(Wie) Kann man Eifersucht überwinden?

Natürlich kann man lieben, wenn man nie eifersüchtig ist.

Es gilt aber auch der Umkehrschluss nicht: Wer eifersüchtig ist, der kann sehr wohl auch lieben. Eifersucht ist bei dieser Person dann auch Teil dieser Liebe. Eben mit einer Portion Verlustangst versehen. Manche haben diese eben eher als andere, wenn sie einen Menschen lieben. Kommt vor.

Zu krankhafter Eifersucht wird es, wenn gar keine gegengeschlechtlichen Kontakte mehr zugelassen werden. Wenn eine Frau männliche Freunde (!) hat, sollte das eine Beziehung aushalten. Wenn ihr auf einer Party ein Mann ein Kompliment macht (und man vielleicht auch sieht, dass er sie begehrt), dann sollte das eine Beziehung aushalten.

Wenn eine Frau diesem Mann dann auf ebenjener Party in Beisein des Partners die Zunge in den Hals steckt, dann muss das eine Beziehung wiederum nicht unbedingt aushalten.

Hm, das Wort bzw der Begriff selbst impliziert ja schon pathologische Strukturen.

Verlustangst ist nichts anderes, als gleichfalls pathologisch.
Was heißt es denn auch?
Entweder ich liebe, kümmere mich gerne und ohne Besitzansprüche um Jemanden, dann wird er/sie auch bleiben. Will er/sie das trotzdem nicht, dann kann ich sowieso bald nichts mehr tun, bzw. habe es rechtzeitig versäumt. Dann hilft die Eifersucht auch nicht mehr...

Angst etwas zu verlieren kann man nur haben, wenn man meint, dass es einem selbst zusteht oder gehört. Tut ein Mensch aber niemals.
(Ich gehe jetzt mal in Deckung vor allen, die "ich gehöre..." im Profil stehen haben...)

Sehe ich anders. Angst, etwas oder jemanden zu verlieren, kann man auch haben, wenn dieser Mensch oder dieser Gegenstand einem wichtig ist. Und das hat ganz und gar nichts Pathologisches an sich.

Genau so wie @********chaf sehe ich das auch.

Ich weiß schon, dass mir ein anderer Mensch nicht gehören kann. Aber ich kann trotzdem Angst davor haben, ihn zu verlieren.
Man hat doch auch Angst einen Menschen der einem etwas bedeutet durch Tod zu verlieren, auch wenn einem dieser Mensch nicht gehört. Genau so ist es mit der Liebe auch.

Wenn die pure Existenz eines Menschen einen glücklich macht, ist es doch logisch, dass man Angst hat, diesen Menschen zu verlieren.

Ich bin kaum eifersüchtig, weil die meisten Begebenheiten für mich nicht bedrohlich genug wirken, als dass ich Angst haben müsste, meinen Partner zu verlieren. Aber natürlich habe ich bei einer Bedrohung, die ich als solche wahrnehme, durchaus Angst davor, dieses Stück Glück in meinem Leben zu verlieren.

Ich finde ebenfalls nicht, dass das per se etwas mit Besitzdenken zu tun hat. Erst wenn Verbote aufgrund einer Anspruchshaltung ins Spiel kommen, könnte man von Besitzdenken sprechen.

Eifersucht, also die Angst, diesen Menschen an jemand anderen zu verlieren, hat auch viel mit Selbstwertgefühl zu tun.

Wenn man von sich selbst nicht viel hält, dann stellt freilich so ziemlich jede andere Person, die das passende Geschlecht hat, eine Gefahr dar. Das ist dann so eine "Nein, der ist viel besser als ich, sie darf den erst gar nicht richtig kennen lernen, sonst merkt sie auch noch, dass er es ist, und ist dann weg"-Nummer.

Das Gefühl der Eifersucht geht davon natürlich nicht weg, wenn einem das bewusst ist. Es lässt sich aber ein anderes Gefühl entgegensetzen: Vertrauen! Und zwar in erster Linie das Vertrauen darin, dass man sehr wohl der Richtige ist.

Und dann eben das Vertrauen darin, dass die eigene Partnerin das auch weiß.

Dann kommt nämlich etwas völlig anderes bei 'raus! Eher ein "Na, soll sie doch mit dem quatschen, soll er doch mit ihr flirten. Ich weiß es besser, weiß, was sie an mir hat und weiß deswegen, dass sie ihm einen Korb geben wird. Sie wird das schon hinkriegen.

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Ich war in meinem Leben genau ein Mal eifersüchtig.
Dann nämlich, als meine damalige Freundin ein Kerl ansprach, bei dem ich sofort spürte: Mann, der ist schwer in Ordnung. Und hat sie offensichtlich beeindruckt.
Da hatte ich dann schon für mich ein paar Zweifel, ob sie sich nicht doch zu ihm hingezogen fühlen könnte ...?

Ich sprach das an, also dass ich irgendwie auf den ein wenig eifersüchtig wäre. Sie könne im Club natürlich gerne weiter schnacken, er scheint ja auch in Ordnung zu sein, aber so ganz wohl fühle ich mich da jetzt nicht dabei ...
Sie lachte damals nur und meinte zu mir ganz trocken "Ja, stimmt schon, er ist toll, aber mehr auch nicht. An dir kommt er trotzdem nicht vorbei." sprachs und küsste mich danach lange und intensiv.

Damit war es sofort vom Tisch. Also, meine Eifersucht. Ich vertraute ihr dann einfach. (ok, einfach ist vielleicht das falsche Wort, aber die Alternative wäre "nicht vertrauen" gewesen, die gefiel mir noch weniger. )
Die beiden hatten sich miteinander noch eine Weile in den Clubs angeregt unterhalten. Dann kam er mit einer anderen zusammen und ward dann in ebenjenen dann auf einmal nicht mehr gesehen.
So ist das Leben.

Wenn ich eifersüchtig bin, dann weiß ich, dass ich wirklich liebe.
Bin ich nicht eifersüchtig, dann ist mir die Person so ziemlich egal.
Ich habe keinerlei Veranlassung, meine Eifersucht zu überwinden.

(W)

Und warum zitierst du mich da?
Ich habe meine Meinung und du deine.
Oder fühlst du dich als eifersuchtsfreier Mensch als etwas Besseres?

@****ana

Nein! Wollte dich nicht angreifen und fühle mich deshalb nicht als besserer Mensch. Tut mir leid, wenn’s bei dir so angekommen ist!
Hab einfach nur meine Erfahrung zum Thema wiedergegeben.
(W)

Täglich daran arbeiten und solange bis man sich selber im Griff hat.
Eifersucht ist ja etwas das in der Realität nicht existiert sondern nur im Kopf des betroffenen

Ich möchte aber nicht daran arbeiten.
Meine Eifersucht ist etwas Natürliches und gehört für mich zur Liebe dazu.

Ich möchte mich einem Vorredner anschließen der das Wort bedingungslos verwendet hat.
Denn Liebe stellt keine Bedingungen.
... Ein bisschen ein Problem hat das Wort Eifersucht mit sich selbst. Denn was ist jetzt Der Die Das sucht dahinter?

Bei Gerald Hüther kann man sehr schön lernen , wie viel Wörter mit sucht enden.

Er interpretiert es als Substantiv die Sucht
So wie auch Alkoholsucht keine Erklärung für die Liebe zu einem Menschen sein kann ist meines achtens auch die Eifersucht keine Erklärung für die Liebe zu einem anderen.
Eine Sucht hat mit Ängsten mit Nöten und mit Verletzungen zu tun.
Und da wir soziale Wesen sind kann es durch aus sein, dass wir Dort nicht herausfinden, das alleine nicht schaffen.... Dass wir alleine aus diesem Teufelskreis nicht herauskommen.
Letztlich sind erwachsene Menschen für sich selbst verantwortlich.
Aber wir dürfen auch andere Menschen helfen.

Nachtrag:
Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft."

Falsch:
Bloß weil es zu etwas ein geflügeltes Wort gibt muss es so noch nicht existieren oder muss es auch nicht so sein.
Früher gab es die „vier Elemente“ und die so genannte Quintessenz das fünfte Element nachdem man immer gesucht hat.
Mittlerweile wissen wir dass es Protonen Neutronen und Elektronen gibt das wiederum die Protonen und Neutronen aus Quarks bestehen .....Quantenphysik ... das ist mir zu kompliziert.
Aber wir wissen es.
Trotzdem ist es immer noch ein geflügeltes Wort die Quintessenz von irgendwas ...
Viele Beispiele gibt es wo Wörter oder Metaphern verwendet werden ,die komplett überholt sind. Das mag historisch witzig sein ...
Hilft aber bei einer vernünftigen Auseinandersetzung dann nicht mehr.

Ich habe im "realen" Leben noch nie so viele, gänzlich eifersuchtsfreie und bedingungslos liebende Menschen erlebt wie es sie hier auf Joy zu geben scheint.
Ich muss schon sagen...Respekt vor soviel Größe, Einsicht, Perfektion und Selbstlosigkeit. Das ist ja fast schon übermenschlich...

Ich jedoch spüre sehr wohl ab und zu einen Hauch von Eifersucht und finde dies auch nicht tragisch.