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ich kann sie nicht vergessen

****ran Mann
20 Beiträge
Themenersteller 
ich kann sie nicht vergessen
Ich habe mit 20 Jahren die Liebe meines Lebens getroffen. Mir blieb buchstäblich die Luft weg, als ich sie gesehen habe. Es war im Fasching, sie war genauso solo wie ich. Die Luft brannte sofort zwischen uns und wir verliebten uns augenblicklich ineinander. Später brachte ich Sie nach Hause, unsere Knutscherei im Auto wurde heftiger. Plötzlich nahm Sie mein gesicht in beide Hände:"Bleib bei mir heute nacht"
"Du, ich muß Dir was sagen, ich bin Soldat, ich muß in 4 stunden bei meiner Einheit sein.(ich hatte noch gut 250km vor mir) Wir gehen in´s Wintermanöver. Wenn ich jetzt bei Dir bleibe, muß ich nach einer Stunde gehen und dann würde ich Dich wie eine Hure behandeln."

Sie ging nicht mit mir ins Bett ,aber nach 4 Wochen erwartete sie mich am Kasernentor. Es wurde der Beginn einer wunderbaren Liebe.
Obwohl nix paßte:Ich war 20, sie 26. ich kam aus einfachen Verhältnissen, ihr Vater hatte eine Firma mit 80 Leuten und ein eigenes Flugzeug.
6 Monate nach unserem ersten Kuss bohrte sie diese Maschine vor meinen Augen in die Erde. Angelika überlebt die Havarie nicht.
Das ist jetzt 10 Jahre her, ich liebe Sie noch immer, verliere mich in Tagträumen und träume nachts von Ihr. Diese Träume sind so intensiv , daß ich Sie körperlich spüre und unendlich traurig bin , wenn ich wach werde und sie ist nicht hier.
Oft überrollen mich sogenannte flashbacks, dann bin ich plötzlich in einem Flammenmeer. (die maschine verbrannte beim absturz)
Ich habe auch schon versucht, über ein medium Kontakt zu ihr aufzunehmen und sie zu suchen, drüben, in der anderen Welt.
Manchmal denke ich tagelang nur an Sie und kann fiktion und realität nicht mehr trennen.
Ich weiß nicht mehr weiter.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Darf ich Dir drei Dinge empfehlen?

1.) wäre der Besuch bei einem Therapeuten sinnvoll, der sich mit Traumatisierungen auskennt und z. B. EMDR beherrscht (eine einfache und effektive Methode, Traumatisierungen aufzulösen). Dass dieser Absturz ein Trauma für Doch war, liegt auf der Hand und ist mehr als verständlich. Aber Du darfst es nicht ein Leben lang mit Dir herum tragen, damit schadest Du letztlich Dir selbst.

2.) wäre loslassen ebenfalls hilfreich: Lass sie in Frieden und voller Liebe ziehen. Verbaschiede Dich innerlich von ihr!
Vielleicht zeigt sie sich so oft in Deinen Träumen und geht Dir nicht aus dem Kopf, weil Du sie "hier festhältst"? Du darfst sie ja gerne in guter Erinnerung behalten und in Deinem Herzen bewahren - doch was Du da machst, ist ein Symptom für etwas anderes, u. a. für Deinen Egoismus: Du willst sie sogar als längst Verstorbene noch bei Dir behalten.

3.) sei dankbar, dass Du dieser wundervollen Frau begegnen durftest, und freue Dich, dass Dir ein paar Monate mit ihr geschenkt wurden. Aus Gründen, die nicht an Dir liegen, war Euch einfach nicht mehr Zeit miteinander vergönnt. Freue Dich über diese paar Monate!

Alles Gute für Dich!

(Der Antaghar)
****ran Mann
20 Beiträge
Themenersteller 
danke
Anthagar
Auch wenn in deinem schreiben Dinge stehen, die nicht schmeichelhaft für mich sind (mein egoismus, sie festhalten zu wollen), danke ich Dir für Deine präzise analyse.
Ich denke, Du hast die Dinge auf den Punkt gebracht.
Ich habe auch schon daran gedacht, mich thearpieren zu lassen. Du bestärkst mich darin.
Und was am allerwichtigsten ist, ich werde lernen müssen, Sie in Frieden ziehen lassen
*******0_be Mann
235 Beiträge
Die Ratschläge sind in der Sache gut, aber ich finde, es hat nichts mit Egoismus zu tun, wenn er von ihr träumt. Er hat sie sehr geliebt und fühlt sich ihr immer noch verbunden.

Ich habe vor etwas über 10 Jahren eine geliebte Person verloren. Viele Jahre lang ist sie mir im Traum erschienen und ich konnte in den Träumen mit ihr über aktuelle Ereignisse reden und mich mit ihr beratschlagen. Es war als sei sie noch lebendig. Mit der Zeit wurden es weniger Träume, aber manchmal passiert es mir heute noch.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ chris990
Von jemandem zu träumen, ist natürlich nicht egoistisch! Warum auch?

Aber jemanden unbedingt behalten zu wollen, das kann allerdings schon ein gewisser Egoismus sein.

Ich z. B. würde nie wollen, dass jemand nur bei mir bleibt, weil ich ihn behalten will (wie ein Stück Besitz), sondern weil er freiwillig bei mir bleiben will.

Aber ich denke, "albaran" hat verstanden, wie ich das meine. Dieser Begriff "Egoismus" sollte weder ihn (noch andere) verletzen, sondern einfach die Sache auf den Punkt bringen.

Und klar tut es immer entsetzlich weh, einen Menschen auf diese Weise zu verlieren. Trotzdem sollte man seinen Egoismus dann nach der nötigen Trauer mal überwinden und den anderen in Frieden und Liebe ziehen lassen.

"Heute habe ich mich selbst besiegt - und dabei nicht verloren!" so lautet ein Text von Kristiane Allert-Wybranietz (aus ihrem Buch "Trotz alledem"), und er besagt genau das, was ich hier meine.

Etwas anderes ist es, wenn einem jemand nach dem Tod von sich aus immer wieder mal im Traum erscheint. Da ich davon überzeugt bin, dass unsere Seele nach unserem körperlichen Tod weiterlebt, halte ich das durchaus für möglich ...

(Der Antaghar)
****ran Mann
20 Beiträge
Themenersteller 
weisheit
anthagar
Deine worte sind einfühlsam und zeugen von einer weisheit die nicht alltäglich ist.
Bist Du von Beruf Psychologe?

gruß
albarab
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Sagen wir so ...
... ich habe viele Jahre lang therapeutisch gearbeitet.

Alles Weitere findest Du in unserem Profil.

Hab Dank für dieses große Kompliment!

(Der Antaghar)
Erstmal tut es mir wirklich sehr Leid was dir da passiert ist.

Vergessen solltest du sie nicht, denn wie sagt man doch so schön, die Menschen lebe weiter, gerade dadurch das man sie nicht vergisst.

Aber du musst in einer Hinsicht egoistisch sein, und zwar für dich und dein Leben.

Finde es gut, dass du dich therapieren lassen willst, das ist ein guter und wichtiger Schritt. Viel Erfolg dabei!
Wenn
ich richtig gelesen habe hat die große Liebe das Flugzeug selbst geflogen. Sollte es so gewesen sein kann es Suizid oder ein Unfall gewesen sein.
Die Bearbeitung eines solchen Erlebnises ist nur mit einem Spezialisten oder einer Selbsthilfegruppe ( in der, in der Regel, ein Therapeut anwesend ist) möglich.
Es gibt immer Lebenskrisen die mit einfachen Mitteln zu lösen sind. Aber hier scheint es nicht um das einfache "loslassen" oder sich der Trauer hinzugeben, zu gehen.
Die Unterscheidung ob es sich um ein Trauma handelt, oder die Verweigerung das unabänderliche anzunehmen ist, solltest du in einem persönlichen Gespräch klären.
Wir wünschen dir alles liebe und seelische Weisheit bei deiner Bewältigung.
****ran Mann
20 Beiträge
Themenersteller 
suizid war es nicht
Das Luftahrtbundesamt ermittelte einen technischen Defekt am Höhenruder als Unfallursache. Ich habe nicht erwähnt, daß es sich um eine Kunstflugmaschine mit hoher power aber mäßigen Gleiteigenschaften handelte. Angelika war eine sehr gute und gewissenhafte Pilotin. Sie war im Landeanflug, weil Sie die Störung bemerkte und ihr Training abbrach. Die Maschine war 50 meter über grund als der Seilzug des Höhenruders riß, die Maschine sofort über die Nase abkippte. Angelika fing sie noch ab. es war jedoch schon zu spät, die linke Tragfläche hatte Bodenberührung, worauf sich die Maschine überschlug mit metallischem Kreischen über die Landebahn rutschte und Feuer fing.
Angelika verbrannte in Ihrer Zlin.
Was es so schwer für mich macht:In den 6 Monaten, die wir uns kannten wurde unsere Liebe immer größer und tiefer.
Es gibt sie, diese einzige ,große, überwältigende Liebe.
Was danach kommt ist nur noch ein Aufguß.
Wenn sie mich im Traum besucht, dann wache ich auf und spüre Ihren Körper, habe den Duft ihrer Haut in mir.
Ich vermisse sie so
*********dams Mann
2.421 Beiträge
Du musst Dir unbedingt professionell helfen lassen. 10 Jahre Trauer ist zu viel. Ich glaube das ist der einzigen vernünftigen Rat den wir Dir geben können.
*******day Frau
14.246 Beiträge
Lieber Albaran,
die Art wie Du sie beschreibst, und auch den Unfall, klingt für mich sehr ritualisiert, so als hättest Du es so schon eintausend Male vorher so ausgesprochen...

Es klingt ein wenig, nimm es mir bitte nicht übel, wie eine Schallplatte, die einen Sprung hat und immer wieder auf Stück 1 zurückspringt.

Dass Du dich hier äußerst, finde ich einen sehr wichtigen Schritt und ich möchte Dir Mut machen, den Weg weiterzugehen. Das Ziel soll ja nicht sein, sie zu vergessen, sondern die Erinnerung in Ehren zu halten und gleichzeitig JETZT zu leben.

Du schreibst, sie war eine leidenschaftliche Pilotin. Stell Dir vor: auch ihre Seele hat Flügel, die sich ausbreiten wollen, damit sie abheben kann. Indem Du Ihr "gestattest" oder "ermöglichst" zu fliegen, verlierst Du sie nicht, sondern Du gewinnst Dich selbst zurück. Du hast darauf nicht nur ein Recht, Du hast die Pflicht das zu tun. Ich bin ganz sicher, Angelika möchte, dass Du ein glücklicher und fröhlicher Mensch bist. Und Du verrätst Eure Liebe nicht, wenn Du lachst.

Liebe Grüße und ein dickes Energiebündel

Sylvie *sonne*
****ran Mann
20 Beiträge
Themenersteller 
an sylvie
Sylvie, ich glaube, daß Du recht hast. Meine Schallplatte hat einen Sprung, aber nicht weil ich mit meiner Geschichte hausieren gehe.

Im Gegenteil, ich oute mich hier bewußt in diesem anonymen Forum zum ersten mal. Gesprochen habe ich mit niemandem darüber,ich will keine Sensationsgier befriedigen.
Wahr ist aber auch, daß sich meine gedanken ständig im kreis drehen, so gesehen hat sie einen sprung, die platte.
Du und die anderen Teilnehmer bestärkt mich in dem, was ich schon lange vermute. ohne therapie wird das nix mehr.
Bisher war ich immer davon überzeugt, wenn ich Sie vergesse, töte ich sie ein 2.mal
Vielleicht ist dies der Knackpunkt
Eine beziehung ging dieser tage zu ende, bevor sie begann.
"ich weiß nicht wovor Du davonläufst" sagt sie zum abschied
"Aber solange Du mit Dir nicht im reinen bist, wird das nix"

albaran
*******day Frau
14.246 Beiträge
@albaran
nicht weil ich mit meiner Geschichte hausieren gehe.

So meinte ich das auch nicht, man kann es sich auch selbst erzählen, wieder und immer wieder ... *g*

Und erzähle mal (m)eine Geschichte:

Als ich 23 Jahre alt war, wurde bei mir Schilddrüsenkrebs diagnostiziert. Die schulmedizinische Maschinerie lief perfekt und es gab immer was zu tun. Ich glaubte "stark" sein zu müssen, weil es für mein Umfeld "so schwer" war. Bei dieser speziellen Sorte gibt es keine Chemotherapie sondern eine mit radioaktivem Jod. MacGuyver und die traumatische Erfahrung auf der Isolierstation riefen Alpträume hervor, in denen ich mit bloßen Händen explodierende Kernkraftwerke entschärfte, weil ich ja schon verseucht war. Ich denke, ich kann in Ansätzen nachvollziehen, was das "Flammenmeer" mit Dir macht.

Das "Funktionieren", das ich mir selbst auferlegt hatte, ließ bei anderen gar nicht den Verdacht aufkommen, dass ich leiden würde. Ich war rasch "gesundet", aber noch Jahre später war zwischen mir und der Welt eine Wand aus Plexiglas. Manche Nacht habe ich schreiend im Bett gesessen und wusste es am nächsten Morgen nicht. Glaubte es auch nicht, wenn es mir berichtet wurde.

Zurück zu Dir:

Ich spüre: der Schmerz ist unerträglich für Dich. Aber bisher war die Angst vor dem "neuen", was da kommen könnte, größer als alles andere. Dann lieber der vertraute Feind, mit dem kann man irgendwie umgehen. Ich weiß, was jenseits der Angst liegt, aber ich kann es Dir nicht sagen, Du würdest es nicht glauben.

Es hilft nichts: Du musst durch diese Angst hindurchgehen und selbst herausfinden, was dahinter ist. Alles was ich Dir versprechen kann: dahinter ist etwas. Und der Weg lohnt sich.

Sylvie *sonne*
@albaran
Ich kann mich den Ratschlägen nur anschließen - suche professionelle, psychotherapeutische Hilfe auf. Nach 10 Jahren ist ist dies keine normale Trauer mehr sondern ein Trauma. Und das ist in Anbetracht der Umstände auch kein Wunder, Du hast wohl noch keine Möglichkeit gefunden die Trauer zu verarbeiten - und genau da hilft eine Therapie.

Aber eins möchte Dich gerne noch mit auf dem Weg geben:

Bisher war ich immer davon überzeugt, wenn ich Sie vergesse, töte ich sie ein 2.mal
Vielleicht ist dies der Knackpunkt
Überlege Dir doch einmal, was Du Dir für sie gewünscht hättest, wäre Dir was passiert. Du hast Sie über alles geliebt, hättest Du nicht den Wunsch gehabt, dass sie wieder glücklich wird - auch mit jemanden Anderen?

Und wenn das so ist - meinst Du nicht dass sie den gleichen Wunsch verspüren würde?

Und: Du sollst sie doch nicht vergessen, sie wird immer ein wunderbarer Teil Deiner Vergangenheit bleiben. Nur in Deiner Gegenwart und Zukunft kann sie nicht mehr dabei sein, daher begehst Du keinen Verrat an ihr wenn Du dich jetzt auf ein neue Liebe einlässt.

Viele Grüße,
Uwe
****ran Mann
20 Beiträge
Themenersteller 
schuldgefühle
da ist noch etwas, was mich bewegt.
Die Tage vor ihrem tod waren wir ständig zusammen. Viel hatten wir bis dahin nicht voneinader gehabt, nur die Wochenenden und einmal 3 wochen griechenland.
Ich leistete meinen Wehrdienst bei einer Fallschirmjägereinheit, sie studierte in München an der TH, Fachschaft Maschinenbau, Wirtschaftsingeneurwesen
Sie hatte ein Austauschsemester an der stanford university, palo alto, ergattert. Ich freute mich so für sie.
Mein Gott, California, das wars doch!!
In 14 Tagen sollte es losgehen. Logisch, daß wir die Tage bis dahin gemeinsam verbringen wollten.
An dem Tag hatten wir lange geschlafen und alberten nach den frühstück noch herum. Sie war schon wieder heiß und erregt, genauso wie ich. Wir küßten uns zärtlich.
Ich weiß nicht welcher Teufel mich damals ritt: Plötzlich stieß ich sie aufs Bett und drang ohne weiteres Vorspiel in sie ein, nagelte sie förmlich aufs Bett.
-"Bist du jetzt verrückt geworden. Hör auf damit, bin ich étwa deine Hure?
-"Und ob Du meine Hure bist" stieß ich hervor und stütze mich auf ihre arme. so daß sie wehrlos war.
"ich vögle dich jetzt, wie es mir paßt"

vergewaltigt habe ich sie nicht, sie war schon nass und erregt. Ich hätte auch wieder aufgehört, wenn ich nicht gemerkt hätte, daß ihr das spiel so zuwieder nicht war.

2 stunden später meinte sie, das wetter sei zum fliegen göttlich:"ich dreh noch ein paar runden. das ende ist bekannt.
Und das hängt mir heute noch nach: mich so von ihr verabschiedet zu haben, sie in meiner geilheit eine hure genannt zu haben
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Lieber Albaran!

Schwer zu sagen, ob das gut war oder nicht. Es war damals so. Wir alle sind Menschen und machen manchmal etwas falsch, auch wenn wir es sogar gut meinen.

Vielleicht hat es ihr gefallen, war nur ein Spiel? Vielleicht war es gar nicht gut von Dir?

Aber es war so. Und ich gehe jede Wette ein, dass sie Dir längst verziehen hat, selbst wenn es ihr nicht gefallen hätte.

*

Für mich habe ich aus solchen Dingen, die auch mir passiert sind, eine wichtige Lehre gezogen: Ich versuche so zu leben, als würde ich am nächsten Tag nicht mehr leben (es wäre ja auch arrogant zu glauben, dass man morgen noch lebt). Hab oft genug zu jemandem gesagt: "Tschüss, bis morgen" - und ihn niemals wieder gesehen. Und ich war jedes Mal froh, wenn der Abschied wenigstens in einer angenehmen Atmosphäre stattfand.

Vielleicht ist es wichtig für Dich, genau dies daraus zu lernen?

Auch diese Geschichte solltest Du Dir endlich selbst verzeihen!

(Der Antaghar)
*******day Frau
14.246 Beiträge
Lieber Albaran,
Du lebst in einem Gefängnis, dessen Mauern Deine eigenen Gedanken sind. Und bei allem Respekt, den ich Deinem Schmerz entgegen bringe - wäre etwas anderes vorher passiert, dann würde Dir dieses andere auf der Seele liegen, und wenn es etwas so banales gewesen wäre wie "das rote Kleid steht Dir nicht".


Natürlich hast Du sie nicht vergewaltigt. Zwischen dem Sex und der Entscheidung zu fliegen, dürfte genug Zeit gelegen haben, um Dich gründlich zusammenzuscheißen, wenn ihr Dein Vorgehen völlig zuwider gewesen wäre. Was sie nicht getan hat...

Merkst Du gerade beim Lesen innerlich, dass Dein wohlformulierter Alptraum zu zerrinnen beginnt? Oder spürst Du deutlichen Widerstand, weil ich Dir Deine Geschichte zerpflücke? Gib den Widerstand auf ... lass die Geschichte zerrinnen, oder erinnere Dich an das, was dazwischen geschah: Ihr Lachen, ihr Winken, der Kuss, bevor sie einstieg in die Maschine... Vermutlich ist die Erinnerung an das Schöne noch schrecklicher als der an Dein vermeintliches Fehlverhalten. Mit dieser Geschichte "bestrafst" Du Dich selbst, redest Dir ein, Du hättest "verdient", dass sie weg ist ...

Ich weiß, ich bin gerade überhaupt nicht "nett", aber meine Erfahrung hat mich gelehrt, das Weichspülen in Deinem Fall die falsche Taktik wäre...

Du kannst jederzeit Stopp sagen, mir einfach nicht antworten. Das ist auch okay. Hauptsache, Du rührst Dich.

Sylvie *sonne*
du armer
vertraue dich ärztlicher hilfe an - gute besserung
****ran Mann
20 Beiträge
Themenersteller 
an silvie,anthagar und die anderen wohlgesonnen
Es war gut, mich auch anvertraut zu haben. Alles was ihr gesagt habt, stimmt

-ich brauche psychologische Hilfe

-ich muß sie in Liebe und Frieden ziehen lassen. Vielleicht leidet Ihre Seele genauso wie ich und findet auch keine Ruhe. Kann es sein, daß sie deshalb im Traum zu mir kommt?

-ich hätte auch nicht gewollt, daß sie nach meinem Tod so leidet

-silvie, du liest mir ordentlich die leviten, aber eins hat mich trotzdem erschreckt:die guten Erinnerung sind schlimmer als die schlechten. Das hat mich bestürzt, weil es den Nagel auf den Kopf trifft. Kannst Du mir erklären, warum das so ist?
Du sprichst von Mauern, die ich selbst errichtet habe....
Will ich ehrlich zu Dir sprechen, muß ich sagen, auch das stimmt.
Eines hast Du nicht gesagt, aber bestimmt gedacht:Auch Selbstmitleid ist ein Teil der Mauern...
Du hast recht, ich muß mich endlich der realität stellen. Wenn ich alles so lese, was Du und die anderen schreiben, dann bin ich auf dem besten Weg aus einem Trauma eine handfeste psychose zu machen. Ich bin erst 30, das kanns noch nicht gewesen sein.

arthagan: Deine Beiträge , bestechend klare analysen aber ohne moraliesierend gehobenen Zeigefinger sind mir sehr wertvoll, weil Sie eine perspektive eröffnen und den Weg zeigen

Auch Du Uwe, hast recht:Wenn ich das schaffe, sie als wunderbaren teil meiner Vergangenheit zusehen. Ich verrate sie nicht, wenn die Zukunft ohne sie stattfindet.

Ich hätte nicht gedacht, hier so feine menschen zu treffen, die sich so feinfühlig in meine Lage versetzen und mir ehrlich helfen wollen.
Ihr habt mir die Augen geöffnet, auch wenns weh tut.
Aber ein problem zu erkennen ist der erste schritt zur lösung.
Ich danke euch, ich danke euch von ganzem herzen.
Ich glaube, ich komm raus aus der Nummer

Euer Albaran
*******day Frau
14.246 Beiträge
Lieber Albaran,
ich könnte Dir vermutlich noch eine Menge Dinge sagen. Aber ich tue es nicht.

Sollten meine Worte hilfreich gewesen sein, um Dich aufzurütteln, dann freue ich mich darüber - wohl wissend, dass ich auch das Gegenteil, nämlich komplettes Dichtmachen, hätte auslösen können.

Aber für alles andere solltest Du Dir einen Spezialisten für Traumatherapie suchen.

Ich kann Dir nur sagen: es ist möglich, die Vergangenheit loszulassen, ohne sie zu vergessen. Es ist möglich, sich mit sich selbst auszusöhnen. Es ist möglich, das JETZT in den Mittelpunkt des Seins zu stellen. Aber ich kann Dich nicht an die Hand nehmen und da hinführen. Das musst Du alles selber tun.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Erfolg und werde Dich gern ab und zu ermuntern, wenn Du das möchstest.

Sylvie *sonne*

P.S.: @*****gar: Du hast da ganz am Anfang eine spezielle Methode der Traumaauflösung erwähnt. Magst Du ein wenig dazu sagen? Ich habe noch nie davon gehört und bin neugierig.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ sylvie2day
Du meinst die Erwähnung von EMDR?

Das ist eigentlich im Prinzip nichts anderes als das, was im Tiefschlaf in unseren Träumen passiert: Dort nennt man es die REM-Phase, also die Phase, in welcher die Augen sich schnell hin und her bewegen (deshalb auch: Rapid Eye Movement).

Dabei wird alles mögliche (was einen intensiv beschäftigt, umtreibt oder auch traumatisiert hat) vom Unterbewusstsein meistens recht effektiv im Traum verarbeitet.

Durch Imitieren der entsprechenden Augenbewegungen macht man bei EMDR genau das Gleiche, nur im Wachzustand.

Ohne Altes und Verschüttetes lange bequatschen zu müssen, kann man es dennoch auflösen - ein faszinierender, aber äußerst wirkungsvoller Weg. Er wurde mit großem Erfolg bei Kindern und Frauen aus dem früheren Jugoslawien nach dem Krieg angewendet und hat alle verblüfft. Häufig genügen zwei oder drei Sitzungen, meistens werden es mehr, doch nur sehr selten mehr als zehn. Oft genügt sogar eine einzige Sitzung, um z. B. sogar eine erlebte Vergewaltigung innerlich soweit aufzulösen, um wieder frei von der Traumatisierung und der damit verbundenen Belastung leben zu können.

Wenn man dann auch noch gesprächsweise daran "arbeiten" mag, ist das kein Problem und sehr nützlich, es muss aber gar nicht sein. Deshalb ist EMDR gerade für Kinder oder für Menschen, die sprachlich nicht sonderlich gewandt oder eher gehemmt sind, besonders hilfreich.

Erste verständliche und nachvollziehbare Infos dazu finden sich z. B. in dem Taschenbuch "Die neue Medizin der Emotionen" von Servan-Schreiber. Es gibt aber auch eine Unmenge an Fachliteratur dazu (z. B. von Francine Shapiro das Werk "EMDR als integrativer psychotherapeutischer Ansatz"). Und sicher finden sich auch im Internet gute Informationen dazu.

Ich hoffe, damit Dir und allen LeserInnen geholfen zu haben.

(Der Antaghar)
****ran Mann
20 Beiträge
Themenersteller 
an sylvie2day
Du verblüffst mich, denn Du liest in mir wie in einem offenen Buch. Mit dem "Dichtmachen" lagst Du nicht so falsch. war kurz davor.
Andererseits: ich mache schon 10 Jahre dicht, siehst ja, wie weit ich gekommen bin.
Eine antwort hätte ich noch gerne von Dir: Warum tun die schönen Träume mehr weh als die alpträume?

gruß
albaran
Du kannst sie nicht vergessen, ...
... aber du kannst wahnsinnig gut auf die Tränendrüse drücken. Was du tun kannst: Such dir einen neuen Nick (z.B. Nicholas Sparks), einen Ghostwriter (vielleicht mich) und mache ein Vermögen mit dem Buch und den Rechten.

Wenn du noch skeptisch bist, lies einfach "Weit wie das Meer", verfilmt unter dem "deutschen" Titel - "Message in a Bottle". Dieser Autor lässt ebenfalls kein Klischee aus und das, was ich in deinen wenigen Ansätzen oben lesen konnte, übertrifft Nicholas Sparks schon bei weitem. Außerdem schreibe ich dir ein erstklassiges Happy End dazu.

Mit ziemlicher Sicherheit, dürfte der JC-Server unter der Last derer, die dich jetzt "trösten" wollen, schier zusammenbrechen. Wenn du aus deinem Talent mehr machen willst, ich stehe dir zur Verügung (25%).
*******day Frau
14.246 Beiträge
@albaran
Warum tun die schönen Träume mehr weh als die alpträume?

Weil sie Dich daran erinnern, dass das Leben lebenswert ist, dass es Spaß macht, barfuß über die taugetränkte Wiese zu laufen und den Tag zu begrüßen, den Sonnenblumen guten Abend zu sagen, mit guten Freunden zu den Sternen hochzublicken, schlicht und einfach: jeden Tag das Leben zu umarmen.

Du hast es Dir in Deinem Alptraum bequem gemacht... nichts wäre gefährlicher, denn es könnte Dich ja rausholen und Dich daran hindern, Dich weiter im Selbstmitleid zu suhlen.

Tja, so ist das: wer fragt, muss mit der Antwort leben...

Sylvie *sonne*

P.S.: @***ne, Du kommst zu spät, der Autorenvertrag ist schon vergeben ...
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