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Frust mit der Lust oder: Was habe ich, das Andere wollen?

*******986 Mann
11 Beiträge
Themenersteller 
Frust mit der Lust oder: Was habe ich, das Andere wollen?
Guten Tag werte Gemeinschaft,

Dies ist mein zweiter Beitrag, ich versuche einfach mal meine wirren Gedanken für die Allgemeinheit verständlich zu formulieren.

Beim stöbern in den Foren und in einigen Gruppen, ist mir aufgefallen, das ein Thema sich sehr häufig wiederholt.

Mein Partner/in hat keine Lust mehr auf Sex.

Oft scheint es das Ergebnis einer langjährigen Beziehung, von Zeit zu Zeit tritt dieses Problem auch schon nach den ersten paar Monaten auf, nach dem das Gefühl der Verliebtheit nachlässt. Die Formen und Ausprägungen dieses Problems sind mannigfaltig.
Viele Paare scheitern an dieser Hürde.

Doch meine Frage ist eine andere, diese setzt viel früher ein.

Nämlich Was zum Teufel habe ich/ihr/wir das andere Menschen Sex mit uns möchten.
Was braucht eine Person um sich sexuell zu jemandem hingezogen zu fühlen.

Natürlich liegt die Antwort auf diese Frage in jedem Individuum selbst, dennoch hoffe ich hier auf einige Verallgemeinerungen.

Nach dem Ende meiner Ehe (noch nicht geschieden) habe ich sehr viel über die Dinge nachgedacht die schief gelaufen sind, um sie im falle einer neuen Beziehung nicht zu wiederholen.

Dennoch hat diese Beziehung tiefe Wunden in mein Selbstbild geschlagen. Irgendwann war meine Frau nicht mehr im Stande mich zu berühren, erst nicht mehr beim Sex, dann fühlten sich die Küsse anders an, zum Schluss waren es nicht mal mehr Freundschaftliche Umarmungen.

Lange rede kurzer Sinn:

Ich bin heute einfach nicht mehr sicher, was ich meinem Gegenüber zu bieten habe. Ich habe förmlich Angst eine körperliche Beziehung einzugehen. Dies liegt auch an meiner Selbstwahrnehmung, daran arbeite ich bereits :-).

Ich hoffe das dies als Start für ein Gespräch ausreicht. Ich habe schon 2 mal den halben Text neu geschrieben, da ich viiiieeeeel zu viiiieeeel geschrieben habe, und es sonst wahrscheinlich kein Mensch gelesen hätte. Liest ja auch kaum einer noch die Bibel *freu2*

LG Ich
*******ust Paar
5.631 Beiträge
Was zum Teufel habe ich/ihr/wir...
andere Menschen haben etwas,
was der eigene Ehepartner nun mal nicht hat:
das Fremde.

Aber daran wird deine Ehe nicht gescheitert sein.
Es ist der Alltag,
der oft alles überdeckt
und alles erstickt.

Menschen leben nur 1x
wir wollen explorieren/ entdecken!
Aber statt zu ent-decken
wird man einge-deckt
mit Haushalt, Alltag und allerlei.

Die Trennung überwinden
neues Vertrauen wagen
eine anziehende/ offene Aura um sich aufbauen
das dauert seine Zeit.
Bei Frauen sagt man:
Hinfallen, aufstehen, Krone zurechtrücken
weiter gehts.
Sie schreibt wieder
Ich bin seit 2012 geschieden, seit 2003 waren wir zusammen.
Anfangs war alles toll, alles schön, Sex viel, dann kam das zusammen ziehen, die Kinder, seine Arbeit, Hobbys, Freunde, ich als Mutter zu Hause, zu Hause und nochmal zu Hause. Hatte selbst kein Geld um selbst mal einkaufen zu gehen, das kam immer nur von ihm. Immer mehr hat er mich blöd von der Seite angemacht wenn es nicht überall sauber und aufgeräumt war..... sorry.... Kleinkinder???? Da ist es nicht immer TipTop aufgeräumt.
So wurde die Lust weniger bei mir bis gar nichts mehr ging. BZW ich nur noch die Beine auf gemacht habe um ein paar Tage Ruhe vor seiner Lust zu haben.

Nun bin ich seit 3 Jahren wieder glücklich. Und so gut wie immer Lust auf ihn. Selbst wenn es nur bei seiner Befriedigung bleibt was mich null stört (selbst ist die Frau *zwinker* ). Warum?
Wir sind Nachbarn, sehen uns jeden Tag, alle 14 Tage übernachte ich bei ihm, gehen wir aus und tun was für unsere Partnerschaft. Zusammen ziehen? Abslolutes NoGo für uns beide, weil wir freiheitsliebend sind und diese räumliche Trennung brauchen und wollen um uns als Mensch nicht zu verlieren. Wir sind beide so, wollen es beide so, sexuell wollen und lieben wir das gleiche...... es passt einfach wie die Faust auf´s Auge. Wie der Sechser im Lotto.

Und so haben wir auch Sex mit anderen, weil wir es lieben und genießen auch mal außerhalb der Partnerschaft die Lust ausleben zu können. Neues ausprobieren zu können und zu wollen, ohne den anderen zu verletzen (fremdgehen; was für uns ein absolutes NoGo ist!!!!). Daher treiben wir uns immer zusammen umher. Es gibt keine Alleingänge. Und wenn doch, warum auch immer einem von uns das passieren würde, wäre dies das sofortige Ende unserer Partnerschaft.

Ich hoffe, ich habe jetzt nicht zu viel und zu ausführlich und doch verständlich und passend zum Thema geantwortet *ggg*

LG Sie
****yn Frau
13.442 Beiträge
Zitat von *******986:

Nämlich Was zum Teufel habe ich/ihr/wir das andere Menschen Sex mit uns möchten.

Es gibt Momente, da frage ich mich das auch. Ich habe Phasen, in denen ich einfach nicht verstehe, warum mein Freund es seit über acht Jahren mit mir aushält, warum es Männer und Frauen gibt, die unbedingt Sex mit mir wollen. Das sind so Momente, in denen ich fast nichts Gutes an mir finden kann.

Es sind aber nur Momente. Denn im Allgemeinen kann ich mich durchaus gut leiden.


Was habe ich also, das andere wollen?
Nun, meiner Erfahrung nach (bisher), ist das herausstechendste Merkmal an mir offenbar mein Gesicht. Ich selbst finde übrigens auch, dass ich ein hübsches Gesicht habe, es ist mein Lieblingskörperteil von mir.

Aber ich finde, man sollte sich nicht zu sehr dadurch definieren, was andere an einem toll finden, sondern was man selbst an einem toll findet.
Neben meinem Gesicht mag ich meine Haare. Klar, an manchen Tagen wünschte ich mir, sie wären dicker, voller, glatter, aber alles in allem mag ich es, dass sie lang sind und ich mag ihre derzeitige Farbe.
Ich liebe meine Lippen.

Was meinen Körper betrifft, bin ich sehr unsicher. Da gibt es sicherlich schönere. Sportlichere. Straffere.
Aber er ist okay und bisher hat sich keiner darüber beschwert.


Weg von den Oberflächlichkeiten: Was kann ich jemandem denn wirklich bieten, außer meinem Körper?
Ich halte mich für jemanden, mit dem man sich sehr gut unterhalten kann, und zwar über so gut wie jedes Thema. Ich habe eine mächtig hohe Toleranzgrenze, nehme Dinge nicht so leicht persönlich und bin vielseitig interessiert (außer Mathe - geh mir weg mit Mathe). Ich denke also, dass ich jemandem gute Gespräche bieten kann, weil ich auch sehr offen und neugierig bin und gerne lerne.
Ich bilde mir ein humorvoll zu sein - wenn man auf bösen Humor steht. Auch da fühle ich mich nicht schnell beleidigt, wenn jemand einen dreckigen, grenzwertigen Witz reißt.

Ich habe viele Hobbies und bin recht schnell für Neues zu begeistern. Vor allem, wenn Menschen eine Leidenschaft haben, ist es leicht, mich damit anzustecken. Mich faszinieren leidenschaftliche Menschen und ich kann mich gut und schnell daran beteiligen. Ich bin also recht einfach mitzureißen.
Man kann aber auch ganz prima mit mir faulenzen und schweigen, zocken und Pizza essen. Man muss sich mir nicht ständig von seiner Schokoladenseite zeigen, ich habe Verständnis für Makel. Ich setze niemanden unter Druck, perfekt sein zu müssen.

Sexuell kann ich definitiv Neugierde und Experimentierfreudigkeit bieten, Spieltrieb und für die, die was damit anfangen können, auch BDSM. Ich bin gerne aktiv, liege also nicht nur auf dem Rücken rum. Ich verteile gerne Komplimente und bin sexuell mit meinen Pappenheimern auch sehr spontan - man braucht bei mir nicht jedes Mal eine romantische Verführungsnummer und ein riesen Bohei, um Sex zu initiieren, da bin ich echt unkompliziert.


Alles in allem halte ich mich für einen Menschen, der gut was zu bieten hat - nicht für jeden, aber doch für ein paar. Und das darf man auch über sich selbst einfach mal so sagen: Ich bin ein toller Typ. Eigenlob stinkt nämlich ganz und gar nicht. Mir ist ein gesundes Selbstwertgefühl sehr wichtig und ich versuche es, so oft wie möglich aufrecht zu erhalten.


Zitat von *******986:

Was braucht eine Person um sich sexuell zu jemandem hingezogen zu fühlen.

Was ich an anderen anziehend finde, ist recht unterschiedlich, aber eine hohe Übereinstimmung bei grundlegenden moralischen Werten war mir zu jeder Zeit extrem wichtig und ist DAS Hauptkriterium für mich, um jemanden überhaupt erstmal sexuell interessant zu finden.
Aber ich stehe auch ungemein darauf, wenn jemand eben eine Leidenschaft hat oder in irgendwas wirklich gut ist, besonders künstlerisch. Ich bete Rigger an, die wirklich gut fesseln können, ich liebe Maler, Geschichtenschreiber und Musiker.
Ich mag es, wenn jemand ähnlich tickt wie ich. Aussehen ist für mich zweirangig, das bewerte ich sekundär und noch nie ist es mir passiert, dass ich jemanden, den ich charakterlich anziehend fand, plötzlich körperlich unattraktiv fand.

Ich habe aber auch meine irrationalen Groupie-Momente. Ich bin zum Beispiel ganz vernarrt in einen Mann von hier, der eigentlich überhaupt nicht meinen Kriterien entspricht. Da kann ich schwer erklären, worin die Faszination liegt. Ich weiß nichtmal, wie er aussieht, er hat kein Gesichtsbild. Tja, wo die Liebe eben hinfällt. *nixweiss*
*******986 Mann
11 Beiträge
Themenersteller 
*******ust:
andere Menschen haben etwas,
was der eigene Ehepartner nun mal nicht hat:
das Fremde.

Aber daran wird deine Ehe nicht gescheitert sein.
Es ist der Alltag,
der oft alles überdeckt
und alles erstickt.

Da hast du absolut recht, es war auch nicht, das wir uns beide nach neuen Partnern umgeschaut haben. Ich weiß auch warum meine Frau irgendwann keinen Bock mehr auf mich hatte, das war selbstverschuldet bzw. auch nicht gut kommuniziert.

Ich mag die Art wie du schreibst sehr!

Danke für deinen Beitrag.

*******egau:
Ich bin seit 2012 geschieden, seit 2003 waren wir zusammen.
Anfangs war alles toll, alles schön, Sex viel, dann kam das zusammen ziehen, die Kinder, seine Arbeit, Hobbys, Freunde, ich als Mutter zu Hause, zu Hause und nochmal zu Hause. Hatte selbst kein Geld um selbst mal einkaufen zu gehen, das kam immer nur von ihm. Immer mehr hat er mich blöd von der Seite angemacht wenn es nicht überall sauber und aufgeräumt war..... sorry.... Kleinkinder???? Da ist es nicht immer TipTop aufgeräumt.
So wurde die Lust weniger bei mir bis gar nichts mehr ging. BZW ich nur noch die Beine auf gemacht habe um ein paar Tage Ruhe vor seiner Lust zu haben.

Du beschreibst fast 1 zu 1 Die Beziehung zwischen mir und meiner Frau. Leider habe ich dich nicht vor 2 Jahren kennen gelernt, wo deine Worte mir vielleicht schon die Augen geöffnet hätten.
Interessant, das einer deiner Beiträge den ich hier gefunden hatte, in dem du das Thema auch behandelst mich schon zum weiter nachdenken animiert hat.

Auch finde ich es toll zu lesen, das die nächste Beziehung eine bessere sein kann. Auch dir vielen dank für deinen Beitrag.

Was mir etwas fehlt ist die Aussage was für euch ein Faktor ist, der zu Lust führt, gerade an Tagen wo ihr vielleicht mal nicht zu 100% heiß seit. Wie kann euer Partner eure Bedürfnisse wecken, Ihm sexuell nah sein zu wollen, ohne "Hinzuhalten"?

LG
*******986 Mann
11 Beiträge
Themenersteller 
****yn:
Es gibt Momente, da frage ich mich das auch. Ich habe Phasen, in denen ich einfach nicht verstehe, warum mein Freund es seit über acht Jahren mit mir aushält, warum es Männer und Frauen gibt, die unbedingt Sex mit mir wollen. Das sind so Momente, in denen ich fast nichts Gutes an mir finden kann.

Es sind aber nur Momente. Denn im Allgemeinen kann ich mich durchaus gut leiden.

Ich wollte gerade sagen es freut mich, das ich mit diesen Gedanken nicht alleine bin... Denke du verstehst wie es gemeint ist.

Du beschreibst das du im großen und ganzen zufrieden mit dir bist, nennst deine für dich Unsicherheiten. Und gehst dann auf deine Inneren Werte ein. Ich hatte vor alles zu quoten und Stück für Stück zu beantworten, aber ich denke nicht das das sein muss.

Was ich aus deinem Text für mich mit nehme ist vor allem, das es wichtig ist sich selbst zu lieben, realistisch. Jeder hat seine Stärken und Schwächen!

Ich stehe am Anfang eines langen Weges, alles neu aufrollen und mich finden und lieben lernen. Dann ergibt sich der Rest anscheinend von alleine.

Leider habe ich das Gefühl das nach unserer Trennung ich einfach nichts mehr an mir habe, das liebenswert oder anziehend ist. Aber das ist wohl ein Problem das in mir liegt nicht in den Menschen um mich herum.

Vielleicht sollte ich mir über dieses Thema erst wieder Gedanken machen, wenn ich mit mir zufriedener bin und nicht alles so verbissen und logisch betrachten.

Vielen Dank auch dir für deine offenen Worte.

LG
*******t75 Frau
8.772 Beiträge
sich selber lieben...
@*******986
sich selbst zu lieben ist oft viel schwieriger, als Andere zu lieben ...
aber es ist der Anfang, um von Anderen geliebt zu werden...

es gibt das Klischee, dass Einem genau dann die Bude eingerasnnt wird mit Avancen, wenn man selber frisch verliebt ist ...
das ist so ...
warum ist das so?
weil man sich selten so sehr selber liebt und so wohl mit sich selber fühlt - als wenn man frisch verliebt auf Wolke 7 schwebt
und genau das strahlt nach außen

Hast du mal eine Art Tagebuch geführt? Ich habe mal ein Sonnentagebuch geführt und jeden Tag aufgeschrieben, was ich heut an mir gemocht habe...
das war am Anfang sehr schwer und wurde immer einfacher, umso länger ich das getan habe ....
*ggg* *regenbogen*
****69 Mann
245 Beiträge
Ein Viel-Text Thema. Aber ein Gutes, wie ich finde.

Ich versuche es mal kürzer. Sich selbst lieben halte ich auch für die Grundvoraussetzung, von anderen geliebt zu werden. Dauerhaft. Aber um sich selbst zu lieben, muss man sich selbst kennen. Das ist für mich ein Kernthema, das einen Teil deiner Frage beantwortet. Denn erst wenn ich mich selbst kenne, kann ich authentisch sein und das glaube ich, ist ein ganz wesentlicher Punkt, auf andere attraktiv zu wirken. Natürlich müssen dann noch viele anderen Dinge zusammenpassen.

Lernt man einen Menschen kennen, weiß man nach weniger als einer Sekunde, ob dieser sympathisch ist oder nicht. Aber in der Folgezeit glaube ich, dass Authenzität darüber entscheidend mitbestimmt, ob aus bloßer Sympathie mehr werden kann.

Und sich selber kennen heißt auch, seine Fehler zu kennen. Und eine Meinung zu haben, an welchen man arbeiten will, und welche man anderen Menschen zumuten will. Und dann stören einen die eigenen Fehler auch nicht mehr so. Höchstens der Moment in dem einer mal wieder passiert.

... hat wohl nicht geklappt mit dem kurz fassen. Naja
Das mit der Selbstliebe ist richtig. Das andere Thema ist Achtsamkeit.

Ich reagiere ziemlich sensibel auf mein Gegenüber und ich kann zwei Lustkiller für mich ganz klar benennen.

Das eine ist Geruch. Das andere ist Missachtung.

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass sich selbst die Qualität der Küsse ändern kann. Wenn ein Mann, dessen Küsse ich vorher gesehnt habe, mich plötzlich ablutscht, als wolle er mein Gesicht feucht durchwischen, dann empfinde ich das als abstoßende Veränderung.

Wieso verändert jemand so sehr die Art und Weise mit mir umzugehen? Weil er nur noch küsst, aber nicht mehr mich küsst.

Ich bin eine wirklich sehr sexuelle Frau, die reichlich fordert. Werde ich aber missachtet, ist das, als würde ein Rolladen in mir herunter fallen und ich möchte Distanz.

Ich weiß das von mir, ich spreche das sofort an und es ist immer wirksam gewesen, wenn der Störfaktor beseitigt wurde.

Möchte man aber die Störfaktoren nicht beseitigen, dann führt das für mich zur Entfremdung. Mit einem „Fremden“ möchte ich nicht zusammen sein.

Eine erfüllende Sexualität finde ich in der Intimität mit meinem Herzensmenschen.

Intimität ist etwas, das man beschützen muss und nicht vollmüllen darf.

Mit einem mentalen Messie, der lieber Probleme schafft und pflegt, statt unsere Intimität mit mir zu pflegen, komme ich nicht über eine große Distanz.

Mit jemandem wie mich, der Intimität pflegt und Probleme löst, kann ich mir sogar ein lebenslanges Begehren vorstellen.

Das hat für mich mit Oberflächlichkeiten wenig zu tun. Die waren ja nicht nur zu Beginn der Partnerschaft da. Daran ändert sich eher weniger, was es für Paare oft schwierig gestaltet den Bruch ihrer Beziehung nachzuvollziehen. Man sucht halt eher im Offensichtlichen.
****77 Mann
361 Beiträge
Sich selbst lieben halte ich auch für die Grundvoraussetzung, von anderen geliebt zu werden.
Das glaube ich nicht.
Ich liebe weder mich als Ganzes, noch meinen Körper oder Teile davon.
Aber ich komme gut mit mir aus. Ich kenne mich, meine Schwächen und meine Stärken. Vor allem meinen Körper sehe ich eher als Werkzeug. Ich lege keinen großen Wert auf gutes Aussehen bei mir, aber wenn er nicht funktioniert wie ich möchte, kann ich das nicht ab.
Es ist nicht so, dass ich ihn schlecht behandele, aber ich nutzte ihn ähnlich meinem Auto, das ich möglichst lange fahren und damit auch nicht unangenehm auffallen möchte.
Ich würde meinen Umgang mit mir und meinem Körper also pragmatisch nennen. Wie auch mein Handeln im allgemeinen. Es liegt mir nicht ewig zu grübeln. Wenn ich mir nicht sicher bin, was ich tun soll setzte ich mir eine ungefähre Frist und wäge kurz vor Ende Pro und Kontra ab. Sollte ich mich dann falsch entscheiden, ging das wenigstens schnell und zumindest Zeit konnte ich sparen.
Und dafür kann man mich auch lieben.
*******986 Mann
11 Beiträge
Themenersteller 
*******t75:
Hast du mal eine Art Tagebuch geführt? Ich habe mal ein Sonnentagebuch geführt und jeden Tag aufgeschrieben, was ich heut an mir gemocht habe...
das war am Anfang sehr schwer und wurde immer einfacher, umso länger ich das getan habe ....

Nein ich habe das noch nicht versucht. Werde es aber mal angehen!
Es ist auch nicht, das ich mich hasse, ich bin mir einfach nur egal *augenzu*
Aber ich merke auch wie mein Selbstwert steigt. Die Arbeit wird nicht umsonst sein *gg*

*******er69:
Aber um sich selbst zu lieben, muss man sich selbst kennen. Das ist für mich ein Kernthema, das einen Teil deiner Frage beantwortet. Denn erst wenn ich mich selbst kenne, kann ich authentisch sein und das glaube ich, ist ein ganz wesentlicher Punkt, auf andere attraktiv zu wirken. Natürlich müssen dann noch viele anderen Dinge zusammenpassen.

Vielleicht liebe ich mich nicht so sehr weil ich mich selbst kenne, und enttäuscht bin von dem Ich, das ich die letzten Jahre gelebt habe. Ich mache mir keine Sorgen um meine inneren Werte, da bin ich sehr zuversichtlich. Ich kann von mir behaupten, das ich eine relativ angenehme Wirkung auf andere habe. Das Problem ist die Verpackung. Bzw. eher die Dinge die mir in Zeiten der Trennung vorgehalten wurden. Aber ich denke das braucht einfach Zeit.

*********_love:
Das mit der Selbstliebe ist richtig. Das andere Thema ist Achtsamkeit.

Ich finde da hast du einen sehr wichtigen Punkt angesprochen, den ich absolut nicht bedacht habe in diesem Thread.

Ich habe meine Achtsamkeit verloren, mir und auch meinem Umfeld gegenüber. Ich war vor langer Zeit mal sehr emphatisch, doch hatte ich den Fehler, alle Probleme anderer mir aufzubürden. Es war keine willentliche Entscheidung, aber ich bin sehr abgestumpft. Das war auch der Grund warum ich nicht erkannt habe, was mein Problem ist, und was ich meiner Ehe angetan habe. Es reicht nicht die Familie zu versorgen mit matriellen Dingen, wenn die Person von der Arbeit kommt und nur anwesend ist.

Aber Achtsamkeit halte ich für absolut richtig, und wichtig und ich denke dieses Thema hat oder sollte einen eigenen Themenbereich bekommen. *happy*

*********_love:
Ich bin eine wirklich sehr sexuelle Frau, die reichlich fordert. Werde ich aber missachtet, ist das, als würde ein Rolladen in mir herunter fallen und ich möchte Distanz.

Ich weiß das von mir, ich spreche das sofort an und es ist immer wirksam gewesen, wenn der Störfaktor beseitigt wurde.

Möchte man aber die Störfaktoren nicht beseitigen, dann führt das für mich zur Entfremdung. Mit einem „Fremden“ möchte ich nicht zusammen sein.

Ich finde es absolut faszinierend, wie reflektiert hier viele von euch sind. Auch wenn ich eine lange Beziehung hinter mir habe, merke ich doch wie unerfahren ich noch bin.

Deinen Zitierten Ausschnitt werde ich mir in das Sonnentagebuch schreiben. Denn ich finde das sehr treffend und verständlich!

*********_love:
Mit einem mentalen Messie, der lieber Probleme schafft und pflegt, statt unsere Intimität mit mir zu pflegen, komme ich nicht über eine große Distanz.

Leider bin ich wohl ein mentaler Messie, nicht das ich nicht versucht habe die Probleme zu erkennen und zu lösen, aber ich war wohl einfach nicht Achtsam genug, den Kern der Probleme zu erkennen. Ich habe mich zu sehr mit oberflächlichen Problemen beschäftigt.

Leider hat meine Frau nicht erkannt, das ich es versucht habe. Und war selbst nicht reflektiert genug, ihre Bedürfnisse für einen blinden, tauben Idioten verständlich zu formulieren.

Schwamm drüber. *heul2*

LG Ich
*******986 Mann
11 Beiträge
Themenersteller 
****77:
Ich würde meinen Umgang mit mir und meinem Körper also pragmatisch nennen. Wie auch mein Handeln im allgemeinen. Es liegt mir nicht ewig zu grübeln. Wenn ich mir nicht sicher bin, was ich tun soll setzte ich mir eine ungefähre Frist und wäge kurz vor Ende Pro und Kontra ab.

Auch wenn ich mich im Gedanken eher deinen Vorrednern zugehörig fühle was die Selbstliebe anbelangt, finde ich deine generelle Einstellung bewundernswert!
Ich halte deinen Art Dinge anzugehen für sehr mutig. Nach einem kurzen Blick in dein Profil und deine Hobbys, hat das für mich ein solides Bild abgegeben. So stelle ich mir Menschen vor die aus Flugzeugen springen! *lach*

Ich wünschte ich könnte schlagartig etwas von deiner Kühnheit abbekommen, aber ich denke der Weg dorthin war sicher auch steinig und prägend. Danke für deinen Beitrag der erfischend anders ist, und einen anderen Blickwinkel auf den Umgang mit sich selbst aufzeigt!
****77 Mann
361 Beiträge
Das sind nette Worte von dir. Aber bitte nicht glauben ich sei sonderlich mutig. Im Gegenteil, ich scheue eher das Risiko. Aber weil ich mich kenne, fällt es mir leicht einzuschätzen was ich (relativ gefahrlos) kann.
*******986 Mann
11 Beiträge
Themenersteller 
****77:
Das sind nette Worte von dir. Aber bitte nicht glauben ich sei sonderlich mutig. Im Gegenteil, ich scheue eher das Risiko. Aber weil ich mich kenne, fällt es mir leicht einzuschätzen was ich (relativ gefahrlos) kann.

Alleine deine Art wie du Probleme/Entscheidungen angehst ist für mich bemerkenswert. Ich druckse rum verrenne mich in Gedanken und lasse soviel Zeit vergehen, bis jemand anderes die Entscheidung für mich übernimmt. Du stellst dich diesen Dingen, gehst sie logisch an, wägst ab und bist dir den Konsequenzen klar gut und schlecht. Aber du machst es. Das ist für mich sehr Mutig, vielleicht auch nur weil ich ein Schisser bin. *zwinker*
******ind Mann
696 Beiträge
Sich selbst solche Fragen zu stellen, ist mMn ein gesellschaftliches "Problem", weil wir verlernt haben, unsere eigene Individualität zu lieben und zu leben; anstelle spielen wir "Vergleiche Dich mit....." zu irgendwelchen Medienkarikaturen oder Hollywood Phantasien (resp. Porno Wahnsinn).

Damit begibt man sich aber in eine psychische Abwärtsspirale von eher belastenden Gedanken (sich Selbst gegenüber), und damit erzeugt man alles, aber keine sexuelle Ausstrahlung.


Ich sehe das, wie es auch am Apollo Tempel steht: "Erkenne Dich Selbst".
d.h. seine positiven Aspekte, aber auch seine "Schatten" zu kennen, und beides zu harmonisieren, und da das Beste daraus machen.
Nach meiner Erfahrung achten viele Frauen weniger auf "Äusserliches" beim Mann, sondern gehen weit mehr noch nach der genetischen Programmierung, und da kommt dann die Frage ans Selbst: "Kann ich das Erfüllen bzw in der heutigen Zeit realisieren?"
Traue ich mir das zu, und bin auch überzeugt, strahele ich das auch aus, und dementsprechend ist die Wirkung auf Frau.

Kurz:
Lerne Dich erstmal Selbst kennen, mit allem was dazugehört, und sch**ß auf die Konditionierungen oder Selbstauferlegte Geißelungen.
Sei Du selbst, die anderen gibts ja schon.

Denn, eine allgemeine Antwort auf "was habe ich was andere wollen" kann keiner geben.
Viele Partnerschaften gehen ja auch krachen, weil die Biochemie einfach nicht zueinander passt, es aber keiner bemerkt.
Oder:
Weil Menschen nicht das (Potential) leben, was sie eigentlich ausmacht, und das dann freilich auch aufs Leben seine Wirkungen zeigt (siehe BurnOuts und Depressionsrate in D der letzten 20 Jahre).

Als Mensch sind wir mehr als unser Job, oder der Geburtsname, oder Deine Hobbies usw.
Und genau DAS macht Dich zu dem, was/wer DU bist, und was andere an Dir anziehend finden, sofern Du auch ehrlich zu Dir selber bist.
****re Frau
2.812 Beiträge
Ich finde das Thema hier sehr
schön, danke dafür.

Einige Techniken zur Selbstschätzung und Akzeptanz habe ich mir beigebracht

Nach meiner Trennung habe ich die Schuld nur bei mir gesucht und fand garnix mehr an mir gut

Es war und ist immer noch harte Arbeit,das Gefühl aufrecht zu halten,ich bin OK so wie ich bin und darf auch Fehler machen und das macht mich nicht zu einem Versager


Ich schaffe es nicht immer mit mir im Gleichgewicht zu bleiben doch lohnt es sich.

Die gute Mitte ist wichtig und Geduld
****Su Frau
1.291 Beiträge
Mir scheint, du hast durch die Trennung eine gehörige Wunde mitbekommen und es ist völlig egal, wodurch du verletzt wurdest oder dich zudem durch eigenes Verschulden selbst verletzt hast. ...
Die Wunde ist da, ist häßlich, juckt ungemein, sieht entstellend und ekelhaft aus und schwärt vor sich hin, während sie dich deiner Energie, Lust beraubt, mit bleierner Schwere aufs Gemüt drückt.

So in etwa fühlt es sich jedenfalls für mich an, sobald ich einen Schiffbruch erleide, wobei der "Schiffbruch" als Sinnbild für alles Mögliche steht, was mich emotional aus der Bahn wirft. ...

Da ich zu den Menschen gehöre, denen andere nicht helfen können, egal, wie oft man mit ihnen über die eigenen Probleme spricht, da ich es mit mir selbst klären und erst bis zum Grund des Meeresbodens absinken muss, um irgendwann wieder aus eigener Kraft aufzusteigen, gestehe ich mir in diesen Situationen (im "stillen Kämmerlein") die als peinlich angesehene Schwäche zu.
D.h. ich suhle mich jämmerlich im Selbstmitleid, tobe, fluche auf mich und die anderen, die mich nicht verstehen wollen oder können, bin wütend auf mich selbst und letztendlich heule ich dann erbärmlich wie ein verlassener Heuler am Strand, bis meine Tränen von allein versiegen, der Kopf vollkommen leer und somit die Verarbeitung abgeschlossen ist, was ein ganz wichtiger Prozess meiner eigenen Selbstheilung ist, ohne den ich es sonst niemals schaffen würde, zu mir selbst zurückzufinden, um zunächst egoistisch neu durchzustarten, bis sich alles in mir normalisiert hat und ich schlussendlich wieder zugänglich zu dem Empathie fähigen Menschen werde, der ich bin.

Was ich mit meiner bildreichen Sprache meine, ist der Fakt, dass es ungemein wichtig ist, das Innere und die Wunde selbst zu reinigen, indem zunächst der "Dreck" aus der Wunde entfernt wird, völlig gleich wie die Reinigung stattfindet und man sich selbst Balsam auflegt, indem man sich die Verletzung zugesteht. Denn eher kann eine Wunde nicht verheilen, sie muss versorgt werden!

Jeder hat seine Schwächen, doch die Stärke besteht darin, sie gegebenfalls zuzulassen, ehe man sich wieder sammelt, meinetwegen neu durchstartet, indem man Dinge tut, die man immer mal tun wollte, aber sich bisher versagte, kurzum neue Energie tankt. Wenn nicht jetzt, wann dann?!

Man kann von diesem neuen Input profitieren, sofern man nicht an die Zukunft denkt, sondern bewusst das Hier und Jetzt wahrnimmt, es sozusagen als intensive Regenerationsmaßnahme nutzt. Denn erst dann, wenn dieser Prozess abgeschlossen ist, lohnt sich ein Blick in die Zukunft.*zwinker*
********e_82 Frau
1.573 Beiträge
Ich versteh die Verletzung, aber man darf das nicht persönlich nehmen...selten will man etwas, was man gut findet, AUF EWIG und ändert seinen Geschmack nicht.

Wie wenn du Erdbeereis super findest, und deshalb nur noch Erdbeereis isst - irgendwann hängts dir zum Hals raus.
Das heißt aber nicht, dass Erdbeereis per se schlecht ist...du hast dich nur einfach daran sattgegessen.
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