Die Krux mit den Erkennungszeichen, die keiner erkennen darf...
Jeder ordentliche Geheimbund, der etwas auf sich hält, hat sie und nutzt sie, so auch die Swingergemeinde. In der Geschichte der Menschheit gab es von Swingern schon immer Versuche sich diskret zu erkennen zu geben.
Eines der ersten bekannten (aber nicht bestätigten) Symbole war der Fisch. Dieser stand für Toleranz und die Liebe zum Nächsten, wurde aber sehr schnell von einer anderen Splittergruppe als eigenes Symbol okkupiert und die ureigene Symbolik ging im Laufe der Jahrhunderte ein wenig verloren.
Über die Seidenstraßen-Routen des fernen Ostens zog ein weiteres Symbol in die teutonischen Schlafzimmer ein - das Ginkgoblatt (
Erkennungszeichen Swinger??) Es war zwischenzeitlich so beliebt, dass sogar Goethe sich hinreißen ließ und diesem Symbol der "Freundschaft" ein eigenes Gedicht widmete (
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gingo_biloba)
„Dieses Baums Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Giebt geheimen Sinn zu kosten,
Wie’s den Wissenden erbaut“
Die Symbolik ist klar und eindeutig, allein in die Literaturwissenschaft hat Goethes Swingertum noch keinen Einzug gehalten - es mangelte an weiteren Indizien.
In neuerer Zeit stellte sich leider heraus, dass der Ginkgo eine ärgerliche Doppelbelegung als zusätzliches Symbol der Fruchtbarkeit (
https://www.ginkgo-ratgeber.info) erfahren hat und seien wir ehrlich, wenn ein Swinger eines nicht gebrauchen kann, dann außerordentliche Fruchtbarkeit. So wurde dieses kleine, feine Swingerpflänzchen seither sträflich vernachlässigt und kümmert dahin.
Aber der Circle of Life impliziert: Wo etwas stirbt, muss auch neues entstehen. Und ein Circle - also ein Ring, um sie zu finden und als Swinger zu binden - ist doch auch was hübsches. Nun ist ein Gold, Silber oder Platinring kein sonderlich zuverlässiges Erkennungszeichen - gerade auch in der weiblichen Bevölkerung, weshalb man sich auf einen schwarzen Ring an der rechten Hand geeinigt hat (
https://www.thesun.co.uk/fab … gers-plants-rings-flamingos/). Der ist schick und den hat nicht jeder. Ja, nicht jeder, bis auf ein kleines gallisches Dorf namens "Asexualität", dessen Bewohner ausgerechnet den schwarzen Ring am Mittelfinger der rechten Hand zu ihrem Wappen erkoren haben (
https://www.asexuality.org/e … black-ring-how-common-is-it/). Während das Swingerleben in der Gesellschaft also ohnehin schon einer Gratwanderung der Akzeptanz gleicht,
kommt an dieser Stelle noch das Risiko des falschen Fingers dazu. Man mag sich das Missverständnis gar nicht ausmalen.
Eine kleine Anekdote hierzu:
Auch Prinz William besitzt einen solchen schwarzen Ring (
https://www.harpersbazaar.co … harry-new-black-ring-reason/), doch während dieser nachweislich nicht a-sexuell ist, sind Informationen über eine eventuelle Swingertätigkeit nur schwer aus dem Buckingham Palace zu bekommen. Einige Medien behaupten gar, es handele sich einfach nur um einen Fittnesstracker der Marke Oura - wie langweilig.
Also, back to the drawingboard!
Vielleicht ist es vielversprechender Erkennungszeichen eher im kleinen, lokalen Rahmen einzuführen und Verwechslungen - die sich global unweigerlich einstellen werden - vorzubeugen. So wie ein findiger Urlauber am Ferkelstrand von Aschau.
Dessen Ansatz allein auf Pragmatismus beruht (
https://mobil.mopo.de/der--f … n-insider-packt-aus-20109990)
Er deutet auf sein T-Shirt, darauf, dass er es verkehrt herum angezogen hat. "Das ist ein Erkennungszeichen. Ich biete damit einen Anknüpfungspunkt, zeige, dass ich angesprochen werden will. Nach dem Motto: , Ey, du da, du hast dein T-Shirt falsch rum an!` Der Rest ergibt sich dann."
CHAPEAU!!!
Früher bin ich in der Schule dafür ausgelacht worden, heute trage ich es mit Überzeugung und zwinker dabei verschwörerisch den Damen zu.
Einige weitere, lokal verbreitete Erkennungszeichen sind rosa Flamingos und Gartenzwerge im Vorgarten (
https://www.reddit.com/r/Swi … fgqo/the_signs_of_a_swinger/). Hierbei zeigt sich, wie groß und divers die Swingergemeinde doch ist, wenn man unter den Teppich unserer Gesellschaft schaut. Und während Deutschland sich einmal mehr durch kleinstaatliche Vor- und Schrebergartenzersplitterung hervortut, leuchtet in Nanoose Bay in Kanada weithin sichtbar die Statue of Liberty des Swingertums (
http://www.rcinet.ca/en/2019 … a-canadan-icon-is-moving-on/).
Nun also ein weiterer Versuch, allgemeingültig zu etablieren, was nicht für die Allgemeinheit gilt - eine Schaukel, fast bis zur Unkenntlichkeit stilisiert!?! Neee, da bleibe ich lieber bei dem Typen, der sein T-Shirt auf Links dreht, damit ihn wenigstens irgendjemand anspricht.