Im übrigen, "leicht zu haben" ist ja auch nicht gleichbedeutend mit "leicht zu kriegen".
So ein Flirt ist schnell gemacht. So eine Eroberung, wenn jemand Erfahrung darin hat und sehr charmant sein kann, ja womöglich auch.
Aber wirklich so, dass es nicht nur eine kleine Affäre, ein kurzes Techtelmechtel, ein stürmisches kurzes Etwas ist?
Da gehört dann schon etwas mehr dazu als geschicktes Überrumpeln.
Deswegen glaube ich auch, dass sich so manche hinter dem Satz "ach, der/die ist leicht zu haben" verstecken.
Denn: Jemanden zu halten ist viel schwieriger, als jemanden zu kriegen! (Wobei letzteres manchmal auch der Quadratur des Kreises gleichkommt
)
Das bedeutet ja Arbeit und so. Man muss ja auch mal der Frau (oder wahlweise dem Mann) zuhören und ihre Bedürfnisse kennenlernen. Auf sie eingehen. Pah! Wieso auch? Einmal ins Bett gestiegen, Spaß gehabt, den Rest braucht man ja nicht mitzumachen, und tschüss und weg.
So ungefähr -so ziemlich
genau so ungefähr- stelle ich es mir bei jenem Mann vor, den die Threaderstellerin vor sich hatte.
Solange es einfach ist, nimmt er es mit - aber sobald sie
irgendetwas mehr von ihm will, ist er weg.
Tolle Wurst.
Es mag vielleicht eine Geschmackssache sein, wen man schlimmer einschätzt: Jene die von vorneherein die anderen verarschen gehen, oder jene die überhaupt kein Interesse an den Gefühlen ihres Gegenübers haben und ihr Ding durchziehen.
Ich persönlich finde die Verarschenden schlimmer, weil es so abgrundtief berechnend ist und -vor allem- weil da ganz offen gelogen wird. Und auf
Lügen reagiere ich extrem allergisch.
Die anderen lügen da zumindest nicht. Vielleicht würden sie sogar ehrlich antworten wenn man sie direkt fragt ("sag mal, wie lange hältst du es denn eigentlich bei jemandem aus?" und derlei Fragen ...), da diese im Flirtstadium aber eh selten kommen, fällt es mitunter gar nicht auf wie wenig Beachtung sie ihrem Gegenüber eigentlich schenken. Bitter, aber ich fürchte, davor kann man sich als Gegenüber schlecht schützen ... da hilft nur Geduld, denn gerade diese Sorte Mensch ist ein sehr ungeduldiges Tier.
Welche von beiden Sorten laChatte vor der Flinte hatte, weiß ich jetzt natürlich nicht. Nach meiner These müsste es ja eher ein Verarscher als ein Mr.Rücksichtslos gewesen sein. Aber weiß man's? - Hüben wie drüben gibt es Ausnahmen.
Was die Aufgabe, den/die Richtigen zu finden, nicht eben einfacher macht.
Ach, und Respekt - ja, genau das fehlte dem "Herrn" hier.