*********_love:
Nicht vernünftig miteinander sprechen können geht für mich nicht.
Daran zerbrechen ja auch die meißten Beziehungen. Und an erfüllten Erwartungen. Man wartet auf etwas, was unmöglich eintreffen wird- was einen aber auch nicht daran hindert darauf zu warten.
Beispiel:
Eine sehr verbindlich gestrickte Frau erwählt ein spontan gestrickten Mann. Den brauch sie auch, damit er ihr dabei hilft im Schwung zu bleiben. Er braucht ihre Verbindlichkeit, die dafür sorgt, das Strukturen intakt bleiben und nicht mit dem nächsten Spontanitätseinfall eingeäschert werden. Eine Win-Win Situation also.
Schnitt.....
Etliche Jahre später steht die Trennung ins Haus. Warum? Weil er ständig neue Ideen hat, anstatt einfach mal das zu machen, was sie mit ihm abgesprochen hat. Und weil sie mit ihrer Strukturverliebtheit nicht mal spontan sein kann. Er ist immer spontan, sie immer verbindlichkeitsorientiert.
Beide sind frustriert. Dabei haben beide das bekommen, was sie wollten (würden das aber nie zugeben). Aus der Win-Win Situation wurde eine Loose-Loose Situation- und das ohne das sich irgendetwas an den Beiden verändert hätte. In ihrer Wesensstruktur sind sie noch exakt so, wie sie sich kennen gelernt haben (was natürlich auch nicht zugegeben wird)
Genau so ist es in meiner Umgebung passiert. Und mal tiefer blicken: Woran ist die Ehe gescheitert? An den unterschiedlichen Wesenszügen? Nein. Sondern weil die Bewertung sich geändert hat. Da nimmt eine Frau einen starken Mann und jammert, weil dieser nie richtig "weich" ist. Dabei hätte Sie gerne ein starken Mann an ihrer seite, was sie nicht daran hindert darauf zu warten, das ihr Mann anders ist als sie ihn gewollt hat..... (Wer kennt es nicht: Immer gerate ich an die Falschen....) Mann möchte eine Frau, die seine Bemühungen mit Sex honoriert, vergisst aber das Sex in dieser Funktion nur als Rektion existiert- nie als Aktion. drückt er nicht die richtigen Knöpfe, passiert nix. Was ihn nicht daran hindert daran zu zerbrechen, das seine Frau nirgendwie nie selbst aktiv wird.
Im Grunde ersticken Beziehungen regelmäßig an Tabus. Man ist nicht bereit etwas zur Disposition zur stellen (Sex, Zeit, Wahrnehmung o.ä). Darüber redet man nicht, weil "sinnlos". Dabei ist es nur sinnlos, weil einer der Beiden eine verhängnisvolle Dynamik startet (Er: Gibt weniger Sex, also gibts weniger Blumen o.ä.) . In der Regel revanchiert der Partner sich indem auf einem Anderen Gebiet ein Handlungsspielraum auf Null gesetzt wird (Du nimmst mich nicht wahr, dann gibts kein Sex). Ja klar gibt es Disskusionen, die aber zu nichts führen, weil bei aller "Verhandlungsbereitschaft" die Tabus aufrecht erhalten werden, zuweilen pervertiert werden (Er: Wenn du Sex mit mir hast, nehme ich dich auch stärker wahr- eventuell). Dabei ist für ihn die Position der Partnerin (Deren Verlangen sich dadurch generiert, das sie adäquat wahrgenommen wird) völlig egal. er beharrt auf sein Mechnismus. Andere Herangehensweisen werden tabuisiert (weil: falsch).
Fertig ist der waschechte Konflikt.
Ich stimme Greenseyeslove zu, das Tabus (Gesprächseinschränkungen- nicht mit sexueller freiheit verwechseln) in Beziehungen in der Regel den Tod bringen. In der Regel wird die nötige Kommunikation (offen!!!!!!!) im Keim erstickt, wenn nicht sogar gar nicht erst gestartet. Weil zwangsläufig Mechanismen thematisiert werden müssten, die aber gar nicht besprochen werden wollen.
Ohne jedoch die Bereitschaft seine vermeintlich starke Position aufzugeben (Er: Erst Sex, dann Blumen; Sie: Erst Blumen, dann Sex) wird jedoch kein Weg zu finden sein. Und nicht selten schaffen es Partner über Jahre mit schweigendem Warten zu verbringen. Er wartet auf Sex, Sie auf Blumen. Übers Warten zerbricht die Beziehung. Er trennt sich, weil sie keinen Sex haben will (was so nicht stimmt) und sie trennt sich von ihm, weil er sie nicht wahrnimmt (was auch nicht so stimmt).
Und man bedenke folgenden Satz: Der, mit dem geringeren Verlangen nach sexualität (unabhängig ob natürlich oder als Reaktion) hat die Oberhand in der Partnerschaft. Weil in der Regel er bestimmt wann, wieoft, wie.........
Ich glaube, das dieser Mechanismus in den meißten Beziehung als Schrei nach Aufmerksamkeit (an einer ganz bestimmten Stelle) fungiert. Was dummerweise aber nicht thematisiert wird. Weil es ein sehr unangenehmes Gespräch wird. Es lebe das Tabu (Themenbezogen, nicht sexuelle Willkür)