Kochst du mal Kaffee, oder kannst du das auch nicht?
Wessen Fehler ist es, wenn einem eine bestimmte sexuelle Praktik (oder eine Art wie eine Praktik ausgeführt wird) nicht gefällt?Ist es der Fehler desjenigen, der aktiv ist oder vielleicht der Fehler des Nehmenden? Was zunächst eindeutig klingt: »Hör mal, du bläst echt scheiße!«, ist möglicherweise die Kritik an jemandem mit wenig Erfahrung beim Oralsex. Es könnte aber auch sein, dass der Sprecher des Satzes einfach unfähig ist, zu genießen, was er empfängt, sondern stur und strikt auf der Einhaltung bestimmer (erlernter) Standards beharrt.
Klar, die vorherrschende Meinung wird sein: Der Aktive muss genug Empathie aufbringen, zu spüren, was dem Passiven gefällt, oder, wenn er unsensibel ist, muss er es sich wenigstens sagen lassen, was und wie es geht oder nicht.
Interessant finde ich es dagegen, den Spieß einfach mal umzudrehen und zu behaupten: Wer immer darauf besteht, dass es so und so gemacht werden muss, damit es gut wird, hat einfach vergessen, wie es ist, unbefangen zu genießen. Statt loszuplärren, wie scheiße die Sexpartner doch so waren, könnte man sich auch in Demut üben und lernen, das zu genießen, was man bekommen kann, oder?
Wozu überhaupt, wenn nicht um die Vielfalt zu genießen, brauche/will ich verschiedene Sexualpartner? Was nützt es mir da, wenn ich jedem "beibringe", wie es bei mir abzulaufen hat, damit es erfüllend wird? Wo, außer auf der Strecke, bleibt dann noch die Vielfalt?