Exklusivität & Treue

"Verlangen" im Sinne von seine Beziehung an bestimmte Bedingungen knüpfen, darf man vieles. Solang man die von Anfang an kommuniziert, kann das gegenüber ja rechtzeitig ablehnen, bevor tiefere Gefühle da sind.

Exklusivität, v.a. sexuelle, gibt es bei mir nicht. Macht für mich einfach keinen Sinn mehr.

Treue schon. Die reduziere ich nämlich nicht auf den Sex sondern sehe ich eher als Haltung: Zuverlässigkeit, Beständigkeit, ehrliche und offene Kommunikation und dem anderen zur Seite stehen, wenn es mal grad schwierig ist.
Mit dieser Haltung gestalte ich aber alle meine Beziehungen, egal ob romantisch oder platonisch.

... Diese hier immer wieder wiederholte Randbedingung mag zur Rechtfertigung her halten, mit den Wirklichkeit hat sie wenig zu tun.

Differenzen entstehen m.E. im Laufe der Entwicklung einer Partnerschaft.

Ich habe am Anfang kommuniziert, dass ich keinen Treueschwur ablege. Aber es hat sich ergeben und zunächst gut angefühlt, dass wir über Jahrzehnte monogam gelebt haben.

Bin ich jetzt aus dem Schneider nachdem sich das geändert hat, weil ich grundsätzlich doch schon immer auf meiner Freiheit bestanden habe? Deswegen wird die gemeinsame Auseinandersetzung um eine veränderte emotionale Basis doch kaum einfacher.

Den Grundsätzen tut nichts weh, wenn man sie verletzt.

Danke.

Die kann man nicht regeln.

Darüber kann man sich nur austauschen und miteinander achtsam sein.

Durch Unachtsamkeit ... können Differenzen entstehen ..genau.

Prekär ,wenn einer etwas ausgesprochen hat und der andere es nicht hören wollte.

Hm ..

Es braucht keine Unachtsamkeit, damit Differenzen entstehen. Da sind zwei unterschiedliche Menschen, die auf die gleiche Situation unterschiedlich reagieren können. Es gibt keine Sicherheit vor Veränderungen.

Wenn ich unachtsam bin und z Bsp. Deine Worte zu Beginn einer sich anbahnenden Beziehung über höre .. können durchaus Differenzen in dieser Beziehung entstehen.

Können .! gell

Es geht mir darum, den Beigeschmack von "Schuld" an nicht streng parallel verlaufenden Veränderungen zurückzuweisen.

Achtsamkeit bezieht sich zunächst einmal darauf, dass man selbst überhaupt bemerkt und sich darüber klar wird, was sich in einem selbst verändert. Erst dann kann man es mitteilen. Um das wahrzunehmen, muss man die Veränderung auch unbewertet zulassen. Andernfalls setzt sofort die Selbstzensur ein und man ist eben nicht achtsam gegen sich selbst. Das ändert allerdings nichts daran, dass die Veränderungen ihren Lauf nehmen! Aber man wird sie nicht kommunizieren können, weil man sie nicht wahr haben will.

Ich möchte behaupten, dass bei essentiellen Fragen, die das Potenzial haben, an den Grundgemeinsamkeiten einer Beziehung zu rütteln, das Unterbewusste saubere Arbeit leistet um die Wahrnehmung von Veränderungen zuzuschmieren. Achtsamkeit ist dann schwere Arbeit und braucht dringen einen souveränen Menschen, der selbst zu einem geliebten Partner einen gewisse Distanz halten kann. Das setzt das tiefe Wissen darum voraus, dass einen Partnerschaft auch auseinander gehen kann.

Achtsamkeit heißt nicht, dass man (in der Regel ja nur einer von beiden) wie der Dackel am Partner hängt um nur ja zu vermeiden, das man sich auseinander entwickelt. Ich glaube nicht, dass Du so jemanden suchst.

Herr mnn_54 ..

Wenn 2 in Schnittmengen so unterschiedlich sind und das schon vorab ersichtlich ist ,... gibt es Differenzen ...egal wie sich Randbedingungen darstellen.

Ich sprach von Veränderungen, die sich im Laufe der Partnerschaft herausBILDEN, nicht von solchen, die sich erst dann herausstellen.

Herr mnn_54 es geht nicht um Schuld


Aber Du hast da was wunderbares angestossen in mir ..rein als Frage..

Manche lassen sich aber von vorn herein ausschalten, man ehrlich zu sich selbst und zu dem andern ist.
Ich werde keine Beziehung mehr mit jemandem eingehen, der Exklusivität wünscht. Aber ich habe auch schon 2 Beziehungen, von daher kann sich im Moment ein monogamer Lebensstil auch nicht "einschleichen".
Ich werde auch keine Beziehung mehr mit jemandem eingehen, der BDSM ablehnt. Er lehnt dann nämlich einen Teil meiner Persönlichkeit ab.

Natürlich verändern sich Beziehungen im Laufe des Lebens und auch die Bedingungen, die man an sie stellt (wie z.B. Exklusivität oder Zusammenleben)
• aber dann sollte man halt auch mit den Konsequenzen erwachsen umgehen, wenn die Bedingungen nicht mehr zusammen passen, und dem anderen das nicht zum Vorwurf machen (also zumindest nach der aktuen Trennungsphase, natürlich nimmt man das emotional nicht mal ebenso auf die leichte Schulter, wenn man nach Jahren feststellt, die Ansprüche an eine Beziehung sind unterscheidlich)

Herr mnn_54

Ich weiss was Du meinst.

Was @ mnn_54 beschreibt, kann ich sehr gut nachvollziehen...junge Menschen kommen zusammen...entwickeln ihre eigene Persönlichkeit...dringen langsam zu sich selbst vor...erkennen sich und mit späterer eigener Reife nehmen sie auch ihr verändertes Ich an...beide können auch gemeinsam in der Partnerschaft ihre Persönlichkeiten entwickeln...wenn es vom Wesen her, von Anfang an sehr gut passt...aber das ist nun mal nicht immer so...oder identisch in eine gemeinsame Richtung...wer in einer gewachsen Partnerschaft nicht in der Lage ist „zu verstehen“...offen zu bleiben...die eigene Einstellung und die Sicht auf Dinge zu verändern...weil es nun mal Veränderungen tatsächlich gibt...wird es schwer haben...da es zu einem Wachstum in der Partnerschaft nicht kommen wird...viel mehr zur Stagnation oder Entfremdung...

Frau supermaus ..ich kann die Worte von Herrn mnn_54 auch unterstreichen.


Ist die Frage des TE's ..aber nun die Ausgangssituation von Trennung Erprobten oder eine allgemein gültige ?.

Und da geh ich im nieder geschriebenen Satz von Frau Green...gern mit.

Nein, natürlich nicht...weder am Anfang noch später nach Jahrzehnten einer Partnerschaft...was man in einer gewachsenen Partnerschaft erwarten kann...ist ehrlich zu sich und zum Partner bleiben...zu hören...und Verständnis dafür...das es Veränderungen gibt...die man auch gemeinsam annehmen sollte...

Mir persönlich ist nicht wichtig, WIE ich etwas lebe...mir ist wichtig mit WEM ich lebe...der Mensch, den ich liebe sollte immer Priorität haben..

ich verstehe das nicht so ganz... der mensch sollte priorität haben aber exklusivität und treue sind dann kein muss? sicher verändern sich menschen im laufe der zeit aber das ist jetzt kein grund zur untreue

Den Menschen, in seinem Wesen annehmen (Liebe) so wie er ist und fühlt...auch Veränderungen gegenüber offen und loyal (treu) zu bleiben ist meine Priorität...

heißt also, dass du untreue mehr oder minder gleichgültig gegenüber stehst. denn, wenn er oder sie nun veränderungen durchmachen und vll untreu werden, stehst du loyal zu dem menschen

Eben nicht gleichgültig sonder wahrnehmend, wenn möglich verstehend, noch besser mitgehend.

wenn nicht mitgehend oder verstehend ist man angekackt?

sry, vll bin ich nicht mehr ganz aufn damm, aber ich verstehe nicht was sie meint

Wenn Du mit 'angekackt sein' meinst, dass Du erkennen musst, dass die Beziehung nicht an einer Kleinigkeit sondern an für Dich zentraler Stelle nicht mehr stimmig ist, dann ja, dann ist es eben so.
Aber selbst dann kann man dankbar für den bisherigen gemeinsamen Weg sein und loyal zur Fortführung der Aufgaben, die man zusammen übernommen hat.

Niemand hat das Recht von anderen zu verlangen, das Alles wird oder bleibt wie er sich's vorgestellt hat. Du kannst nur das Deine dazu tun.

ich verstehe was ihr meint aber soweit bin ich noch nicht, weil ich es auch nicht sein muss!

wenn die sache aus ist, gibt es keine kommunikation mehr^^

Man kann´s auch genau umgekehrt sehen: wenn es keine Kommunikation mehr gibt, ist die Sache aus.

Weise Worte.