BDSM für Neulinge: Tipps gesucht

Erste Tipps / Gedanken:

• Lies Dich ein in den BDSM Bereich hier. Da bekommst Du einen guten Überblick und vielleicht hilft Dir das auch, zunächst mal zu verorten, welcher Bereich Dich mehr reizen könnte.

• Es gibt kleine spielerische Online Tests (sowohl hier in Joy als auch im Netz). Auch die können einen allerersten Anhaltspunkt geben, zu was man tendiert.

• Besuch einen BDSM Stammtisch. Die gibt es inzwischen in jeder größeren Stadt. Rede mit anderen BDSMlern offen. Das hilft aus meiner Sicht am meisten. Zum Verständnis: Bei BDSM Stammtischen geht es nicht um BDSM ausleben. Stell Dir ein Restaurant oder eine Kneipe vor mit einigen Leuten, die sich über ein Thema gemeinsam austauschen.

fesselnder_dom hat schon gute Möglichkeiten genannt. Ich füge eine weitere hinzu: Hast du schon unsere Gruppenvielfalt entdeckt? Für deine Frage gibt es die nahezu perfekte Gruppe: BDSM für Anfänger Dort sollte genug Feinfühligkeit vorhanden sein, Anfängern und Neugierigen nicht sofort das Große Schwarze Buch des Einzig Wahren BDSM ® um die Ohren zu hauen, wenn er nicht nach dem lebt, was die Großen Meister für richtig halten.

Das ist etwas, was ich dir für deinen künftigen Weg im Reich des BDSM mitgeben möchte: Es gibt kein richtig und falsch. BDSM ist das, was du daraus machst. Es laufen viele Oberdoms und Supermeister (m/w/d, auch im BDSM wird inzwischen politisch korrekt gegendert) herum, die glauben, alles zu wissen, alles zu können, und in Besitz des allumfassenden Wissens zu sein, und das möglichst von Geburt an. Glaube macht selig, weißt du selber. Entdecke, was dich befriedigt und glücklich macht, und lass dir nicht dreinreden, dass das nicht korrekt sei.

geschichten lesen(!) und vielleicht (explizite) videos schauen… jenes was dein sekunder hirn mehr ansprechen lässt, in die richtung wirst du wahrscheinlich tendieren, oder?

wenn Du Professionelle nicht ablehnst und dafür bezahlen willst, kannst Du Dich
ja in diese Welt bei denen entführen lassen um einen Eindruck zu gewinnen.

Hier in Gruppen und auf Gruppentreffen / Stammtischen mit anderen interessierten zusammen zu kommen wird auch gern genannt...nur unterhalten sich oft die mitein-
ander die sich sowieso schon kennen und das 5. Rad am Wagen zu werden ist dort
schnell möglich. das ist als Frau etwas besser dort " angenommen zu werden " .

Also ich würde mir die Antwort von Cerridwen zu Herzen nehmen. Diese Antwort, finde ich so toll und sympathisch, ich würde sofort auf diese Seite gehen. Danke für Euren Beitrag!!!
Beide sehr cool und offen geschrieben

Also ein Beispiel, was du am besten NICHT tun solltest, wäre, falls du auf der Seite des Top spielst, dein(e) bottom nicht unbeaufsichtigt drei Stunden am Bett gefesselt zu lassen, weil du kurz weg musstest und denkst, dein(e) Partner(in) kommt da auch alleine wieder raus. Muss zwar keine bösen Folgen haben, aber schön ist es vllt auch nicht.


Ansonsten das. Wenn du dich belesen und informieren willst, belies dich lieber über Techniken, Sicherheitsaspekte und kreative Anregungen als über Sichtweisen, wie man in welcher Rolle zu sein hat. Das ergibt sich mit der richtigen Partnerin ganz von selbst und beide entwickeln sich und euer BDSM miteinander.
Auch Workshops für so manche Praktiken kann ich empfehlen.

... Tipp: Such Dir eine Partnerin, mit der Du Dich ausprobierst. Alles andere ist graue Theorie.

Was mich beim Lesen dieses Threads etwas irritiert ist folgende Bemerkung im EP:



Ich selber habe zuerst gespürt, dass ich mich devot zuordne und bin dann in die BDSM-Welt hinaus.
Wenn du aber nicht weisst welche Rolle du bei/in dir spürst, gehe ich davon aus, dass du reines Interesse an BDSM-Praktiken hast die dein Sexleben bereichern könnten und du vermutlich weder dominant noch devot bist und auch nicht sein musst.
Man kann sich auch fesseln lassen beim Sex oder selber jemanden fesseln ohne eine bestimmte Neigung zu haben.

@*******ssa: Ja, ich muss sagen, dass ich das auch befremdlich finde.
Klar verstehe ich, dass wenn jemand noch keine realen Erfahrungen mit BDSM gemacht hat, er nicht ganz genau angeben kann, worauf er im Detail steht. Vieles muss man ausprobieren, z.B, ob einen wirklich starke Schmerzen anmachen, oder ob einem nur die Szenerie der Domina mit Peitsche anmacht. Erst durchs Ausprobieren weiß man wirklich, ob man eher in Richtung sub oder in Richtung maso tickt oder in beide.
Allerdings wundert mich schon, warum man nicht durch seine Fantasie oder den Konsum von Filmen oder Geschichten schon mal weiß, was einen zumindest im Kopf anmacht und dementsprechend, was man real ausprobieren will. Ich will dem TE natürlich auch nichts unterstellen. Vielleicht haben seine Fantasien ja schon eine Richtung, aber er traut sich noch nicht, dies hier anzugeben.

Wenn dem aber nicht so ist, und es eher so das Gefühl ist "Mein Sex ist langweilig, ich will mal was ganz anderes erleben, und vielleicht ist dieses BDSM, von dem so viele reden, mein Ding." dann muss ich sagen, dass ich auf Frauen, bei denen das so ist, keine Lust habe und mir auch vorstellen kann, dass Frauen aus der Szene ihre Schwierigkeiten haben mit einem Mann, der ihnen gar keinen Ansatz liefern kann.
Mich hat hier mal eine solche Frau angeschrieben und ich habe sie getroffen. Sie hat nur gesagt, dass sie so gern BDSM und Fetisch ausprobieren will. Ich habe sie gefragt, was sie für Fantasien hat und was sie gern ausprobieren will, und da kam nix. Sie hat nur immer wieder gesagt, wie geil sie rammeln findet, aber mir keinen Ansatz geliefert, in welche Richtung ihre BDSM/Fetisch-Fantasien gehen. Ich hab das ganze gecancelled, weil ich keine Lust dazu hatte, so völlig "ins Blaue zu BDSMen".

Ich kann verstehen dass man es nicht anziehend findet wenn jemand grundsätzlich planlos erscheint - aber das hat doch nicht zwangsläufig etwas mit einem notwendigen Festlegen seiner Neigung zu tun. Schließlich gibt es Switcher - worauf sollen die sich denn festlegen? Da ist es völlig normal dass sie sowohl dominante wie auch devote Szenarien anregend finden können ...

@*****de2: Ich habe nix gegen Switcher, bin ja auch selbst einer. Aber es ist schon ein Unterschied, ob jemand Fantasien in eine Richtung hat oder eben nicht. Es gibt doch gerade viele devote Männer, die keine oder kaum Erfahrungen haben und sehr (oft zu) genaue Vorstellungen davon haben, was sie gern erleben möchten. Eben deshalb, weil sie BDSMer sind, wenn auch welche mit unerfülllten Wünschen.
Aber diese Frau, die ich da getroffen hatte, war vermutlich eher eine Swingerin, die mal was anderes erleben wollte. Wenn sie Switcherin gewesen wäre, hätte sie mir doch sagen können, dass sie gern mal ausprobieren wollen würde, wie es sich anfühlt, gefesselt zu sein, oder einen Mann zu fesseln. Sie war ja mutig genug, mich zu daten und mir ihre Rammel-Erlebnisse zu erzählen.
Aber wie gesagt, ich will dem TE nicht unterstellen, so zu sein wie diese Frau. Nur ihm vielleicht den Hinweis geben, dass BDSMerinnen auch befremdet sein könnten, wenn er sie trifft, ihnen gar keinen Ansatz liefert als "mach mal irgendwas BDSMiges, ich will herausfinden, ob mir das gefällt." Also @**********henke: Ich würde vom daten erst mal abraten, sondern dazu raten, erst mal über Medien herauszufinden, in welche Richtung es grob gehen soll (sub, top, switch, maso, sado, fetisch, usw.).

Ich sehe die Planlosigkeit des TE weniger problematisch, denn mir ging es einst ähnlich. Als ich mit blutjungen 18 Jahren an die Thematik herangeführt wurde, hatte ich ebenfalls keinen Schimmer, wohin die Reise gehen soll. Was mir blieb, war auszuprobieren, was die Möglichkeiten hergaben. Und das war genau richtig: so habe ich, wenn auch recht spät, so dennoch erkannt, dass die Richtung, die ich zuerst einschlug, nicht die Meine ist. Ich habe die Seite gewechselt und bin angekommen, wo ich hin wollte. Ohne wahlloses Austesten hätte ich das nicht erreicht.

Ansich sehe ich die "Planlosigkeit" auch nicht als Thema. Das ist völlig in Ordnung, wenn man anfängt sich für BDSM zu interessieren.
Nur werden Männer selten an die Thematik herangeführt und genauso selten finden sie eine Frau (ich tipp mal der TE ist hetero), die sich für mal Austesten anbietet. Zudem ist der Grat zwischen wissen, was man möchte und Wünsche einfordern, recht schmal

Daher finde ich die Tipps in Richtung herrausbekommen, was einen interessiert, dann doch wieder recht sinnvoll.

Danke, dass du das erwähnt hast.

Ich bin zum BDSM gekommen wie die Jungfrau zum Kind😂😂
Ich bevorzuge seit jeher eine härtere Gangart, hatte jedoch nicht das Bedürfnis mich zu unterwerfen, das hat sich sehr schnell geändert, allerdings nur bei dieser einen Person.

Ich war mein ganzes Leben lang eine eher dominante Frau, mußte dies aber durch extrem strenge Erziehung und Religion unterdrücken/verstecken. Als ich dann meinen devoten Ehemann kennen lernte, erkannte er "mein Potential" und nahm mich mit in seine Welt...

Ich war mir jedoch anfangs nicht sicher, ob ich wirklich dominant bin oder eher ein switcher. Also probierten wir es aus. Die devote Seite gab mir absolut nichts und nun weiß ich zu 100% wo ich stehe.


Lange rede, kurzer sinn: Learning by doing

@DanielK1619

Hör auf deine Träume. Menschen mit einer Neigung fangen an zu träumen. Bei den meisten entstehen sie schon im Jugendlichen Alter, sie werden immer stärker bis dann der Punkt kommt das der unterdrückte Drank so stark ist das man ihn unbedingt ausleben will.

Bist du in deinen Träumen mehr aktiv also auf der dominanten oder sadistischen Seite. Lebe diese zuerst aus. Bist du in deinen Träumen mehr submissiv oder masochistisch teste dann das zuerst.

Auch bei Switchern ist eine Seite immer mehr ausgeprägt als die andere.

Das Internet ist groß und da kann man so viel lesen und diskutieren.
Und es gibt auch einige Stammtische, zu denen du gehen kannst und einfach mal reden und Leute kennenlernen.