Gestrandet
Der Bug reißt an den Klippen auf.Mit dem Wasser, duchdringt dich die Angst.
In der Gewalt des Meeres wird dein Körper gestoßen und gequält.
Du bist hellwach. Du weißt: Dies ist das Ende. Doch du kämpfst.
Mit aller Kraft. Du willst leben.
Dann versagen deine Arme.
Du läßt es einfach geschehen. Im Wirbel wirst du schwerelos.
Dunkelheit.
Nackt und geschunden finde ich dich am weißen Strand. Ich nehme dich mit.
Das Leben hat dich geschlagen und entsorgt. In meinen Armen bist du sicher.
Bin deine Decke. Das Herz der Sonne. Dein Flügelschlag im schweren Sturm.
Ich lege meine Hände auf deinen Körper und enttfache den Flächenbrand.
Du öffnest deine Augen. Es ist lange her, das du die Welt gesehen hast.
Ich drücke deine Schenkel auseinander. Deine Scham glitzert feucht.
Ich prüfe mit zwei Fingern deine Sehnsucht und gleite hinein.
Du atmest. Bist am Leben. Endlich frei. Endlich verstanden.
Du bist das Meer. Der Wellengang. Du bist die Bewegung in meinem Willen.
Ich bin der kühlende Wind. Ich bin der rasende Orkan, der in dir wütet.
Meine Finger dringen tiefer. Du bettelst. Du stöhnst und flehst.
Ich erhöre dich.
Wir liegen auf dem warmen, weißen Sand.
Gestrandet.
Angekommen.
31.12.2016