Kollateralschäden
Alles ist leer und trostlosIch habe das Gefühl zu erfrieren
Die Stunden verstreichen unendlich langsam
Wo doch nur die Zeit des Herzens zählt und
Das ist unbeschreiblich unglücklich
Immer seine schlechte Laune
Seine Wutanfälle wie aus dem Nichts
Sein ewig lastendes Schweigen
Das ich nicht leichtfertig brechen darf
Denn ich habe es nicht verursacht
Lange schon bereitet es ihm keine Erleichterung mehr
Sich mit mir, bei mir über alles auszusprechen
Mich, seine Frau, zu seiner Verbündeten zu machen
Für und gegen seine Geliebte
Meine Widersacherin im unerbittlichen Kampf um sein Wohlergehen
Zärtlich aufmerksam sollte sie einmal wieder zu ihm sein
Damit ein Stück der Freude, das sie ihm schenkt
Auch für mich abfällt
Weil ich doch so viel mehr leide als er
Wenn sie keine Zeit für ihn hat
Sie kennt weder Himmel noch Hölle
Sie ist ohne Seele, ohne Herz und ohne Geist
Beide sind sie von einer Triebhaftigkeit zerfressen
Die kein Genuss ist
Nur Leid für uns alle
Wieder kann er nicht schlafen
Gequält ist sein Seufzen, sein Sich-hin-und-her-Wälzen
Wie soll ich mich da als seine Frau zwischen ihn und sie zwängen?
Ich käme ihm so gerne irgendwie zur Hilfe
Lange schon ist er nicht mehr der Jäger, der sich über seine Beute freut
Und seine unbefriedigte Begierde foltert ihn mehr als seine Geilheit
Zärtlich, sanft, sacht, behutsam
Befreie ich ihn schließlich mit ganzem Mut
Aber verschwiegen diskret unter seiner Bettdecke
Mit namensloser weicher warmer Hand von seiner Not
Nur damit sie schon morgen wieder übermächtig uns beide martert ...