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Was gehört dem Partner?

Was gehört dem Partner?
Liebe JC-Mitglieder,

ich möchte mit diesem Thema ein Beziehungsproblem in den Raum stellen, dass für mich schon viele Jahre zurück liegt.

Ich bin seit 15 jahren mit meiner Frau zusammen und wir sind beide miteinander glücklich. Klar, klingt wie überall, doch ich finde, dass diese Frage so alle 6 Monate mal gestellt werden sollte, denn Glück ist nicht immer selbstverständlich.

Auf die Frage: Bist du zufrieden und bekommst du all das, was du dir erhoffst/erwartest/benötigst von mir, hat sie mit JA beantwortet. OK, könnte Mann denken, doch auf die Nachricht....: Ich habe da auch eine/einen Anderen für andere Bedürfnisse, war sie im ersten Moment sehr überrascht. Es kam die Diskussion auf, ob sie denn auch alles bekommt, was ich zu geben habe? Meine Antwort war: NEIN, denn

1. du willst vielleicht nicht alles haben.
2. kannst alles gar nicht verarbeiten oder aushalten.
3. und.. steht dir auch nicht alles zu!

Genau das ist die Konkrete Frage:

Hat der Partner ein Recht auf ALLES. Alle Liebe in der ehelichen Beziehung (z. B. Kinder ausgenommen), Zeit , Zuneigung, Sexuelle Aktivität (keine Treuediskussion), Neigung, Widmung, Sorgen, Informationen etc.?

Das Thema Treue war nicht Bestandteil der Diskussion. Das ist zwischen uns geklärt, doch dieses ALLES hat für mich so einen besitzergreifenden Geschmack. Darf ich Liebe in der Beziehung teilen?

Vielen Dank für die Antworten.

Gruß
Snake Plissgen
Ich glaube, erst mal versuche ich, alles meinem Partner zu geben, ohne Berechnung und Vorbehalte

sollte sich das als suboptimal herausstellen, findet sich sicher ein anderer Weg, aber geplant etwas vorzuenthalten ist mir zu kopflastig und distanziert

ich will ja geben in einer Partnerschaft, mir wird ja nichts weggenommen und ich muß das, was ich zu geben gedenke, nicht einteilen

Ich glaube, ich anstelle Deiner Frau hätte gedacht Du hast dich innerlich von mir entfernt, wenn so eine Theorie auf den Tisch kommt

Natürlich decken sich nicht alle Bedürfnisse ... und wenn es nur das nach einem Frauengespräch oder einer Männerrunde ist, aber von vornherein zu sagen ich gebe Dir nur einen Teil meiner Liebe ... wieviel denn? 87% und der Rest geht an meine nette Kollegin? Und welchen praktischen Nutzen soll sowas haben?

Für mich gibt es Fragen, die ich mir von selbst nie stellen würde, weil sie eine Partnerschaft echt nicht nach vorne bringen.

Wenn jemand zu mir sagen würde meine ganze Liebe kriegst Du nicht, die steht Dir nicht zu würde der Anteil meiner Liebe für ihn auf geschätzte minus 28% rutschen.

LG helen
Es kam die Diskussion auf, ob sie denn auch alles bekommt, was ich zu geben habe? Meine Antwort war: NEIN, denn

1. du willst vielleicht nicht alles haben.
2. kannst alles gar nicht verarbeiten oder aushalten.
3. und.. steht dir auch nicht alles zu!

aus dem Kontext heraus habe ich es eher so verstanden, dass es evtl. um sexuelle Vorlieben geht.
Nicht um die Liebe, wie viel er davon gibt...

Ich kenne dieses. Ich hab auch viel mehr zu geben, als mein Männe haben will. Damit sind keine Gefühle gemeint, hat eher einen sexuellen Hintergund.
Ich finde es rücksichtsvoll, wenn man sich Gedanken darum macht, wie viel der Partner vertragen/ aushalten kann/will.

Tja...das mit dem Zustehen ist so eine Sache. Grundsätzlich sage ich mir, meinem Mann steht alles zu. Alles was er haben will. So lang es nicht freiheitsbeschneidend für mich ist und er es auch haben will.
Wenn er mich nicht bevormundet und mir gewissen Dinge auch allein gönnt, dann bekommt er aufgrund seiner Einstellung schon alles von mir, weil ich sehr genau weiß, wie selten es ist, von einem Menschen so angenommen zu werden, wie ich bin, mit all meinen Macken, Ecken und Kanten.

Ich will auch gar nicht alle Informationen. Ich will nicht, dass er der gläserne Mensch für mich ist.
Es ist faszinierend für mich, wenn ich sehe, dass er sein Leben auch ohne mich lebt und dabei glücklich sein kann.
Das er sich freut, wenn ich dann ganz bei ihm bin.
Aber auch, dass wir uns zeigen, dass es mal wieder an der zeit ist, sich näher mit uns zu befassen
(wir haben da so was lustiges wie einen Beziehungs"vertrag", der wird auch halbjährlich überarbeitet..hab das mal aus einer Laune aus Spaß an ihn geschrieben, aber er fand es so gut, dass wir es immer weiter gemacht haben)
********ussy Paar
1.153 Beiträge
Meinem Partner gehört mein Herz
Was gehört meinem Partner? Mein Herz. Und daraus folgend alles, was ich ihm schenke.

Ich denke, das Problem an deinem Thema ist die Vermischung von dem, was ich dem Partner freiwillig gebe, und dem, was der Partner von mir erwartet oder sogar fordert. Freiwillig würde ich - wenn ich liebe - alles geben, was ich habe und was ich geben kann. Nun gut, ich gebe auch anderen - und das ist auch gut so, denn trotz Partnerschaft bleibe ich doch eine eigenständige, selbstbestimmte Person. Und solange ich genug zu geben habe, kann ich dies verteilen, wie ich dies für richtig halte. Meine Vorstellung von Beziehung beinhaltet nicht, dass man vom Partner fordert, was er tun soll - der größere Liebesbeweis ist, wenn der Partner einem schenkt, was man braucht.

Das ist jetzt relativ abstrakt, andererseits muss bezüglich Themen wie Liebe und Treue zunächst für jede Beziehung geklärt werden, wie sie Treue für sich definiert, bevor man dazu eine Aussage treffen kann. Aber Zeit und Unterstützung für Freunde, Hobbies das sind Dinge, die unabhängig von Treue in dieses Thema fallen. Andererseits bedeutet Liebe zum Partner, das ich will, dass es ihm gut geht und ich auch bereit bin, etwas dafür zu tun. Insofern sollte sich bei gegenseitiger Liebe doch vieles von alleine regeln, wenn man sich Freiraum und Vertrauen schenkt.

und.. steht dir auch nicht alles zu!
Das allerdings klingt auch nicht besonders nett, weil man den anderen quasi ausschließt. Ich finde ein Nebeneinander besser: denn wenn man genug für alle hat, nimmt man dem Partner ja nicht unbedingt etwas weg, sondern gibt einfach nebenbei etwas an andere. Manchmal kann es die Beziehung ja auch bereichern, Input von außen zu bekommen. Der Fairness halber würde ich den Partner zumindest darüber informieren, wie ich entschieden habe und was ich tue.

Pussy
Ich finde die Frage ziemlich interessant, vor allem im Zusammenhang mit deinen Antworten 1 und 2.

Bei Antwort drei, also

3. und.. steht dir auch nicht alles zu!
scheiden sich unsere Geister, denn grundsätzlich soll sie alles haben und ganz im Gegenteil, ist mir unwohl, wenn es was gäbe, was sie gar nicht will. Und an dieser Stelle beginnt der für mich interessante Teil deiner Frage, der zwangsläufig zu eins und zwei überleitet.

Was ist, wenn sie einen tatsächlich damit konfrontiert

1. du willst vielleicht nicht alles haben.
2. kannst alles gar nicht verarbeiten oder aushalten.
Ehrlich gesagt frage ich mich das auch und komme mehr und mehr zu dem Schluß, dass auf Dauer dieses Defizit nur dazu führen kann, kein Recht auf Alles zu haben. Die Kunst ist wohl genau da loslassen zu können, wo einer will, der andere aber nicht mehr kann.

LG
Calliou
Nach meinem Eindruck folgt das Eingangsposting einem Denkmodell,
das sich gut eignet für philosophische Betrachtungen.
Z.B. betreffend die Frage, ob und wie sich das "Konzept Liebe"
vereinbaren läßt mit einem an Interessen- und Besitzstandswahrung
orientierten Denken.

Ich denke, dass sich der Charakter eine Partnerschaft grundlegend
ändert, sobald der Begriff des Rechtsanspruchs eingeführt wird.
Und ich halte es für sinnvoll, trotz aller gelegentlich auftretenden
unguten Gefühle auf die Einführung dieses Begriffs zu verzichten.
Und sei es nur, weil ich Beziehungsmodelle, die in letzter Konsequenz
auf gegenseitige Abgrenzung hinauslaufen, für nicht dauerhaft
lebensfähig halte.
********ussy Paar
1.153 Beiträge
@ Bergloewe
Ich denke, dass sich der Charakter eine Partnerschaft grundlegend ändert, sobald der Begriff des Rechtsanspruchs eingeführt wird. Und ich halte es für sinnvoll, trotz aller gelegentlich auftretenden
unguten Gefühle auf die Einführung dieses Begriffs zu verzichten.
Und sei es nur, weil ich Beziehungsmodelle, die in letzter Konsequenz
auf gegenseitige Abgrenzung hinauslaufen, für nicht dauerhaft
lebensfähig halte.
Prinzipiell kann ich dir da zustimmen, trotzdem baut unsere Gesellschaft oder das dort gängige Beziehungsmodell klar auf Rechtsansprüchen auf. Auch wenn das nicht immer explizit erwähnt wird, dann ist doch zumindest im Hinterkopf klar, wie die Ressourcen innerhalb einer Beziehung zu verteilen sind. Und dieses ungeschriebene Gesetz sieht vor, dass zunächst einmal ALLES an den/die Partner/in gehen soll - und in sexuellen Dingen erst recht. Die Frage ist nur, lässt sich eine gängige Beziehung dann überhaupt langfristig oder zumindest langfristig glücklich führen? Oder kommt es zwangsläufig entweder zum Verlust des Glücks oder man muss Partner/in oder Beziehungsform über Bord werfen?

Pussy
**_n Mann
602 Beiträge
Hmmmm - schwere Frage ....

eigentlich ist es doch so, das du dann entscheidest was und wieviel sie vertragen kann - solltest du ihr die Entscheidung darüber nicht überlassen ?

Sicher hat jeder so seine kleinen Geheimnisse aber alles was wichtig ist auch zum wohl der Partnerschaft gehört doch geteilt, so sehe ich das zumindest.

Wenn sie mit manchen Dingen nicht klarkommt kann sie das ja sagen und dann behalte ich es in Zukunft für mich.
Was gehört dem Partner?



ALLES!
Auf die Frage: Bist du zufrieden und bekommst du all das, was du dir erhoffst/erwartest/benötigst von mir, hat sie mit JA beantwortet. OK, könnte Mann denken, doch auf die Nachricht....: Ich habe da auch eine/einen Anderen für andere Bedürfnisse, war sie im ersten Moment sehr überrascht. Es kam die Diskussion auf, ob sie denn auch alles bekommt, was ich zu geben habe? Meine Antwort war: NEIN, denn

1. du willst vielleicht nicht alles haben.
2. kannst alles gar nicht verarbeiten oder aushalten.
3. und.. steht dir auch nicht alles zu!

Genau das ist die Konkrete Frage:

Hat der Partner ein Recht auf ALLES. Alle Liebe in der ehelichen Beziehung (z. B. Kinder ausgenommen), Zeit , Zuneigung, Sexuelle Aktivität (keine Treuediskussion), Neigung, Widmung, Sorgen, Informationen etc.?

Das Thema Treue war nicht Bestandteil der Diskussion. Das ist zwischen uns geklärt, doch dieses ALLES hat für mich so einen besitzergreifenden Geschmack. Darf ich Liebe in der Beziehung teilen?


glücklicherweise ja kein aktuelles beziehungsproblem mehr von euch... verrätst du uns auch, wie ihr es gelöst habt?

wenn ich mal meine gedanken dazu schreiben darf:
du warst bzw. alles was sie von dir "bekam",war alles, was deine frau brauchte und wollte...

deine frau
hatte die erwartung und den wunsch, dass es umgekehrt auch so sei. der gedanke, sie kann dir nicht alles geben, was du brauchst und möchtest..... oder auch der gedanke, du möchtest manches gar nicht mit ihr erleben.... hat sie irritiert und vielleicht sogar schockiert... sicherlich erschüttert in ihrem bild von sich und eurer beziehung.....

es gibt monogame menschen, für die ist es undenkbar, dass sie partnerliche liebe teilen sollen...

zu antwort 1:
in einer liebesbeziehung erwarte ich offene kommunikation...
also streiche satz 1 oder das "vielleicht" daraus *g*

zu antwort 2:
du entscheidest darin über ihren kopf hinweg und machst sie "klein"... hinweis auf siehe oben: erst kommunikation.....

zu antwort 3:
holla die fee! liebe ist ein kontingent, worüber DU bestimmst, wieviel, wie und wann sie davon bekommt?
(ich hätte dir die hölle heiß gemacht nach diesem satz *haumichwech* )
...alles...
und nichts...

das mit dem "gehören" geht für uns auch in die sparte "besitzanspruch", weshalb wir wohl eher dazu neigen, zu sagen, "nichts" und trotzdem "alles". nämlich genau alles das, was wir für unsere beziehung wichtig halten. wenn man/frau wieder einen rechtlich angehauchten begriff nutzen wollte, dann möglicherweise, was wir "vereinbart" haben.

für uns hier hier aber der knackpunkt: wie kommt eine solche vereinbarung zustande? offene, ehrliche kommunikation - mit kopflastigkeit hat das nichts zu tun. nur, wer sich "mit-teilt", kann in unseren augen tatsächlich "teilen". durchaus im sinne von "geteiltes leid, halbes leid, geteilte freude, doppelte freude". wo dabei die "grenzen" sind, soll jeder für sich selbst entscheiden. in einer beziehung, die durch liebe geben und empfangen geprägt ist, dürfte dabei eher selten ein problem entstehen, mitunter versteht man sich "blind". weil alle "kommunikationskanäle" geöffnet sind.

wir erlauben uns noch ein wenig "ot":

ich finde, dass diese Frage so alle 6 Monate mal gestellt werden sollte, denn Glück ist nicht immer selbstverständlich.

glück ist in der tat nicht selbstverständlich... ist es nicht schade, sich diese tatsache "nur" alle 6 monate mal durch den kopf gehen zu lassen? jeden tag das schöne am leben zu sehen - insbesondere den geliebten menschen - und dankbar dafür zu sein... ist das nichts schönes?

lg!
sich
selbst
@ tomcat_pussy
Den formalen Gesichtspunkt sehe ich auch - auch das dahinter
stehende Wertesystem und seinen Sinn. Nur glaube ich, dass
man mit diesem System behutsam umgehen sollte, da es aus
meiner Sicht keinen gleichwertigen Ersatz für ein positives Gefühl
von Verbundenheit bieten kann und im ungünstigsten Fall sogar
als Grundlage für das Bauen von "Ehe-Gefängnissen" mißbrauchbar
ist...

LG
Berglöwe
********ussy Paar
1.153 Beiträge
Mißbrauchbar...
ist dieses Wertesystem auf jeden Fall. Nur es klang fast so, als hätte jede gesellschaftlich akzeptierte monogame Beziehung per Definitionem keine Chance, längerfristig glücklich zu sein. Das wäre traurig. Wahrsscheinlich gibt es sowieso nicht DEN heiligen Gral der perfekten Beziehung, sondern jedes Paar muss seinen eigenen Weg zum Glück finden. Jede Beziehungsform erfordert Arbeit und birgt Vor- und Nachteile. Wichtiger ist wohl, dass beide Beziehungspartner sich auf die gleiche Beziehungsform verständigen können und sich ihre Liebe und Motivation bewahren, dafür zu kämpfen...

LG
Pussy
meinem
partner gehört alles an mir

lg
alles?
nein, sicher nicht... alles kann man gar nicht brauchen...es soll ja auch jeder ein selbst haben

meinem partner gehört mein vertrauen und mein respekt ... die basis meiner liebe.

das ist sicher nicht alles was mich ausmacht, aber das meiste was ich einem menschen gebe

lg sie von rightnipple
Ja "Zweisuchen"...
Er/ Sie gehört sich selbst....und das uneingeschränkt!!! Da muss ich euch zustimmen!

Aber wenn man diese Frage so stellen will, dann gehört dem Partner meine Aufmerksamkeit, meine Leidenschaft, mein Vertrauen, mein Respekt, meine Wertschätzung..... meine LIEBE
*********ouple Paar
240 Beiträge
Zuerst einmal...
denke ich, dass Du

1. du willst vielleicht nicht alles haben.
2. kannst alles gar nicht verarbeiten oder aushalten.

ja wohl kaum für Deinen Partner entscheiden kannst.

Nach 15 Jahren Beziehung sollte Deine Frau ja wohl wissen, was sie will. Wenn Du jemanden über so einen langen Zeitraum auf diese Art und Weise vor Dir schützen musst, dann läuft da was verquer.

Was Punkt 3 angeht, nun, das ist ein wenig komplizierter.

Es gibt durchaus Sachen in meinem Leben, die ich nicht mit meiner Freundin teilen kann. Wir sind wirklich sehr verschieden.

Also teile ich sie mit anderen Menschen. Ich habe ein Leben außerhalb meiner Beziehung, dass für mich auch sehr wichtig ist. Zu diesem Leben gehören Menschen, für die ich sehr viel empfinde. Daraus habe ich auch nie einen Hehl gemacht.

Liebe ist vielschichtig, kennt tausend Formen. Man kann unmöglich alle in einem Menschen vereinen.

Carsten
**_n Mann
602 Beiträge
Das sehe ich genau so .... schön und richtig niedergeschrieben

LG Ralph
*****ane Frau
3.033 Beiträge
Ich gehöre meinem Partner nicht, ich gehöre zu meinem Partner.
Mein Partner ist Zeuge meines Lebens, nicht Besitzer. Ein Betrachtender, ein Begleiter.
Ich bin Betrachter, Erlebender eines "Du".

Weder ist mein Partner verantwortlich, wenn mir etwas fehlt, noch ist er Erfüller von Bedürfnissen und Wünschen.
Im Gegenteil ist Beziehung gerade dann heilsam wenn sie mich auf mich zurückwirft, mich beunruhigt, statt mich zu beruhigen.

Glück ist nicht selbstverständlich, Glück ist nicht mal nötig, und keinesfalls finde ich ein "immer glücklich sein" erstrebenswert. Wie ich es auch ein nur Tag ohne Nacht nicht wünschenswert finde.

1. du willst vielleicht nicht alles haben.
2. kannst alles gar nicht verarbeiten oder aushalten.

Die Frage ob und wie viel man sich oder etwas von sich einem anderen zumuten kann oder will, kann jedes paar fü sich selber klären. Ich glaube nicht das es nötig ist für eine gute Beziehung, das man sich dem anderen in allem zumutet, aber die Möglichkeit sich zumuten zu dürfen ist angenehm...

3. und.. steht dir auch nicht alles zu!

Das zu respektieren, diese Aussage, macht ein sich auf den anderen beziehen, erst möglich.
Es bleibt ein Ich das einem Du begegnet.
In einem "Wir" begegnet man sich nicht mehr...
Für mich klingt die Aussage erst einmal aggressiv, aber findet im Kern doch meine Zustimmung.
eyes002
******ace Mann
15.953 Beiträge
Ein seltsames Thema
habt ihr da.
Ich denke gerade über gebundene Singularitäten nach. Über Ying und Yang. Zwei und doch Eins. In Worte zu kleiden, sehr schwierig das ist.
Ich denke, wenn sich 2 Individuen begegnen, sollten sie, wenn sie beschließen, sich zu einem zusammen gehörenden Paar zu vereinen, doch weitest gehend Individuen bleiben.
Macht auch keinen Sinn, sich dem Anderen so zu nähern, bis man ein schattiges Spiegelbild wird und verschmilzt. Denn dann wärest Du ja ich? Und ich bin schon ich! Was soll ich dann mit Dir?

Wir gehören zusammen, weil wir uns lieben, Wir sehen uns nicht an, sondern blicken in die gleiche Richtung. Die Frage ist: Sehen wir dasselbe?
Um das heraus zu finden, schenkte uns Mutter Natur die Sprache.
Ich finde, eine Lüge ist eine Lüge. Wenn ich meiner Schwiegermutter diplomatscherweise Scheiße erzähle, ist es doch eine Lüge. Ob ich nun vom Kuchengeschmack ablenke,,, "meine Oma nahm immer Koriander...." auf die Frage, ob es schmecken würde, oder ob ich sage: "Nö, gruselich" oder ich gehe gar nicht auf die Frage ein: ".... ich versuche noch mal ein Butterhörnchen...".... ich weiß nicht, in meinem Kopf ist die Antwort; NEIN, schmeckt Scheiße. Es BLEIBT eine Lüge, egal in welcher Form ich sie verabreiche. Es kommt eben nur auf den Grad der Verdaulichkeit an.
Man mag es Diplomatie nennen, gelogen ist es allemal. ABer darf man da differenzieren? Ist eine Lüge wie: "Ich geh joggen" und in Wahrheit trifft man sich mit einem Geliebten zu Techtelmechtel nicht um ein vielfaches schlimmer?
"Du kannst mir vertrauen, ich habe GAR keinen Bock auf die Party, aber ich habs der Kollegin versprochen! Und es dauert bestimmt nicht länger als Mitternacht. Vielleicht sogar schon früher"
Und dann stehen Frau und Freundin stundenlang mit irgendwelchen Typen knutschend in der Ecke, kommen gegen 3 heim und erklären, wie bescheuert die Party war.
Da ist die Geschmackslüge bei Schwiegermutter zwar leichter verdaulich, trifft aber in Tiefe und Breite keinesfalls auch nur annähernd so heftig, was an Konsequenz zu erwarten wäre, würden beide Lügen aufgedeckt.
Und ist jetzt die Konsequenz, die Wirkung einer Aufdeckung ein Maß für den Grad der Verfehlung? Ich werde mir nicht anmaßen, ein Urteil darüber zu fällen. Nein nein nein... ich kann nur sagen: Wahrheit und Wahrhaftigkeit sind eines unserer höchsten Güter. Und nur weil eine Ausbildung zum Diplomaten oder Politiker jemanden zu Lügerei lizensiert, bedeutet das noch lange nicht, dass ich das Richtig finde.
Auch die "kleinen" Lügen sind doch Lügen. Ob man es nun schwindeln, Ausrede, Notlüge oder sonstwie nennt ist egal. Nur helfen diese "kleinen" Lügen weiter. Wir Menschen würden uns sonst permanent den Schädel einschlagen, ja man könnte fast meinen, diese kleinen wasauchimmer haben dafür gesorgt, dass es die Menschheit noch gibt....

Zum Glück..... Glück ist, wie Unglück, immer nur ein Übergangszustand.

Ich habe lange nachgedacht, ob ich hierzu

1. du willst vielleicht nicht alles haben.
2. kannst alles gar nicht verarbeiten oder aushalten.
noch etwas schreibe. Ich weiß nicht.... vielleicht sehe ich das ein wenig ZU eng, aber je nun.

Bekäme ich gesagt:
Du willst VIELLEICHT nicht alles haben

...hättest du mich wohl nicht gefragt, sondern allein eine Entscheidung getroffen. Bei "Vielleicht" handelt es sich um eine Implikation und ich müsste mich fragen, welchen Stellenwert ich bei dir einnehme, dass du derlei Vermutungen zu deinem eigenen Vorteil aussprichst, damit du dich nicht offenbaren musst, weil DU es nicht willst.

Bekäme ich gesagt:
Du kannst alles gar nicht verarbeiten oder aushalten

Wäre ich richtig sauer. Woher willst du das wissen? Woher willst du wissen, ob ich nicht dazu gelernt habe? Wer gibt dir das Recht , dermaßen arrogant und hochnäsig zu bestimmen, was ICH aushalte oder verarbeiten kann?"

Bekäme ich gesagt:
Und.. steht dir auch nicht alles zu!

Nun, dem kann und werde mich mich nicht entziehen, obschon ich die Heftigkeit der Aussage schon seltsam finde.

Wie auch immer, das Thema ist Vielschichtig. Und jeder hier kann nur seine eigenen Sichtweisen darlegen.
Für MICH gilt:
1. Mein Partner kann mir immer und überall zu 100% vertrauen. Mein Rechner, mein Laptop, mein Handy... liegt immer offen da, ich habe keine Geheimnisse.
2. Ich gehe in die Partnerschaft ein und darin auf.
3. Ich kann wie ein Weltmeister flirten, egal mit wem, aber ich weiß, wann und wo Schluss ist
4. Ich treffe mich nie mit anderen, ohne dass mein Partner davon weiß
5. Intimitäten gehören IN die Partnerschaft. Für mich beginnt das beim tratschen über den Partner auf der geistigen Seite und beim küssen auf der physischen Ebene.
6. Meinem Partner gehört meine Treue, meine Integrität, meine Ehrlichkeit, meine Zuverlässigkeit, meine Wahrhaftigkeit, mein Mut und meine Liebe, denn gerade die ist nicht teilbar.

Das Dumme ist, dass Menschen mit meinem Anspruch irgendwie gar nicht darüber nachdenken, dass der Gegenpart nicht das gleiche Maß zurück geben KANN. Wir hätten das aber gern und damit lügen wir uns selbst an. Scheiß Kreislauf...

Tom
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