Nächtliche, weibliche Selbsterkenntnis
Ich kann nicht schlafenIrre an dämmrigen Gedanken entlang durch die Nacht
Dort wo billige rumänische Nutten den Straßenrand säumen
Ersetzen mir Lichtfunken den Sternenhimmel auf glitzerndem Asphalt
Am Selbstvergessen hindern mich immer wieder
Anhaltende Autos mit Kindersitzen auf den Rückbänken
"30 Euro?"
Wieso werden solche Fragen vom Windrauschen überhaupt herbeigeweht?
Als was werde ich wahrgenommen?
Es sind diese Zweifel, die mich letztlich am Leben halten
In unsichtbarem Teilnehmen, zu dem ich den Zugang verloren habe
"Ich zahl´ dir 20 Euro mehr, wenn ohne Gummi!?"
Der Apfel, den ich mir mitgenommen habe, fühlt sich ölig an und schmeckt nach nichts
Eines der Mädchen spendiert mir eine Zigarette und zündet sie auch noch an
Wir fühlen uns wie überreife Früchte eines schalen Sommers von weißem Schimmel bedeckt
Traurigkeit rollt kalte schwere Brocken durch unser Inneres
Wir führen ein Gespräch ohne Worte
Vereinigt in einer Gesamtschuld ohne Einteilung in verschiedene Sünden
Die wir vergessen haben, bevor wir darüber nachdenken können
Unterdessen bin ich am Hafen angekommen, wo Container verladen werden
Ein Kranführer winkt mir überschwänglich zu
Der Fluss, die warme Bettdecke
Verweilt am Ufer meines Schlafs
Mit kleinen Wellen aus Nacht in einem großen Gewässer ohne Zeit
Wo ich als toter Fisch unter eisigen Schauern in Schlamm geschlüpft bin.