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Außer der üblichen "Vorzeigehure" in Talk Shows habe ich auch noch keine Frau gehört oder gelesen, die nicht irgendwie das Gefühl hatte, "Schaden an ihrer Seele" zu nehmen.
Ich habe viele Berichte/öffentliche Interviews von Prostituierten gelesen und war überrascht, wie häufig es sich dabei um Dominas handelte - also durchaus Frauen, die innerhalb dieses Geschäftes in einer völlig anderen Machtposition stehen als die "gewöhnliche" Prostituierte, die "gewöhnliche" Freier bedient.
Aus meiner persönlichen Erfahrung mit Prostituierten kann ich sagen, dass unter den Frauen ein großer Konkurrenzkampf herrscht, bezüglich der Preise (oftmals muss man es billiger machen) und dem, was man anbieten kann (wer macht die meisten Praktiken mit), was letztendlich Auswirkungen darauf hat, wie viele Freier man an Land ziehen kann. Viele haben das Gefühl, sich unentwegt unter Wert verkaufen und jeden Scheiß mitmachen zu müssen, um davon leben zu können.
Meine persönliche Meinung: Man sollte keinesfalls in Pauschalclubs gehen. Pauschalclubs sind nicht viel besser als der Straßenstrich. Für 100 Euro darf man fünfmal aufs Zimmer (zum Beispiel). So der Plan. Im schlimmsten Fall sucht sich ein Freier dafür fünf verschiedene Frauen und jede Frau verdient gerademal 20 Euro an der Nummer. Pauschalclubs sind meinem Dafürhalten nach Ausbeutung. Flatrate-Ficken ist ein mieses Geschäft für die Frauen.
Aufpassen sollte man generell, wenn einem die Frau sehr jung vorkommt. Einige Männer wollen sich gerade mit einer Prostituierten mal was Blutjunges "gönnen" und ich habe nicht nur einmal mitbekommen, dass ganz besonders in selbsternannten "Edelbordellen" minderjährige Prostituierte aufgegriffen wurden.
Wenn ich Revue passieren lasse, was mir Prostutierte und Ehemalige erzählt haben, dann ist die Suche nach einem anständigen Bordell sehr ausschlaggebend, da es dabei fürchterliche Qualitätsunterschiede gibt. Es gibt gut geführte, sehr anständige Kleinbordelle, aber auch Kleinbordelle, in denen Frauen auf engstem Raum leben und ausgebeutet werden. Große Bordelle bedeuten für Frauen häufig große Konkurrenz und großen Druck.
Wäre ich auf der Suche nach einer Prostituierten, erschien mir der Weg über eine selbstständige "Hobbyhure" am geeignetesten. Aber natürlich hat auch dieses Geschäft Nachteile, weil sich die Frauen oft in Hotels und auch in der eigenen/fremden Wohnung treffen und dort keine Möglichkeit haben, auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas schiefläuft. Manche können sich Fahrer und Coverer leisten, die warten, bis die Frau wieder erscheint und Alarm schlagen, wenn sie nicht innerhalb einer bestimmten Zeit auftaucht oder sich per Handy meldet.
Persönlich kann ich eben nur raten, dieses Angebot nicht leichtfertig in Anspruch zu nehmen, sondern wirklich lieber länger zu suchen, als sich mal eben schnell einen "Snack" zu gönnen. Und dass man nicht geizig ist. Wer Prostitution mit einer Geiz-ist-geil-Mentalität begegnet, läuft Gefahr, Ausbeutung zu unterstützen. 20 Euro für eine Nummer ist NICHT vernünftig. Von privaten Hobbyhuren kenne ich Pauschalpreise von 120-160 Euro die Stunde und alles an zusätzlichen Praktiken kostet extra.
Für mich ist bei meiner Meinungsbildung über dieses Geschäft sehr ausschlaggebend, welche Einstellung die Freier zur Prostitution haben. Ich kann nicht wertfrei sein, wenn ein Mensch andere Menschen konsumieren und dabei möglicht billig wegkommen möchte und sich zusätzlich keine Gedanken darüber macht, ob es der Frau, die er sich da aussucht, wirklich gut geht.
Grundsätzlich bin ich komplett gegen ein Prostitutionsverbot, da ich generell der Meinung bin, dass der Staat keinerlei Verfügungsgewalt über den Kapitalmarkt und den Körper eines Menschen haben sollte. Sprich: Wenn ich mich heute dazu entschließe, für Sex Geld zu verlangen, will ich nicht, dass sich der Staat dabei einmischt und mir vorschreibt, was ich mit meinem Körper machen darf oder nicht, oder welches Gut ich für einen Handel anbiete. Wenn ich heute beschließe, dass ich für Sex Geld bezahlen will und jemanden finde, der sich freiwillig auf diesen Handel einlässt, will ich nicht, dass der Staat uns vorschreibt, was wir als Erwachsene kaufen und verkaufen, wenn dieser Handel keiner Seite, weder mir, noch meinem Handelspartner, schadet.