Ich plauder mal aus meinem Nähkästchen:
Vor meiner Frau hatte ich eine Freundin. Diese hatte auch schon ein Kind (nicht von mir). Auch eine Ausbildungsstelle hatte sie. Und ein intaktes Elternhaus und einen Freundeskreis.
Ich war eine Woche weg. Noch eine Woche später war nichts mehr da. Keine Freunde (vergrault), Eltern außen vor, Ich verlassen, Kind vergessen, Ausbildungsplatz weg.
Was war passiert:
Sie traf einen netten Mann, den sie aus Höflichkeit mit einem Treffen eigentlich nur einen Korb geben wollte (weil sie ja mit mir zusammen war). Zwei Wochen später jedoch prostituierte sie sich für ihn.
Ein Loverboy trifft Frauen, mach sie gefügig und nimmt sie aus und hinterlässt ein Wrack. Je stolzer (emanzipierter) eine Frau ist, um so besser.
Als erstes gehen bei der Frau die Lichter aus (KO-tropfen). Dann bekommt sie während dieses Schlafes eine hohe Dosis von hoch abhängig machenden Drogen verabreicht. Dann werden noch ein paar schöne Fotos dieses nackten Frauenkörpers geschossen.
Wird die Frau wieder wach, wird ihr die frohe Kunde zuteil das dieser Mann diese Fotos gerne öffentlich macht, Arbeitsstelle, Bekanntschaft, Kinder, Eltern und Freunde sind dafür eine gute Adresse. Das will die Frau nicht. Das findet der Mann gut, und hat auch gleich ein paar Ideen, was die Frau tun könnte um ihn davon abzuhalten.
Der Mann sagt ihr auch noch, das alle Lieben ernsthafte Probleme bekommen, wenn sie sich in diese Situation einmischen, das geht die eh nix an. Frau hält aus Angst um Eltern, Partner und Freunde diese auf Abstand. Außerdem schämt sie sich so das offen zu legen.
Als sie merkt, das sie abhängig von einer Substanz ist, die sie nicht kennt, und auch nicht beschaffen könnte (woher soll sie das wissen) ist sie vollends von dem Mann abhängig.
Das alles geschieht in so einer engen Taktung, bis die Frau merkt was läuft, ist es längst zu spät. Nur ein bis zwei Wochen danach steckt die Frau in der Prostitution, Spätestens da sind alle Brücken zu ihrem alten Leben abgebrochen.
Ja, auch ich habe damals mir ein echtes Trauma eingefangen.
Aber:
Loverboys, und die bösen anderen Männer sind in der Regel so tief im kriminellen Milleu drin, das diese eh oft über gefälschte Unterlagen verfügen.
Die Gefahr an so einen Mann zu geraten ist real existent (vielleicht unter 1:1000). Ich habe eine sehr lange Zeit damit zugebracht dieses zu verarbeiten. Man kann sich in die angst ergeben- oder man lebt wieder ohne angst, aber mit Vorsicht. Vorsicht heißt, das ich ein waches Auge auf Dynamiken entwickle.
Prävention ist nahezu unmöglich. Denn ich kann kaum einen echten Personalausweis von einem gut gefälschten Ausweis unterscheiden, erst recht, wenn mir mein Gegenüber schon etwas eingeflöst hat was mich ganz "heiter" macht. Covern ist auch sinnlos, die große Aktion startet eh erst, wenn man zu zweit ist, und ich in meiner Erheiterung den Aufpasser weggeschickt habe. Was heißt, wenn da einer ist, der mir was will, bin ich darauf eh unvorbereitet. Weil meine Maßnahmen in der Regel unwirksam sind. Oder sie fallen so gravierend aus, das es eine Beleidigung für alle anderen 99,99% des gleichen Geschlechts ist.
Deswegen sage ich, das "Aufrüstung" der Falsche weg ist. Weil es für den artigen Mann eine Zumutung ist sich derart offenzulegen (zumal es ja nicht beidseitig ist), und den bösen hält´s nicht fern. Hilft es wirklich jedem zu unterstellen ein Potentieller Straftäter zu sein, so er es nicht anders beweist? Will ich in so einer selbst erschaffenen Wirklichkeit leben? Das es finstre Menschen gibt, ist unbestritten. Siehe meine Historie.
In übertriebener Vorsicht zu leben wird mich mehr einschränken, als es schützt.
Das musste auch ich lernen.