Immer wieder wunderbar,
wenn mit den Leuten der Oberlehrer durchgeht und es aus lauter Frustration, dass niemand zuhören mag, zu persönlichen Angriffen kommt - da zeigt sich wahre menschliche Größe...
Ich habe zwei Probleme:
Erstens habe ich bis heute noch kein Bier gefunden, das ohne erhebliche Geschmackseinbußen auf Alkoholgehalt verzichten kann. Ich mag zwar ab und an ein Weizen ohne Alk, aber das ist eben ein recht leckres Getränk sui generis, man darf dann einfach kein Bier erwarten.
Ich liebe es einfach, ein Bier zu genießen - wenn im Sommer die Sonne vom Himmel lacht, könnte ich schon am Vormittag unter einem Baum eins zischen... mache ich auch manchmal, wenn ich das Bruderherz in München besuche. Es ist einfach ein Genuss, für den ich leider noch keine "Ersatzdroge" gefunden habe.
Gleiches gilt für Wein. Wenn ich Leute sehe, die sich zum Pesto oder zum Ziegenkäse eine Limo oder ne Cola reintun, hebt es bei mir - wenn auch nicht gerade die Stimmung. Manches Essen wird erst mit dem passenden Wein richtig rund. Essen und Trinken gehören mit Liebe und Sex zu den Grundbedürfnissen und sollten dementsprechend gepflegt genossen werden. Dazu gehört nun mal auch Wein, der ganze Kulturen geprägt hat.
Zweitens werde ich mit einem leichten Schwips richtig angenehm im Umgang (Reinhard Mey hat dazu mal ein Lied gemacht: "wenn ich betrunken bin", passt genau!) und daher hat mein gesamtes Umfeld gar nichts dagegen, wenn ich mir ein Bierchen aufmache. Wenn ich kurz vor der Explosion stehe, weil wieder irgendwas beim Heimwerken ums Verrecken nicht klappen will, kommt es sogar vor, dass meine Liebste meint, ob ich mich nicht mal ausruhen und ein Bier trinken mag.
Ich werde also im Alkoholkonsum durch das Umfeld keineswegs eingeschränkt und muss mich immer selbst beschränken.
Das gelingt mir nicht immer, muss ich gestehen. Auch wenn ich fast immer Maß halte und ab und an auch gar keinen Alkohol konsumiere, trinke ich doch ziemlich regelmäßig zumindest ein Bierchen. Es gibt auch durchaus Phasen, wo ich mich dabei erwische, fast täglich praktisch eine ganze Flasche Wein zu genießen, weil meine Frau immer nur ein Glas trinkt und die Flasche am Ende des Abends dennoch leer ist... dann ziehe ich natürlich auch immer wieder die Bremse.
Und trotz der Tatsache, dass ich jetzt schon seit etwa 20 Jahren so lebe und als Schüler/Lehrling/Stundent immer wieder auch richtige Saufgelage eingestreut habe, auch heute noch ganz gern beim passenden Anlass "einen ballere", lebe ich immer noch ganz gut.
Meine Werte sind in Ordnung, ich habe morgens kein Händezittern und muss nicht tagsüber aus dem Büroschrank tanken. Ich kann ziemlich klar denken, einer geregelten Arbeit nachgehen, anspruchsvolle Freizeitbeschäftigungen pflegen etc.
Das schaffen nicht mal alle, die weniger Bier und mehr Cola als ich trinken.
Also: Alles kein Grund zur Aufregung! Klar hat jeder Alki irgendwann zu Beginn seines Absturzes mit einem Bier angefangen. Der hat aber genauso sicher in früher Jugend auch Muttermilch zu sich genommen... garantiert!
Diese Rückschlüsse von regelmäßigem Alkoholkonsum auf ein Ende im Suff sind genauso sinnvoll wie das Märchen von der Einstiegsdroge Marihuana. Klar hat fast jeder Junkie irgendwann gekifft. Aber davor hat er auch Tabak geraucht und davor hat er irgendwann mit Kaffee angefangen. Das sind zum Teil Ammenmärchen, die da gebastelt werden. Wenn jeder, der gern mal einen aufgelegt hat, am Ende an der Nadel hinge, müssten ich und mein gesamtes Umfeld aus der Schulzeit mittlerweile mit Prostitution und Diebstählen unseren Bedarf decken...
Es hängt wohl vor allem mit genetischen Faktoren und mit der Selbstkontrolle zusammen, ob man ein erhöhtes Risiko hat, abzustürzen. Ein Bier am Abend ist aber garantiert kein Grund dafür, die Fassung zu verlieren.