Seit ich etwa 10 war,
koche ich, nur äußerst selten vor Wut. Wir hatten damals noch viel Personal und die im Geschäft wie die ganze Familie auch tätige Mutter hatte oft keine Zeit, für alle zu kochen. Da musste ich immer wieder als Beikoch ran, auch als Einkäufer der Lebensmittel bei den verschiedenen Läden und Bauern, Supermärkte gab es nicht. Und je nachdem ob es Zwang ist oder zum Verwöhnen, koche ich unterschiedlich gerne- und zwar meistens mit Vorbereiterin von Salaten, Gemüsen, Fleisch, Fisch. Es sieht dann ungefähr so aus wie bei Fernsehköchen zu Beginn der Sendung- aber mit viel weniger Geschirr.
Letzte Woche hat meine Tochter 2 gekocht, die brauchte die vierfache Zeit und jede Menge Geschirr für ein relativ bescheidenes Ergebnis.
Ob ich wegen des Kochens gerne gesehen bin, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass meine Speisen sowohl von der Familie wie von der Freundin (und früheren Freundinnen) geliebt werden (wurden). Es kann natürlich auch mal etwas schief gehen. Jedenfalls lasse ich auch keine unzumutbare Aufräumarbeit (das Wegstellen der Gewürze und Einräumen in die Maschine ist ja keine Kunst) zurück, weil ich nicht der Zelebrationskochtypus bin sondern der Esmussschmecken (möglichst noch Stunden danach die Zunge verwöhnen)-Koch.
Allerdings gehen wir, wenn ich an der Ostsee bei der Freundin bin, auch oft zum Essen, weil es zu viele verlockende Restaurants dort gibt.