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Piep

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**SK
7.791 Beiträge
Themenersteller 
Piep
Piep. Pieppiep. Pieppalapiep, Pieppalapapu. Piep.
„Hallo?“, flüstert irgendwer hinter dem Vorhang. Entferntes Fußgetrappel. Undeutliche Gesprächsfetzen.
Piep. Pieppiep. Pieppalapiep, Pieppalapapu. Piep.
Stöhnen. Jemand geht eiligen Schrittes vorbei. Alles geschieht hier hinter den Vorhängen – der Privatsphäre wegen.
Piep. Pieppiep. Pieppalapiep, Pieppalapapu. Piep.
„Hallo? Hallo?“, ertönt es abermals. Dieses Mal etwas lauter.
Piep. Pieppiep. Pieppalapiep, Pieppalapapu. Piep.
Die Sekunden ziehen sich wie Teerfäden dahin und lassen die Zeit nur zäh dahinfließen. Ich kann nur die Hälfte der Uhr am anderen Ende des Raumes erkennen. Mein Vorhang ist halb geschlossen.
Piep. Pieppiep. Pieppalapiep, Pieppalapapu. Piep.
„Ich muss mal!“, ruft dieser jemand nun ganz laut hinter seinem Vorhang. Irgendwer eilt herbei und entschuldigt sich geschäftig, um den gesichtslosen Patienten zur Toilette zu geleiten. Von der Stimme nach zu urteilen, muss es ein Mann sein, denke ich mir.
Piep. Pieppiep. Pieppalapiep, Pieppalapapu. Piep.
Ich zähle die Waben der Deckenbeleuchtung. Es sind genau achtundneunzig, wenn ich mich nicht vertan habe. Auch mir drückt allmählich die Blase, nur getrau ich mich noch nicht, etwas zu sagen.
Piep. Pieppiep. Pieppalapiep, Pieppalapapu. Piep.
Seit über 3 Stunden liege ich jetzt auf dieser Pritsche. Mir tut der Rücken weh, und ich habe Hunger. Die teerigen Sekunden haben meine Gedanken, die wie zu trockene Kekse zerbröseln, zu einer klebrigen Masse vereint, die meinen Kopf ausfüllt und immer vehementer gegen die Schädeldecke drückt. Doch das Dach lässt sich nun einmal nicht lupfen, und so zähle ich immer und immer wieder die Waben der Deckenbeleuchtung. Es sind genau dreiundneunzig. Oder nein, waren es vorher nicht noch neunundachtzig? Ich weiß es nicht mehr, …
Piep. Pieppiep. Pieppalapiep, Pieppalapapu. Piep.
Der alte Mann von heute Morgen kommt mir wieder in den Sinn. Da hatte man meinen Vorhang noch nicht fast zugezogen. Der Hosenstall stand ihm offen, als die werte Wie-geht’s-uns-denn-heute-Schwester ihm auf die Beine geholfen hatte, um ihn hinauszukomplimentieren. Ob er jetzt wohl seinen Rausch ausschläft, oder hat er sich schon den nächsten Flachmann besorgt, überlege ich …
Piep. Pieppiep. Pieppalapiep, Pieppalapapu. Piep.
Der Vorhang wird beiseitegeschoben. Eine Teerfadenlänge lang bin ich irritiert. Denn ich blicke in ein bebrilltes Zitronengesicht mit einem lilafarbenen Dutt im Zenit des Scheitels. Die Zitrone spricht zu mir. Sie setzt mir einen Korb voller guter Wünsche und Ratschläge auf die bedeckten Oberschenkel.
Wählen sie etwas aus, lädt mich das Zitronengesicht ein. Und beherzigen sie es dann auch, ermahnt sie mich, bevor ich mich ankleiden und gehen darf.

© CRK, Le., 04/2019
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**SK
7.791 Beiträge
Themenersteller 
nachtrag - editieren ist ja nicht möglich ;)
Das Leben ist noch nicht fertig mit mir, denke ich, als ich frohgemutes am Empfang vorbeimarschiere und das Krankenhaus so schnell wie möglich verlasse. Ich habe sogar vergessen, die Klebepads vom EKG abzumachen, fällt es mir wieder ein, als die die schwere Glastür aus meiner Hand gleitet und zu schwingt.
Dauerpiep
*top2*
*********olon Mann
128 Beiträge
Im ersten Ansatz dachte ich die Geschichte handelt von unser berkorksten ja inzwischen sowas von Unpersönlich kalten Handygesellschaft aber die Ironie in der Notaufnahme wieder zu finden, das muss erst mal jemand nachmachen! Klasse Story! *roseschenk* *top*
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**SK
7.791 Beiträge
Themenersteller 
ich krieg das piepen auch nicht mehr aus dem ohr. aus lauter "verzweiflung" zauberte ich mir gestern - während der ganzen warterei - meine musik. )8°)
******wen Frau
15.488 Beiträge
Oh Gott, ich habe ein Flashback. Schon wieder höre ich die Evita hupen. Ein schreckliches Geräusch, was mich bis nach Dienstende bis in den Schlaf hinein terrorisiert hat. Ich kann nur ahnen, wie schrecklich es sein muss, dem 24/7 ausgesetzt zu sein, ohne Fluchtmöglichkeit. Gesegnet sei die Amnesie, dass ich an meine eigene Zeit als Patient keine Erinnerungen mehr habe. Piep-piep-piep-PIEP. Hallo, Evita.
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**SK
7.791 Beiträge
Themenersteller 
na, ich war gottseidank nur ein paar stunden in der notaufnahme und ertrug das dann auch eher mit humor im herzen ... ich piepste dann in stillen mit den monitoren mit und machte mein liedchen daraus. )8°) dort arbeiten möchte ich allerdings nicht, wäre dort nicht gut aufgehoben. mit einem bein im knast zu stehen, ist nicht so wirklich meins, bei dieser irren verantwortung, die man dort hat und dem personalmangel ... und die schwester meinte dann noch so, als ich gegangen bin, dass das ein eher "ruhiger" tag sei ...
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