verärgerten Seitenblick ein.

"Dann darf ich ihnen zu Diensten sein?"
Er hob Judiths Koffer auf und bedeutete den Beiden ihm zu folgen. Er verstaute den Koffer im Kofferraum. Dann öffnete er die Hintertür des Wagens. Es war ein amerikanisches Fabrikat mit schwarzer Klavierlack-Optik.
"Ich fahre vorne mit!", sagte Judith bestimmt. "Diese Gelegenheit bekomme ich so schnell nicht wieder."
Nach einer sehr bequemen Fahrt, hinaus in einen Vorort, bogen sie auf einen Waldweg ab. "Entschuldigen sie die ... Excuse me, umm, wie sagt man in Deutsch?"
"Schlaglöcher", sagte Judith.

Der Chauffeur, dessen Name Simon war, wie Judith ziemlich schnell herausbekommen hatte, lächelte Judith dankbar an. Petra verdrehte innerlich die Augen, das konnte doch nicht wahr sein. Kaum waren sie in England flirtete ihre Freundin den erstbesten Mann an. Und überhaupt. Es war noch überhaupt nicht klar, welche Absichten diese Person verfolgte. Judith mit ihrer verdammenswerten Vertrauensseligkeit brachte sie noch in Schwierigkeiten.
Eine große weiße Villa wuchs vor ihnen aus dem Boden. Der Waldweg wurde zu einer ebenen Schotterpiste und ließ die Räder knirschen.
"Die gesamte Familie versammelt sich, um Abschied zu nehmen", sagte Simon.
"Soll das heißen wir platzen mitten in die Zeremonie?"
Petra fuhr erschrocken hoch.
"Nein, seien sie ganz ohne Sorge. Die Zeremonie ist für Morgen geplant. Andrew ist deshalb auch noch nicht hier, vermutlich."
Der Chauffeur blickte in den Rückspiegel, um Petras Reaktion abzuschätzen. Doch sie gab sich ungerührt. In ihrem Innern brodelte es. Woher hatte diese Person überhaupt gewusst, das sie nach England aufgebrochen waren. Keiner hatte das gewusst, bis auf ... Judith ... grummelte Petra. Was hatte ihre Freundin wieder angestellt?

Simon parkte den Wagen vor dem Haupteingang. Eine schwere Holztür wurde geöffnet und eine mit weißen Perlen behangene Frau kam die Treppenstufen hinunter. Simon drehte sich zu Petra um.
"Die Chefin beherrscht perfekt das Deutsch und noch vier andere Sprachen. Sie empfindet es nicht als unhöflich, wenn sie deutsch reden möchten."
"Vielen Dank für den Hinweis", sagte Petra. Der Chauffeur stieg aus und hielt den beiden Frauen nacheinander die Tür auf.
"My Ladys".
"Thank you", sagte Judith, während sie wie zufällig Simon an einem seiner weißen Handschuhe berührte und ihm etwas zu nahe stand, um den Gepflogenheiten zu entsprechen, die gegenüber Fremden walten sollten.
"Wie schön!", sagte die Dame des Hauses. "Ich freue mich ihre Bekanntschaft zu machen."

Mit diesen Worten reichte sie Petra die perfekt manikürte Hand mit rot lackierten Fingernägeln. "Die Freude ist ganz auf unserer Seite", entgegnete Petra in akzentfreiem Englisch. Ein Zeichen des Respekts.

"Wir können ruhig deutsch sprechen. Ich freue mich über die Abwechslung."

"Das ist gut", sagte Judith. "Mein Englisch ist nämlich überhaupt nicht good."

Sie lachte und reichte der Hausherrin die Hand.

"Wenn sie mir bitte folgen wollen?"

Die drei Frauen stiegen die Treppe hinauf. Simon mühte sich mit Judiths Koffer und folgte den Dreien. Sein Blick haftete dabei auf Judith, die ihm sehr gefiel. Sie bewegte sich so leichtfüßig und hatte eine liebliche Stimme. Ihre weiten Kurven raubten ihm schier den Verstand. Er fragte sich, ob es wohl die geringste Chance für ihn gab, sie zu einem Tee einzuladen.

Das Foyer war groß, nein, riesig. An beiden Seiten des Raumes gab es Brunnen aus Marmor. Darauf befestigt Engelsfiguren, die Wasser aus ihren singenden Mündern spritzten. Zwei lange Treppen führten zu den oberen Etagen. Ein goldener Kronleuchter hing an der Decke in luftiger Höhe. Ein großer roter Teppich führte weit in das Innere.
"Simon bringt ihre Sachen rauf. Ich habe zwei Zimmer für sie herrichten lassen. Später können wir dann einen Happen essen. Simon kommt sie dann abholen."

Diese Frau war rigoros, daran gab es keinen Zweifel.

"Ich werde mich nun noch um ein paar Angelegenheiten kümmern, die die Zeremonie betreffen. Wenn sie mich also entschuldigen würden."

Simon öffnete die Tür zum Gästezimmer und Petras Herz schlug plötzlich um sich.

Andrew saß da, auf der Kante eines riesigen Bettes.

Als er Petra sah, sprang er auf und stolperte beinahe. Als er sich wieder gefasst hatte, räusperte er sich.
"Danke Simon, das wäre dann alles."

"Well, ich wusste nicht, dass sie auch hier sind. Weiß die Mutter davon?"

"Wie glaubst du, komme ich in das Haus meiner Mutter, ohne ihr über den Weg zu laufen?"

"Ich kenne sie viel zu gut, um dafür nicht mehr als eine Antwort zu finden."

Andrew klopfte Simon auf die Schulter. "Wie ein Vater, der nur vier Jahre älter ist als ich, wie?"

"Ihre Mutter hat mir so viele Geschichten von ihnen erzählt, dass ich das Gefühl habe, indeed."

"Das kann sie gut", sagte Andrew und lachte.
Simon verließ den Raum. Petra war mit Andrew alleine.

Stille legte sich über den Moment.

Eine dünne Decke aus ungeahnter Sehnsucht streichelte unsichtbar und zart über die Haut und ließ Härchen an den Armen aufstehen, als wollten sie sehen, wer sie so sanft liebkoste.

"Petra."

Dieser riesige Kloß im Hals ließ sich einfach nicht herunterschlucken. Zwischen Tränen und Verlangen suchte er die Worte, die irgendwo in diesem Raum zu finden sein mussten.

Doch wo waren sie?

Petra ging es nicht anders. Auch sie rang um Fassung. Das gab es doch gar nicht! Dieser verdammte Mistkerl hatte sie verhext. Ein Boxer schlug ihr abwechselnd auf das Herz und dann in den Unterleib. Herz, Unterleib. Immer wieder. Sie kämpfte gegen Tränen, sie wollte vor Freude schluchzen.
Mit wild trommelndem Herzen und zitternden Händen packte sie ihn und schob ihn langsam auf das Bett zurück.
Es klopfte an der Tür.

"Ich drehe mit Simon eine Runde im Wagen", sagte Judith , als sie die Tür aufgeschoben hatte und nun die beiden auf dem Bett sah.
"Oh. Verzeihung. Ich bin schon wieder weg."

Petra sprang auf und schloss das Zimmer ab, der Schlüssel steckte zum Glück. Andrew wollte sich wieder vom Bett erheben, doch das war mit Petra nicht zu machen. Sie flog beinahe auf ihn zu und warf ihn wieder um.
Sie glühte innerlich, als sie Andrew mit wilden Küssen bedeckte, die seine Lippen, seinen Kopf, seine Wangen, trafen. Andrew berührte sie sanft an den Hüften. Unter seiner Berührung entspannte sie sich etwas.
Seine harte Brust drückte gegen ihre beiden weichen Hügel. Oh! Oh! Wie wollte sie diesen Mann. Wollte ihn ganz und gar. Sie schob sich auf ihm langsam weiter nach unten und seufzte bei der Berührung, von dem, was sich dort abspielte. Sie öffnete Andrews Hemd und gab ihm Küsse auf die Brust.

"Petra!", es klang fast wie ein Versprechen. Sie wusste das ihre Hoffnung dabei war zu sterben, diesen Mann entzaubern zu können.

Wenn er das mit ihr machte, dann war es nur richtig, das sie heute über seinen Zauberstab verfügte. Sie verschmolzen mit dem Augenblick, verschmolzen ineinander. Tanzten rhythmisch in Lust und liebten den anderen, wie Verdurstende nach einem langen Weg durch die Wüste, die jeden Tropfen begierig aufnahmen. Sie wurden zu einem Sturm, der durch London fegte und die Themse überlaufen ließ, bis sie einander völlig erschöpft in den Armen lagen.
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